Tolle Saxophone, aber ohne AHA-Effekt: Was war da los?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JanTone, 16.Juni.2023.

  1. Acolonia

    Acolonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe ein Alt von Michael.
    Und ich habe ein Tenor von Wuffy.

    Beide klingen bei mir aber völlig anders, als in deren Streams.

    Ich vermute - es kann nur an den Blättchen liegen..... ;):confused::cool:
     
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  2. Acolonia

    Acolonia Ist fast schon zuhause hier

    Dieses Wochenende durften wir aber auch Jochen Hillesheim in Unkel genießen - danach hat man nicht mehr so die Intention, nochmal selbst zu spielen. Genial.
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die einen interessiert es, die anderen nicht, mit Geschlecht hat das nichts zu tun. Und Frauen zu unterstellen, daß sie sich dafür nicht interesssieren ist Sexismus.
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und was willst du uns damit sagen? Daß man mehr üben sollte? Ja, das ist richtig. Daß man Sound nicht kaufen kann, sondern ihn sich erarbeiten muss? Ja auch richtig?
    Aber wenn es darum geht ob billige Saxe ausreichen, das hängt dann sehr stark vom Sax ab. ich kann auf den meisten Saxen gut klingen, ich will aber garantiert auf vielen dieser Kannen nicht freiwillig ein Konzert spielen, weil das Spielgefühl nicht stimmt.
     
  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    War es wirklich das gleiche Horn oder ein anders aus der Modellreihe? Weil wenn es ein anderes war, ist das Ergebnis verständlich, oft sind die halt nicht alle gleich.

    Üben ist essentiell, ohne geht es nicht. Und ja, wir haben hier im Forum viele, die viel labern aber selber nicht die Leistung bringen. Das ist aber normal für Foren, oft genug gibt es in Foren Leute, die Ratschläge geben und sich mit der Materie teilweise gar nicht auskennen oder selber ein Instrument nicht regelmässig spielen. Gerade wenn Geld keine Rolle spielt, wird manchmal mehr ausgegeben für Equipment als hilfreich ist. Es kommt gar nicht so sehr darauf an, ob billig oder teuer, sondern daß das Horn gut ist und für den Spieler funktioniert. Aber es ändert nichts an der Realität, daß Klang und Spielgefühl zwei sehr unterschiedliche Dinge sind. Man kann üben nicht durch den Kauf eines bestimmten Saxofons ersetzen. Aber nicht jedes Sax oder Mundstück mit dem ein Profi gut klingt ist auch angenehm zu spielen und wird dann halt auch eher nicht von ihm genutzt.
     
  6. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Es geht in diesem Thread um die Beobachtung des Foristen JanTone, die er beim Anspielen verschiedener "Marken-Saxophone" machte. Und die sich mit meinen Erfahrungen beim Anspielen verschiedener Markensaxophone decken, vor kurzem erst mit einem SA 80 II gegen ein Yanagisawa A-W010 und - eine Woche danach - Yanagisawa 901. (Meiner - noch - fortgeschrittenen Anfängermeinung nach sollte man sich beim Anspielen von Saxophonen auf ca. 2 Modelle gleichzeitig beschränken.)

    Dann aber mutierte die Diskussion zur Materialdiskussion - wie üblich. Und da muß ich allerdings zugeben: Der (typisch männliche?) Hype ums (historische) Material fordert meinen Widerspruch geradezu heraus - immerhin geht es dabei auch um ein nicht unerhebliches Geschäftsmodell in der Branche - sieht man sich mal die prohibitiven Oldtimerpreise (nicht nur bei Saxophonen) an.

    Und was "billige" Saxophone oder überhaupt "billige" Instrumente betrifft: Mit denen kann man halt nicht "renommieren", da rümpft der "Kenner" angewidert die Augenbrauen. Manchmal aber gerade nur so lange, bis der Musiker auf seinem "Billiginstrument" den Saal zur Begeisterung bringt.
     
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  7. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Das erste YAS 82Z UL, gebrauchter Zustand, spielte ich als Anfänger an. Im Rahmen eines vom Hersteller unterstützten Workshops. Einige Jahre später - mehrfach - das gleiche Modell, allerdings im Neuzustand, einmal sogar ein recht seltenes YAS 82Z UL WOF. Jedesmal in und außerhalb von Übekabinen - der ursprüngliche Zauber stellte sich nicht wieder ein.

    Wie schon der Forist JanTone - wohl eher rhetorisch - fragte: "Habe ich Kartoffeln in den Ohren". Ich glaube eher das Gegenteil - und bin dankbar für seinen aufmerksamen Bericht.

