Saxophon und Gesang

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Bereckis, 26.August.2013.

  1. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    abgesehen vom schwanken der grundstimmung durch die jahrhunderte hindurch (bereich von 415 hz bis heute 450!) gibt es immer wieder mal so stichworte wie natürliche intonation, bläserintonation, temperierte stimmungen usw. ...

    wo soll stimme denn da hin ?
    und aus welchen gründen?

    ohne profunde gesangliche erfahrungen/stimmbildung doch eher schwierig.

    :-D


     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also singen im Sinne von saxoryx kann ich nicht und will ich auch gar nicht.

    Aber als mein "Tonübungen" mit mir am Klavier gemacht hat - Tonleiter singen, Töne nach singen, Intervalle versuch zu treffen - und ich das auch geübt habe, hat sich meine Intonation deutlich verbessert.

    CzG

    Dreas
     
  3. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Absolut!

    Pianisten, Girarristen und auch Saxophonisten soielen viel zu oft Melodielinien, die theoretisch erdacht sind, aber vom musikalischen Gehör her sehr schwer nachvollziehbar sind.

    Sänger singen oft (zu?) einfache Linien, weil sie viel zu viel nur vom Gehör ausgehen.

    Mit entsprechender Gehörbildung könnte man sich irgendwo in der Mitte treffen.


    Definitiv richtig!

    Beim Singen ist man gezwungen, die Stimmbänder in die korrekte Position zu bringen, um richtig zu intonieren. Beim Saxophon kann man theoretisch mit den Lippen oder den Klappen nachkorrigieren, um eine falsche Position der Stimmbänder und des Kehlkopfs auszugleichen.

    Das klanglich beste Ergebnis erziehlt man aber nur, wenn die Position der Stimmbänder inkl. Resonanzkörper mit der Saxophontonhöhe übereinstimmen.

    Töne auf dem Sax, die mit nicht koordiniertem Kehlkopf / Stimmbändern gespielt sind, sprechen schlecht oder unrein an und klingen dünn.

    Die klangliche Technik beim Singen hat ansonsten relativ wenig mit dem Saxophon-Sound zu tun.


    Mir persönlich hat es immer gehlfen, beides zu verbinden. Das setzt aber voraus, dass man sich dieser Dinge beim Saxophonspielen bewusst ist.
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Genau. Sie sind auch wahrscheinlich auch schlecht intoniert.
    Kann man üben:
    Töne ohne Zungenartikulation so leise und kurz wie möglich anspielen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  5. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Tja, da simmer wieder: Ohne Stimmbildung und Gesangsausbildung keine Intonation und kein richtiger Gesang möglich. Und ohne Akkordanalyse keine Improvisation. Und ohne fundierte Kenntnisse von Farblehre keine richtige Malerei.

    Wir sind ja schliesslich in Deutschland.

    Cheers
    HanZZ, kopfschüttelnd.



     
  6. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    zitat: " Wir sind ja schliesslich in Deutschland."

    ist sogar nicht witzig.

    aber sehr schade, sone denke !

    :-D
     
  7. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    Ausnahmen gibt es immer! Aber ansonsten ist diese Aussage schon nicht verkehrt!
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Gibt es dazu mehr Untersuchungen ? Die einzige, die mir bekannt ist (was nix heissen will) kam zu dem Ergebnis, dass im "normalen" Tonumfang keine Korrelation von körperlichen Resonanzkörpern und Saxophontönen vorhanden ist. Diese tritt erst bei dem erweiterten Tonumfang auf. Das betraf verschiedenste Musiker, verschiedensten technischen Niveaus.

    Der Einfluss der Stimmbänder ist mir zudem nicht klar. Sind die überhaupt am Saxophonspiel beteiligt ? Beim Growlen ja, aber ansonsten ?

