To swing or not to swing

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JES, 25.November.2025 um 19:24 Uhr.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Frau Piaf macht es gerne so:

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    Die Melodie kommt ins Rollen, und unten angekommen, schnellt sie wieder nach oben. Der tiefste Ton ist meist auch der kürzeste. Dazu noch ein bisschen laid back, dann kommt es gut hin. Aber das ist halt stark dem Original angepasst.

    Beinhart mit einer Swingphrasierung klingt das genauso tot wie mit straighten Achtelketten. Die Melodie klingt am besten etwas freier interpretiert.
    Und ja, das Orchester im Original spielt triolisch, aber so richtig Swing würde ich das nicht nennen.
     
    jimi und Blofeld gefällt das.
  2. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Die triolischen Einschübe mag ich irgendwie. Könnte man ja auch im Duett gut verabreden und notieren.
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn ich mir das klarinettenstück anhöre, welches @Analysis Paralysis dankenswerterweise eingestellt hat... an dem Punkt des tonartwechsels gehen nach meinen Ohren dem Künstler auch die Pferde durch und er fällt in eine Art Swing. Er fängt sich nach 2/3 takten wieder, er kämpft aber mit der geraden Spielweise.

    Lieber @ppue
    Wenn wir jetzt anfangen Begrifflichkeiten zu zerpflücken, stelle ich die Frage mal anders: spielen in geraden Achteln oder nicht? Ob das "oder nicht" jetzt swing, laid back, triolisch oder sonst was ist, wäre mir im ersten Ansatz egal.
    Wenn ich es für mich gefällig spiele, also in einer Art, die ich mit französischer Leichtigkeit verbinde, variiert die Art der Achtel im Stück. Es gibt stellen, da passen m.E. gerade Achtel, a dere Stellen, die irgendwie geschlenzt werden wollen (um den begriff Swing zu vermeiden) bzw so mittendrin kommen.

    Wie gesagt, mein Lehrer und ich spielen es ähnlich, wobei der mahnende finger kam, dass ohne Angaben "natürlich" die gerade Spielweise notiert sei.
    Träumen sich aber 2 Spieler gleichzeitig durch das Stück, stören schnell Stellen, die jeweils unterschiedlich verstanden werden.
    Entweder notiert man es also neu, oder man macht Markierungen rein, hier so, da anders, oder man hält sich schwarz-weiß an eine Technik.
    Ich hatte mir das Stück eigentlich rausgesucht, um mal von den ublichen jazzstandards wegzukommen und mal einen neuen Sound in den Unterricht zu bringen. "Non, je ne regrette rien" war das zweite Stück...
    Ich mag beide Stücke, weil ich da schön mit Artikulation und Dynamik spielen kann. Ja, die Melodie ist nicht sehr anspruchsvoll.... Dafür habe ich meine fingerübungen.
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich wollte nichts zerpflücken, aber auffällig ist die Triolenumkehr auf der tiefsten Note des Anfangsthemas schon.

    Im Duett frei zu rhythmisieren, ist natürlich kaum möglich, außer man übt sich das länger ein, oder notiertes, wie in meinem Beispiel, sehr fein aus.

    Ob grundsätzlich Swing oder gerade, ... da tendiere ich eher Richtung Swing, natürlich in Abhängigkeit der Begleitung.

    Ich würde fürs Zusammenspiel eine nicht zu arg triolisierte Swingphrasierung vorschlagen, das Achtelverhältnis nicht 2:1, sondern noch weicher, vielleicht 3:2, auf der Vier aber so gespielt, wie ich das notiert habe.
    Das sollte auch im Duo gehen. Ein leichtes Rollen und Fließen, am besten ganz ohne Noten und mit Blickkontakt, gemeinsam durchfühlt und bewegt. Bei Unklarheiten soll einer den Rhythmus vorspielen und der andere muss ihn übernehmen. In der Klassik ist das Gang und Gäbe, Phrasen so gemeinsam zu interpretieren, ohne steif zu wirken, zu beschleunigen und zu verlangsamen.

    Den synkopisierten Zwischenteil würde ich straighter und fast ein wenig drängend spielen.
     
    Gerrie gefällt das.
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