Urlaubsbedingtes pausieren von 4 Wochen!? Schlecht für Ansatz?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von nanpan, 8.April.2009.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich habe seit einigen Tagen einen Silencer. Bei Gelegenheit und wenn ich über längere Zeit damit gearbeitet habe, werde ich mal meine Erfahrungen etwas ausführlicher schildern.

    Hier erst mal nur Folgendes:

    Wer glaubt, von seinem Saxophon, resp. dem ungedämpften Mundstück einfach mal so auf den Silencer wechseln zu können, und ein bisschen zu üben ist heftig auf dem Holzweg.

    Der Silencer hat eine deutlich andere Ansatz- und Blasdruckcharakteristik.

    Das heißt, man sollte sich vorher einige Zeit mit dem Gerät vertraut machen, sonst geht es einem so wie Rick mit seiner Klarinette. Nach dem Urlaub spielt er perfekt den Silencer, aber aus dem Sax kriegt er keinen Ton mehr raus.

    Für Anfänger bin ich ehrlich gesagt sogar recht skeptisch, ob man das Teil überhaupt empfehlen soll.

    Gruß,
    xcielo
     
  2. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ja nachdem was ich alles gelesen habe, ändere ich quasi alles bis jetzt gelernte über den Ansatz und die Blastechnik!

    Wirkt sich das denn dann auf einer negativen Art beim Saxpielen später aus?

    Denn wenn der Wiederstand so groß ist beim Silencer und bei meinem Sax nicht, dann ist es was völlig anderes! :-/ *grübel*
     
  3. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo nanpan,

    ich war 15 tage im krankenhaus und total überrascht. nach ganz kurzer zeit war das wenige, das ich kann, wieder abrufbar.

    total überschaubare probleme. nicht annähernd so schlimm wie erwartet.

    gruß
    hanjo
     
  4. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Hmmm.... ja das kann sein, dass es wirklich nicht weg ist, obwohl ich ja ne ganze Weile länger weg bin!

    Jedoch wäre der Silencer ja auch ne Sache die nicht NUR für den Urlaub wäre!

    Für jede längere Autofahrten, bei der Arbeit, halt ganz schnell Griffbereit! ^
    Nur bin ich jetzt wie in dem Beitrag von dir erwähnt etwas verunsichert!
     
  5. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    nach einigen längeren Urlauben ohne Saxophon konnte ich feststellen,dass ich jedes Mal wenig verlernt hatte.

    Gut - die Muskulatur musste sich nach der Pause wieder an die Arbeit gewöhnen. Das war nach aber nach ca. einer Woche kein Thema mehr. Und wenn unmittelbar nach dem Urlaub ein Termin anstand - dann konnte ich´s so einrichten, dass alles passte.

    Der Kopf hatte im Urlaub offensichtlich weiter gearbeitet.Vermutlich war er froh über die Pause und darüber, Vieles der Übungsarbeit der letzten Monate verarbeiten zu können.Manches ging nach dem Urlaub besser.

    Wenn ich Instrumente mit in den Urlaub nahm und nehme, dann um dort auch Musik machen zu können - nicht aber um auch im Urlaub übungsmäßig das fortzusetzen, was ich die übrige Zeit des Jahres fast jeden Tag mache.


    Derartige Versuche habe ich aufgegeben. Wenn Urlaub, dann Urlaub - und Musik, wenn´s sich ergibt.

    saxclamus
     
  6. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, Moin aus dem Norden! :)

    ich denke, die Gefahr urlaubsbedingten Verlusts von Ansatz und Spielfertigkeiten ist zweifellos vorhanden, wird aber auch oft überbewertet.

    Grundsätzlich ist Lernen ja ein komplexer Prozess, an dem während unterschiedlicher Lernphasen die verschiedensten Hirnbereiche beteiligt sind. Generell lässt sich sagen, dass in Anhängigkeit davon, wieweit Fertigkeiten in dem Bewusstsein nicht mehr willkürlich zugängliche Bereiche übernommen wurden, diese dann nicht mehr ohne weiteres verloren gehen.

