Sopran zu Besuch....

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von annette2412, 1.Juli.2017.

  1. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    So! Komme gerade von meiner ersten Sopran-Unterrichtsstunde zurück.:D

    Erstmal war ich mir mal wieder sicher, dass das Sopran kaputt ist, weil die Palmkey Töne ab D''' nicht gingen.
    Aber...welch' Überraschung: es ist natürlich nicht kaputt, denn als meine Lehrerin es gespielt hat, ging nämlich alles tadellos :rolleyes:

    Insbesondere die hohen Töne - ab dem A'' - sind echt nicht ohne. Das Sopran verzeiht wirklich gar nichts.
    Meine Lehrerin hat mir gute Tipps für die Zungenstellung bei den hohen Tönen gegeben (als würde man "einfach" iiiiihhhh sagen).
    Die tiefen Töne gehen alle einwandfrei (meine Lehrein meinte, dass damit auch viele Probleme haben).
    Generell fand sie, dass es sich schon ganz gut anhört. (Diplominstrumentalpädagogin eben).;)
    Jedenfalls kann ich schon "Ein Männlein steht im Walde" auf dem Sopran spielen.:pint:

    Liebe Grüße
    Annette

    Ps. Ich glaub für's Sopran würde ich dann doch mal Vibrato lernen - war bis jetzt nie so ein großer Fan davon
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Juli.2017
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  2. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    @peterwespi
    Das ist ja mal richtig cool!!!!

    Liebe Grüße
    Annette
     
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  3. RomBl

    RomBl Guest

    Wundere Dich nicht, wenn beim Spielen über D´´´ die Fledermäuse aus der Nachbarschaft angeflogen kommen - da bist Du ja schon fast im Ultraschallbereich ... :D:D

    D´´´ bekomme ich noch angeblasen, Eb´´´ schon nicht mehr, nur in einer aufsteigenden Tonfolge. Am E´´´ arbeite ich gerade :cool:.
    Mit härteren Blättern tue ich mir deutlich leichter - daher bin ich auch beim Mundstück von 8 auf 6* zurück und habe die Blattstärke leicht erhöht. Erstmal eine für mich gute Entscheidung, ich fühle mich so sehr wohl mit.
     
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  4. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    :lol:
    Irgendwann kam dann auch bei mir so was ähnliches wie das D''' raus....aber noch viel zu tief.:(

    Aber dann bin ich ja beruhigt, dass ich kein Einzelfall bin.

    Liebe Grüße
    Annette
     
  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    D''' geht bei mir noch ganz gut, auch wenn ich mal eine zeitlang das Sopi nicht angefasst habe - da drüber ist es echt Übungssache ... habe es schon bis zum F#''' geschafft aber das ist echt Hardcore (und keinesfalls "mal eben").
    Ein bisschen hinderlich ist die ungewohnte Anordnung der Palm Keys (Yani Elimona - eine Mk VI - Kopie) - wenn ich da D''' spielen will aber beherzt Eb''' drücke ist Schicht im Schacht. Da brauche ich immer erst eine Weile, bis ich das wieder "drin" habe.

    Vibrato auf dem Sopran kann sich ganz schnell anhören wie ein eierndes Tonband ...

    LJS
     
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  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Als ich mir damals, anno 2002, mein Bari kaufte, testete auch zwischendruch mal ein Lehrer ein Sopransaxophon. Er spielte auf dem Dingen fast vier Oktaven .... "Tinnitus-Klinik Bad Godesberg. Bitte sprechen Sie nach dem Pfeifton."

    Grüße
    Roland

    PS:
    Meine Frau hört Fledermäuse und Marderpieper ...
     
