schädigt üben in der mietwohnung?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von rohrspatz, 16.November.2011.

  1. guido48

    guido48 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo liebe FreundInnen,

    ich finde mich hier in diesem Thread ganz genau so wieder wie es mir auch geht.

    Ich spiele hier zuhaus bei mir immer wie mit angezogener Handbremse, hab mir dadurch wohl auch wieder meinen Ansatz und meine Haltung ruiniert. Und habe wie in einem anderen Thread von mir betitelt mit "Blattprobleme" schon beschrieben nun auch mit meinen Blättern Probleme.

    Ich denke, das kommt wohl wirklich alles, weil ich auch immer denke andere Mietparteien damit zu stören,obwohl sie mir auf Nachfragen immer versichern es sei schon ok.

    Als ich bei meiner Ex-Freundin im tiefsten Ostbayern, wo sie ein freistehendes Haus hat,gespielt habe,da konnte ich innerlich vollkommen befreit aufspielen und da war alles besser, vom Ansatz über die Intonation einfach alles.

    Nun muss ich auch überlegen wie ich die mentale Kopfbremse wieder rausbekomme.

    Denn durch das unterbewußte schlechte Gewissen, kommt kein gescheites Saxophonspiel zustande.

    So jetzt aber erstmal Euch allen noch ein schönen Abend.

    Ich konnte viel für mich aus diesem Themenfaden hier mitnehmen und merk dass es anderen hier zum Teil genauso geht mir.

    Ganz liebe Grüsse

    Guido48
     
  2. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    @Oldie: Ausgerechnet oensionierte Lehrer sollten keine Chance haben, weiter über das Leben anderer zu bestimmen ;-)
    Brille
     
  3. Gast

    Gast Guest

    @Brille und Edosaxt

    Stimmt schon !

    Ich kann Oldie aber auch ganz gut verstehen. Irgendwann reicht es einem halt, so ein kompliziertes Trumm von Instrument zu halten, wenn man nicht kann /darf, wie man will.

    Der Frustfaktor überwiegt dann irgendwann den Spassfaktor...und dann reicht es eben.

    Mir ist es ja auf entfernt verwandte Weise nicht viel anders ergangen.

    In Aethiopien konnte ich ueben soviel ich wollte...mitten in der Nacht, wenn es sein musste....aber ich hatte immer eine Schar von Leuten vor dem Compound-Tor, die über die wilkommene "Live-Musik" ne Party gemacht haben. Bei meinen Eltern kann ich spielen so viel ich will...bekomme aber staendig irgendwelche Kommentare dazu ( Kannste denn auch den Zapfenstreich oder den Radetzkymarsch spielen ?? )
    Auf Kreta geht das ebenso...aber bis ich meine Hupen in die Berge geschleppt habe oder über den Strand an eine entlegene Ecke, habe ich fast schon keine Lust mehr....JETZT komme ich selten vor 20:30 Uhr von der Arbeit heim....da übt man auch nicht mehr unbedingt Sax-Spielen in einem Reihenhaus...weil die Nachbarn ihren Feierabend wollen und man selbst auch recht KO ist und nicht nur am Wochenende im Proberaum spielen will.....da spielt Oldie dann eben doch lieber Keyboard und ich eben meine Flöte.

    Ich kann das daher schon ganz gut nachvollziehen.

    LG

    CBP
     
  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ja CBP, hast schon recht!

    Aaaaaber:
    - Einem pensionierten Schulrat klein beigeben? Niemals!
    - Reihenhaus: Da kamma, wenn's einem wichtig ist, problemlos eine Ünekabine integrieren (Für rel wenig Geld im Keller)
    - Wenn's einem aber dann doch nichtz so wichtig ist, soll man's eben lassen...

    Greetz zum Tag
    Brille
     
  5. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hi guido, hi oldie.
    es gibt schon recht kleine übekabinen, die in jedes zimmer passen.ausserdem gibt es in vielen wohnungen/häusern einen kleinen raum, zb.speisekammer, den dir jeder gute handwerker schallisolieren kann.und dann habt ihr freie bahn.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Übekabine hin oder her (dafür braucht man auch erstmal den Platz, das Geld, die Aufbau-Zeit), nach Aussagen der Schüler, die so etwas haben, ist das auch nicht gerade ideal vom Spielgefühl (Enge) und Sound her. :roll:

    Ich finde es toll, wenn man rücksichtsvoll ist und anderen Leuten nicht auf die Nerven gehen will, aber man sollte sich auch nicht im Voraus zu sehr zurückhalten, wenn's teilweise vielleicht sogar im Endeffekt nicht notwendig wäre.

