Soundvorstellung und persönlicher Sound

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Silver, 1.Februar.2025.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wir scheinen eine sehr unterschiedliche Art zu haben sich auszudrücken wenn wir etwas lustig oder kurious finden.
    Das dies hier alles in Schriftform erfolgt, hilft es mit einfachen Markierungen es deutlicher zu machen, damit man dich nicht falsch versteht. Das erleichtert die Kommunikation erheblich und führt zu weniger Missinterpretationen bei sowas.
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich finde die Diskussion inzwischen hier anstrengend.

    Um die @ppue zu hinterfragen, müssten wir doch erstmal klären, wie Individualität / Charakter zu definieren ist.

    Ist dies gesichert und meinen wir alle das Gleiche?

    Was ist mit dem Schauspieler, der verschiedenste Charaktere spielen kann? Gilt dies für den Saxofonisten auch?

    Ist die Stimme des Schauspielers vergleichbar mit dem Sound eines Saxofonisten?
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, was schade ist, denn eigentlich ist sie ja gut.
    @ppue ’s These zweifle ich an. Ich kann auf dem Instrument die Sau rauslassen, wie sonst eher nicht. Ich kenne graue Mäuse, die als Musiker brüllen und kreischen und Rampensäue, die plötzlich schüchtern sind. Und natürlich auch Leute, die so klingen, wie man es erwartet hätte.
    Und dann kommt dazu, dass dies alles mehr die Spielweise betrifft, und damit “Sound” in einem sehr weiten Rahmen, um denen es vielen hier gar nicht geht.
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Gesichert ist hier gar nichts (-;

    Der ist vergleichbar mir einem Studiomusiker, der verschiedenste Stile und Sounds bedienen kann. Also ja.


    Ja.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, können kann ich auch. Ist aber nicht das, was ich meinen persönlichen Sound nenne.


    Sind das keine Charaktereigenschaften?
     
  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Meine Rede. Da hatte es für mich aber die Diskussion zeitweise hingetragen.

    Doch. Mein Punkt ist, der „Charakter des Musikers“ meines Erachtens oft ein anderer ist, als der des Menschen, siehe das Beispiel Getz.
     
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  7. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich meine, das das körperliche Unbehagen den Charakter rapide ändern kann. Und zwar vom phlegmatisch zu cholerisch und umgekehrt. An meinen nicht guten Tagen fällt mir es schwer, die Gefühle, die ich dem Stück gegenüber empfinde, von dem, was ich körperhalber empfinde, zu trennen.
    Ich klinge dann klaglich in freudevollen Phrasen und zornig in den romantischen Passagen. Nicht immer, aber es kommt häufig vor.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Lieber @ppue ,
    nenne mir doch mal Charaktereigenschaften, die von Geburt vorhanden sind und sich nicht verändern.
     
  9. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe das Sprichwort gehört. Ein schöner anhaltender Klang ist Musik, aber

    Für mich sind Intervalle und wie sie sich harmonisch, emotional auflösen, auch ein großer Teil des Klangs. Ich erinnere mich, dass ich vor Jahren von Emotionen überwältigt wurde (die vom Schaffner zu meiner Verlegenheit bemerkt wurden), als ich Nimrod las. Es hatte damals nichts mit meinem Geisteszustand zu tun, sondern nur mit der Musik. Ich muss hinzufügen, dass ich mich jetzt beherrschen kann.;)
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Mein Sohn ist still, sehr freundlich und ruht in sich selbst. So kam er auch aus seiner Mutter, sagte zweimal "hö" und schaute sich die Welt mit großen Augen an.
    Seine Cousine, zeitgleich erschienen, war dagegen temperamentvoll und tatkräftig. Hat sich im Grunde nichts geändert.
    Meine Tochter war laut und ist es heute noch. Sie hatte eine schwere Geburt und hat anfänglich viel geschrien. Da bin ich geneigt, zu sagen, dass es eine traumatische Begebenheit war und sie erst Vertrauen in die Welt des Hüpfballes aufbauen musste. Sie schreit seit dem zweiten Lebensjahr nicht mehr, aber wenn sie mal anfängt, zu erzählen, hört sie so schnell nicht mehr auf.

    Traumatische Ereignisse und sicherlich auch andere Umstände, die man im Leben erfährt, sind sicher dazu angetan, dass sich eine Persönlichkeit verändert. Aber ich denke nicht, dass wir hier jeden Extremfall diskutieren müssen.