    Da bin ich mir auch nicht so sicher. Die Veränderung von Resonanzräumen, die ein klangliches Timbre beim Gesang verursacht, bewirkt m.E. Ähnliches auch beim Saxophonspiel, wenn auch vielleicht in geringerem Ausmaß.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Das wäre ja eigentlich unsinnig! Ab welchem Ton genau wird denn dann der Schalter umgelegt?

    Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es einen Bruch zwischen "Bruststimme" und "Kopfstimme" gibt (in derselben Tonhöhe wie beim Singen). Dieser Bruch ist für alle Stimmlagen unterschiedlich und verändert sich auch nach Tageszeit, Einspielen bzw. Einsingen, etc.

    Viele Saxophonisten können allerdings diesen Bruch nicht überwinden und spielen im unteren Bereich ohne die Koordination von Kehlkopf, Resonanzräumen und Stimmbändern, da es ja immer noch einigermaßen funktioniert. Intonation kann dann aber nur noch über die Lippen, bzw. den Unterkiefer korrigiert werden, was den Ansatz und Klang eher einschränkt.

    In der Tat wird hier dann ein Schalter nach Erreichen der tiefsten Töne der Kopfstimme umgeschaltet, bzw. abgeschaltet.

    Das beste Ergebnis erzielt man, wenn man's über den vollen Tonumfang beherrscht. Ansonsten kann man auch kein gut klingendes Kehlkopfvibrato und Kehlkopfbending über den vollen Umfang hinbekommen.
    (Wer's kann, kann das eingestrichene G einen Ganzton nach unten biegen, ohne den Ansatz zu verändern)

    Ich weiss nicht, ob es zu diesem Thema sinnvolle Untersuchungen gibt. Ich kann lediglich aus meiner eigenen Erfahrung sprechen.

    Die Stimmbänder sind das Ventil, das die Luftzufuhr regelt. Wie mit dem Daumen auf einem Gartenschlauch kann man damit die Luft beschleunigen oder verlangsamen. Der nötige Luftdruck muss natürlich vorher über die Bauchmuskulatur aufgebaut werden.

    Stellt sich ein trainierter (nicht unbedingt ausgebildeter) Sänger einen Ton vor, befinden sich die Stimmbänder automatisch genau in der Position, um eine bestimmte Luftgeschwindigkeit zu erzeugen, die den entsprechenden Ton hervorbringt. Das erfordert natürlich Übung!

    Genau dasselbe in grün sollte auch beim Saxophon passieren.

    Durch die große Toleranz beim Saxophon in den unteren zwei Oktaven kommt wahrscheinlich immer noch "grob" der richtige Ton heraus, aber eben nicht optimal und höchstwahrscheinlich auch verstimmt.

    In den hohen Lagen trifft man überhaupt nichts mehr, da die Obertöne zu nahe beieinander liegen.

    Der größte Fehler besteht darin, dass Anfänger immer darauf hingewiesen werden, die Lippen und den Kiefer zur Korrektur zu benutzen und gar nicht wissen, wie's richtig zu machen wäre. Meistens aus dem Grund, weil's die Lehrer selbst überhaupt nicht wissen.

    Am Schluss wundern sich alle, warum das Instrument nicht stimmt und warum sie kein Altissimo spielen können.

    LG, Norbert
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es gab mal eine Studie (ich weiss nicht mehr in welcher Zeitschrift ich davon gelesen habe), die kontrollierte inwieweit Saxophonisten Ihre Stimmbänder beim Spielen einsetzen oder ob die entspannt sind und der Hals nur weit offen ist. Man kam damals zu dem Ergebnis, daß die Stimmbänder bei einem erfahrenen Spieler unbewusst doch sehr stark an der Tonbildung und Intonation beteiligt sind, bei unerfahrenen Spielern, die Stimmbänder aber weniger genutzt werden. Tonhöhe und Klang lässt sich darüber beeinflussen.

