Talent – ein großes Wort

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von RomBl, 6.September.2015.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @ppue

    Du hast eine sehr ruhige und präzise Art, die Sachlage auszudrücken !

    Bei mir ist es so, daß ich sagen kann : Ich muß zwar kämpfen, bin aber halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis.
    Daß ich niemals alles können werde ist von vornerein klar !
    Aber denen, denen alles umsonst zufliegt, die wollen eben alles können und sind untröstlich, wenn sie dann mal über irgendetwas stolperen !

    Das wäre ja schon wieder ne neue Diskussion wert, wer da wohl besser dran ist ?

    Näää, da gang I liebä Üba un frey mi an di Fortschrittä !

    Gruß

    Isachar
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry, sowas geht beim Stammtisch wo man sich anschauen kann und es klar als frotzeln und doofer Scherz deutlichst erkennbar ist (auch wenn Du es genauso meinst) aber hier im Forum auf die Art finde ich sowas deplaziert.
    Ich kenne Annette persönlich gut und kann eindeutig sagen, sie hat keinen an der Klatsche und ich kenne Ihren Weg ebenfalls sehr gut. Annette hat einfach Spaß an der Musik und dem Instrument und entsprechend hängt sie sich rein und lernt und übt, wie es nur Wenige tun und entsprechend gut sind die Resultate und darauf kann sie wirklich stolz sein.

    Lg Saxhornet
     
    annette2412 gefällt das.
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Autsch. Das klassische "Dramadreieck" . Verfolger und Retter haben sich schon zu Erkennen gegeben. Nur das "Opfer" fehlt noch :)
    Sorry, @saxhornet, aber ich glaube, es war für jedermann und jederfrau erkennbar, dass @ppue in scherzhafter Weise Bezug auf frühere Aussagen in diesem thread genommen hat.
    Ich fand es witzig und in keiner Weise deplaziert.

    Autsch. Jetzt bin ich auch noch in dieses Dramadreieck eingestiegen. :)

    LG Bernd
     
    edosaxt, last, 47tmb und einer weiteren Person gefällt das.
  4. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Um meinen Senf auch noch dazuzugeben:
    Talent gibt es auf jeden Fall. Ist aber - wie hier schon oft gesagt - nicht alles.
    Ich kenne ein Paar, welches das sehr schön veranschaulicht.
    Er ist musikalisch sehr begabt. Egal, welches Instrument er in die Finger kriegt, er kann ihm sehr schnell Töne entlocken. Er hat ohne Zweifel sehr viel Feeling für Musik, Rhythmus, Sound, Timing.
    ABER: Er hat - und dazu steht er geradezu vehement - überhaupt keine Lust zum Üben. Er findet Üben lästig und möchte alles sofort können.
    Vielleicht - weil er immer für alles so begabt war und als Kind schon vermittelt bekam, dass er ja so begabt ist - hat er diesen Anspruch an sich, alles sofort können zu müssen. Und weil das selbst bei sehr begabten Menschen nicht der Fall ist, verliert er auch schon schnell wieder die Lust daran. Als Kind konnte er mit seinem Talent wahrscheinlich noch Staunen und Aufmerksamkeit erregen, aber als Erwachsener findet er mit seiner Begabung kein grosses Echo mehr. Dafür müsste er nun wirklich mit Üben anfangen - und das ist ihm zu anstrengend.
    Seine Frau hat vergleichsweise sehr viel weniger Talent. Aber sie hat recht spät das Singen für sich entdeckt, arbeitet nun seit Jahren an sich, übt konsequent und hat sich unheimlich entwickelt. Sie hat immer wieder Auftritte, und es ist eine Freude, sie singen zu hören.
     
