Übergang an den Oktavgrenzen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Leachim, 30.März.2021.

  1. ArnoB

    ArnoB Kann einfach nicht wegbleiben

    Es gibt einen Trick für deine Problematik lieber Leachim, der bisher nicht erwähnt wurde.
    Es geht um die Verwendung des Palmkeys (Seitenklappe für das hohe D).
    Gerade bei Verbindungen, in denen das mittlere D nur einmal kurz vorkommt ist es sehr
    angenehm, wenn man statt des langen Griffes für das mittlere D die Seitenklappe verwendet.
    Dieser Ton ist klangfarbenmäßig natürlich viel näher an den Tönen der unteren Oktave als der lange
    Griff. Aber Vorsicht!!! Der Ton kann intonationsmäßig schwierig sein ( instrumentenabhängig).
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das ist m.M.n. für einen Anfänger die denkbar ungeeignetste Methode, mit dem genannten Problem umzugehen. Das führt evtl dazu, dass bei jedem Oktavübergang geschaut wird, ob man nicht das Seiten-D nehmen kann, um so oft wie möglich den ungeliebten Wechsel zu umgehen. Man lernt zu trixen, aber nicht sauber Saxophon zu spielen.

    Ich spreche aus Erfahrung: Ich hatte vor vielen Jahren als Anfänger - von der Klarinette kommend - die Angewohnheit, so oft wie möglich Seiten-C und Seiten-Bb zu verwenden, um den bei mir von Ungenauigkeiten geplagten Wechsel von H auf C zu umgehen. Es hat mich später viel Arbeit gekostet, diesen ungeliebten aber unumgänglichen Wechsel sauber zu üben.

    Deshalb plädiere ich dafür, zunächst ausschließlich die grundlegenden Griffe zu üben bzw zu verwenden.
     
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  3. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab in meiner Sax Schule sogenannte mechanische Übungen drin. Da werden 2 Töne im Wechsel gespielt solange der Atem reicht in 16tel. Zuerst aber langsam, später schneller.

    Kann man auch super zum Oktavwechsel machen, z.b.

    H-d-h-d-h-d-h-d...bis die Puste ausgeht
    C-d-c-d-c-d-c-d...
    Oder auch a-d-a-d-a-d-... also größere Sprünge.

    Finde ich persönlich zum Technik üben besser als Tonleitern.
     
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  4. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    @bthebob spielst du jeden Tag 2 Stunden? Versteh mich nicht falsch aber da sind dann sämtliche Tonleitern zum einspielen schon ok. Nur soviel Zeit hätte ich gar nicht.
     
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  5. GelöschtesMitglied14172

    GelöschtesMitglied14172 Guest

    Ich bin ebenfalls Anfänger und finde die Hinweise und Tipps schon sehr gut. Ich kann noch nicht sooo schnell die Tonleitern spielen... kommt schon.
    Ich nehme mir auch immer 2-3 Tonleitern- dann nehme ich von denen die Pentatonic und übe sie JEDESMAL. Die kniffligen Dinge nehme ich mir danach vor - wie die gefragte h-d oder c-d Problematik. All das sind Basics / unabdingbar.
    ....schlussendlich muss ich sagen, selbst das macht mir tierisch Spaß- wenn man merkt das man schneller wird/ präziser und sicherer!
    Noch eines... regelmäßig ist das Zauberwort! Ich übe jeden Tag:)
     
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  6. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Ein mentales Hilfsmittel meiner Saxlehrerin: da der Wechsel von C oder H usw. zum D2 so viele Finger, die alle gleichzeitig in Nullkommanix schließen müssen, erfordert, sollte ich gedanklich zu den Ellenbogen gehen und mir vorstellen, die Muskeln ziehen die Finger gleichzeitig zurück(statt gedanklich dafür zu sorgen das x Finger schnell gleichzeitig die Klappen schließen). Schamanenwissen oder was auch immer, bei mir funktioniert das. Es gibt kein Argument gegen Erfolg.
    So long...Tones
     
  7. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @sanne83
    Ja, immer im Wechsel. Ein Tag E-Klavier zu Hause und am nächsten Sax im Proberaum
    (Untermieter mit festen Zeiten)
    Und zum Einspielen am Klavier nutze ich die gleichen Sax-Tonleiter-Übungen.