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  7. Gerrit

    Gerrit Guest

    Hallo, Annette! Das Sopran ist einfacher zu blasen, als man anfangs meint. Gerade die Instrumente, die heute produziert werden, sind gut zu handhaben: sie stimmen i.d.R., zumindest wenn man bei den bewährten Herstellern bleibt. Neben Keilwerth (bläst z.B. David Liebmann) und Selmer, sind Yanagisawa empfehlenswert (bieten gebogene und gerade mit und ohne Wechselhals an) und Yamaha empfehlenswert. Ich selbst verfüge über ein gerades 82 Z: das ist ein freeblowing Horn, es stimmt in sich hervorragend und liegt perfekt in meinen eher kleineren Händen... sollte Dir z.B. mal ein gebrauchtes Yamaha 875 (EX) über den Weg laufen, erwäge es ggf... Wayne Shorter, dessen Klang auf dem Sopran nahezu stimmhafte Qualität aufweist, bläst das 875 EX.
    Branford Marsalis hörte ich vergangenen Sommer in Kopenhagen auf seinem 82Z R (gebogener Hals). Er gehört für mich nach wie vor zu den ganz (!) großen Meistern dieses Instrumentes. Trau' Dich ruhig an etwas härtere Blätter heran: lieber ein Mundstück mit engerer Bahn und ein härteres Blatt: der Ton stabilisiert sich besser... Yamaha liefert seine 875 und 82 Modelle mit dem Custom Mundstück aus, das man natürlich auch separat erwerben kann. Dieses Mundstück klingt hervorragend und spricht leicht an. Es klingt wärmer und farbiger als z.B. das Yamaha 6C, das Du erwähnst. Ich rate Dir also, zunächst die Bahnöffnung zu reduzieren und härtere Blätter aufzulegen (2,5er, 3er); vielleicht wählst Du auch Blätter aus, die mehr einen zentrierteren Ton mit fokusierendem Kern (z.B. Vandoren Classique oder V12) befördern, als solche, die einen eher offenen, diffuseres Klangbild erzeugen. Mir erscheint es hilfreich, anfangs das Material so auszuwählen, daß die Tonkontrolle nicht zu viel Kraft erfordert (daher engere Bahnen) und Du den Kern und Fokus des Tones gut hörst und spürst (daher entsprechende Blattauswahl) Dann tastest Du Dich über die üblichen Intonations- und Ansatzübungen die kommende Zeit allmählich aus der Mittellage des Instrumentes in seine hohe und tiefe Lage vor... wenn Du die äußeren Lagen Deines Instrumentes erst einmal auslässt und die Mittellage sorgfältig stabilisierst, merkst Du, daß nach einer Weile dann der Schritt z.B. in die höheren Regionen weniger schwer fällt. Der Ton auf dem Sopran ist enorm flexibel, die Intonation gilt daher als eher heikel. Beschäftige Dich mit Akkordbrechungen und Obertonreihen unter Zuhilfenahme von Drones, Stimmgerät oder der app Intunator... so wie der Ton leicht ausbricht, wenn man unkonzentriert ist oder noch wenig Erfahrung hat, so schnell lässt er sich allerdings auch in die Richtung biegen, in der man ihn gerne haben möchte: das ist die positive Kehrseite der Medaille, die, wenn man die Intonationsprobleme auf dem Sopran anspricht, gerne übersehen wird. Wenn Du z.B. mal auch die älteren Aufnahmen von Steve Lacy anhörst, entdeckst Du, daß das Sopran, ganz anders als viele empfinden, in keiner Weise auf eine bestimmte Stilistik oder Stückesuswahl begrenzt ist. Steve Lacy z.B. blies in den späten fünfziger frühen sechziger Jahren überzeugend Hardbop auf dem Sopran, man merkt seiner Motivik, Rhythmik und Melodik an, daß er dabei unter dem Einfluss Sonny Rollin's steht. Er nahm auf mit Gil Evans einiges mit größeren Ensembles auf. Auch Branford Marsalis setzt sein Sopran nicht nur für balladeske, elegische Stücke ein: er lässt's auf dem Teil enorm krachen, wenn ihm danach ist. Auf jeden Fall bereichert das Sopran das Spiel auf Deinem anderen Instrument und wenn Du mit Ruhe und Geduld daran gehst, nicht gleich zuviel erreichen möchtest (aber ich glaube die Gefahr besteht bei Dir nicht ;-)) sondern es allmählich aufbaust (lieber viele häufigere kürzere Übesitzungen als wenigere lange...!) bereitet das Sopran Dir gewiss viel Freude!
     
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  8. Gerrit

    Gerrit Guest

    Steve Lacy "Soprano Sax" (1958). Hardbop auf dem Sopran. Hörbar noch unter dem Einfluss eines Sonny Rollins. Schöne Aufnahme...
     
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  9. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    nicht nur auf dem Sopran...;)

    läuft gerade.... sehr cool!:cool:

    Liebe Grüße
    Annette
     
  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    Freut mich, daß es Dir gefällt. Auf "Simply Said" (1999) bläst Kenny Garrett übrigens auch viel Sopran, sehr schön! Ich hörte ihn mal vor einigen Jahren mit seinem Quintett live in Osterrode im Harz. War sehr (!) geil... da blies er wohl ein Yanagisawa...
     
  11. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Schön, dass es dir Spaß macht. Ich erlebe das Sopran auch als Bereicherung für andere Baugrößen, ist aber ansatztechnisch schon eine gewisse Umstellung. Wenn ich manche Kommentare lese, wundert mich schon welche Mörderöffnungen manche auf dem Sopran spielen. Für mich wäre es eigentlich selbstverständlich auf einem Sopran, das einen deutlich festeren Ansatz erfordert, mit einer moderaten Öffnung zu starten. Wenn man bedenkt, dass die Klassikmundstücke bei knapp über 1,10 starten (zB Vandoren Optimum SL3 = 1,14), dann ist zB ein 6 mit 1,52 schon gar nicht mehr so eng. Die Intonation finde ich persönlich nicht so extrem schwierig wie immer geschrieben wird, gut, vielleicht sind meine Ohren auch nicht so kritisch... Auf jeden Fall brauchst du dir keine Sorgen um den "Ziehbereich" mit einem gemäßigten Mundstück machen, da auch damit die Intonation ausreichend flexibel (mal positiv formuliert) ist. Ich spiele 6 - 6 * mit 2,5 (Vandoren blau) - 3 (alle anderen Fabrikate). Wenn du die Gelegenheit hast, teste die Ebonit Yanagisawa. Tolle Mundstücke. Ein Yamaha Custom 6 habe ich rumliegen, kam mit dem Sopran, mag ich persönlich nicht. Eher dünner Klang und nicht warm. Das kann jemand anderes natürlich ganz anders sehen.

