Swing-Phrasierung in schnellerem Tempo

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Mugger, 1.November.2014.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Guenne

    Respekt vor dieser Leistung!

    Auch vielen Dank für den Link mit den Noten zu Chris Potter.

    So konnte ich an Hand der Noten ganz grob verfolgen was er bei dem Tempo auch noch harmonisch leistet. Das ist schon unglaublich.....

    Technisch perfekt, eine sportliche Höchstleistung, harmonisch durchdacht...

    ABER anhören kann ich mir das nicht auf Dauer. Ich finde es nur grässlich....

    Absolut nicht mein Ding.

    Das ist für mich die Seite des Sax, die mich immer abgestoßen hat.

    Gott sei Dank sind halt Geschmäcker verschieden.

    CzG

    Dreas

    P. S. Mein Opasax könnte eh nicht mehr so schnell... :)



     
  2. Gast

    Gast Guest

    Ich könnte das den ganzen Tag hören. Ich finde es saugeil.

    Absolut mein Ding.

    Das ist für mich die Seite des Saxes, die mich magisch anzieht.


    Herman - der das unbedingt mal loswerden musste. Wenn jetzt eine Geschmacksdiskussion losgeht, bin ichs nicht gewesen :-x
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Sach das nicht.... und ob das kann...

    Ich halte es im Übrigen mit Herman und höre mir sowas den ganzen Tag an, mit größter Begeisterung! Das hier zum Beispiel:

    Eric Alexander - Airegin

    Eric Alexander ist auch einer derjenigen, die beispielhaft hervorragend über diese Tempi spielen, ich beneide ihn um sein Timing...

    LG Juju
     
  4. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Na ja, die Geschmackdiskussion will ich jetzt nicht aufgreifen, aber es ist schon die Frage wann die Ästhetik durch Akrobatik abgelöst wird.
    Der Eine will Akrobatik hören, sehen, wie Meister die Grenzen des Machbaren immer weiter schieben, noch schneller noch höher, noch komplexer. Der Andere möchte berührt werden von schönen Linien und Klängen. Ich kenne kaum Leute, die bei so einer Highspeed Orgie nicht nervös werden.
    Und man darf sich nichts vormachen: auf solche Spitzengeschwindigkeiten kommt man nur, wenn man den Amateurstatus ablegt. Also Job kündigen und ein paar Jahre studieren. Und das ist keine Garantie. Schliesslich wird ja auch nicht jeder Hochleistungssportler, der täglich 8 Stunden trainiert.
    Also man kann (sollte aber nicht unbedingt) darüber diskutieren, ob Akrobatik notwendigerweise schön ist, faszinierend finde ich sie eigentlich irgendwie immer.
    Viele Grüße Reiner
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Arrrghhhh Juju.....aua......

    Ich glaube Kenny G könnte das jetzt neutralisieren. Danach wäre ich
    wieder im Lot....

    (Ja, ja, das könnte reichen....Caiptn' Cook wäre noch nicht nötig...)

    CzG

    Dreas
     
  6. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    ich denke was wem gefällt ist hier nicht die Frage. Hier geht es für mich um eine wahnsinns Technik und um viele Stunden des übens. Höchsten Respekt für die die das könne und dich Guenne. Wowhh!!!
    Wer an Grenzen geht ist im Bereich vor den Grenzen in der Regel richtig Fit!

    James Carter kann das auch richtig gut, soweit ich mithören kann.

    Finde die Beiträge sehr interessant. Ist bei mir leider schon einige Jährchen her dass ich schnelles spielen gezielt geübt habe. Der Beitrag animiert mich. Werde es auch wieder regelmäßiger in mein Übungsprogramm einbauen.

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Das scheinen für dich Gegensätze zu sein - für mich ist es eine Einheit, wobei "Highspeed Orgie" schon ziemlich negativ besetzt ist.

