Ton refacing

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Kaseb, 29.Dezember.2022.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wernigerode, offtopic.
    Wir haben dort ein Konzert gespielt, waren danach noch in einer Bar, wo nach einiger Zeit die Kellnerin mit den Musikern mitgesoffen hat (ich war natürlich nüchtern). Danach tat sie sich mit dem Zusammenrechnen der Zeche so schwer, dass sie für alle Getränke einen Euro verrechnet hat.
    Die Stadt selbst hab ich von der Optik in sehr guter Erinnerung.
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    So ist es.
    Auch ich lerne hier immer wieder etwas Neues.
    Manche Ansichten teile ich nicht, nehme sie aber oft als Anregung, mich noch mal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, wie auch in diesem Thread.

    Ich selbst habe zu Anfang automatisch sehr viel Legato gespielt und die Akzentuierung per Lautstärke (Mikrodynamik) gemacht, kam nun mal vom Swing (Coleman Hawkins war mein erstes Vorbild, rasch gefolgt von Lester Young, später am Alto vorwiegend Willie Smith).
    Dann Bebop, ebenfalls eher sparsame Zunge.

    Auch meine Schüler lasse ich anfangs vorwiegend Legato üben, besonders wenn sie die Zunge benutzen, um bei schwierigeren Griffkombinationen zu "tricksen". :-D

    Von daher teile ich die Ansicht, dass gerade die Einsteiger mit dem "Zungenstoß" lieber sparsam umgehen sollten.
     
  3. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Na, da gebe ich doch meinen Senf auch noch dazu.

    Am Anfang wurde noch die Definition des großen Tons gesucht....... ich bin für "15 Stockwerke" . The winner is Gene Ammons https://jazzpages.de/Alisch/ammons.htm

    Und jetzt noch die Übungsempfehlungen für den großen Ton vom Nichtlehrer:

    1. Tenor: CD von Gene Ammons einlegen, Anlage auf originalgerechte Lautstärke (nein, nicht alle Knöppe auf 10, das machen nur Gitarristen) einstellen. Dann das Sax nehmen und versuchen Gene Ammons in Grund und Boden zu blasen.

    2. Alt: gleiche Übung mit Cannonball Adderley CD

    3. Bari: das macht das dann von alleine

    4. Sopran: besser nicht ;-)

    Achtung, bei Übung 1 und 2: Ton wies schon darauf hin, die wichtigste Voraussetzung seien gute Ohren. Zuhören!!! Das wirkt nur, wenn man sowohl Gene bzw. Cannonball zuhört als auch sich selbst.


    Keep blowing big.... oder so

    Euer Saxax
     
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  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    1) warst Du NICHT nüchtern, Du Schwindler. Niemand hält Wernigerode nüchtern aus! :D
    2) Schnäpse kosten in Wernigerode nicht mehr als einen Euro (also, bis kurz vor der Inflation)
    3) Die gute optische Erinnerung spricht sehr stark für Nr. 1

    Spaß beiseite: Wernigerode ist tatsächlich ein recht netter Ort im Harz. Ich hatte dort mal beruflich zu tun. Es ist - und das würden die paar Wernigeroder, mit denen ich zu tun hatte bestätigen - nicht das Zentrum progressiver Hochkultur…
     
  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Tust du am Anfang nicht. Du merkst es erst, wenn du Probleme bekommst und der Lehrer Lösungen parat hat oder Lösungen findet.
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Weil dich eine Freundin mal enttäuscht hast, sind alle Frauen doof. Schon ok.......
     
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  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja.

    Studium muss gar nichts heissen.

    Sorry aber das sagt gar nichts aus. Als Lehrer hast du weder Einfluss da drauf wie viel Jemand übt oder was er übt (viele üben ja gerne andere Dinge als daß was der Lehrer empfiehlt (Dunning Krüger lässt grüssen). Und gerade Jüngere sind gerne zu faul oder stecken nicht noch Zeit in Dinge, die den Ton verbessern würden. Andere nehmen Unterricht jahrelang und üben gar nicht, geniessen aber den Unterricht.
    Du merkst es am ehesten darüber wie ein Lehrer Dinge vermittelt und Methodik und Didaktik drauf hat um dir Themen zu erschliessen. Ein guter Lehrer, lernt auch immer dazu und wenn er keine Antwort zu einem Thema oder Problem mal hat (kann immer mal vorkommen), grübelt solange drüber nach, bis er was gefunden hat, was helfen könnte.
     
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nicht unbedingt. Entweder ist damit gemeint die Zunge soll wirklich nicht benutzt werden oder so leicht und kurz, daß der Luftstrom und die Schwingung nicht wirklich unterbrochen wird (es also keine wirklich hörbare Unterbrechung gibt).
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Was damit zu tun hat, daß sie in der Gegend dann keine Konkurrenz haben, die sie fürchten müssen oder an derer man sehen könnte, wie schlecht sie sind. Ist aber nicht nur in punkto Lehrer sondern in vielen Bereichen so.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja aber nicht in so kurzer Zeit machbar, sondern langfristig.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja, die sind ein Problem, weil sie dann gerne auch alles falsch weitervermitteln, was sie falsch gelernt haben und bei Problemen nicht wirklich weiter wissen. Ist dann Spaß nachher die Fehler in solchen Fällen wieder ausbügeln zu müssen. Betrifft aber auch Musiklehrer an Schulen, die meinen Gruppen von Kindern gleichzeitig an einem Instrument unterrichten zu können. Mir schlackern da immer wieder die Ohren, wie viel Mist ich bei solchen Fällen korrigieren muss oft und ist es kein Spaß für die Kiddies, wenn sie merken daß der Ansatz, die Atmung, ihre Spieltechnik und Notenlesefähigkeit auf der Strecke geblieben ist und sie vieles dann noch mal gründlich lernen müssen.
     
