Schiene für die Zähne

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Violine, 8.April.2009.

  1. Rick

    Rick Experte

    Ein ehemaliger Schüler von mir (Semi-Pro) hatte sehr scharfe Schneidezähne, weshalb er alles Mögliche ausprobierte, um seine Unterlippe zu schonen, auch Papier, Zahnschutz und sogar eine spezielle Schiene.

    Die beste Lösung war schließlich eine leichte Umstellung des Ansatzes (er neigte zum "Beißen") zusammen mit der dentistischen Maßnahme, sich einfach diese scharfen Zahnspitzen leicht abschleifen zu lassen - damit konnte er immer noch gut essen, aber die Verletzungen der Unterlippe hörten auf.

    Sein Hauptproblem lag aber in seinem übermäßigen Ehrgeiz - er übte immer sehr viel, oft über die Erschöpfung hinaus, woraufhin dann das "Beißen" begann... :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  2. Violine

    Violine Schaut öfter mal vorbei

    Hi alle zusammen,

    Ich habe alle eure Tipps gelesen, werde sicherlich auf meinen Ansatz aufpassen, dass ich nicht zum "Beißen" beginnen. Morgen habe ich einen Termin beim Zahnarzt, bin schon sehr gespannt, wie das ist, mit einer Schiene zu spielen. Hoffentlich brauche ich nicht mehr das Papier falten, weil ich das nämlich für lästig finde.

    Gruß
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich habe mir die zwei linken unteren Schneidezähne ganz leicht abschleifen lassen. Das merkt man im normalen Leben überhaupt nicht, aber jetzt schneiden sie nicht mehr in meine Unterlippe, sondern drücken nur noch dagegen.

    Bei bestimmten Tönen, oder wenn ich müde werde kann ich leider einen direkten Kontakt meiner Zähne mit den Lippen auch nicht immer vermeiden.

    Allerdings muss man da wirklich aufpassen, dass man nicht "falschen" Ansatz mit dentalen Maßnahmen in den Griff zu bekommen versucht.

    Ich verzichte daher auch auf sowas wie eine Zahnschiene, denn so ist der Schmerz immer noch ein Warnsignal, dass mein Ansatz suboptimal wird.

    Gruß,
    xcielo
     
    Supersol gefällt das.
  4. Heinkaptain

    Heinkaptain Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin,

    hier kommt also meine große Stunde!
    Ich bin nämlich nicht nur Bari-Spieler aus Leidenschaft, sondern auch noch Zahntechnikermeister mit eigenem Labor.
    Wenn Ihr Eure Zähne schonen wollt und ein paar Euronen über habt, geht doch zum Zahnarzt eures Vertrauen und verlangt von diesem eine "WEICH-BLEINDE MINIPLASTSCHIENE"!
    Wenn ihr den guten Mann dann mal erklärt, wofür ihr diesen Schutz braucht und ihr lieb fragt, bekommt man das gute Teil auch evtl. über eine Krankenkasse abgerechnet.

    Skoal, Hein
     
  5. Rossi

    Rossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Hein,

    Danke für den Tipp.

    Heisst das wirklich "WEICH-BLEINDE MINIPLASTSCHIENE oder hast Du Dich da vetippt."WEICH-BLEIBENDE ??"WEICH-BLENDE ??

    Nimmt man die Schiene normalerweise für die oberen oder die unteren Schneidezähne, oder beides?


    Grüße

    Rossi
     
  6. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    So - wollte mich hier mal einklinken....

    Ich habe auch Probleme mit speziell einem Zahn, der nicht gerade ist und eine scharfe Ecke hat und mit dem ich mir immer die Unterlippe an der Stelle verletzt habe.
    Habe dann von Thomann den Zahnschutz ausprobiert - der klappt auch gut, aber genau an der Stelle, wo diese Zahn ist, ist nach 3 bis 4 Stunden ein Loch drin. Das wird mir auf Dauer zu teuer.

