Spielt ihr klingend oder transponiert?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Ernesto, 10.März.2024.

  1. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Sollte es jemanden interessieren:
    wenn passend transponierten Noten vorhanden spiele ich transponiert,
    wenn nicht eben klingend, sowohl Eb als auch Bb Saxes.
    Saxes in C spiele ich nur nach C-Notenmaterial.

    E.
     
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  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Warum sollte ich klingend spielen wollen? Oder noch schlimmer warum sollte ich zwischen klingend und transponiert wechseln wollen?
    Klar kann es mal passieren, daß von einem Titel gerade nur klingende Noten da sind und da quält man sich dann durch aber ich finde es deutlich angenehmer entsprechend dem Instrument die Transponierung zu nutzen.
     
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  3. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Bei meiner ersten BigBand kam das ganze Blech aus dem Posaunenchorbereich.
    Die konnten alle sowohl Militär-Schreibweise als auch klingend spielen.
    Mag sein, daß es beim Blech in Folge der anderen Griffweise einfacher ist als bei Saxophonen oder Schwarzwurzeln.

    Warum sollte ich es können? Um spontan auch wenn keine passenden Noten vorliegen nach Noten mitspielen zu können.

    E.
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Heutzutage ist es meist nicht üblich. In jeder ordentlichen Big Band gibt es entsprechende Noten.
    Bei Laienbands sieht das wieder anders aus.......die Frage ist halt wie viel Zeit willst du reinstecken um zu lernen, eine Melodie vom Blatt richtig beim Spielen zu transponieren. Das kostet viel Zeit und die Anwendung ist halt begrenzt. Gerade komplexe Melodien vom Blatt transponieren ist kein Fun und sehr aufwendig. Akkordesymbole sind da schon einfacher zu machen. Aber ehrlich, wenn es klingend da ist, nehm ich es mit und nächste Probe bring ich transponiert Noten mit, fertig. Und beim nächsten Mal schickt mir der Zuständige die Noten vorab und ich transponiere sie vor der Probe.
    Die Energie, die du beim Spielen zum Transponieren brauchst fehlt dir dann halt in anderen Bereichen im Kopf beim Spielen.
     
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wenn ich in einer Messe mit dem Sax mitspiele, sind die Liederbücher natürlich alle "klingend", und ich nehme das Tenor, da muss ich grad mal einen Ton höher (und zwei Kreuze mehr) greifen, und das sind nur Sing-Melodien, die nicht sehr schwer sind. Da ist das umsetzen mehr Aufwand als nach den klingenden Noten zu spielen.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Zu Adrian Rollinis Zeiten war es wohl mal bei den Bass-Saxophonisten gängige Praxis, im Bass-Schlüssel zu notieren. Zumindest meine ich mal so etwas in einem Text aus der Zeit gelesen zu haben. Vielleicht kennt jemand sogar die Quelle? Vielleicht von Rollini selbst?

    Ansonsten sehe ich es beim vom Blatt transponieren üben genauso wie bei allen anderen Dingen, die Lebenszeit erfordern. Man muss für sich selber klären, ob es das wert ist oder von man anders investiert.
     
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  7. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ich spiele transponiert, damit es klingt!
     
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  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich spiele am liebsten wohlklingend transponiert:)
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Und ich habe mir schon vor etlichen Jahrzehnten angewöhnt, alles im Kopf transponieren zu können, egal in welcher Richtung.
    Das hilft mir natürlich auch enorm beim Begleiten meiner Sax-Schüler auf dem Klavier.

    Ehrlich gesagt habe ich damit aus Faulheit begonnen, weil ich damals in vielen unterschiedlichen Ensembles spielte, oft auch mit Eigenkompositionen der Mitglieder. Das alles extra für mich zu transponieren wäre mir viel zu aufwändig gewesen, die dafür notwendige Zeit habe ich lieber mit anderen Dingen verbracht.
    Außerdem ist das ein exzellentes Gehirntraining. :cool:

    Und transponieren zu können ist sehr sinnvoll, wenn man gelegentlich auf Sängerinnen trifft, die aufgrund ihres Stimmumfangs bekannte Songs in völlig absurden Tonarten machen... :-D

    Es gibt also gute Gründe, das zu üben. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.März.2024
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  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Bei mir ist es sehr lange her, dass ich klingende statt transponierende Noten in einem größeren Ensemble vorgelegt bekam.

    Tenor und Sopran kann ich zur Not spontan mehr oder weniger aus klingenden Noten mitspielen. Würde ich das Stück öfter mitspielen, würde ich es analog @ilikestitt zuhause transponieren.
     
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  11. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele klingend und zwar sowohl Tenor und Sopi als auch Bari und Alt.

    In Combos und auf Sessions hat das nur Vorteile: ich kann mit in die Noten der anderen schauen oder auch Gitarrist/inn/en und Bassist/inn/en auf die Finger und weiss dann wo die anderen sind :)

    OK, für Big Band mit ausgeschriebenen Sätzen bin ich unbrauchbar.


    keep swingin'


    Euer Saxax

    PS: ein C-Melody allerdings, würde mich in den Wahnsinn treiben ;-)
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Das kann man auch trainieren, wie alles.
    Gerade wenn man schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist es wichtig fürs Gehirn, sich mit etwas Neuem zu beschäftigen.
    Deshalb nimmt jetzt ein Bluesgitarren-Profi mit Mitte 60 bei mir Klavierunterricht - um nicht in seiner Routine zu verharren, sondern mal wieder Anfänger zu sein und den Horizont zu erweitern.
     
