Phrasing üben? Wie?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von auge, 29.Juni.2013.

  1. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Die Erfahrung mache ich auch gerade. Jazzphrasierung für Fingerknoten im 220er Tempo. Aua! Im Moment hänge ich bei 180 und komme nicht weiter.
    Dann habe ich mehr Luft aus dem Bauch raus (Stütze) gegeben und schon ging es etwas besser. Der Luftstrom hilft wirklich etwas schneller zu spielen.

    Ich werde mich jetzt etwas mehr der nötigen Kraft widmen mal sehen ob es was bringt.

    Dabo
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Moin nochmal,

    damit es nicht falsch rüberkommt:
    Ich bezweifle überhaupt nicht die Sinnhaftigkeit von Staccato-Etüden, Phrasierungsübungen, oder die Sinnhaftigkeit, sich über effektives Tonguing Gedanken zu machen.
    Aber ich betrachte mein Spiel als "Gesamtkunstwerk". Ich spiele mit meinem ganzen Körper, und alles, was ich mache, hat Einfluß auf meinen Sound, meine Phrasierung etc.
    Daher muss ich beim Spielen, wenn ich etwas übe, auch immer meinen ganzen Körper beobachten, nicht nur meinen Ansatz, meine Zunge, meine Finger.
    Sonst besteht die Gefahr von dem, was mein Lehrer als "Micro-Managing" bezeichnet.


    Vielleicht zur Verdeutlichung ein Witzchen:
    "Ich habe eine Lederallergie".
    "Lederallergie, was ist denn das?"
    "Ja, immer wenn ich in der früh aufwache und die Schuhe anhab, hab ich Kopfweh....."


    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich fühl mich missverstanden. Es geht mir garnicht um Geschwindigkeit sondern fast im Gegenteil um den swing oder das swingende im Spiel. Ich merke bei mir deutlich, dass am Ende des Off beat die Zunge zu lange am Blatt bleibt und dadurch entweder im on beat ein Tonloch entsteht oder die Phrasierung zu gerade und falsch betont wird, aus swing wird quasi Marschmusik. :)
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    es ist doch kein großer Aufwand, ein paar Samples hier reinzustellen.
    Dafür ist das Forum doch da.
    Soll doch jeder ein paar Tonleitern oder was weiß ich reinstellen.
    Ich bin immer bereit aus Kritik zu lernen.
    Ich hab mal zwei Übungen aus dem Kröpsch für Saxophon missbraucht und hab folgendes gemacht:
    Einmal Viertel gespielt und auf 2 und 4 ein bisschen betont.
    Dann Achtel, Offbeat auf Beat gebunden.
    Kann natürlich je nach Stil auch ganz anders klingen.
    Und dann Doubletime. Fast Doubletime :):



    Vielleicht stellst was rein, was Dein Problem verdeutlicht, Bloozer.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  5. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    ja, morgen :)
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @ Mugger

    ( Offtopic dafür Scherzmodus AN )

    Zitat: "es ist doch kein großer Aufwand, ein paar Samples hier reinzustellen.
    Dafür ist das Forum doch da."

    Oh weh....
    Die Elektronik-legasteniker werden IMMER noch nicht als gesellschaftliche Randgruppe akzeptiert!!

    Ich kann zwar mitten in der Sahara ein Sax reparieren....aber ausser schlau daherzureden, kann ich im Internet noch nichtmal ein Bild von mir veröffentlichen...geschweige denn Soundbeispiele. Ich kann leider auch nicht SMSen...denn ich bin mit Schwarzweissfernseher aufgewachsen und mit Telephonen, die noch ne runde Wählscheibe mit Löchern drinne hatten....

    neeee Mugger..so einfach ist das alles nicht !
    Das musste man nicht denken !!

    Scherzmodus aus!


    CBP
     
  7. Marko1974

    Marko1974 Kann einfach nicht wegbleiben

    Da hier Artikulationen mal thematisiert wurden.
    Ich hab diesbezüglich mal eine Frage.

    Worin unterscheidet sich eine Note mit Tenuto, also ,,-,, , von einer Note ohne jeglichem Artikulierungszeichen?