    Wenn Geiger in der ernsten Musik rasende Passagen mit großer Präzision spielen, dann haben sie ihr Handwerk gelernt - wenn Saxophonisten schnell spielen können, machen sie bloß Akrobatik ohne musikalischen Sinn.

    laßt uns bitte ganz schnell von dieser Geschmacksschiene wegkommen - es gibt hier genügend Leute, die großes Interesse an Günnes Thread haben, der den Titel trägt

    Swingphrasierung in schnellem Tempo

    Wer sich über Saxophonakrobatik und Saxophonhighspeedorgien auslassen will, soll bitte einen entsprechenden Geschmacksthread aufmachen.

    Herman :topic:


     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    OT:

    Moin,

    ich mag auch Leute, die "nichts" spielen, aber mit Tonnen von Soul.
    Das eine schließt das andere nicht aus.



    Irgendwann unterscheidet man dann ganz einfach gute von schlechter Musik, hehe...

    Ich höre bei Chris Potter nicht schnelle Finger, sondern eine echt geniale Rhythmik und Harmonik.

    Aber jedem Lappn sei Kappn.

    Würde mich über einen Fortgang des Threads mit sachdienlichen Hinweisen freuen.

    Um zu meinem Thema zurückzukehren:
    Bei mir geht es schon sehr viel besser, wenn meine Finger langsam und weniger hektisch drücken.

    Liebe Grüße,
    Guenne


     
  9. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Mir ist nicht ganz klar, wie Du das meinst, Herman.

    Würde es dann "mehr" swingen?

    Übrigens Respekt, Guenne!
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    OT:

    Moin,

    ich mag auch Leute, die "nichts" spielen, aber mit Tonnen von Soul.
    Das eine schließt das andere nicht aus.



    Irgendwann unterscheidet man dann ganz einfach gute von schlechter Musik, hehe...

    Ich höre bei Chris Potter nicht schnelle Finger, sondern eine echt geniale Rhythmik und Harmonik.

    Aber jedem Lappn sei Kappn.

    Würde mich über einen Fortgang des Threads mit sachdienlichen Hinweisen freuen.

    Um zu meinem Thema zurückzukehren:
    Bei mir geht es schon sehr viel besser, wenn meine Finger langsam und weniger hektisch drücken.

    Liebe Grüße,
    Guenne


     
  11. Gast

    Gast Guest


    Gleichmäßige Achtelläufe - egal in welchem Tempo - werden lebendig durch Akzente an bestimmten Stellen, Scheitelpunkten, Wendepunkten, oft an unvermuteten Offbeatstellen. Zunge und/oder Luftstrom sind die Hauptakteure dabei. Mit der Erhöhung des Tempos wird das natürlich schwieriger - oben wurde ja schon diskutiert, was tun, wenn die Zunge als Phrasierer ausfällt.

    Dadurch, dass Günne seine Aufnahme in unmittelbare Nachbarschaft zu Potter und Konsorten stellte, vergleicht man natürlich.

    Herman
     
  12. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    In diesem Zusammenhang finde ich folgenden Wikipedia-Eintrag (siehe "Swing") ganz aufschlussreich, hierbei insbesondere die folgende Darstellung von Ekkehard Jost:

    "-Swing gründet sich auf die Spannungsbildung zwischen mindestens zwei rhythmischen Schichten, die nicht unbedingt gleichzeitig akustisch wahrnehmbar sein müssen, sondern von dem z. B. eine lediglich als gefühlter Fundamentalrhythmus (Beat) vorhanden ist.

    -Die Spannungsbildung beruht auf Offbeat-Akzentuierungen, die einerseits auf der Ebene eines Makro-Offbeats entstehen können (z.B. „vorgezogene Achtel“), andererseits auf der Ebene von Mikro-Offbeats (Eindruck minimaler Tempoveränderungen, des Schwingens).

    -Die Spannungsbildung beruht weiterhin auf polyrhythmischen Überlagungen, wie sie besonders in einer „ternären Achtelphrasierung“ auftreten können.

    -Mikrostrukturelle Nuancen bei der Ausführung der genannten Gestaltungsmittel werden durch Faktoren der Artikulation, Akzentuierung und durch das Tempo beeinflusst. Sie sind außerdem durch die Stilistik einzelner Genres und die Individualität der Interpretatoren beeinflusst: So ist das swing-Feeling im Swing anders als im Bebop; auch swingt John Coltrane anders als Sonny Rollins.