    Aerophon
     
  12. RomBl

    RomBl Guest

    Ich bin kein Freund von Vibrato - ich mag es stylistisch einfach nicht.
    Stattdessen arbeite ich daran, den Ton absolut gerade und zitterfrei hinzubekommen. Das ist bei Longtones, die man lautstärketechnisch auf das Minimum zurücknimmt, auf dem Sopran eine Herausforderung. Auf dem Tenor ab und an auch ... :D

    "Vibrato muss man sich erst verdienen" :cool::D . Manche wissen, wer diesen Satz geprägt hat :D
     
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  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ein Yanagisawa-Mundstück wäre eine gute Wahl.
    Findet man hin und wieder im Web günstige gebrauchte.

    Ich spiele schon viele Jahre mein Yanagisawa Sopransax aus den 80ern, noch immer mit dem Original 5er Kautschukmundstück.
    Hatte zwischenzeitlich viele andere, meist offenere Mundstücke ausprobiert, bin aber doch immer wieder beim Original gelandet.
    Passt bei mir einfach gut.

    Lg
    Mike
     
  14. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    @peterwespi : Seh ich das richtig? Du spielst und die Frauen müssen arbeiten? :cool::):D
     
  15. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Saxophonia : Korrekt! Wir Homo sapiens maskulin sind mit den beiden Bush-Campern die ganzen 2000 km gefahren, weil es der Abteilung feminin zu suspekt war, bei Linksverkehr, Wasserüberquerungen, Schlammlöchern (nur 1x Wagen versenkt...), kilometerlangen Tiefsand-Strassen und Strassen mit mehr Löchern als Asphalt selber ans Steuer zu sitzen. Dafür haben sie sich quasi aufgedrängt, stattdessen das mit den Mahlzeiten etc. zu übernehmen. Mein Getröte sollte eigentlich motivierend wirken... :D
     
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  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Falsch! @peterwespi spielt, damit die Frauen arbeiten...

    CzG

    Dreas
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hat halt jeder andere Lippen. Ich habe zwei Jahre ein Yanagaiwa Metall #7 (60er Öffnung) gespielt (damit war ich beim Forumstreffen in Dortmund, das muss so 2007 gewesen sein ... Kinners, wie die Zeit vergeht). Dann bin ich auf ein #9er gewechselt (70er) und fühle mich da einfach wohler.

    Grüße
    Roland
     
  18. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Liebe @annette2412 ,
    ich spiele schon seit ein paar Jahren Sopran und Tenor, Alt nur ganz selten. Mein Sopran hat einen deutlich höheren Blaswiderstand als das Tenor und viel weniger Luftverbrauch. Daran muss man sich gewöhnen. Vor allem finde ich, dass es viel empfindlicher auf Zunge-, Rachen-, Lippen- und Luftflussmanipulationen reagiert als das Tenor, man brauch also mehr Sensibilität bei der Tonformung. In meiner Hardbopcombo spiele ich beide Instrumente. Jedes Stück hat so seinen Charakter. Manche gefallen mir auf dem Sopran besser, manche auf dem Tenor und manche spiel ich gerne sowohl als auch, sogar im fliegenden Wechsel während ein anderer soliert.
    Man soll sich da auch nichts vormachen. Jedes Instrument braucht Zeit, bis man sich darauf zuhause fühlt. Das habe ich sogar beim Wechsel von Tenor auf Tenor feststellen können, wenn auch nicht so krass. Bis man richtig warm mit dem Instrument ist dauert beim Wechsel in der gleichen Bauart mehrere Wochen, auf eine andere Bauart mindestens ein Jahr. Zumindest wenn man auf so einem bescheidenen Level spielt wie ich und auch nicht jeden Tag dazu kommt.
    Viele Grüße Reiner
     
    Saxfreundin gefällt das.
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ach, wäre ich happy, wenn ich Dein "bescheidenes Level" schon erreicht hätte.....:)

    CzG

    Dreas
     
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  20. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    ich hab Zeit, ich bin ja noch jung......:rolleyes: Aber beim Sopran glaube ich auch, dass es dauert, bis man richtig schöne Töne rausbekommt.
    Den Wechsel zwischen Alt und Tenor fand ich ehrlich gesagt schwieriger als zwischen Sopran und Tenor.... !

    Liebe Grüße
    Annette
     
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