    Musik schadet ja nicht primär jemandem, sie verursacht keine irreparablen Katastrophen, sondern soll erst einmal eine schöne Zutat des Lebens sein.
    Das ist kein beißender Grillrauch vom Balkon, kein zugeparktes Auto und kein aufs Nachbargrundstück wucherndes Dornengestrüpp, was ja so normalerweise Ärger verursacht, sondern - wie Kindergeschrei und Hundegebell - eine Lebensäußerung, die laut Gesetz grundsätzlich zumutbar und (freilich in gewissem Umfang) zu tolerieren ist.

    Ich persönlich halte nichts davon, Kinder zu Leisetretern zu erziehen, Hunden die Schnauze zuzubinden (oder sie gar ins Tierheim zu geben) und Musikern das Üben einzuschränken, so lange es nicht dringend geboten ist.

    Und für einen selbst ist es vielleicht sogar mal eine wichtige Übung, sich mutig hinzustellen und in normaler Lautstärke, ohne Ängste vor den Nachbarn, zu musizieren - und mal erbostes Wandklopfen sowie eine heftige Diskussion durchzustehen, ohne von vorherein klein beizugeben. ;-)


    Ermutigende Grüße,
    Rick
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Hallo Rick,
    Musik sicher nicht, aber oft hat Üben mit Musik nicht allzuviel zu tun: stundenlanges Technikbolzen, Geläufigleitsübungen, Skalen, Stakkatoübungen, Töne halten.... das würde ich auch als fortgeschrittener Musikliebhaber einfach nur als Lärmbelästigung sehen. IN der Mietwohnung früher hat mich dies auch gehemmt, es den anderen zuzumuten. Im eigenen Haus hab ich auch erfahren, dass total grosse Unterschiede bei den Instrumenten existieren: Klarinette üben erzeugt Stirnrunzeln, Bassetthorn weniger, Bassklarinette ergibt keine Reaktion, Tenorsax gibt Unmutsäusserungen und Altsax führt zu Protesten ( jeweils in gediegener Lautstärke gespielt..). :lol:
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    ich kann die "Schere im Kopf" nachvollziehen, wenn man weiss, dass es Nachbarn gibt, die schon bei den ersten Tönen dicke Backen machen.

    Mir ging es in der vorigen Wohnung so mit dem Klavier. Bei den ersten Tönen wurde von denen drunter mit einem Besen an die Decke geklopft. Es kostete dann ganz schon Überwindung, trotzdem weiterzuspielen und täglich zu üben ...

    Für meine Entscheidung zum Saxophon nun war auch die jetzige Wohnsituation ein Argument, dh abends und an den Wochenenden kann ich hier Musik machen, bis der Arzt kommt, es gibt hier niemanden, der sich dran stören könnte. Das Haus hier wurde noch im Kaiserreich gebaut, mit entsprechender Bausubstanz. Drunter sind Büros, in denen abends und am WE niemand da ist - und die Nachbarn in der Wohnung ganz drunter hören weder meinen Flügel noch das Sax.

    LG, Claudia
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Thomas,


    das Techniküben am Instrument rangiert für mich an der gleichen Stelle wie Kindergeschrei und Hundegebell - möglicherweise lästig, gehört aber nun mal zum Leben in einer normalen menschlichen Siedlung.

    Ich habe schon immer in Mietwohnungen, selbst hellhörigen Mietskasernen, sogar in WGs, geübt und auch unterrichtet - teilweise mehr als 30 Stunden die Woche. :-o

    Das geschah allerdings nicht in Kurorten, sondern in Innenstädten, mit Straßenlärm, Müllabfuhr morgens um 6 Uhr, an der Kreuzung wartenden Bussen direkt unter dem Fenster, monatelangen Baustellen (die teilweise schon um 4 Uhr morgens mit erheblichem Lärm begonnen haben!!!), Kindergeschrei und Hundegebell selbstverständlich inklusive, sowie Hämmern, Bohren in der Nachbarwohnung, Gepolter im Treppenhaus - die Liste der Lärmbelästigungen ist schier endlos, die ich schon in Mietwohnungen erlebt habe.

