Stagnation...Rückschritt...?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von last, 17.Oktober.2015.

  1. last

    last Guest

    Genau! :thumbsup:

    LG
    lv
     
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  2. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Sehr schöner Artikel, finde ich!

    Grüße Stefan
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Hoffentlich niemals!
     
  4. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke nicht, dass man wirklich (große) Rückschritte macht, wenn man längere Zeit nicht übt. Jedenfalls nicht als Amateur.
    Klar, wenn man schon ein paar Wochen nicht spielt, dann merkt man deutlich am Ansatz, dass man die Mundmuskeln länger nicht benutzt hat. Das kommt dann innerhalb von ein paar Tagen wieder. Das sonstige musikalische Vermögen auch. Fingerfertigkeit kann auch mit der Zeit abhanden kommen, aber auch das sollte man nach ein paar Tagen wieder drin haben.
    Ich merke das sehr deutlich am Klavier, worin ich schon länger keinen Unterricht mehr habe und auch das Spiel in einer Combo nur noch aushilfsweise betreibe. In letzter Zeit hatte ich dafür wieder mehr Zeit, habe auch mal mehrere Tage innerhalb einer Woche gespielt und war am Anfang eher enttäuscht. Das hat sich aber relativ schnell wieder gelegt, weil die Formkurve recht steil nach oben ging. Gelernt ist eben gelernt! Mit relativ kurzen Anlaufphasen kann man da auch zurück zu alter Form finden.
    Auf der anderen Seite wird es natürlich seinen Grund gehabt haben, dass Leute wie John Coltrane oder Bill Evans oder wohl viele andere auch, teilweise eine zweistellige Stundenzahl pro Tag zum Üben aufgewendet haben. Auf deren Niveau war das aber bestimmt auch nötig, um noch weiter zu kommen, neue Ideen zu entwickeln und das Spiel immer weiter zu perfektionieren. Vielleicht wussten auch manche nichts Besseres mit sich anzufangen und haben das Üben als Prävention gegen (noch mehr) Drogen oder sonstige Dummheiten genutzt.

    Bei Profis mag das anders aussehen. Ein Lehrer sollte ein neues Stück seiner Schüler möglichst vom Blatt vorspielen können. Das braucht natürlich seine Übung. Ich weiß von meinem Lehrer, dass er zu bestimmten Ferienterminen in clausur geht und ein paar Tage mit intensivem Üben verbringt.
    Aber auch in dem Fall glaube ich, dass Profis ebenfalls mit ein bisschen Anlauf schnell wieder in ihre alte Form kommen, wenn sie längere Zeit nicht gespielt haben.

    Ich denke, dass sich das Gefühl vom Rückschritt einschleichen kann, wenn man insgesamt noch etwas wacklig ist und mal eine schlechte Phase erwischt, oder wenn man etwas Erreichtes der schwereren Art nach längerer Zeit nicht sofort wieder auf Abruf hat, dies aber erwartet, weil man noch nicht die Erfahrung gemacht hat, dass es ein kleines bisschen Zeit braucht, bis es wieder da ist.
     
    deraltemann gefällt das.
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Grundsätzlich gibt's sowas. Neu gelerntes verdrängt altes, länger nicht gebrauchtes (retrograde Lernhemmung). Zusätzlich blockiert bereits gelerntes die Aufnahme von Neuem (anterograde Lernhemmung). Je früher man etwas lernt, umso leichter geht es rein und desto tiefer und fester sitzt es. Ganz besonders, wenn man es laufend anwendet.

    Je älter wir werden, desto mehr machen sich die verschiedenen Lernhemmungen bemerkbar. Es geht langsamer und es bleibt nicht so gut haften.

    Stell doch beide Aufnahmen mal rein und lass hören!

    Mir geht's bei vielen Stücken aus dem Orchester so. Ich nehme alte Noten und starre die an. DAS habe ich schon einmal spielen können? :eek:

    Nichts davon würde ich aus dem Stand oder mit "ein wenig Üben" auch nur annähernd hin bekommen. Trotzdem merke ich bei mir eine deutliche Verbesserung im Lauf der Jahre. Die Noten scheinen mir jedes Jahr einfacher zu werden, es stellt sich schneller ein Übe Erfolg ein, es klingt besser und ich habe seltener das Gefühl als würden meine Finger gegen mich arbeiten.

    Ich habe vor einiger Zeit geschrieben: "Ich warte noch auf den Tag an dem ich bei einem Konzert alle meine Noten so spielen kann wie sie notiert sind." Vielleicht, vielleicht könnte es diesmal soweit sein.:cautious:
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Lernen erfolgt oft auch über das Erreichen von Plateaus. Die Fähigkeiten, die man erreicht hat, sind auch bis zu einem bestimmten Grad noch da, wenn nicht jeden Tag geübt wird, alles darüber muss aber trainiert werden, bis das nächste Plateau erreicht wird. Das geht nur mit viel Übung und gerade Fingertechnik ist da anfällig. Was Dir aber jetzt schwer fällt, wird Dir bei fleissigem Üben in 2 Jahren leichter vorkommen und nicht mehr so einfach innerhalb eines kurzen Zeitabschnitts wieder verloren gehen. Phrasen, die man aber nur mit viel Übung gerade mal so hinbekommen hat, brauchen halt länger, bis die Fertigkeit erreicht wurde, daß so eine Phrase später technisch auch spielbar ist, ohne daß diese viel geübt wurde. Einem Anfänger fällt Take Five sehr schwer, einem erfahrenen Spieler nicht, auch wenn er den Song schon ein Jahr nicht mehr gespielt hat. Der erfahrene Spieler hat durch die Übung eine entsprechende Fahigkeit und ein entsprechendes Plateau erreicht, der Anfänger muss erst noch mehr Erfahrung sammeln und eine entsprechende Übungszeit investieren, um dieses zu erreichen.

    LG Saxhornet
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @lastvisitor

    Das was Du als "Rückschritt" empfindest, ist Anlauf nehmen, um den nächsten Level zu erreichen....:cool:

    CzG

    Dreas
     
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  8. last

    last Guest

    O.K. :)






    LG
    lastvisitor
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18.Oktober.2015
  9. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Für mich hört sich Y nach der älteren Aufnahme an. Der Ton ist manchmal etwas unkontrollierter, könnte aber auch ein zu schweres Blatt sein :)
     
  10. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Habe mir beides mehrmals angehört.
    Also ich finde Aufnahme X vom Timing präziser, Y hat da an mehreren Stellen Schwächen.
    Dafür finde ich den Klang von Y, von manchen Aussetzern abgesehen, die nach Mundkrampf oder falsch gewähltem Blatt klingen, etwas besser, speziell das Staccato klingt besser (bei X endet das immer etwas unkontrolliert). Die Aufnahme ist aber technisch auch besser.
    Bessere Phrasierung hätte aber beide Aufnahmen klanglich aufwerten können.
    Mir mich gibt es da also keinen klaren Gewinner oder Verlierer, ich sehe da mehrere Baustellen, bzw finde ich in beiden Aufnahmen Dinge, die mir nicht gefallen.
    Trotzdem würde ich Aufnahme X als besser bewerten, weil grundsätzliche Fähigkeiten wie Timing usw. bei mir höher im Kurs stehen als schöner Klang. Demnach müsste also X die ältere Aufnahme sein, wenn du dich beklagst, dein Spiel sei schlechter geworden. Rein auf den Ansatz bezogen müsste man die Aussage natürlich umdrehen, dann fände ich Y besser also älter.
    Ich hoffe mal, meine Nörgelei trifft dich nicht zu hart. Sieh es als Bereicherung deiner ToDo-Liste ;)
     
  11. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    vom gefühl her würde ich auch sagen ist:
    Y = älter und X=aktuell

    stimmt eigentlich.....:confused:

    liebe gespannte grüße
    annette
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    X gefällt mir spieltechnisch besser. Y gefällt mir vom Sound besser.

    Sound ist Geschmacksache.
    Deswegen tippe ich auf x=aktuell.

    LG Bernd
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich denke auch x ist die aktuelle Aufnahme....

    Die Verbesserung beim Timing sind Dir gar nicht bewußt geworden. Du spielst x sicherer....

    CzG

    Dreas
     
  14. last

    last Guest

    Tja - Freunde... :cry:
    danke für´s reinhören
    Y wurde heute aufgenommen und x im Dezember 2014...:cry::cry::cry:
    ...ich spiele heute schlechter...:cyclops:
    hab den hinweis mit dem eventuell zu schweren blatt mal aufgenommen und es es grade eben nochmal mit einem etwas leichterem blatt aufgenommen..



    jetze hab ich erstmal die schnauze voll...ich glaub, ich brauch´ jetzt erst einmal ein paar tage abstand. hab mich auch total festgebissen jetzt...nach dem motto: DAS MUSS DOCH GEHEN, VERDAMMT!!!
    jedenfalls ist definitiv geklärt - trotz allen bemühens ist rückschritt möglich!

