Umstellung auf Vintage-Applikatur

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von hanssax, 12.August.2012.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Dirk und Ralf

    Ja, das leuchtet mir ein. Auch das es um die Griffkombinationen
    geht war mir schon klar.

    Das ist ähnlich, wenn ein Profigolfer seinen Schwung umstellt.
    Das dauert auch, bis der modifizierte Ablauf so verinnerlicht ist,
    das er jederzeit automatisch abrufbar ist.

    Und es ist richtig, high speed Spieler bin ich nicht, werde ich nicht
    und will ich nicht. Das geht auf einem Conn sicher deutlich schwerer
    als auf einem modernen Sax.

    LG

    Dreas

     
  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich bin jetzt nicht mehr der Vielspieler wie vor einigen Jahren noch, aber ich hatte und habe wegen der verschiedenen Applikaturen meiner Instrumente noch nie große Probleme mit der Umstellung.
    Nach kurzem Spielen läuft es mit jedem Instrument, egal ob ein Martin Handcraft Alto, ein Conn Pan American Tenor, ein King Super 20 Alto, ein Yanagisawa Elimona 800 Sopran.
    Auch der Wechsel untereinander bereitet mir wenig Probleme.
    Hauptsache ich fühle mich beim Spielen wohl.
    Und das ist bei jedem meiner Instrumente der Fall.
    Außerdem macht es mir Spaß irgendwo mitzuspielen, bei Instrumentenvielfalt gefragt ist.
    Hatte z.B. mal ein Projekt, bei dem ich Sopransax und Baritonsax spielen musste. Dieses Wechselspiel war sehr spannend. Und es klappte bestens.

    Lg
    Mike
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was viele hier immer ausser Acht lassen ist, daß wir alle unterschiedliche Hände haben. Während der eine sich super mit der einen Applikatur fühlt, fühlt sich der andere mit der anderen besser, wieder andere kommen mit allem klar und das hängt sehr häufig mit Handgrösse, Fingerlänge und Kraft zusammen.
    Ich hatte mal einen Kollegen, der hatte richtig grosse Pranken, der hat sich die Daumenauflage an der Oktavklappe entfernen lassen weil es für ihn so bequemer war. Ich konnte so auf seinem Horn die Oktavklappe gar nicht mehr bedienen. Auf der anderen Seite habe ich mir den Daumenhaken der rechten Hand an allen Hörnern verändern lassen, weil es für mich bequemer ist.

    Neben dem Tisch für den kleinen Finger der linken Hand gibt es da auch gerne andere Probleme:
    -sind die Klappen der linken und rechten Hand inline oder offline
    - Abstand der Finger zueinander
    - Federwiderstand (der lässt sich nicht bei jeder Mechanik an jeden Wunschwiderstand anpassen)
    - Göße und Form der Daumenauflage bei der Oktavklappe
    - Daumenhaken rechte Hand
    - sogar wo die Öse für den Saxgurt ist hat Einfluss auf wie man sich von den Händen damit wohlfühlt
    etc. etc.
    Gruß
    Saxhornet
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    mal abgesehen davon, dass alte Applikaturen wohl eine etwas andere Handhaltung benötigen, tendiere ich zu der Ansicht, dass das weniger eine Frage der Umstellung ist, als des Passens.

    Ich habe 15 Jahren lang versucht, mit dem Gis-Drücker des Mark VI Soprans klar zu kommen, und es nie geschafft. Am Ende war ich nur noch genervt von dem Teil, und hab mir geschworen, nie wieder auf einer solchen Mechanik irgendwas ernsthaft spielen zu wollen.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Ich frage mich ob die früher nur gelitten haben,
    oder hatten sie andere Hände.

    Absolut zufrieden bin ich weder mit der alten noch mit einer neuen, rein anatomische Belange haben leider völlig andere Parameter was Hand, Gelenk und Körperhaltung angeht.

    Aber da hat Pue schon einiges vorgeführt!