    -Damit gibt es nicht einen einzigen swing, „sondern vielmehr eine im Rahmen der aufgezählten Merkmalskonstellationen unendlich große Zahl möglicher Arten zu swingen.“ Folglich kann auch nicht nur eine einzige der vorher aufgeführten Swing-Theorien richtig sein, und so verwundert auch nicht das Problem von Jazzautoren wie Joachim-Ernst Berendt, dass sich der swing „nicht in Worte fassen“ lasse."
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sorry, ich wollte auf keinen Fall eine "Geschmacksdiskussion" lostreten.

    Gehört hier auch nicht hin.

    Ich wollte nur beschreiben was diese Musik mit mir macht.

    Einerseits fasziniert sie mich, die Präzision, das Können....aber es fällt mir halt
    schwer das anzuhören....

    So, und jetzt störe ich auch nicht weiter.....

    CzG

    Dreas
     
  14. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hi zusammen,

    schnelligkeit und präzision gehören zusammen, schnell ohne präzise ist käse...

    schnelle läufe sind aber letztlich auch nur ein stilmittel, schnelligkeit ohne info ist nix wert. dennoch ein "must" für den kompletten saxophonisten-der günne zweifelsohne ist.

    grüsse

    mixo
     
  15. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Ich muß nun doch nochmal eine, wenn vieleicht auch, naive Frage stellen.
    Ich bin der Meinung, dass auch im schnellen und High speed Tempo beim spielen phrasiert wird und werden muß. Das z.B. swingende 1/8 triolisch gespielt werden.
    Nun hat ein guter Saxophonist den ich sehr schätze und auf dessen Meinung ich wert lege gemeint, das ab einem gewissen Tempo alles gerade gespielt wird.

    Grüße
    Andreas
     
  16. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Was sind denn Deine persönlichen Eindrücke hinsichtlich des jeweiligen "Swing-Faktors" bei den eingestellten Highspeed-Aufnahmen?

    Wer swingt noch, wer nur teilweise, wer gar nicht mehr?

    Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass man selbst im größten Affenzahntempo alleine durch den Gebrauch jener Stilmittel, von denen Herman in #29 sprach, swingen kann, ohne dabei "triolisch" zu spielen.
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Sound mag vielleicht manchem grenzwertig erscheinen, aber die Groove lässt mich nicht kalt:



    Ab 3:36

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Sound mag vielleicht manchem grenzwertig erscheinen, aber die Groove macht mich wollen Fusse bewegen:



    Ab 3:36

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Sound mag vielleicht manchem grenzwertig erscheinen, aber die Groove macht mich wollen Fusse bewegen:



    Ab 3:36


    Edit:
    Ich vergesse immer.

    Zitat xcielo:

    "Das mit der Lockerheit ist ja so eine Sache.

    Wenn man all zu locker spielt, klingt es perfekt, und meist auch langweilig. Musikalisch charaktervoll wird es ja meist erst, wenn auch eine gewisse Anstrengung dabei ist"


    Der Meinung bin ich absolut nicht.
    Ich hab einen Satz, den ich mir vorsage:
    "Don't get excited, be exciting..." Funktioniert leider nicht immer.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    der Sound mag vielleicht manchem grenzwertig erscheinen, aber die Groove macht mich wollen Fusse bewegen:



    Ab 3:36


    Edit:
    Ich vergesse immer.

    Zitat xcielo:

    "Das mit der Lockerheit ist ja so eine Sache.

    Wenn man all zu locker spielt, klingt es perfekt, und meist auch langweilig. Musikalisch charaktervoll wird es ja meist erst, wenn auch eine gewisse Anstrengung dabei ist"


    Der Meinung bin ich absolut nicht.
    Ich hab einen Satz, den ich mir vorsage:
    "Don't get excited, be exciting..." Funktioniert leider nicht immer.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
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