Swing Rhythmus vom Blatt spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxlover, 17.September.2009.

  1. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    danke benjamin, für deine ausführungen!

    das habe ich leider noch nicht ganz verstanden! :-D
    so wie ich dich verstehe, machst du es vom tempo abhängig, oder?
    aber auch in hohen tempi bleibt ternär ternär, oder nicht?

    ansonsten hab ich, wie oben bereits erwähnt, mit swing eigentlich weniger probleme. eigentlich nur im höheren tempo. und da eigentlich vorwiegend aufgrund von technischen schwierigkeiten, nicht aufgrund mangelnden gefühls.

    ich finde, dass "groovig" und "intime" zu swingen in höheren tempi unglaublich anspruchsvoll ist. einerseits aufgrund der anforderung an präzise "fingerfertigkeit", andererseits aufgrund der schwierigkeit sauber zu artikulieren. (aber bis ca. 180-190bpm komm ich noch recht gut klar. drüber wirds für mich erstmal etwas schwierig! kann ja nur besser werden! :-D)

    lg phi
     
  2. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Nee. (Uebrigens war im vorherigen Posting nur der allererste Satz eine Antwort auf Deine Frage. Alles andere war allgemein fuer alle.)

    Im Doubletime-Shuffle hast Du "Swing-Sechzehntel". D.h. die Achtel sind notwendigerweise gerade, anders geht es einfach nicht. Daher ist das "binaer", weil sich in Peters Blatt binaer/ternaer nur auf die Achtel bezieht.

    Naja, was meinst Du denn genau mit ternaer? Wenn Du meinst, dass die erste Achtel genau doppelt so lang ist wie die zweite Achtel, dann sind "Swing"-Achtel im hohen Tempo im Allgemeinen nicht mehr ternaer, sondern fast binaer. Siehe z.B. beim Bebop.

    (Vielleicht habe ich Dich missverstanden: Meiner Auffassung nach bedeutet ternaer immer, dass die erste Achtel doppelt so lang ist wie die zweite. Daher ist ternaer natuerlich auch im hohen Tempo ternaer. Aber Swing-Achtel sind im hohen Tempo eben nicht mehr ternaer sondern fast binaer...)

    Viele Gruesse,
    Benjamin
     
  3. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    aaaah!! jetzt is alles klar! danke!
    hätt ich auch selbst begreifen können! :-D

    ich verstehe unter ternär eigentlich alles was nicht binär ist! :-D also auch swing-achtel in höheren tempi.
    ansonsten ist es mir jetzt klar...dass man im hohen tempo nicht meht "voll swingen" kann sondern sich das ganze immer mehr an gerade achtel anlehnt ist natürlich logisch. hör ja selbst sehr gern bebop! :-D
    (aber mir fehlts wohl teilweise eindeutig an den richtigen ausdrucksweisen um mich verständlich zu artikulieren! :-o :) )

    also noch mal dankeschön, für deine ausführungen!
    lg phi
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @ashbird:
    Die Frage wurde ja schon beantwortet. Hier noch etwas Ergänzung: Beim Doubletime-Shuffle sind die geshuffelten Noten die Sechzehntel, damit bei einer korrekten Notation sichtbar ist, welches der Beat ist. Wenn man bei einem Doubletime-Shuffle den 2. und 4. Sechzehntel weglässt, dann bleiben lediglich zwei binäre Achtel - dir triolisierte Ebene beginnt erst bei den Sechzehnteln.

    Stell es dir so vor, wie wenn eine Reggae-Band einen Shuffle Blues spielt. Da sind auf sämtlichen Beats geshuffelte Achtel. Haben sie dann einen Joint zu viel geraucht, dann wird der Fuss müde und sie klopfen nur noch den 1. und 3. Beat.
    Schreibt man nun die beiden Beats, die nun zu halben Noten ausgeweitet wurden, verkürzt als Viertel, dann werden die geshuffelten Achtel zu Sechzehntel. Der 1. und 3. (und alle weiteren ungeraden) Sechzehntel sind die vorherigen Beat-Achtel, die genau mit dem Fuss kamen und somit den regelmässigen Puls bildeten. Diese regelmässige Puls-Ebene wurde durch die verkürzte Notation zu den Achteln. Und diese werden um die Gleichmässigkeit zu erhalten binär gespielt.


    Betreffend Swing in hohen Tempi:
    Es stimmt, dass mit zunehmendem Tempo die trolisieren ternären Achtel immer weniger triolisiert gespielt werden, bis sie im Up Tempo binär daherkommen. Das einzige, was da noch an Swing erinnert, ist die Off Beat Phrasierung, wo jeder +-Achtel stärker interpretiert (angestossen, akzentuiert) wird. Man kann diesen Effekt in schnellen Tempi erreichen, indem nur die +-Achtel angestossen und dann auf den Beat-Achtel gebunden werden. Dieser bekommt keinen Zungenschlag. Wer dies probiert muss aber aufpassen, dass er das Beat-Feeling (Fuss!!!) auf dem unbetonten Beat-Achtel behält... ;-)
     
  5. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    danke peter!
    super erklärung! jetzt ist alles klar!
    lg phi
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    diese Art der off-beat Phrasierung ist für mich die wichtigste im Jazz überhaupt. Wenn ich etwas an meinem autodidaktischen Lernen bedauere, dann, das ich das lange nicht begriffen habe und nicht früh genug angefangen habe, diese Phrasierung mit Metronom durch sämtliche Tempi bei allen Skalen- und Arpeggiübungen zu trainieren.

    Gruß,
    xcielo
     
  7. Gast

    Gast Guest

    ... man könnte ja auch im Vorfeld zunächst bei Loriot ein Jodel-Diplom machen.
    Mein ja nur ... geh' ja schon.
     
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