    Wiederum kein geringerer als Jimmy Dorsey bestand auf der alten Selmer Mechanik, und er konnte wahnsinnig schnell spielen.

    btw. Kann eine Micky Mause mit 4 Fingern Saxophon spielen?



    Grüße the Steamer
     
  6. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Wer es nicht anders kennt... Die Profis von damals haben übrigens zumeist auf dem neuesten gespielt und nicht auf den alten Dingen, haben immer wieder neue, modernere Saxe gehabt, haben zB mit einem Conn 6M begonnen und sind dann auf ein S20 oder MK6 gewechselt, anstatt sich gezielt alte Saxe zu suchen. Der Vintage-Hype ist ein Produkt unserer Zeit. Das Saxophon ist ein relativ junges Instrument und die Mechanik hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und tut es noch immer. Wasrum soll man die Errungenschaften dieser Entwicklung nicht nutzen und sich mit etwas altem Abmühen?
    Ein alter englischer Sportwagen ist ja auch etwas schönes und sicherlich kann ich auch einen rechtsgesteuerten Wagen mit un-synchronisiertem Getriebe, ohne Sicherheitsgurte und kaum Knautschzone fahren. Aber will ich damit wirklich über enge kurvenreiche Landstraßen jagen? Oder nehme ich dazu nicht lieber ein modernes Exemplar mit Tiptronic am Lenkrad, effizientem Bremssystem und Sicherheitssystemen? Schöner ausssehen tut natürlich der alte englische...

    Viele Grüße, Dirk
     
  7. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das Handling der alten Buescher finde ich im Gegensatz zu Conn ganz angenehm.
     
  8. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Geht mir ähnlich. Habe vor nem Jahr oder so mal mein Chu mit auf die Bandprobe genommen. Resultat: 2 Tage Kreuzschmerzen.

    Dasselbe vor 2 Wochen mit nem 400er Büscher. Keine Probleme.

    Vintage Applikatur ist halt nicht gleich Vintage Applikatur.

    Da kann jeder nur für sich selbst probieren und entscheiden.



    SlowJoe
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wenn man als Kind anfängt zu spielen, dann kommt man hie und da bekanntlich sogar mit der deutschen Klarinette klar ;-)

    Hat also immer etwas damit zu tun, was man gewöhnt ist, und vor allem, wie lange schon.

    Ob nun die alte Applikation oder die neue "grundlegend" besser, sprich ergonomischer ist, nun, dazu müsste man wohl deutlich tiefgreifendere Analysen vornehmen, als dies hier möglich ist.

    Gruß,
    Otfried
     
  10. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...ich hab als kleines KInd angefangen zu pinkeln und komme auch heute noch klar damit, hab noch nix Besseres gefunden...

    was ist denn los mit der deutschen KLarinette? da läuft doch alles einwandrei, ich mach das seit 38 Jahren und die Finger sind noch dran und vor allem ist es das INstrument, mit dem ich technisch am Besten klarkomme...;-)
     
  11. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Ich weiß nicht ob man das sagen darf, aber ich finde die deutsche Klarinette bedeutend
    einfacher.

    Oh je, Haltungsschäden durch Vintage Saxophone, das müsste man gleich in den Katalog
    der Krankenkassen aufnehmen, aber die prüfen auch immer ob weitere Schäden durch andere Dinge vorliegen.

    Also der `alte` Bob Ackerman hatte noch nie Probleme, geschweige denn mit Conn, man sollte ein Conn leicht anders halten, aber das sollte bekannt sein.

    http://www.youtube.com/watch?v=tdEYVfycspg&feature=relmfu

    http://www.youtube.com/watch?v=FGV7vG3tdfU

    http://www.youtube.com/watch?v=2KVSgJv6BEI

    Grüße the Steamer
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich finde, das alles hat aber nicht damit zu tun, ob vintage schwieriger ist zu spielen als modern. Das ist sowas von verschieden von Saxophon zu Saxophon, der Vintage-Aspekt spielt doch gar keine Rolle. Wenn ich ein modernes Saxophon finden würde, das besser klingt als mein Conn, dann würde ich es auch spielen, selbst wenn die Applikatur erstmal schwieriger wäre.
    Und schnell spielen kann man auch auf Vintage-Saxophonen...
    LG Juju
     
