Ohne Noten ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bluezzline, 21.September.2009.

  1. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Mein Weg verläuft von beiden Seiten. Ich lerne die meiste Zeit wie ein Kind. Erst plapern, dann Worte, dann Sätze und zum Schluss Musik. Aber ich nutze oft auch Noten. Gerade für Musiktheorie braucht man diese Option. Den Reflex Note zu Hand versuche ich zu umgehen. Aber jeder tickt da anders.

    Andreas
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Vielleicht unter "play along"?
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, "Play Along" geht auch gut, "Backing Track" bringt meistens mehr Ergebnisse.

    Und bei der gezielten Suche nach Stücken ist auch "Karaocke" äußerst erfolgreich.

    CzG

    Dreas
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Einer unserer Dozenten, der zum Sommerfest kommt, macht mit uns hier in Hannover Gruppenunterricht ohne Noten.

    Manchmal sagt er: "Wenn ihr wüsstest, wie kompliziert das auf Notenpapier aussieht, was ihr gerade gespielt habt." Oder: "Noten halten von der Musik ab." (Irgendjemand hier im Forum hat eine ähnliche Signatur)

    Wir haben uns mit ihm schon viele Jazzstandards und anderes erspielt. Allerdings gehört die erste Stunde des Unterrichts Basics, Tonleitern, Pentatoniken, Bluestonleitern, Akkorden und einiges andere, meistens (immer?) in Verbindung zu dem Titel, den wir erspielen möchten. Natürlich wird auch geübt zu improvisieren.

    Da ich in einer Bigband spiele, muss ich auch Noten können. Und meinen Part in der Bigband übe ich mit einem anderen Lehrer.

    Fazit: ich mache beides.


    Herzliche Grüße,


    Joe



     
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  5. Silbermöwe

    Silbermöwe Kann einfach nicht wegbleiben

    Genau Joe...und genau aus diesem Grund gehe ich auch zu deinem ersten Lehrer. Er bietet mir die Möglichkeit, dass ich mich dem Jazz nach Gehör nähern kann, natürlich unter der Maßgabe, sich im Unterricht auch mit den Techniken auseinander zu setzen. Gerade der Jazz beruht auf freier Improvisation, Noten sind dabei für mich eher ein Hilfsmittel, ein Melodiethema zu verinnerlichen. Ich habe mit den Noten sehr große Schwierigkeiten, nicht wegen dem nicht lesen können, sondern wegen der Lesegeschwindigkeit. Ich kann es nicht erklären, aber für mich ist das purer Stress.

    Seit meiner Kindheit habe ich mir das Klavier selbst beigebracht ohne Noten, ebenso die Gitarre und nun mit 42 noch das Saxophon.
    Aber ich muss einigen Vorrednern Recht geben, im Ensemble hätte ich keine Chance, weil eben ohne die Notenlehre auch keine Kernkompetenz vorhanden ist.
    Man muss eben wissen wo man musikalisch landen möchte. Was einen glücklich macht. Solange meine Synapsen noch Songs empfangen und weiterverarbeiten können, werde ich mit dieser Art von Musik machen meinem Stil der Notenanalphabetin treu bleiben. Youtube sei Dank, dass man sich so fast alle Songs immer und immer wieder anhören kann, sogar in zig Variationen und man kann sich gedanklich den besten Weg zur Über/Um-setzung erarbeiten.

    VG Silbermöwe
     
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  6. flar

    flar Guest

    Moin, moin zusammen
    Mmmhh... jain
    Es trifft bestimmt oft zu, leider, ist aber so nicht richtig im Sinne von Musik nach Noten spielen.
    Beim Spiel nach Noten sollte im Idealfall Folgendes ablaufen:
    Auge erkennt Stilistik, mehre Symbole die zu einer Phrase gehören, schickt Daten ans Gehirn, das wertet aus und gibt Befehle an Finger, Zwerchfell, Lippen, Ohren usw. was zu tun ist. Es macht tröööt, tröt, ta, tri tröt.
    Auf die Tour kann Musik nach Noten gespielt dann auch genauso musikalisch klingen wie frei gespielt. Der musikalischen Phrase ist es meiner Meinung nach eigentlich egal ob sie vor Jahren in Noten notiert wurde oder gerade ganz frisch als Idee im Kopf geboren wurde, sie will einfach nur richtig gespielt und interpretiert werden!

    (Das mir jetzt keiner auf die Idee kommt das musikalische Phrasen tatsächlich denken können ;-) )

    Viele Grüße Ralf
     
  7. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Es wurde ja nach "Backing Tracks" gefragt. Gute Backing Tracks gibt es hier zu kaufen:

    http://www.coffeebreakgrooves.com/

    Du kannst auch einige Jazztracks unter:

    http://www.learnjazzstandards.com/

    abrufen.

    Viele Grüße,
    BCJ
     
  8. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bluezzline,
    ich bin Notist und lehrne seit ca. 2Jahren Jazzharmonielehre und versuche das erlernte praktisch/spontan anzuwenden.

    Für mich gehört das eine wie das andere zusammen, hab mit dem anderem nur leider etwas zu lange gewartet und zu spät angefangen, da mir der Aufwand zu groß erschien.

