Übeplan - ist der notwendig?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 4.Januar.2020.

  1. lueckeflecker

    lueckeflecker Kann einfach nicht wegbleiben

    Genau das meinte ich in meinem Post:
    Irgendwann macht es sonst keinen Spass mehr. Und das darf nicht das Ziel sein.

    Viele Grüße
    Martin
     
    Rick gefällt das.
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn ich viele Amateure so erlebe und mich mit Ihnen unterhalte, ist diese Aussage deines Lehrers so häufig nicht anwendbar. Für einen erfahrenen Spieler mag das anders sein aber gerade bei den Amateuren trifft man viele, die nicht wissen was für Probleme sie haben, woher sie kommen und was dagegen hilft.
     
    BluesBrother66, Bereckis, _Eb und 3 anderen gefällt das.
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich habe einen festen Übeplan, allerdings verglichen mit dem extremen von @Paul2002 limitiert auf 75 Minuten pro Tag. Passt sowohl für Klarinetten als auch für Saophone. Steht übrigens auch als Vorschlag so in meinem "Praxistipps"-Buch.

    - 15 Min. Einspielen (Longtones, Obertöne, Tonleitern, Arpeggien, alles auswendig und mit Metronom)
    - 15 Min. frei und auswendig Stücke spielen (für Sound und Ausdruck)
    - 15 Min. Technikübungen (die klassischen Etüdenhefte, pro Tag eine Tonart)
    - 30 Min. Repertoire (neue Stücke für Big Band / Orchester oder alte Stücke, meist mit Playalong)

    Ich bin halt allgemein sehr organisiert und strukturiert, da finde ich das sehr effizient. Ich brauche nicht jeden Tag wieder zu überlegen "was könnte ich denn heute üben". Da ist keine Minute Leerlauf dabei. Und es macht Spaß, sogar die Technikübungen und Tonleitern (entspannt wie Meditation, dabei kann ich sogar an ganz andere Dinge denken).

    Damit kann ich mein bescheidenes Niveau gut halten. Viel besser werde ich in meinem fortgeschrittenen Alter eh nicht werden. Ambitionen zu Improvisation etc. habe ich auch nicht.
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Kann ich von der Amateur-Seite her leider bestätigen... :(
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Aber auch du würdest nicht 3 Monate lang 4 Stunden am Tag Obertöne üben, weil du damit vielleicht unzufrieden bist. Du würdest jeden Tag etwas Zeit dafür reservieren aber noch andere Dinge in der Übungszeit üben. Denn das Hirn profitiert nicht wenn man zu viel Zeit hintereinander in ein Thema steckt.
     
    Rick und _Eb gefällt das.
  6. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Kommenden Mittwoch ist wieder Probe, natürlich übe ich.
    Ich will nicht klingen wie eine Hupe mit Asthma: ich übe brav mit Metronom longtones, Quinten, Arpreggios, Skalen langsam und schnell, das soll alles "schön" klingen. Sind 30 Minuten, und das mache ich immer, auch müde und mit ohne Hirn.
    Wenn dann noch Zeit ist, meistens nur am WE, gehe ich an die Soli. Dieses WE sind das Pigs, Dogs und Sheep von der Pink Floyd Animals. Richtige Vorlagen oder gar playalongs gibt´s da nicht. Ich gehe erst ans Klavier, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Töne auf den voicings wie klingen und lege mir die Skalen zurecht. Dann hupe ich munter ´drauf los, aber immer mit Metronom.
    Ab und an kommen vier neue Blätter ins Etui, die werden mit dem Geek geglättet, und dann lngsam eingespielt.
    Nur so rumdudeln ist manchmal verlockend, aber bringt mir am Ende nicht viel, ich versuche meine Zeit zu nutzen. V.a. die Tonübungen finde ich sehr effektiv. Dass eine Tonleiter schön klingt, das muß man erst einmal erreichen.
     
    Guido1980 gefällt das.
  7. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich lese immer wieder, dass „rumdudeln“ nichts bringt. Ich für meinen Teil kann behaupten, dass es eine Menge bringt. Ich habe so den direktesten Kontakt zu meinem Instrument und Sound. Ich schule dabei meine Ohren und lerne Tönen und Melodien nachzuspüren. Dieses planlose Töne spielen war und ist mir immer wichtig gewesen und essenzieller Bestandteil meiner Stunden am Saxophon.
     