     
  8. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Hallo Mugger,
    Hier kann man schön ab 43 die Löcher hören. Grund sind verkrampfte Finger.
    Nebenbei Tonleitern zu spielen ist nicht sehr anregend.
    Das Beispiel, das du benutzt, wo hast du das her? Mit sowas würd ich auch gern mal diese Übung machen.
     
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Wenn ich mir einen Tip erlauben darf, ist nicht direkt das laufende Thema, aber vielleicht ganz nützlich, ich habe mal eine nette Übung für mich gefunden, um meine Koordination zwischen Fingern und Zunge zu optimieren. Ich nenne das doppelte Zunge.
    Die Zunge spielt durchgängig gleiche Notenlängen der kleinsten Noteneinheit im Stück.
    Beispiel alle meine Entchen, Achtel als kürzeste Note, die Zunge spiellt also ständig Achtel, und zwar auch dann, wenn längere Noten kommen. Aus einer Viertel werden dann zB 2 Achtel, der Ton wird dann zweimal angeschlagen.

    Bewirkt, das die Zunge zum "Referenzgeber" wird, dem die Finger zu folgen haben, verbessert die Koordination recht effektiv sowie rhythmische Stetigkeit.
    Im normalen Spiel besteht manchmal Unklarheit, wer den Impuls gibt, Finger oder Zunge, dieser Konflikt wird gelöst.



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,

    ein Standard für Klarinette, Kröpsch Etuden.
    Man hat die für den Tonumfang des Saxophons umgeschrieben:

    http://www.thomann.de/at/cf_schmidt_musikverlag_kroepsch_for_sax.htm

    Für mich klingt das Sample eher nach verkrampfter Zunge, bzw. nach einer nicht freien Zungenbewegung. Das sage ich aber mit aller Vorsicht, kann auch Blödsinn sein.
    Wobei, Du bist weit davon entfernt, schlecht zu klingen.

    Ein Tip, um herauszubekommen, was man mit der Zunge bzw. mit der Luft macht wäre, den Ton mal ohne Zungenartikulation anzublasen, und nur mit der Zunge zu stoppen, ohne an der Luft was zu machen.
    Dann einfach die Schwerkraft wirken lassen und den nächsten Ton beginnen.

    Auf youtube gibt es wie gesagt massig Material dazu, z.B.:

    http://www.youtube.com/watch?v=ShFqZzXI-WU

    Und es gibt Leute, die sich über regionale Unterschiede Gedanken machen :) Ist zwar für Flöte, trotzdem interessant:

    http://www.larrykrantz.com/mike.htm#thtune

    Liebe Grüße,
    Guenne


     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Marko,

    das kommt ganz auf den Zusammenhang an:
    Bei Märschen und in Big-Bands (die sich ja historisch aus den Marschkapellen entwickelt haben) werden alle einzelnen Viertel, Achtel usw. automatisch kurz (= staccato) gespielt. Da bedeutet ein Tenuto-Strich, dass man den Ton nicht kurz, sondern dem Notenwert entsprechend spielen (und, sofern kein Akzentzeichen vorhanden, eher mit weicher Zunge anstoßen) soll.

    Allgemein ist ja die Notation immer eine Form der Kommunikation zwischen dem Notenschreiber (Komponist oder zumindest Arrangeur) und dem Spieler.
    Dabei gilt die Regel, zwecks besserer Lesbarkeit eher weniger als mehr Zeichen zu verwenden, also alles Überflüssige wegzulassen.
    Oft überlässt man dem Spieler gern im Großen und Ganzen die Interpretation und Phrasierung, dann schreibt man eben nur dann einen Tenuto-Strich (oder einen Legato-Bogen oder was auch immer), wenn diese Spielweise auf jeden Fall wichtig ist.

    Das heißt:
    Kein Zeichen = Mach, was du willst (oder der Dirigent...)
    Tenuto-Strich = Hier bitte UNBEDINGT tenuto spielen!

