Umstellung auf Vintage-Applikatur

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von hanssax, 12.August.2012.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    genau da liegt der Hund begraben. Ticken Saxer da wirklich andere als Andere? Ich habe in den letzten 30 Jahren noch nicht einen einzigen professionellen Holzblaeser kennengelernt, der so denkt. Ganz im Gegenteil, die wollten alle nur das für Sie allerbeste Material , damit das Instrumet am einfachsten das macht, was sie wollen... sehr materialbewusst und krittelig.... wenns dann mal passt ist die Materialdiskussion aber dann erstmal ad acta gelegt... so kenn ich das halt...
    das andere ist für mich ein immer wieder kolportiertes Klischee... und komme mir jetzt bitte keiner und will mir erzöhlen, dass gute Leute auf allem spielen können.... das ist dann meistens das Nächste, was angeführt wird...
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich habe dazu eine Umfrage eingerichtet. Bitte nur ehrliche Antworten geben ;-)
     
  3. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich habe jetzt gerade auf dem Sommerfest so einen Profi getroffen und zwar unseren Dozenten Sven Hoffmann, der sich exakt so geäussert hat. Ihm ist das Material egal, es muss nur in technisch einwandfreiem Zustand sein, so seine Aussage!

    Zum Thema, ich finde die Umstellung auf andere Applikaturen eher unproblematisch, man muss sich halt nur damit wohlfühlen!

    lg
    Thomas
     
  4. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Thomas,
    dann hast Du mich offenbar etwas falsch verstanden. Ich meinte es genau so, wie Du es aufgeführt hast: SPIELER wollen das, wass für sie am besten tut. Als ich schreib "egal, was für ein Equipment", da meinte ich nicht, daß es ihnen egal sei, ob es nun super gut oder schlecht ist und sie es trotzdem spielen, sondern ich meinte, daß es für sie nur darauf ankommt, wie es tut und nicht, ob da nun ein vermeintlich großer Name oder NO NAME drauf steht bzw ob das MPC nun 30 EUR oder 1000 EUR kostet.
    Ein SAMMLER hingegen möchte vielleicht ein Instrument in einem ganz bestimmten Finish und mit einer ganz bestimmten Gravur, weil davon gerade mal eine handvoll Exemplare oder auch nur ein einziges genaut wurden (S20 Silversonic Alto mit Fullpearls und Goldinlay in der Gravur) und erfreut sich an dessen Schönheit ohne dabei auch nur den geringsten Wert auf Ergonomie etc zu legen.
    Beides durchaus berechtigte Interessen, aber eben auch etwas völlig anderes.

    Viele Grüße, Dirk
     
  5. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    [/quote]
    es gibt eben die SPIELER, denen egal ist, mit was für einem Equipment sie spielen, hauptsache es tut, was sie wollen, dann die SAMMLER, denen wichtig ist, was sie in den Händen halten, und dann alle erdenklichen Abstufungen dazwischen: SPIELENDE SAMMLER, SAMMELNDE SPIELER, ... Hier im Forum hat es für mich mitunter den Anschein, als seien die spielenden Sammler in der Mehrheit :)
    [/quote]

    @Hallo Dirk,

    und wenn es denn wirklich so wäre? Ich pflichte Dir bei und würde das auch eher großzügig sehen: Hat nicht die Musik ein so großes Herz, dass wir alle, auch die, die sich der Sache vorwiegend als Jäger und Sammler nähern möchten, noch darin Platz haben?

    Es klingt plausibel, dass es eher wenige wirklich gute Spieler gibt, die eine technisch veraltete, vielleicht haptisch schwer zugängliche Vintagekanne einem über Generationen technisch-konstruktiv optimierten Instrument moderner Bauart des Sounds wegen vorziehen würden.

    Nun sind hier im Forum - nach meiner harmlosen Einschätzung und ich hoffe sehr, niemandem auf den Schlips zu treten - die "wirklich guten" Spieler vermutlich eher in der Minderheit. In der Mehrheit - und dazu zähle ich mich auch selbst - treffen sich hier im Forum doch Leute, die mit ihrer schönen, sicherlich zumeist nebenberuflichen Lieblingsbeschäftigung ihre Leidenschaften etwas verwildern lassen wollen. Wenn es gut läuft, kann man es sogar zu einer bescheidenen Kunst damit bringen. Dann aber auch noch einen Ehrgeiz zu entwickeln, der einen am Ende davon abhält, sich mal auf ein Abenteuer mit einem uralten Horn einzulassen, das einen irgendwie anspringt, dazu sehe ich überhaupt keine guten Gründe. Als Profi oder spieltechnisch Hochkultivierter könnte ich mir dieses kleine Projekt wahrscheinlich nicht so locker leisten, aber das ist ja auch nicht meine Liga.

    Aber ich freu mich, das sich der thread so angeregt entwickelt und dank Euch allen für die Hinweise und Gedanken zu meiner ursprünglichen Frage.

    Euch allen einen angenehmen Sommertag.