    Aus dem dünnen Heft:
    Jackie McLean "Daily Warm-Up Excercises" for Saxophone.
    Dauert ca. 20 Min. Bei der Hälfte der Harmonisch Moll Leitern bleib' ich z.Z. hängen.
    Dann geh' ich über zu meinen Stücken.

    Und möglichst bald versuchen, n i c h t in die Noten zu gucken.
    Es ist ein Wunder mit unserem Gehirn. Es merkt sich sehr schnell den richtigen Klang
    und "ruft Fehler" wenn ein Ton nicht stimmt.:)
    Wobei die Tonleiter (also alle normalen -Dur- ) von den Intervallen immer gleich sind.

    Und Tonleiter am Klavier hilft für Saxspielen ....
    - wieder über Klang
    - und über Bild der Tastatur im Kopf.

    Wenn ich in der Leiter mal hänge, ruf' ich die Töne mir "vors geistige Auge".
    Bedenke aber bitte, das sind alles Dinge, die ihre Zeit brauchen.
    Das ist in wenigen Wochen nicht zu leisten. Da hilft nur, dranbleiben !
    VG
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Je öfter man es macht, desto kürzer wird die Zeit. ;)
     
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  9. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    2 Stunden werd ich wohl trotzdem nicht hinbekommen. Vielleicht mal wenn die Kids ausm Haus sind, mir der Garten egal ist, kochen und backen mir keine Freude mehr bereitet, ich keine guten Bücher mehr finde, keine Lust mehr auf Handarbeiten habe...

    Ich hab wohl zuviel Prioritäten. Obwohl der größte Zeitmesser nach wie vor Arbeit und Schlafen ist. Vielleicht kann ich ja da was machen?!?
     
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich übe auch keine 2h täglich und bin damit trotzdem glücklich (auch mit dem Fortschritt!)

    Muss also gar nicht.

    Ich wäre aber sicherlich besser, wenn ich das tun würde.
    Aber wie du schon sagst, da sind auch noch ein paar andere Sachen ;-)
     
  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    Weil in kürze Ostern ist (eine Zeit des Predigens) und weil das "Zauberwort" -glücklich- viel .

    Ich verrate die Glücksformel.:)
    Die gibt's wirklich und ist keine Spinnerei.
    Ein amerikanischer Psychologe hat über einen Zeitraum von dreizig Jahren
    immer wieder Menschen befragt, kurz nachdem sie Momente erlebt hatten,
    von denen sie selbst sagten: "Jetzt war ich grade glücklich"

    Er hat aus dieser Langzeit-Studie einen "Katalog" von drei Dingen herausgearbeitet,
    die erfüllt sein müssen, damit wir sagen: "Jetzt grade, die letzten 10 Minuten oder die
    letzten zwei Stunden ..... war ich glücklich"
    Hier sind sie:

    1. Mit der Tätigkeit verschmelzen. Eins sein mit dem, was man grade macht.
    2. Zeit und Raum dabei vergessen.
    3. Anforderung und Fähigkeit, die diese Tätigkeit an mich stellt, müssen ausgewogen sein.
    Sie darf weder zu schwer noch zu einfach sein. (Langeweile oder Überforderung wären die Folgen)

    In diesem Sinne.
    Weiter glückliches Musizieren, egal ob zwei Stunden oder zehn Minuten !
    VG
     
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  12. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Mein Tipp ist immer, alle Finger berühren erst auch alle Perlmutknöppe, dann schliessen alle gleichzeitig.

    Als Übung kann man das auch ohne Töne machen.
    Und zwar so lange bis ein schönes "PONNNNNGGGG" aus der Röhre ertönt - ein gutes Zeichen dafür das alle Klappen gleichzeitig am Ziel eingetroffen sind.

    LG Guido
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Ja, aber warum denn unbedingt zwei Stunden? :-?