    ----------------------------------------------

    Hallo Werner,

    bei mir ist normalerweise das Gehirn für diese Impulse verantwortlich, Finger und Zunge tun dann gefälligst, was es ihnen befiehlt. :-D
    :duck:

    Nix für ungut,
    schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Na, solange sie das gleichzeitig tun, ist es doch super.

    . . . jedenfalls, gut, das wir drüber geredet haben :-D .



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Im Ernst:
    Dein Übungsvorschlag ist sehr gut, um sich da die perfekte Synchronisierung anzugewöhnen.
    Aber natürlich lernt immer das Gehirn, nie der Finger. ;-)

    Schöne Grüße nach Berlin,
    Rick
     
  14. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Mugger schrieb
    Ich versteh die Zunge sowieso nur als Ventil, die periodisch den Luftstrom unterbricht und freigibt.


    Werner deinen Übungsvorschlag werd ich mal probieren, wenn es denn die Koorditaion von Zunge und Finger verbessert wäre das schon mal sehr gut.

     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    und wodurch entsteht Deiner Meinung nach der Spalt zwischen Beat und Offbeat?

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    durch Verkrampfung der Zunge, d.h. die Zunge "klebt plötzlich am Blatt fest". :)

     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich glaube wir können uns darauf einigen, dass:

    Es gut ist, wenn der Luftstrom von der Zungenbewegung möglichst unbehelligt weitergeht, egal ob Staccato oder Legato tonguing.

    Der "Zungenstoß" eigentlich ein "Zungenzug" ist, d.h. die Zunge vom Blatt weg geht.

    Wenn die Zunge vom Blatt weggeht der erforderliche Luftdruck an der Blattspitze anliegen muss. (Und auch Voicing etc..)

    Für mich ist der Unterschied zwischen "Ta" oder "Da" (ob zum Verständnis ein Laut wie "Na" oder "La" nicht besser wäre, sei mal dahingestellt"), dass beim harten "T" ein Teil der Zunge (eigentlich weniger) verwendet wird, der weiter vorne liegt, beim weichen "D" ein größerer Bereich und weiter hinten auf der Oberseite der Zunge.
    Ganz "korrekt" wäre daher IMHO ein weich gesprochenes hartes "T".

    Das größte Problem aber, mich dem ich mich im Unterricht (und auch manchmal bei mir selbst) befassen muss, ist die Antizipation.
    D.h. die Zunge geht zu schnell zum Blatt.

    Um eine gewisse Lockerheit anzutrainieren könnte man folgendes mal probieren:
    (Im Dapper ist eine ähnliche Übung mit einem stimmlosen "hat", um den Luftdruck an der Zungenspitze zu spüren):

    Artikulation ohne Zunge auf "Schhhh". Der Ton muss eigentlich genau so klingen wie mit Zungenartikulation.

    Artikulation mit Zunge auf "Dschhhh", (also streng genommen schhhd)

    Was soll das Ganze?
    Es soll darauf fokussieren, dass die Priorität auf der Ausatmung liegt, die vor der Artikulation durch die Zungenspitze zu erfolgen hat.
    Also dass sozusagen die Luft die "Zunge vom Blatt wegbläst".

    Bringt's nix, kost's nix.....

    Liebe Grüße,
    Guenne





     
  18. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    sosehr ich den ersten Teil der Ausführungen verstehe hakt es dann ab

    komplett bei mir aus :-(

    Ich versteh einfach wie ich einen Muskel einfach wegblasen kann oder soll man mit dieser Vorstellung arbeiten um eine lockere Zunge zu bekommen?

    was ich auch garnicht verstehe, dass dieses hochwichtige Thema hier im Forum kaum wahrgenommen wird. :-o
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    meiner Meinung nach funktioniert es nur bis zu einer gewissen Geschwindigkeit, wenn man es zu sehr kontrollieren will.
    Aber warum nicht einfach mal probieren?


    Bezüglich der Aufmerksamkeit stimme ich Dir zu :)

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  20. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    @Mugger

    Fällt dir bei deiner Aufnahme in Beitrag #39 etwas auf?

    ca. :034 + :047 + :055

    Grüße the Steamer
     
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