    Lg Saxhornet
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Leider wahr. Ich coache gerade eine Schüler Big Band und beim Saxsatz wusste nicht einer wie man die Intonation beeinflusst. Es gab sogar den Kommentar: Über die Härte des Zungenstosses am Blatt. Daß es 4-5 Bereiche zur Einflussnahme gibt: Lippendruck, Kieferstellung (in der Vertikalen), Zungenstellung der Zungenmitte, Lautstärke und Hals bzw. Stimmbänder, ist vielen Spielern gar nicht bekannt.

    Lg Saxhornet
     
  12. alteriert

    alteriert Schaut öfter mal vorbei

    Moin,
    singen in Sinne von guter Stimme Tonhöhe, Kopfstimme, Bauchstimme usw. ist nie verkehrt und sicher dienlich.
    Ich persönlich gebrauche die Stimme aber primär als "vorsingen" der Artikulation bei Schülern + Bands. Ich habe die Erfahrung gemacht wenn´s die Schüler mit der passenden Artikulation (Staccato, Tenuto, Akzente, Tonlänge usw.) vorsingen können, klappt es auch auf dem Instrument.
    Angenehmer Nebeneffekt, bei großen Bands werden meine Ohren geschont und es kommt schneller zu richtigen Ergebnissen.
    Gruß
    alteriert
     
  13. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Eben!
    Dann passiert nämlich auch folgendes: Wird der Lufstrom nicht von den anderen Komponenten zuerst mal stabilisiert, d. h. auf eine konstante Geschwindigkeit gebracht, hat der Spieler keine Kontrolle über Intonation.

    Beim Leisespielen sackt der Ton ab und wird höher beim Lautspielen.

    Oder genau umgekehrt. Der Spieler macht die Lautstärke über die Kiefer- / Bahnöffnung, dann wird's hoch beim Leisspielen und tief beim Lautspielen.

    Ein Satz, in dem die eine Hälfte so und die andere Hälfte anders herum spielt, ist der absolute Horror!
     
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo,

    ja doch, ich merke oft nach längerem intensiven Spiel, dass die Stimmbänder angestrengt sind, genauso, wie wenn ich längere Zeit sehr laut gesprochen hätte.

    Wir hatten das schon mal bei diesem Thread.

    LG bluefrog
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Im Normalfall, wenn kein Parameter verändert wird, verhält sich ein Sax in punkto Intonation, daß bei leisem Spiel der Ton höher wird bei lautem tiefer. Das hängt mit der Eigenart des Instruments zusammen, bei der Flöte z.B. ist es andersrum.

    LG Saxhornet
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Allgemein kann Singen einem bei vielen Dingen in Verbindung mit dem Sax helfen:
    Tonwahrnehmung
    Intonation
    Gehörbildung
    Melodiebildung
    Phrasierung
    Rhythmus

    Dafür muss man keine richtig ausgebildete Stimme haben, das geht auch ohne. Man sollte nur aufpassen, daß es nicht zu sehr aus dem Hals kommt, sonst wird die Stimme und die Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen.
    Ein häufiger Anfängerfehler ist, daß gerade wenn man Töne nachsingen will, nicht die richtige Oktavlage gefunden wird in der das angenehm geht, wodurch es viel schwieriger wird die Töne zu treffen. Hier hilft häufig ein Wechsel in eine andere Oktavlage.

    Lg Saxhornet
     
  17. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Bei rhythmisch schwierigen Passagen hat ein Lehrer mir mal gesagt: Wenn du es singen kannst, kannst du es auch spielen – in meinem Fall sehr wahr!

    Erst mal ohne Instrument die Noten / Rhythmus und Phrasierung singen – dann klappt es bei mir anschließend auch mit Instrument viel besser.


    Gerd
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Ich wiederum kann beträchtlich höher singen, wenn ich eine Weile Saxophon gespielt habe.

    Liebe Grüße, Guenne
     
  19. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Nicht bei mir!
    (Bei mir verhalten sich alle Blasinstrumente gleich)

    Gruß, Norbert
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie kommts? Entspricht ja nicht dem Normalverhalten beim Sax.

    Lg Saxhornet
     
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