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich gehe eher davon aus, daß dein Klarinettenmeister keinen Bock auf Anfänger und deren Probleme hatte. Und egal wie gut du bist, du solltest dir nie zu fein sein, die Basics Jemandem zu vermitteln. Und wie locker es mit Jugendlichen läuft hängt stark von der Person ab, weniger vom Alter.
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, weil es nicht seine Kompetenz war.

    Genau, deshalb kann es auch gut sein, wenn sich Gleichaltrige treffen.
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    In manchen Unterrichtsverträgen steht drin, dass der Vertrag bei Nichtüben gekündigt werden kann.
    Hat man nun einen gut etablierten Lehrer kann ich mir vorstellen, dass die Nichtübenden mal eben entfernt werden.
    Und ich denke schon, dass man bei einem "Schüler-Konzert" merken würde, ob die Schüler die Musikgrundlagen erfolgreich gelernt haben.
     
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  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dann müssten ja fast alle Schüler gekündigt werden, zumindest in unserer Region! Stichwort Ganztagsschule. Schulunterricht bis 15.30 Uhr. Etliche Kinder, die in ländlich peripheren Orten wohnen, sind erst frühestens 17.00 Uhr zu Hause...

    Dazu kommt noch, dass die Kinder sich heutzutage immer weniger konzentrieren und fokussieren können.

    Mein Kollege, der die sogenannten m-Klassen (Musikklassen) betreut, klagt auch darüber, dass heutzutage nicht mehr geübt wird. Dazu haben etliche Instrumentallehrer mit unseren Schülern ganz schöne Disziplinprobleme, wenn sie in Kleingruppen unterrichten.

    Schüler rausschmeißen? Schlecht fürs Geschäft und Image des Lehrers, der für alles verantwortlich gemacht wird.:cool:
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Davon abgesehen würde es auch mich betreffen. Ich übe zwar, aber nicht wirklich viel :wacky:

    Wenn ich als 14-jährige einen 10h Tag gehabt hätte könnte ich mich auch nicht mehr konzentrieren.
    Echt. Das ist doch furchtbar. Wo bleibt denn da die Kindheit? Ok, anderes Thema.

    Aber ich glaub deine Schul-Kiddies fallen da raus was das Rauswerfen betrifft, ist ja kein privater Vertrag zwischen Lehrkraft und Schüler.
     
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  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Oder gut fürs Image.
     
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Die Botschaft aus dem Buche Glenn Miller, die ich dort verbreitet hab, auch nicht.

    Zum Thema Üben und Schüler...
    Wenn ich so nachdenke, welches Material ich nach welcher Zeit vor 15, 20 oder mehr Jahren mit meinen SchülerInnen gespielt hab fällt auf, dass das Niveau stetig nach unten gegangen ist.
    Auch hatte ich da noch Leute, die dann später Konservatorien und Hochschulen besucht haben.
    Jetzt? Gar nichts mehr, ich bin froh, wenn ich nach 3 oder 4 Jahren einfachste Ensemblestücke mit Hängen und Würgen spielen kann.
    Da nützt mein inzwischen doch recht umfassendes Wissen gar nichts, mein Einfühlungsvermögen, mein Bemühen. Wenn Du sagst was Sache ist, bist Du der Arsch. Wenn nichts rauskommt detto.

    Wenn Du nicht tausende Male wiederholst, experimentierst (und selbst auf Dinge - für Dich - draufkommst, weil es nicht nur einen Weg nach Rom gibt), findet die Natur nicht ihren Weg, da geht einfach nichts weiter, egal was der Lehrer macht oder sagt.
    Spielen tut j
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.Januar.2023
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  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ganz früher gab's dann Stockschläge auf die Finger, zumindest im Klavierunterricht!
    Heute könnte man mit Strafgeldzahlungen sanktionieren.
    Dazu in einer Zwangsgemeinschaft mit hohem Dauerlärmpegel und ständigen sozialen Konflikten. Und nebenbei fordern wir Lehrer auch noch unseren fachlichen Tribut.
    Kindheit? Was ist das?

    Kurzum: Unter diesen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wollte ich noch weniger Instrumentallehrer sein. Nicht, dass ich pessimistisch bin, aber ich sehe unsere weitere Musikkultur den Bach runter gehen. Aber Sportvereine, denen es vor ein paar Jahren noch gut ging, fangen auch schon an zu klagen.:cool:
     
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  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das will ja auch keiner haben. Als privater Lehrer kann man ja das Privileg haben sich die intrinsisch motivierten Schüler herauszupicken. Wenn man gut etabliert ist.
    Dann gehts auch ohne Stockschläge.

    Mein imaginäres Kind geht auf jeden Fall nicht auf die Ganztagsschule :D

    Es gibt noch Hoffnung, außerhalb der Schule. Hoffentlich :D
     
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