    Und die entstandene kontroverse Diskussion incl. deiner Beiträge. :)
     
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  8. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Wenn, dann allenfalls gegenüber Saxophonisten - aber darüber muß ich fast schon selbst lachen.
    Ist es natürlich nicht - ich habe über meine persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen berichtet, auch mit Saxophonistinnen - bezogen aufs musikalische Equipment.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Juni.2023
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Für mich klingt deine öfter zitierte Geschichte mit dem 82Z und das etwas zu vehemente Wegdiskutieren jeglicher Unterschiede eigentlich nach einer etwas traurigen Geschichte und nach Frustration, an deren Ende du den Trabant für alle forderst, weil jedes andere Gefährt nur illusorisch besser sei.

    Man darf sich nicht am Material aufhängen, vor allem nicht, wenn es in der Breite auf hohem Niveau verfügbar ist und viele erhältliche Saxophone einem ähnlichen Bauplan folgen. Da bin ich ganz bei dir. Aber da geht es schon los, denn selbst ähnliche moderne Hörner sind nicht qualitativ gleichwertig gebaut, was sogar der Laie sieht, wenn er einen Schraubenzieher in die Hand nimmt.

    Wenn man sich ernsthaft und langfristig mit etwas beschäftigt, sollte man seine Werkzeuge selber und mit Bedacht auswählen können und dürfen. Das ist zumindest meine Meinung. Dabei ist es egal, ob es um eine Handsäge oder einen Bergschuh geht oder halt um ein Saxophon. Und wenn dann drei gleich gut für dich sind, dann ist es halt auch mal egal.

    Was du dagegen machst ist Gleichmacherei, und das wirkt auf mich despektierlich gegenüber den Menschen, die so ein Musikinstrument konstruieren, bauen und instand halten. Und gegenüber denen, die Handwerkskunst, Präzision und Innovation schätzen und bereit sind, das durch ihre Entscheidungen zu unterstützen und am Leben zu halten.

    Meine besten Saxophone wären nach deiner Philosophie vermutlich längst auf dem Müll und durch deutlich billiger und weniger nachhaltig produzierte Massen-Online-Markt-Tröten ersetzt worden. Denn es waren Oldtimer in suboptimalem Zustand. Obwohl sie beim Blick ins Detail handwerklich in vielen Bereichen aufwändiger und besser gemacht wurden, deutlich mehr Gedanken hinein geflossen sind als nur Copy und Paste, und sie in gutem Zustand tatsächlich besonders gut funktionieren, weil sie gut konstruiert sind.

    Verdient hat an der Instandhaltung nicht “ein Markt”, sondern eine Privatperson (in der Höhe des inflationsbereinigten Kaupreises, hui) und ein Instrumentenbauer, der die Liebe zur Handwerkskunst teilt und auch der Meinung ist, dass das Nicht-Wegwerfen eines guten Gegenstandes Wertschätzung und Wertschöpfung ist (auch wenn wir beide den resultierenden Stundenlohn solcher Projekte nicht überschlagen). Deine Kritik an einem „Markt, der unterhalten werden soll“, trifft am allerbesten auf die von dir propagierten Schülerinstrumente zu. Profihörner werden designt und gebaut, um zu bleiben und nicht um nach Ablauf der Garantie auseinander zu fallen. Das ist heute noch so wie vor 100 Jahren und ich frage mich, in welcher Branche es das noch gibt. Ich finde das gut und unterstützenswert.

    Wenn deine Finger, dein Mund und deine Ohren überhaupt keine Unterschiede zwischen Saxophonen hergeben, dann hat das Vor- und Nachteile für dich, würde ich sagen. So recht will ich das aber nicht glauben.
     
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  10. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Der eine argumentiert eben mit der Hardware (Selbstzweck?) - der andere mit dem, was der Künstler damit zustandebringt.
    Dabei lehne ich nicht, gerade in der heutigen Zeit "hochwertiger" moderner, asiatischer Massenproduktion die Sehnsucht von Leuten ab nach dem echten, dem Vintage, Oldtimern.

    Wobei mir Klänge wichtiger sind, Gefühle, die Musik hervorruft, oft leider nur Momente, einzelne Töne gar. Ganz egal, ob hervorgerufen auf einem Billiginstrument, einem 5-Digit - oder einem frankophilen Superior.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Juni.2023
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, gehört beides zusammen und muss passen. Kunst bzw. Künstler und das Material.

