Tenorsax "unterblasen"?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Hans, 10.November.2006.

  1. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Genau diese Fouriertransformation macht das Programm von www.dr-jordan-design.de, das ich oben erwähnte. Man kann kostenlos eine Probeversion herunterladen! In den von D.E. genannten Quellen (Wikipedia zu FFT) findet man Links zu weiteren Programmen (Free- und Shareware), die das können. Übrigens, die Formeln versteht auch ein Abiturient mit Mathe-Leistungskurs nicht. Das muss man schon studieren/studiert haben. Aber das Beispiel, wie man aus Sinuskurven nach und nach ein Rechteck synthetisieren kann, finde ich sehr schön anschaulich.

    Gruß Fumi

    PS: Ich hab's probiert: Mit dem Signalgenerator von Dr. Jordan habe ich mehrere Töne erzeugt, die Oberwellen eines nicht vorhandenen Tons waren, und siehe da (besser höre da): Der Grundton war deutlich zu hören, alles verschmolz!
    Wer ein Keyboard hat, könnte es mal probieren:
    C-G-c-e-g-c' greifen. Es sollte dann das C eine Oktave unter dem gegriffenen C erklingen! Klingt zwar nicht so stark, als wenn man den Ton selbst greift, aber man hört ihn, in etwas merkwürdiger Klangfarbe wegen der starken Oberwellen. Die kann man auch mal Stück für Stück weglassen, um mal zu testen, was das ausmacht. Übrigens nur die Oktave C-c, da funktioniert es nicht! (Wie ich oben schon beschrieben habe: c hat nämlich genau die doppelte Frequenz von C, dann ist die Differenz wieder das C und nicht die Oktave darunter).
    Ich hab's gerade mal mit meinem Aldi-Billig-Keyboard probiert. Es geht leider nicht. Ich denke, das liegt daran, dass keiner der vielen (meistens sich schrecklich anhörenden) Sounds einen reinen Sinus liefert.
     
  2. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich nur wiederholen, es geht bei Residualtönen nicht um die Differenzfrequenz, sondern nur um die Obertöne, und in deinem Beispiel machst du ja auch irgendwann Schluss, obwohl es unendlich viele gibt. In bestimmten Situationen reichen auch nur zwei Obertöne, ich habe das schon selbst gehört, auch wenn ich das Beispiel grad nicht wiederfinden kann. Ich habe es aber in der Vorlesung Technische Akustik selbst gehört, und es hat gut funktioniert - waren aber auch sehr tiefe Töne.

    Was macht ihr (D.E. und Fumi) denn beruflich, wenn ich fragen darf? Ist ja schon eine sehr fachliche Diskussion hier. :)
    Ich selbst studiere Medientechnik mit Schwerpunkt Akustik in Aachen, fange im Frühjahr meine Diplomarbeit an.

    Habe heut übrigens auch probiert mit dem Saxophon eine Oktave gleichzeitig klingen zu lassen - sogar erfolgreich, jedoch ohne einen hörbaren Residualton zu entlocken. ;)

    In Blechblasensembles soll es wohl ein recht beliebter Effekt sein, dann zu zwei oder mehr Leuten in Quiten und Oktaven zu spielen und es so untenrum richtig knattern zu lassen.
    Nils Landgren hat das allerdings auch als One-Man-Show allein geschafft.... und dabei noch während des Solos die Posaune auseinander und wieder zusammengebaut. ;)

    Gruß Chino
     
  3. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Chino, jetzt forderst Du mich heraus. Über Rameau, Harmonie und Residualtöne findet man etwas im Buch "Klang", das ich oben erwähnte. So, und das muss ich nun alles nochmal nachlesen.
    Und wenn Du nun schreibst, dass es so ist (mit den Residualtönen), befriedigt mich das noch lange nicht. Ich will wissen warum!

    Beruflich? Nichts! Ich drehe den ganzen Tag Däumchen und freue mich, dass mein Gehalt am Monatsersten da ist (wenn ich nicht gerade Sax übe/spiele oder im Saxforum zugange bin). Das nennt man Altersteilzeit.
    Früher habe ich aber mal Mathematik, Physik (und Psychologie als Nebenfach) studiert.

    So, und nun lerne mal schön für Dein Diplom. Ich drücke Dir die Daumen! (dafür unterbreche ich schon mal das Däumchendrehen.) Für mich liegt das schon ziemlich weit zurück.

    Gruß Fumi
     
  4. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    habe geschaut , danke für die erklärung , aber was ist da so schwieriges zu verstehen ?
    omega , sinus , plus , multiplizieren. , pi

    aber es hat wirklich was gemeinsames mit gordons musik

    einfach zu verstehen , schwer zu erfinden / spielen
     
  5. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Das dürfte mit dem Sinus nichts zu tun haben. Wie du ja sicher weißt, bestehn alle anderen Signalformen auch aus Sinussen.

    Ich bin sicher fachlich nicht so kompetent wie du aber meiner bescheidenen Meinung nach, braucht man dafür die natürlichen Intervalle. Mit einem "wohltemperierten Klavier" oder einem Aldikeyboard klappt das sicher nicht.
     
  6. Dominik

    Dominik Ist fast schon zuhause hier

    Alos ich kann nicht behaupten, dass ich die Formeln verstehe. Aber ich weiß was das Ergebnis ist, un das ist viel interessanter.
    Das Ganze beruht auf dem Theorem von Fourier. Der hat die Theorie aufgestellt, dass sich jede periodische Funktion(also auch die Schallwellen eines Saxofons) auch durch eine Überlagerung von reinen Sinusfunktionen unterschiedlicher Frequenzen, Amplituden und Phasen ersetzen lassen.z,B, auch das Rechteckssignal.

    Die Fouriertransformation sagt mir dann, aus welchen Sinuswellen mit welcher Stärke sich mein Signal zusammensetzt. Bei einem reinen Sinuston ist das natürlich nur eine Frequnz. Bei den meisten Instrumenten sind dann eben noch die Obertöne mit dabei, Vielfache der Grundfrequenz.

    Was ich beruflich mache? Ich Moment fühle ich mich dazu berufen, die 11. Klasse zu besuchen. Aber da lernt man sowas nicht...
     
  7. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Astipasti,
    ich muss dir leider widersprechen. Mit der temperierten Stimmung hat das nichts zu tun. Die verursacht nur ein paar Schwebungen (deshalb heißt sie auch gleichschwebende Stimmung), Residualtöne sollte man auch damit erzeugen können.
    Die Oberwellen der Oberwellen, also die zusätzlichen Sinusse, sind aber keine Oberwellen des zu hörenden Residualtons. Sie erzeugen einen Klangmischmasch, der dem Residualton überlagert ist und ihn überdeckt. Er ist sicher da, nur höre ich ihn nicht, weil der störende Klangbrei zu stark ist. Nur die Oberwellen des Residualtons verstärken ihn. Schon bei nur zwei dieser Oberwellen ist er zu hören, wird aber mit jeder zusätzlichen Oberwelle stärker.
     
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