Schreckliche Musikstudenten

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Kristina Bossanova, 29.Dezember.2020.

  1. rbur

    rbur Moderator

    Ehrlich gesagt erinnere ich mich kaum an meine Schulzeit. Also an die Lerninhalte und an Details des Unterrrichts.

    Ich weiß aber, dass es hier in der Gegend, und wahrscheinlich überall, ausreichend viele Möglichkeiten gibt, sich in dieser Richtung weiterzubilden, wenn man nur will. Ohne dass man warten muss bis die Schule da was bringt.
    Dann macht man einfach mal den Kindergeburtstag mal nicht im Mäckes, sondern im Orgelmuseum.
    Oder schaut mal bei den Pfahlbauten vorbei, wenn man zwei Wochen am Bodensee am Strand liegt.
     
  2. rbur

    rbur Moderator

    Die von dir so genannten "Pfaffen" die ich kenne, haben mit dem Urknall keine Probleme. Auf welche Erfahrung gründet sich deine Aussage?
     
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  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär...

    Was Du da wieder hineininterpretierst - abstrus.

    Du willst nicht verstehen, was ich meine, gell?

    Im Geschichtsunterricht wird behandelt, was sich auf die Geschichte auswirkt. Wenn irgendwo Gänse schnattern, hat das im Allgemeinen keine Auswirkung auf die Weltgeschichte und kommt daher im Geschichtsunterricht nicht vor. Es sei denn, die Gänse sind im antiken Rom, und sie schnattern, weil ein Heer anrückt. (jetzt mal unabhängig davon, ob das eine Legende ist oder nicht)

    Meine Lebenssituation hier ist, wie sie ist, unter anderem deshalb, weil einmal ein römischer Kaiser durchgezogen ist. Das hatte Auswirkung. Ebenso die Siedlungspolitik, dass Deutsche massenhaft in Osteuropa angesiedelt wurden. Oder Reformation und Gegenreformation.
    Ob der Walter im 17. Jhdt. einen Ast von einem seiner Apfelbäume abgebrochen hat, hatte wohl kaum Auswirkung.
     
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  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Mmhh, ich weiß nicht, ob man Geschichte so betrachten und bewerten sollte. D.h., ich müsste jetzt gegenüber dem Bauern von Kana (Wo liegt das überhaupt?) ein schlechtes Gewissen haben, dass es mir besser geht? Warum? Weil meine Vorfahren von Kaiser Wilhelm regiert wurden oder wir in Deutschland das Dritte Reich hatten? Hätten meine Vorfahren das verhindern können? Ich lasse es jetzt mal bei der Betrachtung unberücksichtigt, dass mein Großvater damals SPD Genosse war und mein anderer Großvater von der Wehrmacht desertiert ist und sich in Polen versteckt hielt, weil er einfach keine Lust hatte, den Wahnsinn mitzumachen. Besondere Wertschätzung haben sie dafür in der Nachkriegszeit nicht geerntet.

    Dass es mir heute gut geht, sehe ich nicht als Ergebnis von Kaiser Wilhelm oder Adolf Hitler an, sondern wir hatten in der Nachkriegszeit einfach Glück, dass bei uns in der Bundesrepublik die Amis mit dem Marshall Plan wirtschaftlich geholfen haben und die Aliierten bei uns das demokratische System eingeführt haben. Es hätte anders kommen können, wenn die Amerikaner den Morgenthau Plan durchgesetzt hätten. Vielleicht würde es uns dann heute so gehen wie dem Bauern in Kana?
    Dass es in der Ostzone und späteren DDR anders lief, hing wiederum von einer anderen Großmacht ab.

    Unser Wohlstand basiert nicht auf die Politik von Kaiser Wilhelm und Adolf Hitler, sondern auf die aliierten Mächte, wie sie, besonders nach dem zweiten Weltkrieg reagiert haben. Wir hatten einfach Glück. Es hätte anders kommen können.
    Muss ich mich jetzt dafür selbst kasteien und ein schlechtes Gewissen haben?:cool:
     
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  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Geschichte wird von Mikroben gemacht. Sollten wir heute doch wissen.
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Ich glaube nicht, dass wir hier aufgedröselt bekommen, welche komplexen kausalen Umstände dazu geführt haben, dass alles so ist, wie es ist. Das wäre größenwahnsinnig.

    Wir sollten aber unseren Kindern mitteilen, worauf es uns im sozialen Miteinander und in der Politik ankommt. Es liegt an uns, worauf wir den Fokus legen.
     
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  7. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Das können auch nicht studierte Historiker!
    Wenn ich mir den Verlauf der Weltgeschichte so betrachte, meine ich, dass ein darwinistisches Grundprinzip zu erkennen ist. Wir dürfen uns das alles nicht schönreden und so tun, als würden wir heutzutage über dieses Prinzip stehen. Die Einflüsse des Humanismus, Aufklärung, soziale Bewegungen...Haben diese Bewegungen das Prinzip des Darwinismus außer Kraft gesetzt?

    Darwinismus ist ein ganz schrecklicher Begriff. Wenn wir von Donald Trump absehen, würde (fast) kein Politiker das darwinistische Prinzip (offiziell) gutheißen oder gar zugeben, dass in seinem Land darwinistische Verhältnisse existieren könnten.

    Darwinismus heißt nicht unbedingt, dass alles in Mord und Totschlag endet, Rassisimus entstehen muss...