    Wenn mal jemand ein Instrument spielt, selbst wenn er nur anfängerhaft Tonleitern übt, ist das im Gegensatz dazu wie liebliches Vogelgezwitscher (das freilich auch schon besonders sensiblen Leuten auf die Nerven gehen kann)...

    Wenn sich trotzdem jemand über meine Musik beschweren wollte, war ich durchaus höflich und kompromissbereit - aber nur bis zu dem gewissen Grad, wo ich nämlich das Gefühl bekomme, dass mir jemand für SEINE übermäßige Freiheit mein Leben unnötig einschränken möchte.
    Ich respektiere andere Menschen und ihre (berechtigten) Belange, aber ich dulde nicht jede launenhafte Spinnerei auf meine Kosten.
    An dem Punkt hört für mich der Spaß auf - ich bin keines Menschen Herr, aber auch kein Knecht!

    Das menschliche Zusammenleben besteht IMMER aus Kompromissen, finde ich. Dafür muss jeder mal zurückstecken, klar, aber man sollte sich auch nicht in den Sack stecken lassen.
    Es muss BEIDEN Seiten gut gehen, nicht bloß einer.
    Nicht nur ICH muss Rücksicht üben, sondern JEDER.

    Wer diese Grundlektion nicht begriffen hat, muss sie eben noch lernen.
    Zur Not durch mich, wenn es nicht anders geht. :-D

    Das mag radikal klingen, aber es hat bei mir bisher immer gut funktioniert, ohne Dauerstreit und Gerichtsverfahren. :cool:

    Und hier geht es ja auch garnicht um tatsächliche Vorfälle, sondern um die berühmte Schere im Kopf - die sollte nun wahrhaftig kein Mensch nötig haben, finde ich!


    Ermunternde Grüße,
    Rick
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Die rechtliche und moralische Seite ist eine Sache.

    Etwas ganz anderes ist das Gehemmtsein, wenn man weiss, dass jemand zuhört oder einfach mithören muss. Selbst wenn es aus der eigenen Familie ist. Das kann ich sehr gut verstehen. Ist sowas wie Intimsphäre. Man spielt einfach viel freier, wenn man weiss, dass niemand mithört.

    Im Urlaub haben mein Sohn und ich immer die Klarinetten dabei, und ich versuche, eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus zu kriegen, wo wir niemanden anderen stören. Aber ich muss immer erst draussen herumgehen, während er spielt, und ihm versichern, dass man auch wirklich nichts hört.

    Und bei Klarinette hört man zum Glück wirklich nicht viel. Und ich frage auch vorher nicht, obs in Ordnung ist. Einmal haben wir eine Woche lang im Zimmer neben dem Büro des Vermieters regelmässig gespielt. Bei der Abreise habe ich ihn darauf angesprochen. Er sagte, dass er ganz leise etwas gehört hätte, aber er konnte nichtmal sagen, welches Instrument es war. War ganz sicher nicht mehr als Radio oder Fernsehen.
     
  11. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Ich sehe es auch so wie Rick. Meine tägliche Stunde müssen die Leute eben ertragen. Ich spiele in einer überschaubaren Lautstärke, aber eben auch nicht zu gehemmt. Halte die Zeiten eben ein, wo Ruhe sein sollte. Eben von 13-15 Uhr und nicht mehr nach 19 Uhr. Ich muss ja auch die Schreiereien von denen unter uns ertragen. Also was solls, bis jetzt war auch die Polizei noch nicht da....höhö :)
     
  12. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    @ alle, die ein moralisch/psychisches Problem haben mit dem Üben/Musizieren im Mietshaus, wenn der Nachbar (vermeintlich) unfreiwillig mithört und Euch das schlechte Gewissen hemmt: Ich frage mich gerade, ob Ihr nie einen Nagel in die Wand haut, Löcher bohrt, die Waschmaschine am Sonntag einschaltet, nach 20 Uhr staubsaugt und Euren Haustieren das Leckerli verweigert, wenn sie lautstark rumnölen. Das gehört doch alles zum Leben - und Musik ist doch mit das Schönste, was es gibt! :)