  13. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    hier ein kleines Motivationszückerchen für Vintage-Umstell-Willige ( hier aber kein Conn):
    die schnellen Stellen hat er aber wahrscheinlich mit einem Yamaha eingespielt ;-)


     
  14. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Hier hab ich noch ein Video gefunden, wo man schön sehen kann, wie sich das Pan American Alto - und insbesondere der Tisch für den kleinen linken Finger - greifen lässt. Sieht gar nicht so schlimm aus, find ich.

    http://www.youtube.com/watch?v=g25nR8VLJEg

    Euch Allen noch einen lauen Sommerabend

    Hans
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Abend,

    mit der Daumenhaltung weder auf einem Conn noch auf einem Selmer Serie III.

    Grüßle
     
  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin hanssax
    Und dann lassen wir bei den schönen Bindungen bei 0:56 das C zwischen den "Tischtönen" mal weg und gucken dann noch mal. ;-)
    Wie gesagt machbar ist es, aber mit einer modernen Mechanik erheblich einfacher!
    Eine ganz andere Frage ist natürlich auch wie oft solche Bindungen in der Praxis gebraucht werden.

    Viele Grüße Flar
     
  17. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    wenn jemand mit ner ami-kannen-applikatur zurecht kommt, ist doch gut

    warum sollen sich aber leute auf ne applikatur umstellen,
    wenns kannen gibt, die gut intonieren, und sich gut greifen lassen, gut ansprechen etc................

    sind die im sound her so unglaublich anderst, was ich mit setup nicht hinkrieg auf nem yamaha oder selmer usw.?

    ich wähle ein setup, was sich super spielen lässt, damit ich mich auf die musik konzentrieren kann... und nicht auf die kanne
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    klar darf man :-D

    ist halt Geschmackssache. Mal abgesehen, dass den beiden Systemen unterschiedliche Herangehensweisen zu Grunde liegen, die auch Auswirkungen auf die zu verwendeten Griffe haben, ähnelt der linke kleine Finger des deutschen Systems m.E. durchaus in gewisser Weise der alten Applikation beim Saxophon. Das Böhmsystem hat an der Stelle tatsächlich eher Ähnlichkeit mit dem modernen Saxophon.

    Im weiteren ist es völlig unnötig, Beispiele anzuführen, dass man auch mit der alten Applikatur schnell und sauber spielen kann. Das ist doch nun wirklich hinlänglich bekannt.

    Man kann sich mal fragen, warum die Saxophonentwicklung so verlaufen ist, wie sie ist. Warum Saxophone heute anders klingen, anderes Klappenlayout haben, und dann auch noch so komisch aussehen (sandgestrahlt, gevintaged ...).

    Nicht alles ist automatisch besser, nur weil es moderner ist.

    Hinsichtlich der Applikatur bin ich persönlich allerdings grundsätzlich dankbar für diese Entwicklung, aber wie schon hundertmal geschrieben. Jede Hand ist nun mal anders, und der Unterschiedlichkeit wird gerade im Instrumentenbau viel zu wenig Bedeutung beigemessen.

    Gruß,
    Otfried
     
  19. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Offensichtlich nicht, sonst würde dieser Bullshit nicht alle 0,8 Wochen wieder hochpoppen :)
     
  20. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Shorty,
    es gibt eben die SPIELER, denen egal ist, mit was für einem Equipment sie spielen, hauptsache es tut, was sie wollen, dann die SAMMLER, denen wichtig ist, was sie in den Händen halten, und dann alle erdenklichen Abstufungen dazwischen: SPIELENDE SAMMLER, SAMMELNDE SPIELER, ... Hier im Forum hat es für mich mitunter den Anschein, als seien die spielenden Sammler in der Mehrheit :)

    Viele Grüße, Dirk
     
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