    Silver, saxsten, saxbert und 4 anderen gefällt das.
  8. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    @mato: Das ist wohl wie bei MPC, Soundkonzept und allen musikalischen Dingen sehr persönlich. Am Ende zählt aufm Platz = Bühne, Probe, TOTM, ...
     
    Rick gefällt das.
  9. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Mein Übeplan ergibt sich meistens aus den Stolperstellen bei den Bandproben.
    Z.B ist die Swingphrasierung bei einem Stück nicht ausgeprägt genug übe ich diese extra über verschiedene Tonleitern etc.
    Hängt der Oktavwechsel in einem Stück übe ich legato Oktavwechsel in verschiedenen Kombinationen.
    Lahmen und eiern die Triole bei "Halleluja I hate the triols" werden diese in versch. Phrasierungen geübt bis sie rund und mittelschnell laufen.
    usw.
    Die Dauer und Intensität bei dem Allem ist meisten undogmatisch, spontihaft und nur von meiner Lust und Laune bestimmt.
    Ob das effektiv ist - ich glaube kaum, denn ich brauche so recht lange zum Erlernen.
    Aber ich habe ja noch genug (Lebens-)Zeit und nur das Ziel irgendwann mal besser zu spielen.
    Und dieses Ziel erreichte ich beinahe täglich zumindest wöchentlich und darüber freue ich mich.

    Ja, wann will ich denn eigentlich richtig Saxophon spielen können - mit 60, 70, 80 oder doch erst mit 100?
     
    Bereckis und murofnohp gefällt das.
  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Nein, am Ende zählt für mich als Amateur wie persönlich wertvoll meine Zeit mit dem Instrument und der Musik ist.
     
  11. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ich war von 14-28 sehr aktiv mit Soul und Rockformationen und bin seit knapp 4 Jahren wieder am Start. Ich möchte einen schönen Ton haben und Soli spielen, die in die Band passen und mir gefallen. Bin also von jeher immer im "Auftrittsmodus", nach´m Gig ist vor dem Gig. Spielst Du denn allein oder auch in einer Combo?
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es gab Zeiten, da habe ich auch viel und systematisch geübt.

    Den meisten Fortschritt machte ich aber im Bandkontext: Akkordeon im Akkordeonorchester, Keyboards in Rockbands, Saxofon in BigBands und Jazzbands, Klarinette im Blasorchester und zuletzt E-Bass in Jazz-Band.

    Die Erfordernisse zum Mitspielen erforderten, dass ich die entsprechenden Stücke übte. Für Akkordeon, Saxofon und Bass hatte immer entsprechenden Instrumentalunterricht bzw. Coaching.

    Sehr viel lerne bzw. lernte ich als Lehrender.

    Aktuell lerne ich für meine Coachingband (2 TS und 2 AS), die ICH coache: Baritonsax besser spielen, Bläserarrangements schreiben und Kontrabass als Begleitung spielen (Pink Panther und Killer Joe). Ende März ist unser erstes Konzert und ich werde es irgendwie schaffen... Die Jungs sowieso!

    Daneben arbeite ich für meine Projekte: Beschäftigung mit Kirchenmusik, Einarbeiten in neuen virtuellen Synths und anderer Software, Vorbereitung von anstehenden Auftritte, ...

    Wenn es zu heftig wird, mache ich mir mal einen Aufgabenzettel.

    Beruflich (IT-Projektmanagement) plane ich sehr viel und sorge und motiviere auch dafür, dass wir am mehrjährigen Projektplan dranbleiben; denn sonst werden am Ende die Ziele nicht erreicht.

    Meine Ehefrau empfindet mich im Alltag eher "planlos". Aber dies liegt vermutlich eher an meiner persönlichen Gewichtung der Dinge...

    Meines Erachtens ist es generell wichtig, sich Ziele zu setzen, Strategien zur Lösung zu entwickeln und manchmal auch einen Plan abarbeiten. Längerfristige und komplexere Ziele benötigen vermutlich einen Plan und leider auch die Disziplin, danach zu arbeiten bzw. üben.

    Lieber @Ton Scott , wenn du einen Plan benötigst, würdest du ihn auch machen und abarbeiten?
     
