Paul Desmond-Mundstücke (Kopien u. Originale)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 13.April.2021.

Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Salinsky
    es gab hier im März 2017 mal eine ähnliche Frage zum Thema Sound und wodurch er am
    stärksten beeinflusst wird.
    Ich meine mich zu erinnern. Wichtigkeit von oben nach unten:
    #1 - Ansatz
    #2 - Mpc
    #3 - Blatt
    #4 - Bogen
    #5 - Kanne

    Und in Anlehnung an einen alten Song:
    "..... aber das mit dem Ansatz können sie mir glauben (Zitat: "Sonnencreme")
    VG
     
    Rick und Salinsky gefällt das.
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, die Korpusse und ihr Aufbau spielen auch beim Sound eine Rolle, wenn auch eine geringere als der Spieler, sein Mundstück sein Blatt, seine Ligatur und sein S-Bogen.
    Dennoch haben die Korpusse eine Soundtendenz, die weniger der Zuhörer merkt, als der Spieler selbst. Und wenn ein Horn auch nur ein Ticken spritziger klingt, so möchte man beim täglichen Spiel diesen einen Ticken Spritzigkeit nicht missen.

    Und wenn du mal 10 völlig unterschiedliche Saxophone angespielt hast, dann weißt du auch, dass fünf davon nicht so gut klingen, als dass du sie kaufen würdest, auch wenn sie preiswerter erscheinen.
     
    sachsin, saxfax, bthebob und 3 anderen gefällt das.
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist ein schwer zu beantwortendes Thema, da sehr verschiedene Kriterien eine Rolle spielen, die von jedem auch noch anders wahrgenommen und bewertet werden.
    Zunächst einmalig, wenn ich von meinem Sound rede ist dies etwas, das ich im Kopf habe. Ich möchte für ein bestimmtes Stück einfach einen bestimmten Sound, weil ich finde, dass mir das Stück so gefällt.
    Jetzt habe ich schon zwei Faktoren, zum einen nehme ich als Spieler Sound anders wahr als ein Zuhörer, zum anderen hat jeder eine andere Vorstellung davon, wie es klingen soll.
    Enttäuschung habe ich immer, wenn ich dann mal ein Stück spiele und es mit verschiedenen Saxophonen, Mundstücken und Blättern aufnehme.... es klingt immer sehr ähnlich. Es kommt mir beim Spielen aber nicht so vor.
    Ich ziehe daraus für mich den Schluß, dass für den externen Klang das Equipment eher weniger eine Rolle spielt als für den internen, vom Spieler erfahrenen Sound.
    Für letzteren, also den internen Sound, spielt das Equipment für mich durchaus eine Rolle. Da gibt es Mechaniken, die mir helfen schnell zu spielen, da gibt es Saxophone, die mir helfen meinen Klang ohne Anstrengung zu erzeugen, Mundstücke, die auf einem bestimmten Saxophon ev. leichter zu spielen sind, weil sie die Stimmung positiv beeinflussen und ich damit die Intonation weniger korrigieren muss. Das hört ein Zuhörer eher weniger, ich merke das aber als Spieler.
    Das ist jetzt alles etwas pauschal, ich will damit keine Thesen aufstellen sondern nur versuchen zu zeigen, wie komplex das alles ist.
     
    Rick und Salinsky gefällt das.
  4. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @ppue 2.Versuch eine Antwort zu bekommen. Was verursacht das Rauschen und wieso findest Du Desmonds Equipment "widerspenstig"?
     
  5. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Ganz genau. Das ist der Punkt.
     
    bthebob, ppue, JES und 2 anderen gefällt das.
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Rauschen ist Luftüberschuss, also Luft, die nicht am Prozeß Schwingungserzeugung beteiligt ist.
    Im extremen Fall schwingt das Blatt gar nicht, und du pustest nur Luft in das Mundstück.
    Bei einem sauberen ton wird jedoch der gesamte Luftstrom in die Oszillation gesteckt. Dazwischen gibt es Abstufungen.
    Da ich noch kein Profil bin, kann ich dir nur beschreiben, wie ich es mache.
    Will ich einen sauberen ton, da ist es am einfachsten ihm am Anfang einen startimpuls zu geben. Ich spiele eben ein TAAAA, oder auch ein DAAA. Ich kann das auch über einen druckimpuls, so eine art Husten oder Stoßatmung.
    Wenn ich eher einen verrauschten ton möchte, dann gebe ich keinen Startimpuls, sondern fange mit einem kontinuierlichen luftstrom an, den ich so steuern bzw formen muss, dass das Blatt quasi von selbst anfängt zu schwingen. Problem habe ich dann damit, dass trotz dieses Vorlaufs an Luftstrom der Ton zu einem definierten Zeitpunkt stehen muss.
     
    SaxFrange und Frau Buescher gefällt das.
  7. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    warum ist das eigentlich so? Hat das mit dem Knochenschall zu tun? @bluemike @ppue
     
    Rick gefällt das.
  8. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @JES danke. Das hast Du sehr anschaulich erklärt.
     
  9. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    @Salinsky : Wohl weniger der Knochenschall, weil der die höheren Frequenzen kaum transportiert. Und gerade auf die, bzw. deren Anteile am Gesamtklang, kommt es an. Es ist schon so, wie @ppue geschrieben hat: Der Korpus, also dessen Form, Mensur, etc. begünstigt bestimmte Klänge. Wobei ich einfacher Weise jetzt mal den S-Bogen zum Korpus dazurechne. Dann kommt auch noch dazu, wie der eigene Klang an dein Ohr kommt. Da können ein paar Grad unterschiedliche Trichterneigung durchaus etwas bewirken.
    Dass der Unterschied für den Spieler größer ist als für den Hörer, ist immer wieder frappierend. Ich habe vor kurzem ein Video Grassi vs. Orsi aufgenommen. Beide Hörner fühlen sich klanglich total unterschiedlich an. Auf der Aufnahme ist der Sound nur marginal anders.
     
    SaxFrange, sachsin, saxfax und 3 anderen gefällt das.
  10. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Danke, nachvollziehbare Erklärung. Und den Vergleich The Italien Connection kann ich bestätigen...
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bin mit Worten nicht sehr gut, aber danke.
    Vielleicht kann das ja mal ein Lehrer etwas geradeziehen.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Frau Buescher
    Hier kann man das m. E. ganz gut hören. Meine Vermutung ist, dass durch das vibrato zusätzlich eine Instabilität in der Strömung erzeugt wird, die sich dann den Rauschanteil zusätzlich erhöht. Quasi als ob der ton immer wieder neu angepustet wird.


    @Wuffy
    Deine Version von "danny boy" ist toll, aber ich liebe nun mal die Version von Webster. Dieses softe, vibrierende mit subtones. Für mich einfach die perfekte Interpretation.
     
    SaxFrange, kukko und Frau Buescher gefällt das.
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Gefällt mir auch sehr gut..wenn man's denn auch so gut kann
     
    Rick und kukko gefällt das.
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du triffst immer wieder genau den Punkt:)
     
    Wuffy und kukko gefällt das.
  15. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich habe die letzten Beiträge entfernt. Derartige persönliche Angelegenheiten gehören hier nicht öffentlich erörtert.
     
    p-p-p, Rubax, Siggi und 7 anderen gefällt das.
Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden