Ohne Noten ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bluezzline, 21.September.2009.

  1. Mugger

    Mugger Guest


    Moin,

    die Fähigkeit auswendig zu lernen steigert sich auch mit dem theoretischen Wissen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  2. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Beim vorletzten WS mit dem (auswendig spielenden) Quintessence Saxophonquintett kam auch die Frage auf: Wie lernt ihr auswendig? Ohne dass ich die Antworten jetzt im einzelnen wiedergeben könnte: Jeder von den fünf macht es anders. Was lernen wir daraus? :-?
     
  3. Nordstern

    Nordstern Ist fast schon zuhause hier

    Moin!
    Ich habe das Gefühl, dass ich, bei häufig gespielten Stücken, durchaus fast auswendig spiele.
    Brauche aber die Noten sozusagen als "Geländer"!
    So, wie ich auch eine steile Treppe sicherer hochgehe, wenn sie ein Geländer hat.

    Anders kann ich das nicht beschreiben.:thumbsdown:
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Nordstern

    Ich weiß, was Du meinst. Das kenne ich von mir auch....das ist aber eben noch nicht auswendig....

    Leg mal die Noten weg.....spätestens nach drei, vier Takten hängen im Schacht....

    Wir lesen eben nicht mehr Note für Note, sondern ganze Phrasen (Sätze). Ist wie beim normalen lesen auch.

    Mir geht es manchmal sogar so, dass auf einmal die Phrase nicht mehr kommt...dann muss ich wieder mit genauem Hinsehen auf die Noten "neu" erarbeiten...bei deutlich verringertem Tempo, bis sie wieder da ist....:singing::singing:

    CzG

    Dreas
     
  5. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    auf meinen tickets für die stücke beim auftritt steht eigentlich immer nur die form (wieviel chorusse, soloablauf, schluß) außerdem die grundtonart/skala und welches horn ich dafür nehmen muss). noten hab ich beim auftritt nicht.
    @mixo
    das ist aber bekannt und belegt, dass notenlesen bei monophonen instrumenten wesentlich leichter zu erlernen ist als bei polyphonen wie klavier oder gitarre. nach meinen erfahrungen ist es sehr wohl möglich, flüssig noten für saxophon spielen zu lernen, wenn man schon nicht mehr ganz so jung ist. beim klavier sieht das düster aus.

    gruß
    zwar
     
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  6. Tinka

    Tinka Ist fast schon zuhause hier

    @ppue
    Mein Kompliment an dich. Du hast ein Talent Dinge so zu erklären das man sie einfach verstehen muss. Sowas gibt es nicht oft. Danke
     
  7. hpesch

    hpesch Kann einfach nicht wegbleiben

    Das beruht auf eigener Erfahrung. Im Moment habe ich ein halbes Dutzend Stücke für Klavier drauf, die ich ohne Noten regelmäßig übe und dabei allmählich ins richtige Tempo komme. Normalerweise dauert es 1-2 Wochen bis ich die Noten für ein Stück (1-2 Seiten) auswendig kann. Es wäre schön, wenn man systematisch ohne auf die Finger zu gucken vom Blatt spielen könnte, aber ich bringe es nicht zustande. Vielleicht in zehn Jahren, wenn ich dann noch lebe. Beim Klavierspielen macht es keinen Sinn, die Noten aufzustellen, denn ich kann nicht lesen und spielen zugleich.
    Beim Saxophon habe ich einige Dutzend Stücke mit Noten auf dem Ständer und zusätzlich noch Hefte auf dem Tisch. Ich spiele dann was mir gefällt, aber auswendig habe ich nur ein halbes Dutzend von kurzen Liedern. Weil man ja (vorausgesetzt das Lied entspricht dem eigenen Können) direkt vom Blatt spielt, fällt das Auswendiglernen flach. Obwohl ich merke, dass ich allmählich lerne, nach Gehör und Gedächtnis zu spielen, sind doch die Noten immer vor mir. Um wirklich ohne Noten spielen zu können, müsste ich jedes Stück intensiv neu üben. Und das macht keinen Sinn, denn ich kann ja die Noten lesen beim Spielen.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, Sinn macht es bestimmt, denn erstens übt man sich und zweitens spielt man ohne Noten anders.
     