    Herzliche Grüße

    Andreas



     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das eine ist nicht besser als das andere. Beides ist wichtig und hat seine Berechtigung, deswegen sollte man beides üben. Noten lesen und freies Spiel. Wer aber glaubt er trainiert durch freies Spiel seine Ohren, sollte vorsichtig sein, da gehört mehr dazu und wird dann sowohl ein Eb-Instrument als auch ein Bb-Instrument gespielt, wird das auch nicht leichter. Wie Chrisdos schon gesagt hat, seine Ohren zu trainieren dauert lang und deswegen sollte es genau wie Notenlesen von Anfang an passieren. Man sollte nur aufpassen, daß man auch das Notenlesen nicht scheut, nur weil man sich mit schwer tut, denn das ist auch nur eine Trainingsfrage.

    Lg Saxhornet
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin
    Das empfinde ich völlig Anders!

    Für mich optimal ist immer, dass das Gehirn eine akustische Vorlage hat, und gemäß dieser Vorlage gibt es Befehle an Finger, Zwerchfell, Lippen usw. und über das Gehör wird das, was dann tröötet mit der Vorlage abgeglichen.

    Wie diese Vorlage des Gehirns zustande kommt, dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

    Eine direkte akustische Wahrnehmung, die als Solche abgespeichert wurde, oder
    Sie wird über das Interpretieren eines Notenbildes vom Gehirn zusammengebastelt.

    Letzteres ist natürlich ein hochkomplexer Vorgang, der u.U. der Tätigkeit des Spiels nur noch eingeschränkte Ressourcen zur Verfügung stellt.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ xcielo

    Wir sollten aber nicht davon ausgehen, dass jeder frei, nach Gehör spielen und improvisieren möchte.

    Alle Klassiker, vor allem wenn sie auch noch im Orchester spielen, dürften kaum am Notenlesen vorbei kommen.

    Ich habe schon Saxer kennen gelernt, die wundervoll klassische Stücke, nach Noten, spielen konnten, nahmst Du ihnen aber die Noten weg, ging gar nichts mehr.

    War aber auch nicht schlimm, da sie es gar nicht anders wollten.

    CzG

    Dreas

    P. S. ich bin auch dafür beides zu können, daher übe ich auch beides.
     
  12. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Das würde ich doppelt unterstreichen. Hören und ist nur ein Teil vom freien spielen. Man sollte auch noch wissen was man hört und was man dazu machen/spielen kann.

    Grüße

    Andreas
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    es wäre sehr interessant zu wissen, wieviele Lämpchen beim Notenlesen im Gehirn leuchten (wieviel "Ressourcen" verbraucht werden) wenn viel auswendig gespielt (geübt) wird, bzw. ausschließlich nach Noten.

    So nach dem Motto:
    Studie

    Beides gehört für mich untrennbar zusammen, weil's im Endeffekt "fast" das gleiche sein muss, d.h. ich muss immer vorhören, was ich spielen will, egal ob nach Noten oder auswendig.

    Vom Trennen, um das Thema zu streifen :) halte ich auch nicht sehr viel.

    Liebe Grüße,
    Guenne


     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    es wäre sehr interessant zu wissen, wieviele Lämpchen beim Notenlesen im Gehirn leuchten (wieviel "Ressourcen" verbraucht werden) wenn viel auswendig gespielt (geübt) wird, bzw. ausschließlich nach Noten.

    So nach dem Motto:
    Studie

    Beides gehört für mich untrennbar zusammen, weil's im Endeffekt "fast" das gleiche sein muss, d.h. ich muss immer vorhören, was ich spielen will, egal ob nach Noten oder auswendig.

    Vom Trennen, um das Thema zu streifen :) halte ich auch nicht sehr viel.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Dreas,

    hast du mich richtig verstanden ? Dazu habe ich doch gar nichts gesagt ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Wie mugger schon sagte: Man sollte beides können.

    Es nützt z.B. wenig, wenn ich einem Ensemble spiele, für das Noten vorgesehen sind.
    Ich kann dann ja nicht kommen und zu den Kollegen sagen: Ich spiel jetzt mal was ICH will.
    Da wäre ich schon bei der ersten Probe zum letzten Mal da gewesen.

    Als Mitspieler z.B. in einer Bluesband (hatte ich vergangenen Freitag, genialer Gig!) brauche ich keine Noten, wenn nur Improvisation und Einwürfe gefordert sind.
    Wobei ich mir ein paar Einwürfe und besonders zu beachtende Akkorde in den Proben notiere, bevor mir - vor allem wenn ich nervös bin - beim Spielen gar nix einfällt.

    Lg
    Mike
     
    Tinka gefällt das.
  17. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Na da sind wir doch schon wieder beim Thema.
    Wie sollte ich mir etwas notieren wenn ich nicht notieren kann?

    Für einen Instrumentalist oder auch Sänger ist das lernen von Noten meiner Meinung nach ein absolutes MUSS.

    Es schadet dem freien Spiel nichts, wenn man auch Noten lesen kann.
    Vergessen sollte man natürlich nicht, dass Noten nur eine Skizze sind.
    Die Musik muss ich selbst daraus machen.

    Gruß
    Markus
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ xcielo

    Ne, hast Du nicht direkt. Bei mir ist halt angekommen, dass Du das Spielen lernen nach Gehör, ohne Noten, für den Königsweg hälst....nach Noten spielen nicht unbedingt wichtig ist.....daraus ergab sich mein Kommentar.

    CzG

    Dreas
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Dreas,

    nein, tue ich nicht und habe ich auch nicht geschrieben.

    Gruß,
    Otfried
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sorry, Otfried, dann war das ein Mißverständnis meinerseits.

    CzG

    Dreas
     
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