    Aber, auch in unserer Gesellschaft geht einiges entlang dem darwinistischen Prinzip, und das sehr subtil. Es existiert ein Begriff, Effizienz! Was die ach so gepriesene Effizienz alles bewirken kann, erleben wir tagtäglich. Effizienz im Gesundheits- und Pflegebereich (Oma Else wird im Zweiminutentakt abgefertigt). Nichteffiziente Häuser müssen entweder Personal entlassen oder schließen, wirtschaftseffiziente Betriebe, die Oma Else im Einminutentakt abfertigen, setzen sich durch. Schwimmbäder, Musikschulen, Orchester, Theater, Bibliotheken werden geschlossen oder privatisiert, nicht effizient genug. Privatisierte Bereiche, die durchrationalisieren und nur noch wenige Menschen zu Dumpinglöhnen beschäftigen, setzen sich durch. Der Dienst am Menschen ist nicht effizient, am besten alles schließen. Der Mensch als Kostenfaktor. Darwinismus bei der Wohnungssuche. Die finanziell Starken setzen sich durch...

    Nun zur gegenwärtigen Politik und Weltgeschichte: Globalisierung! Es gibt Gewinner und Verlierer. Wer setzt sich bei der Globalisierung durch, wer wird abgehängt? China kauft Afrika immer mehr auf, nimmt mehr Einfluss bis in unsere Konzerne...Wie mag sich das noch alles entwickeln? Im Sinne des Stärkeren?

    Sehe ich das völlig falsch, wenn ich meine, dass die Menschheitsgeschichte im wesentlichen nach dem Grundprinzip des Darwinismus funktioniert?:cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Januar.2021
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Es geht auch nicht darum, ein vollständiges Modell aufzubauen, das exakt belegt, wie was laufen hat müssen, sondern darum, was Inhalt des Geschichtsunterricht ist.

    Das ist wichtig, aber Ethik, nicht Geschichte. Geschichte zeigt, was war, ob gut oder schlecht. Etwas davon auszublenden verzerrt die Wahrnehmung der Vergangenheit, die so auch schon subjektiv genug ist.
     
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  9. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier


    Ja.
    Und Kinder sind in der Regel so klug, dass sie an unserem Handeln erkennen, auf was wir den Fokus legen und erwägen dann, ob es für sie Sinn macht...
     
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  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Da gibts auch die Ansicht "Kindererziehung ist zwecklos - sie machen einem ja doch alles nach..."
    Nein, alles machen sie einem nicht nach, insbesondere, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Ob sie deshalb "so klug" sind, wenn sie selbst entscheiden, ob es ihnen in den Kram passt, ist eine ganz andere Frage...
     
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  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kinder nerven!:cool:
     
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  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Kein singuläres Ereignis?
    Da gehe ich mit, denn das bedeutet nur, dass unsere Formeln der ART an diesem Punkt zusmmanbrechen. Vorher werden Qaunteneffekte eine Rolle spielen, aber die passende Theorie haben wir nicht (Quantentheorie der Gravitation).

    Zeit davor?
    Irgendwann hat die Raumzeit unserer lokalen Repräsentation des Universums begonnen und damit auch die Zeit. Ein 'davor' gab es nicht. Da müsste man unserer lokale Repräsentation einbetten. Was schwebt die da vor? Branenkosmologie?

    Grüße
    Roland
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Womit sich "schreckliche Musikstudenten" so beschäftigen...
     
  14. ppue

    ppue Experte

    Das geht schon in die richtige Richtung, wobei ich die Theorien kaum verstehe.

    Ich habe mich immer gefragt, wo denn das Ende des Weltalls sei.
    Als wir noch als Plattländer auf einer Scheibe lebten, kamen einige auf die Idee, dass die Scheibe vielleicht gar keinen Rand hat, sondern dass alle Ränder miteinander verbunden seien. Das war die Idee, dass wir auf einer Kugel leben.
    Das All stelle ich mir ganz ähnlich als einen dreidimensionalen Raum vor, dessen Ränder alle miteinander verbunden sind und sich somit eine vierte räumliche Dimension ergibt.
    Dimensional herunter gebrochen leben wir auf der Oberfläche eines Luftballons, der gerade aufgeblasen wird. Durch die Ausdehnung entfernt sich jeder Punkt auf dieser Oberfläche von jedem anderen. Na, und wenn die Zeit lange genug geblasen hat, platzt er.

    Leider hatten wir das in Geschichte noch nicht.
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Lustig, dass Du diese Frage ansprichst - gerade gestern Abend habe ich die entsprechende Folge von TerraX gesehen, Folge vom 20.09.2020 (hatte ich noch auf Festplatte gespeichert) - sehr interessant, gut gemacht:



    Von Giordano Bruno, der als einer der ersten die Möglichkeit eines grenzenlosen Universums in Betracht zog, über die Raumsonden "Voyager", die sich inzwischen im interstellaren Raum befinden, bis hin zum Weltraumteleskop "Hubble", das immer mehr "schwarze Flecken" des Alls erkundete - auch wenn man als an Astronomie Interessierter vieles davon bereits kennt, ist es trotzdem sehenswert.

    Ein Traum: Harald Lesch als Physiklehrer in der Schule... :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Januar.2021
  16. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Deswegen sind die ja so schrecklich und knappsen bei der Pädagogikprofessorin ab!:cool:
     
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  17. Rick

    Rick Experte

    Ich kann mir vorstellen, wie @Kristina Bossanova Popcorn kauend auf dem Sofa sitzt und sich über die Berichte der Opas aus ihrer Schulzeit amüsiert. :-D
     
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  18. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ...und dabei mit dem altsax, über ein monk thema improvisiert...
     
    sanne83, sachsin und Rick gefällt das.
  19. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ein super, kurzweiliger beitrag. besten dank.
     
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  20. ppue

    ppue Experte

    Was für ein toller Pädagoge doch unser Lesch ist.
     
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