    Claus gefällt das.
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich glaube nicht in dem Sinne von soviel Minuten hier, soviel dort.
     
    saxhornet, Bereckis und gaga gefällt das.
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meine Situation: Je oller, desto fokussierter auf meine Ziele - Combojazz in der Beboptradition, viel Arbeit vor allem also an Improvisationskonzepten.
    Die einzelnen Zielgruppen sind klar, die Arbeit daran erfolgt allerdings eher nach der Anschubsmethode: nach jeder Probe, nach jedem Gig, nach jedem Stöbern in meinen Klobüchern ( David Baker, Bert Ligon, Mark Levine...) gibt es neue Schwerpunkte (bzw zeigen sich neue Schwachpunkte...), die ich dann mit viel Elan angehe und (häufig) bis zu einem einsatzfähigen Punkt treibe, damit das Gelernte nicht gleich wieder versandet.
     
    Gerd_mit_Sax und Bereckis gefällt das.
  15. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Kein Plan aber Baustellen...
    Etüden und Bandmaterial.
    Meist klebe ich an Problemstellen bis ich damit zufrieden bin. :-?

    Was hier bzgl. eigener Wahrnehmung geschrieben wurde kann ich bestätigen. Man bemerkt die Probleme meist nicht. War bei mir nicht anders. Frühere Aufnahmen mit denen man einmal zufrieden war sind oft ernüchternd :confused:
     
    Bereckis und sachsin gefällt das.
  16. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Es kommt meines Erachtens auf die Situation und die Ziele an. Wer nicht innert einer bestimmten Frist gezielt etwas erarbeiten und erreichen muss/will/soll, kann „planlos“ spielen/üben. Sind jedoch Ziele vorhanden (z.B. bestimmtes Repertoire einstudieren, erreichen eines nächsten Levels beim Improvisieren etc.), wird diese vermutlich einfacher erreichen, wenn diese „gezielt“ ;) angegangen werden. Dabei kann ein fixes Zeitraster helfen, aber auch hinderlich sein. Das muss jede/r für sich herausfinden. Eine aus meiner Sicht sinnvolle Themen-Einteilung kann beispielsweise so aussehen:

    - Planung, was will man bei der Training-Sequenz erreichen
    - Warm-Up
    - Arbeit
    - Fun
    - Reflexion

    Das Wichtigste aber ist: Have fun! :cool: Dabei muss die Arbeit nicht ausgeschlossen sein... ;)
     
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dafür benötige ich u.a. auch heute noch einen Coach.
     
    Jacqueline gefällt das.
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    In diesem interessanten Thread erkennt man natürlich auch die verschiedenen Typen und Mentalitäten von Musikern.
    Das war bei mir anders. Ich war gewohnt, regelmäßig allein und diszipliniert zu üben. Natürlich kann man gewisse Aspekte nur im Bandkontext lernen. Aber die "Basics" habe ich mir allein draufgeschafft. Und die Etüden, die ich zu Hause spielte, waren immer noch schwieriger als das, was in den Bands auftauchte. So soll es ja auch sein.

    Wohl wahr! Aber das sind dann wieder andere Aspekte.
     
  19. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Im Zusammenspiel mit anderen in einer Band lerne ich wahrlich nicht alles besser, aber ich spiele sehr viel genauer und achte genau darauf, was die anderen machen. Da gibts sicherlich noch mehr zu sagen, aber das ist zumindest etwas, was ich beim alleine spielen einfach vernachlässige und in bands ganz gut lerne.
     
    murofnohp gefällt das.
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Natürlich habe ich alleine zuhause geübt, aber eher für die Bands und nicht auf Vorrat. Statt Etüden habe ich eher Musikstücke geübt, manche Stellen im Loop tagelang...

    Musik ist Kommunikation und kein mechanisches Abrufen von Fertigkeiten. So sollte es sein!

    Ich kenne sehr viele Menschen, die ein Musikinstrument erlernen, aber im Prinzip nicht musizieren und raus trauen, weil sie meinen, dass sie nicht gut genug wären. Daher sehe ich das Üben nur als Mittel zum Zweck.

    Warum soll ich zuhause besser sein als im Bandkontext? Dies leuchtet mir nicht ein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Januar.2020
    BluesBrother66 und murofnohp gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden