"Stütze": Gesang vs. Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Hans, 14.März.2007.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das führ mal bitte genauer aus.

    Aber welche? Denn nicht alle helfen jedem es umzusetzen.

    Die macht ja auch nur sinn wenn derjenige bereits mehr über die Stütze weiss und diese bis zu einem gewissen Grad umsetzen kann.
    Woher weisst Du wirklich ob derjenige wirklich gut stützen muss um die Übung ausführen zu können? Auch macht nicht jeder Schüler freiwillig solche Übungen.


    Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe sehr viele Kinder erlebt wo von natürlicher Atmung nichts mehr da ist, da wird in die Schulter ohne Ende geatmet. Und daß es bei erwachsenen Schülern ins persönliche geht, hängt doch sehr sehr stark vom Schüler und Lehrer ab.
    Das grösste Problem ist eher, daß es keiner üben will, sowohl trocken als auch mit Instrument, weil es Ihnen zu langweilig ist.

    Lg Saxhornet
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Hey,

    ist doch ganz einfach.
    Nimm mal Dein (ich glaube Du hast es mal so ausgedrückt) Beispiel von "Ganz nach unten, bis zu den Füßen atmen".
    Ich hab grad ein Dokument gefunden, wo atmen "durch die Füße" propagiert wird.
    http://www.ryanfraser.com/lessons/start/breathing.html
    Beides schöne Bilder, (scheinbar völlig widersprüchlich), wenn man weiß worum es geht nickt man, wenn nicht hilft es möglicherweise auch nicht.
    Helfen werden sie auch nicht jedem.

    Wenn man nun grundlegend die Funktion des Zwerchfells, der zusammenhängenden Muskeln, der Wichtigkeit einer effizienten Haltung, Reaktionen auf Stimulae etc. erklären kann ist es dem Schüler vielleicht möglich, selbst eine Aufmerksamkeit zu entwickeln.

    Bezüglich Üben - ja da ist was dran :)

    Wenn jemand bestimmte Übungen ausführen kann ist es mir wurscht ob man das Stütze nennt oder sonstwie.
    Eine gut kontrollierte Ausatemtechnik ist jedenfalls notwendig, das reicht mir.

    Liebe Grüße,
    Guenne




     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, eigentlich finde ich nicht, dass die Atmung kontrolliert sein sollte. Sie sollte, im Gegenteil, ohne Kontrolle richtig verlaufen. Wie schon beschrieben, atme ich im Alltag (außer in extremen Situationen) genau so.
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn das auf mich bezogen war, ich hab kontrollierte Ausatmung geschrieben.
    Und da geht es halt um das "wie, und mit welchen Mitteln".

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn das auf mich bezogen war, ich hab kontrollierte Ausatmung geschrieben.
    Und da geht es halt um das "wie, und mit welchen Mitteln", wie mache ich das effizient.
    Und das ist etwas, das durchaus geübt werden kann/soll/muss.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Damit sie richtig läuft muss eine zeitlang aber die Kontrolle geübt werden, sonst wird es nicht automatisiert und das betrifft ein- und ausatmen. Beides soll nachher unbewusst ablaufen aber gerade bei Stücken wo nur wenig Platz/Zeit zum Atmen ist, ist es notwendig das schnelle Einatmen bei nur geringer Zeit zu üben, denn sonst wird gerne aus einem 4/4tel Takt ein 5/4tel Takt. Und da muss man manchmal auch kontrolliert erstmal einatmen, da der Atemprozess sonst zu langsam ist. Schwierig ist es doch immer wenn es noch nicht automatisiert wurde und die Fehler und alten Angewohnheiten überwiegen.

    Lg Saxhornet
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

  8. Schwabi

    Schwabi Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Leute.
    Ich bereite mich gerade auf meine Klausuren vor und musste mich wieder an dieses Thema erinnern.
    Habe mir das ganze hier mal durchgelesen und mit dem "aktuellen Stand der Wissenschaft" abgeglichen und bin froh dass das alles ziemlich Deckungsgleich ist.

    Erst ein mal zu der Diskussion bzgl. der Atemformen:

    Es wird grundlegend in 4 Atemformen Unterschieden:
    1) Bauchatmung: Hier hat das Zwerchfell die Hauptfunktion und die Atembewegungen sind überwiegend im Bauchraum (daher auch der Name) vorhanden. Bei der Einatmung senkst sich das Zwerchfell in den Bauchraum. Dadurch strömt Luft ein und die Bauchdecke wölbt sich vor. Bei der Ausatmung entsapnnt sich das Zwerchfell, die Luft strömt aus und die Bachdecke flacht sich wieder ab.
    Meiner Meinung nach ist das die gängigste Atemform beim Saxophonspielen.

    2) Flankenatmung: Hier sind die Atembewegungen überwiegend im flankenbereich. Auch hier leigt die Hauptaktivität im Zwerchfell und durch dessen Absenkung in den Bauchraum strömt die Luft ein, aber hier eben in die Flanken.

    3) Brustatmung: Hier liegt die Hauptaktivität bei der Zwischenrippenmuskulatur. Durch deren Anspannung hebt sich der Brustkorb, luft strömt ein und der Brustbereich deht sich in alle Richtungen aus. Beim Ausatmen senkt sich der Brustkorb wieder, die Luft strömt aus und der Brustbereich verengt sich.

    4) Klavikularatmung: Hier ist die Hauptaktivität bei der Zwischenrippenmuskulatur und der atemhilfsmuskulatur (insbesondere die Muskulatur des Schultergürtels). Hier findet die Atembewegung überwiegend im Brustraum und Schultergürtel statt. Hier ist die Hebung und Senkungs des Brustkorbes MIT besonderer Aktivität der Schultern vorhanden.

    Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Formen der Hochatmung (Brust- un dKlavikularatmung)nicht gut sind, da die Luft hier nur in die oberen Lungenabschnitte strömen kann.

    Die kostoabdominale Atmung (kombinierte Burst-, Bauch- und Flankenatmung) ist die physiologische Atemform, da hier die Luft bis in die untersten Lungenabschnitte strömt.

    Hier werde ich demänchst ein mal probieren, bewusst in die Flanken zu atmen, um mir auch deren Vorahndensein bewusst zu werden.

    Bezüglich der Atemstütze ist volkommen richtig, dass die Bauchpresse volkommen veraltet ist und auch auf Dauer negative Auswirkungen für die gesammte Stimmgebung hat.

    Zum Atmen an sich während eines Stückes hab ich noch folgendes gefunden:
    Und zwar das sogenantne "Abspannen".
    [​IMG]

    Klar ist das ganze eigentlich auf die Gesangsstimme bezogen, aber meiner Meinung nach genauso für das Saxophonspiel übertragbar.


    Würde mich über Feedback freuen - ob ihr das genauso seht - wie ihr das mit der Flankenatmung seht und ob das ganze überhaupt hilfreich war ;)

    Schöne grüße

    Schwabi
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die gängigste ist eine Mischung aus den ersten drei. Wichtig ist zu wissen, daß der Bauch sich nicht durch oder allein wegen dem Zwerchfell rauswölbt sondern daran stark die inneren Bauchmuskeln beteiligt sind.

    Wird gerne bei Pilates benutzt :-D

    Das hängt davon ab wie Du sie machst, komplett ohne Gegenhalten wäre eine "Zwerchfellstütze" nicht möglich und die Luft würde sofort entweichen, durch den Gegendruck hälst Du den Blasdruck und verbrauchst die Luft langsamer. Damit ist das Prinzip nicht veraltet wird nur gerne zu extrem angewendet und das kann sich negativ auswirken.

    Lg Saxhornet
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wieso wölbt sich der Bauch überhaupt wegen dem Zwerchfell raus?
    Das ist mir neu..

    Außerdem:
    Die Frage im Thread war doch nach Stütze, und nicht nach Atmung.

    Irgendwie ist der Threadersteller umgeschwenkt, oder hab ich was übersehen?

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Die Hauptaktivität liegt IMMER beim Zwerchfell. Full Stop. Alles andere sind und bleiben AtemHILFSmuskeln. Idealerweise benutze ich die so, dass sich meine Lungen optimal ausdehnen können, und zwar in jede Richtung, zu der ich meinen Brustraum irgendwie hin erweitern kann. Auch bei Deinen in 3 & 4 genannten Beispielen ist die Hauptaktivität beim Zwerchfell. Weil das Zwerchfell nunmal der Atemmuskel ist.

    LG Juju

     
  12. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Und wer's immer noch nicht glaubt, dem schnippelt Juju ein Zwerchfell heraus und lässt es ihm oder ihr zukommen. :-D

    LG cweg
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Dazu steht unter wikipedia.org:

     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    genau das wollte ich sagen.

    Die Hälfte der Menschheit denkt, das Zwerchfell wölbt sich raus und rein.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
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