    Mein Lehrer meinte auch, ich könnte mir vom Zahnarzt eine Schiene machen lassen. Das hätten einige Sax Spieler. So habe ich gestern bei der Zahnreinigung direkt einen Abdruck machen lassen und gerade mal angerufen.
    Es gibt die Möglichkeit, die Schiene

    als Formteil (weich) machen zu lassen, wobei da natürlich wahrscheinlich die Gefahr besteht, dass dieses spitze Ding das schnell zerstört
    oder
    als Miniplast Schiene

    Wenn ich das hier richtig lese, scheinen ja beide Varianten hier verwendet zu werden.
    Ich dachte, dass die Miniplast Schiene (die wird ja auch für Zähneknirscher verwendet, wenn ich dass richtig verstanden habe) vielleicht zu dick ist.
    Aber das weiche Material macht da wohl nicht wirklich Sinn glaube ich.

    Hat hier jemand diese Miniplast Schiene im Einsatz?
     
  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Eine Miniplast Schiene wird lediglich aus üblicherweise relativ festen Kunsstoffplatten, die es in verschiedenen Dicken gibt, tiefgezogen. Man kann aber auch weichere Platten hierzu verwenden.

    Anders als bei einer funktionsorientierten „Knirscherschiene“, die sinnvollerweise eine individuell aufgetragene adjustierte Oberfläche haben sollte, wird hierbei nicht zusätzlich Kunststoff aufgetragen.
    Somit ist die Miniplastschiene deutlich dünner herstellbar und bei gleicher Dicke robuster als ein „weiches Formteil“.
    Sie ist außerdem vergleichsweise preiswert herzustellen.

    Hatte mir selbst mal eine gemacht, die nur bis knapp hinter die Eckzähne reichte und deshalb auch angenehm wenig Bisssperrung zur Folge hatte.

    Hängt jetzt aber auch etwas von der individuellen Situation ab, ob eine dünne Tiefziehfolie ausreicht; wenn ein einzelner Zahn zusätzlich nicht nur eine scharfe Kante hat, sondern auch noch übermäßig vorsteht, muss möglicherweise größerer Aufwand betrieben werden.
     
  8. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Herzlichen Dank Sandsax für deine ausführliche Beratung ;-)

    Habe jetzt mal die Miniplastschiene geordert - das scheint mir am sinnvollsten zu sein.

    Werde aber trotzdem parallel auch mal ohne spielen wieder - vorgestern habe ich es schon gemacht - da war es nur ganz minimal an der Lippe.
    Vielleicht hat sich mein Ansatz ja auch "gestärkt" und es ist doch auch durch zuviel Zahndruck mit entstanden.

    Auf jeden Fall habe ich die Schiene dann und kann da drauf zurückgreifen, wenn es nicht funktioniert. Da ich bald in Reha gehe, ist das dann beruhigender für mich.
     
  9. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hm, das leidige Schienenthema...ich habe früher Klarinette gespielt und dabei immer Zigarettenpapierschienen benötigt, ohne ging da nichts. Später auf dem Tenor hatte ich auch immer angeknackste Lippen und daher wieder die Versuchung eines Zahnschoners. Als dann die Tiefen Töne ums Verrecken nicht ohne Überblasen kamen, merkte ich, dass mein "Klarinettenbiss" das Problem ist. Also Radikaltherapie, Zahnschoner raus und nur noch so lange gespielt, wie das der Lippe bekam. Heute spiele ich stundenlang ohne jegliche Lippenverletzungen. Abgesehen natürlich von Ermüdungseffekten, welche ja früher oder später eintreten. Auch bis ins hohe Fis ist definitiv kein Problem. Einzig wenn ich Top Tones übe komme ich wieder ins Beissen - dann weiss ich, dass ich was falsch mache.

    Ich halte das für nicht so eine Gute Idee, mit den Zahnschonern - es sei denn, man hat scharfe Zahnkanten, was bei mir der Fall war. Zahnarzt hat das behoben. Ich kann aber nur bis zum Alt mitreden, wie sich die Sache beim Sopran verhält weiss ich nicht.

    antonio
     
  10. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jetzt 2 mal ganz ohne gespielt und es hat gut geklappt - vielleicht doch auch ein Ansatzproblem. Mache das jetzt so weiter und habe die Schiene dann als Beruhigungsmittel im Koffer.
    Vermute aber auch fast jetzt, dass es der Ansatz ist. Dann wäre das wirklich ein gutes "Warnmittel". Schaun wir mal.
     
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