    Gut... ein Anfänger quält die Umgebung. Das ist nun mal so. Aber ich denke, es wird doch in den meisten Fällen besser. Sollte es zumindest, wenn der Schüler nicht gänzlich unmusikalisch ist. Ich finde es komplett übertrieben, wenn man bei einer Stunde Üben pro Tag sich Gedanken über die Anschaffung eines Schallschutzraums macht.

    Ich habe heute meine Nachbarn ohne Ende strapaziert. Habe eine Stunde ein neues Lied geübt, für das es keine Noten gibt. Nur nach Gehör. Immer wieder die selbe Passage, dann Pause, Noten notiert, weitergedudelt... Ich glaub, das war nicht schön! :roll: Aber in ein bis zwei Wochen kann ich das Ding und dann... ist der Käs gessen, wie man hier so schön sagt. :)

    Macht Euch keinen Kopf. "Normale" Nachbarn halten das aus. Gibts Stress, hilft oft Reden... und wenn nicht... dann ist immer noch Zeit, sich eine Übekabine anzuschaffen. :)

    Grüße
    Claudia

    PS: Ich hatte vor 15 Jahren das Saxen nach kurzer Zeit wieder aufgegeben, weil mein Vermieter - blöderweise Verwandschaft und selbst im Haus wohnend - keinen Lärm ertragen konnte. Ich musste mich jedoch jeden Morgen von seinem Gockel wecken lassen. :-( Ich bin dann weggezogen.
     
  13. rohrspatz

    rohrspatz Nicht zu schüchtern zum Reden

    moin,
    dem ist erstmal nichts hinzuzufügen, wenn … hmmm, wenn nicht dieses »dieweil sie mit geräusch verbunden« (wilhelm busch) wäre.

    inzwischen bin ich schwer beeindruckt!
    derart reichhaltige resonanz, von menge und gehalt her, habe ich nicht erwartet, als ich vor ein paar tagen dieses thema angeregt habe.

    weiterhin beeindruckt mich, daß sich inzwischen repräsentativ gezeigt hat, daß keine wortmeldung über tatsächliche beschwerden aus der nachbarschaft berichten mußte (selbst teilnehmer oldie‘s pensionierter oberlehrer soll ja angeblich nur etwas weniger freundlich geguckt haben) ; aber sehr viele fühlen sich subjektiv beim üben belastet mit dem gedanken, es könnte die nachbarschaft stören bzw. gefährden!

    halten wir also fest: dieses problem ist (fast) keins im wirklichen leben, dagegen eine ernstzunehmende probe auf die eigene musikalische selbstsicherheit!

    ich freue mich, mit solchen gesunden haltungen wie bei rick und naddy und claudia unterstützt zu werden.
    interessant wäre nun, vernünftige strategien beim üben auszutauschen, die möglichste unbefangenheit erhalten, aber zugleich mit der (möglichen!) belastung der nachbarschaft verantwortlich umgehen.
    ich möchte schon einen unterschied gelten lassen zwischen mal in die wand bohren und täglich zwei stunden sax üben!

    also … nach einer strapaziösen obertonübung könnte man sich angewöhnen, als abschluß noch was versöhnlich melodiöses spielen, sozusagen als zugabe.
    oder?
     
  14. Gast

    Gast Guest



    Moin !

    Ich teile Ricks rechtliche und soziale Ansichten vollkommen.
    Ich habe auch nicht das geringste Problem damit, in der Wohnung mal Krach zu machen AAABER ich unterscheide da sehr zwischen Sax-SPIELEN und Sax ÜBEN.
    Wenn ich mal eben ein paar Liedchen spielen will....dann tue ich das eben und die Nachbarn müssen das genauso ertragen wie ich ihren chronischen Ehekrach oder ihre ewig kläffende Töle.

