Üben: Vielfältig oder besonders konzentriert?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 8.Februar.2020.

  1. Rick

    Rick Experte

    In meinen heftigsten Übezeiten habe ich dies und das und jenes geübt, von Etüden über Themen bis hin zu Skalen und Akkordbrechungen.
    Und das meistens in einer Art "Zirkeltraining": Erst Klavier, dann Tenor, dann Schlagzeug, dann Alto, dann wieder Klavier usw.
    So wurde mir nicht langweilig und ich nahm vom einen Instrument zum anderen etwas mit, z. B. einen raffinierten Schlagzeug-Groove, den ich dann auf dem Sax mit verschiedenen Tönen probierte.

    Ich konnte mich auch an bestimmten Problemstellen festbeißen, aber nie zu lange, auch beim Unterrichten habe ich gemerkt, dass das schnell kontraproduktiv ist. Deshalb rate ich meinen Schülern, sich nicht allzu lange am Stück mit dem Problem zu beschäftigen, sondern lieber öfter in unterschiedlichen Zusammenhängen.

    Heute übe ich gar nicht mehr Sax, denn ich spiele ja viel, und Sax-Pause tut zwischendurch auch ganz gut. Da ich ja vorwiegend improvisiere und sonst eher in Big-Band und Orchester statt solistisch in der Klassik unterwegs bin, gibt es da auch keine wesentlichen technischen Herausforderungen für mich. :cool2:

    Klavier musste ich aber kürzlich üben, einen sehr herausfordernden Begleit-Part zum Pflichtstück der Musik-Abitursprüfung eines Schülers (das er erst kurz vor Weihnachten bekam - die Prüfung war letzte Woche, also nur etwas über einen Monat Zeit). Das war eine echte Aufgabe!
    Das habe ich mir zunächst genau technisch erarbeitet, dann bei jeder Gelegenheit möglichst auf verschiedenen Klavieren gespielt, das Tempo gesteigert, fast das ganze Stück auswendig gelernt (5 Seiten!) und zum Schluss sogar im Dunkeln geübt, müde kurz vorm Schlafengehen.
    Hat dann bei der Prüfung ganz ordentlich geklappt, der Schüler bekam 13 Punkte, womit er zufrieden war. :)
     
  2. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Und der Begleiter bekam 15 Punkte, oder? ;-)
    Aber Spaß beiseite: Ich bin immer wieder beeindruckt wie du solche Dinge angehst und diese auch für uns Nicht-Profis gut nachvollziehbar schildern kannst.
    Mir hilft das sehr.
    Danke!

    LG
    Mike
     
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  4. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe gerade die Freude in einigen Formationen mitspielen zu dürfen, mit den unterschiedlichen Baugrößen von Sopran bis Bariton.
    Das Übe-Repertoire wird da entsprechend angepasst.

    Sopransax mit Orgel (Klassik) ist ein anderes, schwereres Kaliber als wenn ich als Gast Tenor in der Bluesband spiele, für die ich nicht unbedingt üben müsste.
    Trotzdem mache ich das vor Auftritten auch.

    Bei Gastauftritten oder Aushilfsjobs schaue ich sowieso, dass ich vor Gigs möglichst in zwei Proben gehe.
    Zusammenspiel und Abläufe(!) sind dann einfach besser, und Spaß macht es ja auch, und wie!

    Und wenn gerade mal nicht so viel los ist, packe ich das Realbook aus und übe mit BIAB Jazz Standards.
    Das hört sogar meine Frau gerne, die eigentlich mit Jazz wenig am Hut hat.

    LG
    Mike
     
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  5. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Dazu gab es doch hier im Forum schon mal den Hinweis auf Prof. Altenmüller:

    Ab 10:27 dürfte es genau um dieses Thema gehen.

    Ich fand's seeeehr interessant! Auch die Teile 1 + 2 von "Richtiges Üben"!
    VG
    Steffen
     
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  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Die mannigfaltigen Filme und Internetseiten, die man sich immer zum Thema anschauen soll, finde ich etwas nervig.

    Wenn man die schon selber angesehen hat, könnte man doch auch in vier Sätzen die Hauptthesen beschreiben. Oben der BulletProof-Link und auch der Professor bringen im Grunde nichts Neues für den Thread. Beide bestätigen nur die Thesen einiger Foristen hier.
     
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  7. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Du sollst doch nicht, Peter! ...aber Du könntest, falls es Dich interessiert.
    Und dass der Prof. die Thesen einiger Foristen bestätigt ist doch gar nicht so schlecht! - Oder?
    Mir hat der Film und die beiden anderen (Teil 1 & 2) sehr viel Neues und Interessantes gegeben, nicht zuletzt auch etwas Bildung! :duck:...
    VG
    Steffen
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Jedenfalls weiß ich jetzt, was ich künftig nicht mehr so schnell zusage. ;)
    Immerhin stellte mich der Klavierpart vor technische Herausforderungen, die ich aber lösen konnte. Meine Frau (ausgebildete Konzertpianistin) meinte zwischendurch, ich könnte es mir doch auch etwas vereinfachen, doch irgendwie hatte mich der Ehrgeiz gepackt, mal wieder etwas am Klavier komplett nach Noten zu lernen. Und schließlich hat es dann geklappt, was ich mir noch vor Silvester kaum vorgestellt hätte, das schenkt Selbstbewusstsein und ein tolles Glücksgefühl. :)

    Den größten Spaß hatten mein Abiturient und ich übrigens, als wir am Ende der letzten Probe vor der Prüfung das gesamte Stück er-improvisierten - ich erfand meine eigene Klavierbegleitung und er verjazzte seinen Part. Das nahm zugleich ziemlich viel Druck raus - irgendwie wird es schon laufen, das ist die Freiheit des Jazz! :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Februar.2020
  9. Rick

    Rick Experte

    Ja, auf jeden Fall danke für die Tipps!
    ABER ich verbringe so wenig Zeit wie möglich online (Internet-Diät), wüsste trotzdem ganz gerne, worum es geht, deshalb gebe ich @ppue Recht: eine kleine Zusammenfassung wäre nett! :)
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich glaube niemand kann dir genau sagen, was du üben sollst und wie, geschweige wie lange (natürlich, bis du es irgendwann kannst). Jeder Mensch ist da anders, jeder lernt anders.
    Ich habe früher auf der Klarinette auch ton für ton mich durch Etüden und Übungen geackert. Langweilig, nervig, wenig motivierend. Irgendwann habe mit dem Saxophon erkannt, dass sich Stücke aus mehr oder weniger gleichen Baugruppen zusammensetzt. Also habe ich Baugruppen geübt. Das geht für mich besser, da es dem Lesen näher ist. Da erkennst du auch intuitiv Worte statt Buchstabe für Buchstabe.
    Nun kann ich so üben, das ich erst die Baugruppen übe, anschließend lieder spiele, in denen diese wieder vorkommen.
    Der nächste schritt sind dann Verzierungen, hier ein vorschlag, da eine umspielung, oder eine kurzimpro. Auch dazu finde ich dann wieder Baugruppen, die das konzentrieren, uswusw. So komme ich Schritt für schritt weiter. Viel hören, wie andere das machen ist auch sehr wichtig, quasi so als entspannung bzw passivlernen.
     
    Rick und dermickey gefällt das.
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