    Hans
     
  6. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Hans,
    ich habe bei Matthias ja schon die Umfrage "Spieler und Sammpler" angeregt, die er umgehend umgesetzt hat und mich dort bereits als SPIELENDER SAMMLER geoutet :)
    Ob nun jemand der perfekte Spieler ist oder aus einem Horn überhaupt keine Töne herausbekommt und es sich lediglich aus Liebhaberei und Sammlerleidenschaft in die Vitrine stellt, ist mir persönlich völlig gleichgültig. Beide Personengruppen sind mir willkommen und ich diskutiere sowohl gerne über diverse Aspekte der Vintage-Hörner mit den SAMMLERN, als auch über Übe- und Spieltechniken mit den SPIELERN, wobei ich hoffe in beiden Fällen hinzuzulernen.
    Nur denke ich, daß man insb bei Fragen wie "Umstellung auf Vintage-Applikatur", "Intonation", o.ä. die letztlich die Spielbarkeit eines Saxophons betreffen, mehr auf die individuelle Zielsetzung des Fragenden eingehen und diese ggf auch hinterfragen sollte. Wenn der Fragende ein Musikstudium und/oder Tempo 300+ anstrebt, dann mag die Antwort anders ausfallen, als wenn er lediglich ein paar langsame Balladen im Famielenkreis erklingen lassen möchte. Insofern erscheinen mir manche Antworten auf derartige Fragen mitunter etwas undifferenziert.

    Viele Grüße, Dirk
     
  7. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Berufsmusiker sind mit Sicherheit genau so unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten wie Amateure.

    Von den insgesamt 4 Berufssaxophonisten, die ich bis jetzt kennengelernt habe, spielen 2 "egal was, Haupsache Selmer Mk VI oder SBA", einer spielt "egal was, Hauptsache ich endorse es gerade, ansonsten ein uraltes Selmer (Cigar Cutter?)" und der vierte "egal was, aber meist Conn (early/transitional 6M, 10M, 12M) und gelegentlich mal ein Mark VI oder Ref 54 Flamingo ohne Hoch-Fis".
    Zu Unterschieden in der Applikatur hat letzterer bisher noch keinen Kommentar abgegeben.

    Damit sind meine Fallzahlen viel zu niedrig, um statistisch was relevantes rauszubekommen, aber Trends Richtung Selmer zeichnen sich ab.

    Ich weiss aber auch, dass einige dieser Jungs ein Nebeneinkommen aus dem frühen Erkennen von Trends und entsprechend gewinnbringendem An- und Verkauf von Instrumenten ("flipping" auf Neudeutsch) erzielen.

    Durch die oft weder sichere noch hohe Bezahlung als Musiker ist das teilweise ein Muss.
    Insofern kann das Sammeln bzw. das Besitzen einer gewissen Auswahl an Instrumenten hier sicherlich ein Nebenprodukt des Spielens und Unterrichtens sein.

    Das sind dann wahrscheinlich "sammelnde Spieler" :-D
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ DirkThomsen

    "... Hier im Forum hat es für mich mitunter den Anschein, als seien die spielenden Sammler in der Mehrheit"

    Der bisherige Stand der Umfrage sagt, dass 73% sich als
    "Spieler" sehen...anders als Du vermutet hast (ich habe es
    auch so vermutet wie Du)

    @ Roman_Albert

    Das ist ein inressanter Aspekt und für mich klingt er auch einleuchtend. Bei meinem Lehrer kann ich das auch feststellen. Das würde auch den Hype (Wertzuwachs) bei Selmer z.T. erklären, weil die sich gegenseitig "hochschaukeln".

    LG

    Dreas
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Also ich selber spiele auf allem worauf ich spielen kann und bei dem ich mich in allen Dingen wohlfühle. Der Name der Marke oder das Modell ist mir da egal, Hauptsache das Horn ist einfach gut und passt zu mir.
    Ich kenne etliche Kollegen die alle ganz unterschiedliche Hörner spielen und lieben. Es hängt einfach vom einzelnen ab und ich habe auch schon Kannen von Selmer in der Hand gehabt die eher in die Rubrik Luxusaschenbecher gehörten als daß man sie als gutes Saxophon bezeichnen kann (mein Sopran z.B. toller Sound, Murks Mechanik, zickig im Spielgefühl). Es gibt tolle Saxophone von vielen Herstellern, man muss nur das passende suchen und es hat nie was mit dem Namen oder dem Preis zu tun.
     
  10. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Während der vergangenen sechs Jahre habe ich schon viele Hörner gekauft, überholen lassen, wieder verkauft, ausprobiert und manchmal auch selber den Schraubenzieher in die Hand genommen.
    Nicht mehr trennen werde ich mich von einem uraltes Conn NW1, einem Martin Indiana, einem King Zephyr von 1944 und
    - last but not least - einem Buescher Silvertone.
    Dieses Buescher war mein erstes Horn, das ich beim ami-ebay ersteigert hatte, eine Versandhaus-Kanne für gerade mal 200 Euro, die ausgebeult und gelötet worden war und alles andere als eine Schönheit ist.
    Dafür ist der Klang hervorragend, die Intonation einwandfrei, und wenn in der Band mal jemand darüberstolpert ist es auch nicht so schlimm.
    Ich halte es wie Saxhornet, Name und Preis sind egal, es ist nur wichtig wie das Horn klingt und wie ich damit klarkomme.
    Auf den Spieler kommt es an, nicht auf das Equipment.
    Einen geilen Sound kann man sich nicht kaufen, und das ist auch gut so.

    Gruß Hans

     
  11. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    guten Tag Andreas,


    klar, aber nur, wenn Du dich hochschaukeln läßt. Ein Bekannter von mir hat vor, ich weiß nicht, 40 Jahren, ein Mark 6, für 700 DM erworben, alle anfallenden Reparaturen selbst erledigt, das Ding 40 Jahre lang vollgesabbert. Kürzlich wurden ihm 5000 Teuro dafür bezahlt.

    Jeden Tag steht einer auf, der das macht, Du mußt ihn nur finden.

    Ich hatte das Teil auch gespielt. Mein, z. B. Vintage Tenor ist, für mich, das besser zu spielende Saxophon.(Fingersatz)

    Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Gruß
    Hanjo
     
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