    ABER es gibt das schöne Sprichwort: Einem Maler schaut man nicht über die Schulter ( bis das Bild fertig ist).....und reflexiv auf mich selbst angewand stimmt das total.
    Auf der Bühne bin ich völlig ungehemmt...habe nicht den leisesten Anflug von Lampenfieber, spiele mein Programm und gut ist s.
    Wenn mir aber jemand beim ÜBEN zuhört....das unfertige Bild anschaut, da bin ich total eigen > das geht GARnicht !!
    Ich habe da weniger die Angst die Nachbarn zu STÖREN als das Gefühl daß sie denken.....der kann das doch sonst recht gut.....was macht der denn heute für nen Scheiss ??

    Das Wort "Intimsphäre" ist hier gefallen. Das finde ich SEHR passend ..... und unfertige Sachen zu üben...zu trainieren was noch nicht in die Öffentlichkeit gehört ( weil noch nicht fertig )fällt für mich doch recht stark in genau diese Intimsphäre rein.

    Mir geht das z.B. genauso, wenn ich meine Schiffsmodelle baue....die Dinger standen schon in Fachzeitschriften, sie stehen in Museen, in den Vitrinen von Sammlerfreaks.....WENN aber jemand mitbekommen würde, auf welch unorthodox-Chaotische Weise ich diese Teile baue, würde derjenige wahrscheinlich Schreikrämpfe bekommen.
    Ähnlich geht es mir bei Saxreparaturen oder Modifikationen...das fertige Produkt präsentiere ich gerne....beim Arbeiten sollte man mir jedoch besser nicht über die Schulter sehen. Wenn ich mit ner kleinen Handsäge eine Klappe auf dem Knie bearbeite ( anstatt im Schraubstock auf der Werkbank) würden doch etlichen Menschen Zweifel an meinem Geisteszustand kommen.
    So geht es mir auch beim Üben.....ich habe da eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise....die Aussenstehenden unverständlich sein mag und die ich auch nicht den Nachbarn in s Ohr blasen will.

    "Intimsphäre" ist da genau das richtige Wort...die mag man halt nicht preisgeben.

    Um es mal ganz krass auszudrücken : Ich könnte auch mit meiner Holden einen Pornofilm drehen....beim Austesten verschiedener Stellungen jedoch , darf uns niemand zusehen...bis das richtig klappt....ohne Rippenbrüche und ausgekugelte Gelenke ).

    >>>>Und genauso sollen die Nachbarn nicht mitbekommen, was für Fingerverrenkungen ich anstelle, bis sie wirklich gut klingen.

    Es ist weniger eine Frage der Rechtlichkeit oder der falsch angewandten Rücksicht....sondern eher eine Frage des Stolperns über die eigene Eitelkeit.

    @Rick.....Wennste DAFÜR auch ne Rezeptformel hast, wäre ich dankbar
    (Aber bitte keine Theorie...sondern praktisch anwendbar !! )

    LG

    CBP
     
  15. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt ... das die leute unfertige Stücke hören, find ich auch am grausligsten. Da ist sie wieder die Eitelkeit. Wenn ich wieder mal Läufer übe... Finger sortiere... und Versuch die richtigen Töne zu treffen. Da würde ich gern echt für mich alleine sein. Weil ich mich selbst ärgere , das ich es nicht hinbekomm'... grummel..
     
  16. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rohrspatz,

    es wurde schon mal angesprochen: ich habe den Nachbarn gesagt, dass ich jetzt Sax spiele, aber dass ich versuchen werde, immer ungefähr zur gleichen Zeit zu üben,
    nachmittags zwischen 17 und 19.00 Uhr.
    Ein Nachbar über mir hat mich dann nur gebeten, an einer anderen Stelle zu üben, ich habe direkt unter seinem Fernseher gespielt.

    Das schönste Echo hatte ich, als ein anderer Nachbar(von ziemlich oben), ich wohne auch noch im EG), nachdem ich über eine Stunde nichts anderes als "New York, New York geübt habe, etwas eine halbe Stunde später "New York, New York" pfeifend fröhlich durchs Treppenhaus hüpfte.
    Seit diesem Ausgenblick übe und spiele ich unbekümmert.