    Mein Tipp ist da eher für alle, die zum Spaß und nicht beruflich Musik machen (wollen), einfach nach verfügbarer Zeit und Lustprinzip zu üben.
    Manchmal hat man mehr Zeit und es läuft gut, manchmal ist aber auch kaum Gelegenheit und/oder es will gerade nicht laufen, es ist der Wurm drin - dann bitte nicht stressen nach dem Prinzip "Ich MUSS aber mein Pensum durch kriegen".

    ALLE Tonleitern hintereinander zu üben ist natürlich zu Beginn nicht drin, muss auch nicht. Ich mache inzwischen mehr als ein halbes Jahrhundert Musik, da ist es selbstverständlich, nicht über Tonleitern und Vorzeichen nachdenken zu müssen, das ist alles längst automatisiert, doch wenn man noch relativ am Anfang steht, erscheint das als schier unmögliche Aufgabe.

    Deshalb empfiehlt man, sich zum Beispiel jeden Monat eine neue Tonleiter vorzunehmen und sich mit dieser intensiv zu beschäftigen, zusätzlich zu denen, die man bereits beherrscht; "beherrscht" bedeutet, dass man sie ohne nachzudenken auswendig spielen kann.
    So hat man nach einem Jahr alle 12 zusammen - dann ist es auch plötzlich nicht mehr schwer, sie einfach hintereinander zu spielen. Und je öfter man dies tut, desto weniger Zeit braucht man dafür, wie erwähnt. ;)
     
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  14. ArnoB

    ArnoB Kann einfach nicht wegbleiben

    Noch ein Tipp für ein schöner klingendes D2:
    Ein Grund warum das mittlere D matter klingt als die benachbarten Töne ist die Klappe für das tiefe C#.
    Wenn man also zum D mit Oktavklappe zusätzlich noch das tiefe C# greift, geht plötzlich die Sonne auf.
     
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  15. Matze44

    Matze44 Schaut öfter mal vorbei

    Ist mir so noch nicht aufgefallen. Das liegt doch sicher auch am jeweiligen Saxophon, oder?

     
  16. Leachim

    Leachim Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ganz herzlichen Dank für eure Antworten mit den vielen guten Tipps!

    Am meisten geholfen hat mir eigentlich, dass ich gesehen habe: Dieser Übergang ist offensichtlich nicht so einfach ... das hilft vorerst mal schon gar nicht wenig!
    Ich erlaube mir mal, hier gleich eine andere Frage zu stellen (ohne ein neues Thema zu eröffnen):
    Im Moment bin ich am Stück "La Cumparsita". Dabei habe ich festgestellt: Einige Stellen lassen sich viel leichter spielen, wenn man die Gis-Klappe liegen lässt, obwohl man dann bisweilen keine "offiziellen" Griffe spielt (es sind dann "Griffe nach Grifftabelle plus Gis-Klappe"). Es tönt genau gleich, ist aber viel leichter zu spielen. Auch bei anderen Tönen habe ich diese Erfahrung gemacht.
    Jetzt meine Frage: Soll ich mir das abgewöhnen oder soll ich diesen "Trick" durchaus anwenden, wenn er hilt?
     
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  17. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich mache das auch des öfteren. Konnte bis jetzt nichts nachteilhaftes empfinden.
     
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  18. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich meine diese technische Möglichkeit mancher Saxophone hat sogar einen Namen, irgendwas mit "Kopplung"
    Weiß aber nicht genau wie es heißt.
    Das ist absichtlich so gewollt und wenn es die Möglichkeit gibt bei bestimmen Tonfolgen, sagt mir mein Lehrer das explizit, dass ich das so greifen soll.
    Dafür ist es gemacht.

    Viel Erfolg!
     
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  19. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    umbedingt anwenden und üben,wenn auch anfäglich der kleine Finger schwächelt und streikt und die anderen Finger sich gestört fühlen.
    Später erleichtert und beruhigt es das Spielen in betreffenen #######-Tonarten enorm.

    Ach so - in meinte die tiefe C# Klappe, die kann aber auch ein G# machen bei den Modernen.
     
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