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  13. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Also, rauf transponieren konnte ich zu meinen Trompetenzeiten mal. Aber runter fällt schwer ;-)
    Aber vielleicht stelle ich ja demnächst noch fest, dass ich mehr Demenzprophylaxe brauche ..... aber ich glaube, vorher lerne ich auch mit ungewöhnlichen Harmonien flüssig umgehen zu können und..... ganz viele Skalen lernen, in ganz vielen Tonarten :smil3dbd4e29bbcc7:

    keep swinging

    Saxax
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Genau.
    Witzigerweise tat ich mich nach einer längeren Big-Band-Pause erstmal schwer damit, über die in den Charts notierten Changes zu improvisieren, weil ich sie gewohnheitsgemäß automatisch transponiert habe. Also: Noten waren kein Problem, aber die Akkorde, weil ich davor prinzipiell nur klingende Symbole hatte.
    Aber die Umstellung hat letztlich funktioniert; man muss nur den richtigen "Schalter" beim Denken umlegen.
    Ist ähnlich wie bei Fremdsprachen. ;)
     
  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Das ist die Krux. Man muß transponierendes Denken nicht nur erlernen. Das geht ja noch. Man muß es auch warmhalten. -
    Akkorde von den Fingern des Gitarristen oder Keyborders abzulesen kann man im Übrigen auch wenn man transponiert (also wie üblich) denkt.
     
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  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich spiele natürlich am liebsten für das jeweilige Instrument richtig transponierte Noten. Aber die Welt ist auch im digitalen Zeitalter nicht immer so, wie man sie gerne hätte.

    Bb-Stimmen auf dem Eb-Instrument ist wie Alt Blockflöte spielen und konnte ich schon in jungen Jahren ganz gut. Witzigerweise hatte ich aber lange Zeit Probleme, auch die Harmonien umzudenken.

    Zur Zeit bekomme ich von meinen Kollegen hauptsächlich Handschriftliches vorgesetzt. Da ich keine Zeit und keine Lust habe, diese händisch abzutippen und einer modernen Software zuzuführen, muss ich damit leben.

    Kompliziertere Noten, dann noch Primavista würde ich aber nicht untransponiert spielen wollen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das funktioniert nur bei sehr einfachen Stücken. Nimm einen Choral mit viel Achtelbewegung in mittlerem Tempo und das war es dann. Selbst unter den Profis sind da deutliche Grenzen zu sehen was geht und was nicht.
    Und wenn du gut im Notenschreiben bist ist das Transponieren sehr schnell machbar, erfordert allerdings auch Übung.
     
  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Bass und Gitarre kannst du nur erkennen, wenn du beide Instrumente kennst und mal gespielt hast, sonst siehst du da gar nichts, das hat mit klingend nichts zu tun. Auf Sessions wird meist erwartet, daß du die Titel auswendig kannst (zumindest kenne ich das so). Und ich hatte noch nie das Problem, daß irgendwas in einer Combo gescheitert ist, nur weil ich lieber transponiert lese.

    Nicht nur da. Eigentlich bei allen Situationen wo notierte Noten vorhanden sind und passend für den Bläser sind. Da wird es dann bei mehrstimmigen Bläsersätzen immer schwierig werden, wenn man klingend liest.
     
  19. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich spiele transponiert, wenn es nicht zu schwer ist, bevorzuge aber generell notierte Sachen in der Stimmung des jeweiligen Saxophons.
    Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass ich in diversen Besetzungen häufig Alt und Sopran im Wechsel spiele.
    Wenn ich da C-Noten, Eb-Noten und Bb-Noten habe bzw. vorgelegt bekomme, laufe ich Gefahr in der falschen Tonlage anzufangen.
    Auch deshalb gehe ich z.B. bei Aushilfsjobs lieber mindestens einmal in die Probe damit ich zur Not noch etwas für mich umschreiben kann.

    LG
    Mike
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Reden wir von Noten oder Akkordesymbolen? Akkordsymbole bekommt man meist schon hin. Ein Parkerthema vom Blatt spielen und dabei im Kopf transponieren? Wohl eher nicht. Klar Blue Bossa oder Autumn Leaves werden viele schon mal eher transponieren können aber wie oft braucht man bei den Songs Noten? Big Band klingend? Ausarrangierte Bläsersätze bei Songs in Tempo 200? Ich wäre niemals so dämlich sowas klingend spielen zu wollen, das ist nicht praktikabel und führt nicht zu einem vernünftigen Ergebnis.
    Hab es gerade vor ein paar Wochen beim Konzert erlebt, Baritonsaxophonist bekam eine Mischung aus Bb, Eb und C Noten mit Akkordsymbolen aber auch extrem vielen ausnotierten wichtigen Lines im 2-stimmigen Bläsersatz. Super Spieler, super erfahren, ging trotzdem in den 3h bei zig Songs schief, allein weil teilweise die Tempi sehr hoch waren. Allein die Mischung aus ganz unterschiedlichen Noten und sich vom Transponieren umzustellen war brutal. Ich hätte mich bei den Noten geweigert zu spielen.

    Ich bin zig Sängerinnern immer noch dankbar für die interessanten Tonarten, dadurch fühle ich mich heute in Tonarten wohl, wo andere sich unwohl fühlen.
     
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