    saxfax gefällt das.
  5. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    die einen sagen so, die anderen sagen so.....;)
    oh, danke! :D
    ich bin - so wie @saxhornet sagt - "ziemlich normal", sehr ehrgeizig und übe viel! einfach weil es mir spaß macht!!
    vielleicht hab ich aus meinem früheren leben ein bißchen talent mitgebracht, denn in unserer familie hat niemand ein instrument gespielt. für eine späteinsteigerin ohne "musikalische vorbelastung" bin ich mit meiner entwicklung bis jetzt auch zufrieden.

    liebe grüße
    annette
     
  6. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Hi @annette2412
    ich habe auch deine Entwicklung in den TOTM verfolgt und du hast das Talent zu üben und dich, weil es dir Spaß macht, ganz der Musik zu widmen. Es ist schön dir zuzuhören und deine Erfolge quasi zu sehen. Du bist der beste Beweis das Üben Erfolg bringt wenn man denn nur will!

    LG an die Hoffnungsträgerin
    Dabo
     
    saxhornet und annette2412 gefällt das.
  7. last

    last Guest

    Ich hab sowas von keinen Bock zu üben, ich glaub' ich bin tierisch talentiert! ;)

    :) lastvisitor
     
  8. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

  9. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Bei meiner Technikerklasse hatte die Normalverteilung nach Gauß Urlaub....wir waren einfach überdurchschnittlich. Einmal bekamen wir eine Arbeit zurück und stritten heftig mit dem Dozenten wegen der unserer Meinung nach viel zu strengen Bewertung. Daraufhin er: "Na wissen Sie, ich muss schon darauf achten, dass die Noten einer Normalverteilung entsprechen. Abweichende Notenschnitte wecken nur schlafende Hunde im Kultusministerium. Das muss ich nicht haben." :confused:
     
  10. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem


    Was für ein SUPER-THREAD! :)

    Fantastische musikalische "Lebensgeschichten", und jeder schreibt sowieso seine eigene!

    Bin völlig d'accord mit Dir, Nummer_13:
    Mein Papa war Fußballer, auch Violinist und meine Mama Mathematikerin.
    Sohn 1: Tenorhorn + Bariton, seine Söhne: Klavier/Keyboard und Saxophon/Posaune
    Sohn 2: Schlagzeuger, sein Sohn: Schlagzeug
    Alle Sohnessöhne: auch Fußballer ;-)
    Tochter: lernt jetzt mit Ü50 das 3. Instrument = Sax :)

    Bei mir hat sich das Interesse für Musik und die Intensität des AKTIVEN Musizierens im Laufe des Lebens verändert.
    Ursprünglich "klassisch" erlernt, dann über andere Musiksysteme (nordindische und südindische klassische Musik >ungleich Bollywood!<)
    auch ganz andere Tonleitern sowie Obertonmusik und -gesang kennengelernt.
    Diese Einflüsse verändern auf jeden Fall den "Zugang" zu Musik.

    Mittlerweile übe ich ein neues Stück im Chor nicht mehr über die Noten sondern nach Gehör ein.
    Und wenn Männe bemüht ist, mit mir zusammen "The Thrill is Gone" einzustudieren, geht es für mich leichter, einfach nur zuzuhören und "intuitiv" - eher improvisierend - reinzukommen. Nach Gefühl und Gehör übe ich auch die Langtöne, weniger vom Blatt.

    Wenn es aber um Fingerfertigkeit und Schnelligkeit, z. B. Tonleitern, Oktavtraining usw. geht, mache ich das "ganz klassisch" vom Blatt, wie ich es noch aus meiner Klarinettenschule kenne.

    ANEKDOTE:

    "Talent" und "Spaß" sind tatsächlich nicht immer miteinander verknüpft.