    :cry:lv
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18.Oktober.2015
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @lastvisitor

    Komm, stimmt ja so nicht. Die Meinung war, dass Dein Sound bei y besser ist. (Der Meinung bin ich auch). Also hast Du Dich auch verbessert!

    Hast' halt beim Timing etwas "geschlonzt"....so what.....;)

    Solch ein Gefühl "ich mag nicht mehr" kenne ich nur zu gut, hatte ich doch neulich auch erst wieder.:eek:

    Das gehört dazu....lernen geht nicht linear....mach weiter und plötzlich kommt wieder 'n Kick! Ganz sicher....:D

    CzG

    Dreas
     
  16. last

    last Guest

    @Dreas
    Danke, das ist nett... Aber wenn es bei Y besser tönt, dann wohl weil da die Hardware und meine Audacity-Kenntnisse zwischenzeitlich ein bisschen besser geworden sind...
    Ich krieg und krieg meine baustellen einfach nicht in den griff - vielleicht muss ich entweder damit leben oder es ganz sein lassen (ernsthaft).....

    Liebe Grüße
    lastvisitor
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Quark!!!! Zunächst: Du spielst doch nicht schlecht! Das kann man sich doch sehr gut anhören.....warum dann aufgeben?....Du würdest es ganz schnell vermissen.

    Und ja, an einigen Baustellen arbeitet man länger. Geht mir doch genauso.....ich behaupte mal geht fast allen hier so...

    Die Lösung ist doch nicht die Flinte ins Korn zu werfen.....vielleicht kannst Du an Deiner Übemethode bei den Baustellen was ändern, um voran zu kommen.

    Also, kein vertun.....weiter machen!!!!:D:D:D

    CzG

    Dreas
     
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  18. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Wie ich schon in meinem Post geschrieben habe, ist der Ton, den du rausbringst besser geworden. Da scheinen sich hier auch alle einig zu sein.
    Dass das Timing nicht klappt ist natürlich schade, aber ich habe schon Bandproben erlebt, bei denen Stücke genau daran scheitern, obwohl zwei oder drei Wochen davor noch alles bestens lief.
    Bei Problemen mit dem Rhythmus hilft eigentlich nur eines: Kanne weglegen und mit Klatsch- oder sonstigen Übungen bei langsamerem Tempo wieder in die Spur finden, zur Not auch mal mit Metronom. Erst die Problemstellen einzeln, dann im Zusammenhang.
    Außerdem hast du ja ein eigene Aufnahme, auf der die Stellen besser sind. Da dann reinhören und nachmachen.

    Eine kleine Pause ist vielleicht mal ganz gut, lass sie aber nicht zu lang werden.
     
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  19. Isachar

    Isachar Guest

    @lastvisitor

    Ich kenne das auch mit diesem Gefühl, einen Rückschritt gemacht zu haben. Ich habe oft mal eine ganze Woche nicht geübt und dann war mein Ansatz grätig mit mir und die Finger wollten auch erstmal wieder warmgespielt werden so daß ich oft den Eindruck hatte: Mist ! Das ging aber schonmal deutlich besser !
    Meine Erfahrung ist dann, daß ich mich nicht in irgendwas verbeißen darf, sonst klappts nämlich erst recht nicht mehr.
    Wenn Song A nicht mehr so klappt, wie vor ein paar Wochen und aber auch nach mehrfachem Versuch so garnicht klappen will, dann lege ich ihn besser erstmal weg und versuche song B oder C.
    Die sind vielleicht etwas leichter oder haben andere "Problemzonen" und wenn ich da gut wieder reingekommen bin, gehe ich zurück zu Song A. Oft klappt der dann plötzlich schon wieder viel besser.
    Wenn Du Dich aber in der Summe Deiner Baustellen auf einmal verbeißt, dann kann ich mir gut vorstellen, daß das schwer zu kauen ist !
    Aber leben mußt Du damit bestimmt nicht und das mit dem "es ganz sein lassen" würde ich ja mal sein lassen !

    Gruß

    Isachar
     
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  20. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    das hätte vorgestern anders sein können .....morgen oder übermorgen auch....
    abstand ist gut - sofort aufgeben nicht!

    was sagt denn dein lehrer oder lehrerin?

    liebe grüße
    annette
     
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