    Was ich sagen will auch aus meiner Erfahrung von mehr als 10 Jahren arbeiten in einer Wohnungsgesellschaft mit mehr als 10.000 Wohnungen: den meisten Mietern ist bewusst, dass ein Mietshaus zwangsläufig Geräusche verschiedenster Art beinhaltet und kommen damit klar.
    In der Regel ist es ein Geben und Nehmen.

    Wenn Du aber wirklich an einen nörgelnden Ignoranten kommst, solltest Du ruhig und bestimmt auf die Hausordnung hinweisen und notfalls den Verwalter oder Eigentümer um Unterstützung bitten. Die sind auch dazu da, das Einhalten der Hausordnung zu gewährleisten.

    Sollte die Hausordnung Üben verbieten, gibt es eine Unzahl von Urteilen dazu - und: der Jahresbeitrag im Mieterbund ist absolut erschwinglich und billiger als umziehen.

    Gruß
    Edith


     
  17. Oldie43

    Oldie43 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebe Freunde des Forums ,

    @Brille
    Mein Reihenhaus hat leider keinen Keller..also mit Übungskabine wird nix ;-(

    @CBP
    Ich glaube das ist es..die Intimsphäre des ÜBENS.Meine Standarddinger wie Besa Me Mucho , Twilighttime usw. die lasse ich mir auch durch andere Menschen - egal wie sie gucken - nicht vermiesen , aber eben das ÜBEN z.B. vom Solo von Unchain My Heart traue ich mir einfach mental aus Rücksicht auf meine Nachbarn nicht mehr zu.

    Aber noch verkaufe ich mein Goldstück nicht. Bleibts eben beim Spielumfang vom C bis d ... reicht auch für die meisten Titel die ich hin und wieder in ´ner Band spiele. Unchain-Solo kommt dann eben vom Sythie....

    Beste Grüße
    euer Oldie43
     
  18. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag wünsche ich,

    nie Probleme gehabt und bei mir ist oft Musik.

    Mein jetziges Haus steht recht alleine. Ich habe einen Proberaum, den ich aber z. Zt. nicht nutze. Spiele im Wohnzimmer.

    Selbst da kann ich zu jeder Tages und Nachtzeit mit einer dicken Anlage üben, was ich auch reichlich nutze. Kein Problem.

    Gruß
    Hanjo



     
  19. Gast

    Gast Guest

    @ Hanjo
    WIE schön für Dich....sage ich jetzt mal etwas gehässig, denn Dein Posting hilft der Problematik in diesem Thread keinen Schritt wieter....

    @ Oldie
    Ich denke, wir verstehen uns....
    Der Unterschied ist halt, dass Du noch nicht so lange Sax spielst.....ich die Dinger jedoch seit 25 Jahren sogar konstruiere, repariere, modifiziere...und eben auch spiele.
    Der Fruststatus meinerseits mag also etwas tiefer gehen als der Deinige.....
    Aaaaber....angeregt und ermutigt durch genau diesen Thread habe ich heute mal wieder meine eigentlich weggeschlossenen Hupen ausgepackt...die Flöte beiseite gelegt und die Nachbarn gequält....jaaaa und nachher gehe ich auf ne öffentliche Jamssession.... da kann ich dann endlich mal wieder "Kette geben".....und wer weiss.....vielleicht bleibe ich dann ja DOCH am Ende noch Saxophonist....wo ich dem Instrument doch bereits abgeschworen hatte....und das sogar hier im Forum veröffentlicht hatte..............................

    Du bist noch "JUNG" auf dem Sax....gib Dir selbst ne Chance Alter !!
    ( aber ich verstehe Dich sehr gut....)

    LG
    CBP
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das ist für mich etwas ganz anderes.

    Ich habe keine Scheu, Lärm zu machen. Aber das Üben und Spielen verlangt für mich ein hohes Mass an Konzentration. Das kann ich nicht aufbringen, wenn ich das Gefühl habe, jemand Neues hört mit. Meine Familie weiss, dass sie mich beim Ueben nicht stoeren sollen. Wenn dann doch eine Stoerung kommt (Telefonanruf, Klingeln an der Tuer), brauche ich mindestens 15 Minuten, um wieder "reinzukommen". Das kann ich mir mit meiner sehr begrenzten Uebezeit nicht erlauben.
     
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