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  9. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Naja, lieber Hpesch, wenn es bei dir so ist, dann leiste ich abbitte. Jedem Tierchen sein plaisierchen.....

    Lg

    Mixo
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Nach Noten zu spielen ist doch lediglich nur eine Abkürzung, die man nehmen kann, um schneller ein Stück z. B. in der Gruppe spielen zu können. Bei mir ist es tendenziell so, dass ich eigentlich lieber auswendig spiele. Wenn ich nach Noten spiele fällt es mir schwerer, das Stück auswendig zu spielen als wenn ich ein Stück von Anfang an ohne Noten spiele. Eine Möglichkeit, das zu umgehen ist, wenn ich die Noten so erarbeite, dass das, was in den Noten steht im Kopf erklingt. Dann kann ich das auch Auswendig spielen.

    Wenn ich das Video mit Hal Galper richtig verstasnden habe, geht es beim ein Instrument lernen darum, das was man im Kopf hört, in die Finger zu bekommen und gleichzeitig auch darum, seine Sinne zu verfeinern, so dass man im Kopf die Musik exakter und genauer hört, so dass die Musik, die man herauslassen kann, genauer und besser und exakter wird.

    Das ähnliche Phänomen hat man ja auch mit der Sprache, je vielseitiger der Wortschatz, desto verfeinerter der Ausdruck. Ein Grund, warum ich zwar Englisch sprechen kann, es aber immernoch daran scheitert, dass ich mich nur sehr grob ausdrücken kann.
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Mein Ansinnen war es immer, die Musik, die ich im Kopf habe, auf das Instrument übertragen zu können. Ich spiele auch wesentlich besser die Noten, wenn ich sie im Kopf hören kann und dann weiß, wie's funktioniert. Wenn in der BigBand eine Section übt, dann lese ich diem passenden Noten dazu, stelle kir vor, wie's klingt, im Kontext mit den anderen, quasi aktive Spielpause.

    Und es fuxt mich, wenn ich es nicht umsetzten kann ... :)

    Manchmal saß ich im Zug und habe versucht, im Kopf ein Jazzquartett spielen zu lassen, dabei selbst den Klavierpart spielend. Kopfmusik. Beim Autofahren geht das nicht, da ist die Aufmerksamkeit dahin.

    Grüße
    Roland
     
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  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Beneidenswert. :)

    Das habe ich gerade wieder gemerkt. Noten kann ich super. Aber frei spielen ...? Fehlanzeige. Ich wünschte manchmal, ich hätte nie Noten gelernt und mit dem Nach-Gehör-Spielen angefangen. Dann würde mir das Improvisieren nicht so schwer fallen. In der Tag kann ich auch improvisieren ohne Noten. Nur wenn ich das dann in bestimmten Akkorden oder Chord Changes tun soll, dann muss ich wieder das Gehirn einschalten und blups ... Schon ist es wieder vorbei mit dem freien Spielen, und nichts geht mehr. Weil ich ja immer an die Noten und Akkorde denken muss. Ich glaube, ich werde das in meinem Leben nie mehr lernen. Ich habe einfach keine Lust, mich stundenlang hinzusetzen und Akkorde zu pauken, mir das einzubimsen, als wäre ich im Gefängnis. Das ist so langweilig, dass ich da einfach immer etwas finde, was wesentlich spannender ist. Und so komme ich eben mit dem Improvisieren nie weiter. Auch wenn ich schöne Töne nach Noten spielen kann, die sich teilweise sogar richtig gut anhören.