    Als ich noch jeden Samstag im indischen Musikinstitut verbrachte, kam mich meine liebste Studienfreundin besuchen.
    Natürlich ging sie mit, sie war auch höchst interessiert.
    Beim Singen saß sie neben mir und, das muss ich betonen, sie war VOLLER INBRUNST bei der Sache.
    Doch sowohl beim Tonleitern-Üben als auch bei den Liedern - sie traf keinen einzigen Ton!
    Boah, das war richtig hart, bei jedem mit tiefer Inbrunst so lauthals falsch gesungenen Ton - nicht genauso lauthals loszubrusten ;-)

    Menschen, die SO WENIG Gehör haben, trifft man schon äußerst selten, aber ich kann bestätigen: Es gibt sie :D
    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.September.2015
  11. Isachar

    Isachar Guest

    @saxamo

    Ich finde leider überhaupt nicht, daß solche Menschen selten sind.
    Wie oft hört man nicht während der Arbeit, daß ein Kollege sich ein Liedchen pfeift oder zum Radio mitsingt und zwar so grottenfalsch,daß man am liebsten taub wäre !

    Mit einer Kollegin ( eher selten in meinem Beruf) habe ich mich direkt mal deswegen angelegt, sie solle doch bitte damit aufhören. Die verstand die Welt nicht mehr und nannte mich bloß eine spiessige Spaßbremse.

    Gruß

    Isachar
     
  12. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Also ich halte mich nicht für super talentiert, das vorab.
    Ich bin die jüngste von 4 Kindern und habe nebenbei schon viel als kleines Kind von den Großen gelernt. Als ich zur Schule kam, brauchte ich in manchen Fächern gar nicht zu lernen und habe dadurch das Lernen als solches nicht wirklich gelernt - das ist vielleicht bei begabten - talentierten Menschen auch so. Ich finde mich durchaus auch in der Schublade wieder - Üben ist eher nicht so schön, spielen dann aber ja. Ich muss mich heute geradezu dazu zwingen zu üben. Das Spielen und musizieren als solches macht mir aber unglaublich viel Spass - hört sich wie ein Widerspruch an, ist aber so.

    Alle Fächer in der Schule in denen es ohne auswendig lernen - z.B. Sprachen sprich Vokablen - waren und sind heute für mich der absolute Horrer. (Habe heute Nachmittag wieder von der Arbeit einenEnlisch Kurs aufgedonnert bekommen - gruselig, konnte die ganze Nacht nicht schlafen)
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Auch das Hören lässt sich trainieren.

    LG Saxhornet
     
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  14. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet

    Sicher, trainieren kann man alles !
    Ob sich das lohnt und Aufwand und Erfolgsquote in einem guten Verhältnis stehen, ist aber eine andere Frage.

    Es ist genetisch bedingt, daß einige Menschen die Zunge rollen können oder mit den Ohren wackeln und andere eben nicht. Die anderen können das zwar trainieren, aber die Erfolgsaussichten sind im Minimalbereich anzusiedeln.
    Die von mir angesprochene Kollegin hört den ganzen Tag Musik und singt völlig falsch dazu mit. Ihr kommt es garnicht in den Sinn, daß sie falsch liegt, sogar wenn man sie darauf anspricht.
    Diese Person nun zu trainieren, käme einer never ending Story gleich. Möglich wäre es bestimmt, aber vielleicht sollte sie lieber malen lernen !
    Stimmt nicht ! Das kann sie nämlich schon, sie ist eine sehr talentierte Kulissengestalterin und alles andere als dumm.
    Also künstlerisch absolut begabt aber mit oooz schlechtem Gehör.
    Ich mag die Kleine, aber nur wenn sie nicht singt !

    Bestimmt könnte ich nach Deiner Meinung nach auch trainieren, mir wieder Haare auf meiner beginnenden Glatze wachsen zu lassen aber wo liegt darin der Sinn ?
    Was einem nicht liegt, das liegt einem nicht und was ist, das ist eben.
    Ich bin überzeugt, daß jeder Mensch für irgendeine Tätigkeit eine besondere Begabung hat, er muß sie nur finden. Und Musik gehört dabei nur unter eine von Tausenden.
    Das muß man nicht erzwingen und trainieren, dafür ist das Leben zu kurz !

    Trainieren kann man , aber sollte man das auch ?