    Wenn man schon 40 Jahre Künstler ist, dann liegt das Augenmerk eher auf dem Material, welches noch verbesserungswürdig sein könnte. Und wenn man dann nirgendwo einen AHA-Effekt mehr hat, dann hat man vielleicht sein Horn schon seit längerem gefunden.
     
  12. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Wenn dann der/die eine aber vielleicht (noch) an falscher Stelle sucht? Sich vermeintlich charismatischer Hardware aus einer anderen Zeit zuwendet - auf der Suche nach charismatischem Klang aus einer anderen Zeit?

    Dabei ist doch:

    When you hear music, after it's over - You can never capture it again. (Eric Dolphy)
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das hast Du sehr weise formuliert… ;)

    Ich lese aber eigentlich eine ziemlich verbitterte Kapitalismuskritik wenn nicht sogar -verachtung aus der verbissenen Argumentation um „die Klänge und Gefühle“ die ein „Künstler“ auch - oder besser ausschließlich - mit zusammengelöteten Raviolibüchsen erzeugen können soll.

    Für den, nach eigenem Bekunden „fortgeschrittenen Anfänger“ finde ich die Absolutheiten in der Argumentation um Saxophone - insbesondere gegenüber den hier mitdiskutierenden Berufsmusikern - daher bemerkenswert robust.
     
  14. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Waren es tatsächlich die selben Serien aus gleichem Baujahr? Denn innerhalb der Serien wurde immer wieder etwas geändert, was auf ersten Blick nicht und teilweise auch bei genauer Ansicht nicht gesehen werden kann. Gleicher Bogen? Das erste 875 hat zum jetzigen 875 einige Unterschiede und klingt nicht gleich, zumal aber 2 gleiche (aus selben Baujahr) 875 sogar nicht gleich klingen. Nebeneinander gelegt auch kleine Unterschiede, trotz wirklich gleicher Serie deutlich zu sehen. Beim 82 wurde wie bei den anderen Serien innerhalb Modelreihe einiges geändert. Das sollte man schon genau berücksichtigen, wenn es auch nicht unbedingt ursächlich ist.
     
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  15. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Woran machst Du das fest?

    Sollte das aber so 'rüberkommen möchte ich mich in aller Form entschuldigen beim Kapitalismus - es ist nicht so gemeint, auch nicht so geschrieben. Und natürlich bei allen Experten und Berufsmusikern des Forums, die sich - möglicherweise - in ihrer Berufs-und Musikerehre gekränkt fühlen.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Meinst du die, die sich nach einer fehlgeleiteten Suche irrigerweise eine Horn zugelegt haben, auf dem sie der Illusion frönen, dass es toll zu spielen sei? Denen ist nicht zu helfen.
    :D
    Ich werde jetzt jedenfalls das Equipment mal bewusst in den Hintergrund stellen und romantischerweise mit Ledersohlen auf den Nanga Parbat steigen, im Anschluss das Brahms Klarinettenquintett auf einer Müller-Klarinette mit 3 Klappen spielen und dann 4 bis 5 Ikea-Möbel ohne Akkuschrauber aufbauen.
    Servus, ich hab zu tun.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich empfinde es wie @Silver . Liegt aber nicht nur an Deinen Beiträgen hier, sondern auch an Beiträgen in anderen Threads.

    Aber offensichtlich hat uns unsere Wahrnehmung getäuscht.

    Insofern löst sich das in Wohlgefallen auf.. :)

    CzG

    Dreas
     
  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Es geht schon lange nur noch darum, Recht zu haben
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich bin ja eher der Langweiler. Ich spiele jetzt seit 15 Jahren das selbe Setup. Bei Blätter habe ich eine Alternative probiert.

    Wenn ich das Gefühl habe, da geht es nicht mehr weiter, das Material engt mich ein, dann käme ich auf die Idee nach Alternativen zu suchen. Ich warte da jetzt weiter darauf. Vielleicht sollte ich mehr üben, dann komme ich eher an die Grenze, wer weiß!? Oder ich bin einfach ein musikalischer Holzklotz, zu unempfindsam. Kann auch sein.

    Grüße
    Roland
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Dann wird er vielleicht auf andere Weise glücklich. What shalls? Ich mag die versteckte Kritik darin nicht.

    Ich habe hier und da mit Saxophonen gehandelt und es gingen viele Kannen durch meine Hände.

    Es hat nichts, absolut gar nichts mit Charismatik zu tun. Wenn ein Horn besser tönt, mag es rosa oder aus Plaste sein, dann tönt es besser.
     
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