    Natürlich sind die Annahmen vage, nicht beweisbar und nicht gesichert. Aus meiner Warte und auch aus meinem Verständnis der vielen Charaktere meiner Schüler oder auch der musizierenden Kollegen, sehe und höre ich keine plötzlichen Brüche in der Entwicklung deren musikalischen Ausdrucks.
     
  11. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Mir gefällt das Bild von der Skulptur, die schon vorhanden ist. Der Steinmetz muss nur alles abtragen, was nicht zur Skulptur gehört.

    So erlebe ich das bei mir. Ich hatte und habe keinerlei Vorbild, welches ich nachahmen möchte. Ich fing an zu spielen, änderte peu à peu, was mir nicht gefiel und irgendwann war er da. Mein persönlicher Sound.

    Menschen, die mich kennen und die mich schon spielen gehört haben sagten, mein Saxophonsound sei verwandt mit meiner Sprech- und Singstimme.
    Die ist ja auch einfach da.
     
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  12. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es auch bemerkenswert, vor allem bei Ben Webster: wie sehr sein Saxsound nach seiner Stimme klingt. Wenn man dem Dampflok seines Vibrato hinweg hört)
     
  13. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Beim Spielen, beim Üben, sich zuhören...
    Egal was, stay focused!
     
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  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Yeah! Amen! (gesprochen Äi-men!)
    Hat zwar nur noch entfernt mit dem Thema zu tun - aber meine Lieblingsübung hierzu ist, beim Improvisieren jede spontane Phrase zweimal zu spielen, egal was für ein Sch...
    Das stellt sicher, dass man sich wirklich zuhören und bewusst machen muss, was man von sich gibt. :)
     
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  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Zweimal spielen und mindestens einmal transponieren (natürlich im Kopf und direkt im Anschluss - wenn es die Changes hergeben).

    Gelingt mir natürlich nicht immer und nicht in jedem Tempo und schon gleich zehn Mal nicht, wenn ich wegen der Changes sowieso schon schwimme... jedoch: Versuch macht kluch.
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da hast Du Recht , mein Fehler - das war nicht meine Absicht. Bitte entschuldige.
    Ich wollte am Handy die Worte in Versalien hervorheben, nicht Dich anbrüllen.

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte:
    Es ist schwierig, mit Dir zu diskutieren, wenn Du eine Argumentationskette beginnst, jemand die aufgreift, Du Deine eigene Argumentation aber im weiteren Verlauf ins Gegenteil verkehrst, weil Du - gerne durch tiefes Abtauchen in Details - gegen die Argumentation dessen argumentierst, der Deine Argumente aufgegriffen hat.

    Im konkreten Fall:
    Das Beispiel mit der Dynamik kam - wenn ich nicht ganz grob daneben liege - von Dir.
    Aus dem Beispiel Dynamik, das ich aufgegriffen habe, wurde dann der recht absolut vorgetragene Indikator für gutes oder schlechtes Spiel und mir plötzlich unterstellt, die Dynamik wäre mir wohl nicht so wichtig.

    "Hey! Warte mal! Was ist denn jetzt los?"


    Um den Rest der konstruktiv Diskutierenden nicht weiter zu irritieren, sollten wir diesen Nebendiskurs jetzt aber zur Akte legen. Ich wollte aber auf jeden Fall das Anbrülllen ausräumen.
     
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  17. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Die ist nicht rein genetisch vorgegeben, sondern wurde im (Klein)kindesalter auch wesentlich dadurch geprägt, dass du Sprechmelodien und Dynamik deiner Vorbilder imitiert hast.

    Selbst wenn ich in der Aussprache in Englisch perfekt wäre, würde man immer an Melodie und Dynamik erkennen, dass es eine Fremdsprache ist. Wenn ich möglichst authentisch klingen will, muss ich das stark anpassen. An den Parametern erkenne ich auch regionale Unterschiede in der Heimat.
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich bin da nicht so sicher.

    Meines Erachtens gibt es im Leben sehr viele Einflussgrößen, die das Wesen eines Menschen verändern können und auch die Prioritäten im Leben verschieben.
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Sicher gibt es das.

    Ich kann es nur aus meiner Blase heraus beurteilen. Die Menschen, die ich kenne, haben sich nicht wesentlich verändert.

    Eine Persönlichkeit entwickelt sich im Laufe des Lebens. Am Anfang ist sie eingewickelt, später tritt sie zu Tage (-:
     
    Gerrie gefällt das.
  20. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Erinnert mich an ein der ersten Fragen eines Musik-Lehrers, was denn meine Vorbilder sind und welchesen Sound ich haben mochte...

    Meine Antwort war kurz... Meinen
     
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