    Gruß

    Isachar
     
    Wuffy gefällt das.
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich leite einen Chor, in dem jeder, talentiert oder nicht, mitsingen kann. Ich fand es schon erstaunlich, dass selbst die schiefsten Brummer nach einem Jahr ihre Stimme sauber singen konnten.
     
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  16. Mugger

    Mugger Guest

    Ein Großteil der Menschen braucht für die 100m über 20 sec.
    Ein sehr kleiner Teil läuft sie unter 10 sec.

    Wenn Du trainierst, wirst Du die 12 oder 13 wahrscheinlich schaffen und bist damit schneller als die meisten.

    @saxhornet : Sagen wir es doch graderaus. Besonders das Hören kann und muss trainiert werden, wenn es voran gehen soll.
    Dass da aus pädagogisch dunklen Zeiten noch Vorurteile und Ängste sind müssen wir mit allen Mitteln bekämpfen.

    Cheers, Guenne
     
  17. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Richtig, schlußendlich spielt man das Saxophon mit den Ohren.
     
  18. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Das mit dem Laufen finde ich wieder spannend.

    Ich bin nun mal ein schwer adipöser Mitfuffziger unter 180cm Körperlänge. Ich habe keine Ahnung, in welcher Zeit ich jetzt die 100m absolvieren würde.

    Aber nehemn wir einmal an:

    1) Ich arbeite konsequent und hard an dem Ziel 10 Sekunden
    2) Ich trainiere / übe jeden Tag und bringe meine körperliche Fitness aber sowa von auf Vordermann
    3) Ich entwickele sogar eine Lauftechnik, die auch meinen kurzen Beinen eine hohe Schrittfolge und möglichst große Schrittweite erlaubt

    und siehe: .......... irgendwann schaffe ich die 10,0.

    Bin dann ein talentierter Läufer?

    Cheerio
    tmb
     
    last gefällt das.
  19. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Im privaten Bereich gibt es ja überhaupt keinen Anlass, Dinge zu tun oder zu üben, die einem nicht liegen. Kann man natürlich trotzdem machen z.B. um irgendwo dabei sein zu können.

    Beruflich gesehen halte ich es für unklug an den Schwächen zu arbeiten. Der Aufwand ist überproportional groß und reicht doch nicht aus um anderen, die da ihre Stärken haben, das Wasser zu reichen.

    Gerade Selbständige riskieren so, im Mittelmaß zu verharren und über den Preis um Kunden kämpfen zu müssen. Wer seine Stärken konsequent ausbaut, schafft sich ein "Alleinstellungsmerkmal" und damit eine Art von Monopolstellung. Er zieht damit Kunden an, die genau darauf besonderen Wert legen und auch bereit sind einen höheren Preis zu zahlen.

    Und hast was genau davon?

    Ich weiß ja nicht wie die Unterrichtspraxis aussieht. Aber Gehörbildung, ist das nicht die Fleißaufgabe für zuhause....während im Unterricht die "wirklich wichtigen" Dinge gemacht werden...es ist ja nicht so, dass daran ein Mangel bestünde....?
     
  20. Mugger

    Mugger Guest

    Ich zitiere aus: Das Ohren-Buch

    "In unserem Kulturkreis sind nicht-auditive Lernmethoden gang und gäbe.
    Während man beispielsweise in künstlerisch interessierten Kreisen über das berüchtigte und hochgradig laienhafte "Malen nach Zahlen" zu Recht die Nase rümpft, ist es im Bereich der Musik an der Tagesordnung, sich der klingenden Materie mit geradezu prothesenartigen Hilfsmitteln zu nähern....."

    "Utopische Vorstellung(?): womöglich sollter jeder autitiv Lernende eigentlich nur den Level nach Noten spielen, den der auch nach Gehör (auditiv) schon bewerkstelligen kann."

    Eigenes Thema, ich weiß. (Und ich hoffe - nein, bei Dir weiß ich es - Du hast Dein Statement ironisch gemeint).

    Cheers, Guenne
     
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