    Manchmal denke ich, wer braucht eigentlich Improvisieren? Diejenigen, die das gern machen (aus einem Grund, der sich mir nur teilweise erschließt, wenn dann Solos über mehrere Minuten gehen, bis man es nicht mehr anhören kann, weil man sich nach der Melodie sehnt), aber die Zuhörer sind doch eigentlich eher froh, wenn sie eine erkennbare Melodie präsentiert bekommen. Ist Improvisieren also nur etwas für Profilneurotiker? Guckt mal, was ich alles für tolle Akkorde kann? Egal, wie sich das anhört? Improvisieren ist kreativ. Das merke ich auch, wenn ich einfach so vor mich hinspiele, ohne auf Akkorde oder irgendetwas zu achten. Das macht schon Spaß. Aber sobald ich auf Akkorde oder Chord Changes oder so etwas achten muss, fühle ich mich in meiner Kreativität wie in einem Kettenpanzer eingeschränkt. Da kann ich manchmal gar nicht mehr Luft holen, weil ich so viel nachdenken muss, dass es einfach keinen Spaß macht.

    Ich wünschte, ich könnte mich vom Notenlesen lösen und nach Gehör spielen. Das auf jeden Fall. Aber ich denke, mir würde nichts fehlen, wenn ich nicht immer wieder zum Improvisieren aufgefordert würde. Freiwillig würde ich das wohl kaum machen. Aber der Bandleader will es eben ... Also breche ich mir da was ab. Schon komisch. Einerseits beengen mich die Akkorde. Andererseits kann ich mich nicht von den Noten lösen und fühle mich auch sehr wohl, wenn ich Noten vor mir habe. Ein Leadsheet nur mit Akkorden ist für mich eher erschreckend. Weil ich die Melodie dazu nicht spielen kann, wenn ich keine Noten habe.

    Na ja, nur so mein Gebrabbel ... Ohne Noten zu spielen wäre schon toll. Aber Noten sind auch vertraut wie gute alte Freunde, auf die ich mich verlassen kann. Akkorde - habe ich das Gefühl - sind mehr so entfernte Bekannte, die man in seinem Leben nur sehr selten gesehen hat und die deshalb weder vertraut noch beruhigend sind, eher anstrengend und nervig. Nach einer Weile ist man froh, wenn sie wieder gehen. :) Schon merkwürdig. Aber ich werde wohl keine große Liebe mehr dazu entwickeln. Wohingegen ich mich jedes Mal freue, wenn ich eine schöne Ballade, eine schöne Melodie spielen kann.
     
  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dann nimm dir ne bluestonleiter oder ne pentatonik und leg los!

    Das eine (Notenlesen) und das andere (Impro)
    schliessen sich nicht aus.

    Die ganzen tollen Melodien sind doch aus Improvisation (=Realtimekomposition) entstanden.

    Also wer braucht das schon ...
     
  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem




    Ich weiss nicht was hier Improvisation ist und was nicht, aber ich finde es furchtbar gut (ganz toller Altosound!!).
    Zu viel Impro finde ich auch anstrengend, aber nur Melodie wäre ja genauso langweilig.
     
    GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Naja, die Schwierigkeit ist nicht unbedingt die Bluestonleiter zu spielen, sonder das was man spielt, nicht langweilig klingen zu lassen. An der richtigen Stelle den Spannungsbogen auf die Spitze zu treiben und an der richtigen Stelle zu wissen wann man weniger oder nicht spielt, ist die Schwierigkeit. Finde ich zumindest.

    LG
    Paedda
     
    Rick und GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Völlig richtig, aber um das zu lernen muss man anfangen oder nicht?
     
  18. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @Jacqueline, das stimmt. Nur ist es sehr entmutigend, wenn es nicht so funktioniert.
    Aber ich stimme dir zu. Irgendwann muss man einfach anfangen.

    LG
    Paedda
     
  19. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    ....kreativ zu sein!
     
  20. djings

    djings Strebt nach Höherem

    uiii, schon 46! :) aus meiner sicht ein junger bursch! also keine altersmüdigkeit vorgeschützt!
    :duck:

    ps: die noten hast du ruckzuck drauf!
     
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