    Dieser Prozess der Verlagerung ist allerdings recht zeitaufwendig und bedarf, solange er auf den konkreten Fall bezogen, noch nicht abgeschlossen ist, ständiger Auffrischung. Dies ist natürlich auch der Grund dafür, dass Übung durch nichts zu ersetzen ist.

    Bei einer Pause von Wochen oder auch Monaten werden Ansatz und Fingerfertigkeit in muskulärer Hinsicht natürlich leiden, dieser Verlust ist durch Übung anschließend jedoch leicht wieder aufzuholen. Bis dahin sicher erworbene technische Fähigkeiten jedoch bleiben erhalten, sonst waren sie eben noch nicht genügend gefestigt!

    LG - Chris
     
  7. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man sich die physiologischen Aspekte des Saxophonspielens anschaut, mal ganz sachlich, liegt es nahe, dass ein Urlaub eher nutzt als schadet.

    Muskeln atrophieren nicht so schnell, im Notfall kann man sich ja auch mal ein paar Wochen mit Küssen über Wasser halten. Mit der Tonbildung und dem Gedächtnis ist das wie mit Radfahren, so schnell vergisst man das nicht, wenn man es einmal richtig gelernt hat.

    Ich hab in meinem Saxophonleben viele lange Pausen gemacht, und der Ton ist natürlich ein bissl rostig hinterher, aber nichts, was man nicht mit ein wenig Übung hinbekommt.

    Wenn man natürlich den Super 2-Stunden Gig mit vielen Langtonpassagen und/oder Soli, oder einen Studiojob hat, fährt man nicht bis zum letzten Tag davor in Urlaub und tritt dann frischgebräunt aber ungeübt zur Arbeit an, aber ansonsten würd ich mir keinen Kopf machen.

    So richtig besser wird man aber auch nicht vom Pausieren, auch wenn ein wenig Distanz oft den Blick klärt.
     
  8. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Na, meine Frau wird mir eine verpassen, wenn ich im Urlaub zu ihr komme und sag "hey, Schatz, die Saxophone sind zuhause geblieben, der Notfall ist eingetreten, küss mich..." :lol:
    Aber zurück zum Ernst der Lage ( ;-) ):
    Ich merke es jedes Jahr aufs neue, dass einige Wochen Nichtstun mehr nützt als schadet, ob am Saxophon oder an der Orgel, ganz egal, das tut immer sehr gut, die Wiedereingewöhnungsphase ist wirklich nicht lang und man ist positiv überrascht, was alles ganz ohne Üben lockerer wird.

    Alles Liebe

    Toffi
     
  9. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo christoph,

    was ist das für ein mann? (avator)

    gruß
    hanjo
     
  10. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Das ist Mr. VoxSaxOrganum - also ich ;-)
     
  11. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Sagt mal wo gibts die Silencer jetzt eigentlich? Finde die nirgends!
     
  12. rbur

    rbur Mod

    gibts bei Duchstein
    http://www.saxophon-service.de/shop/index.htm
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Was man einmal konnte, ist nicht nach 4 Wochen völlig verschwunden. Vielleicht nicht mehr ganz so sicher (wie Freihändigfahren mit dem Fahrrad, aber in kurzer Zeit ist wieder alles da.

    Ich würde mich (hab ich auch kürzlich) ein wenig mit Noten, der Theorie, oder (ganz wichtig für mich)dem Rhytmus beschäftigen............
    A-Vo-Ka-Do
    Danke Anke
    Halt den Dieb

    Die "Freiburgisten" wissen was ich meine, es lässt sich auch erklären.

    Wenn man sich dafür (jeden Tag) ein bisschen Zeit nimmt, hat man im Urlaub sehr viel für die Musik getan. Und braucht kein schlechtes Gewissen zu haben.

    LG,

    Joe
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo Panta,

    habe mein Silencer-Exemplar immer noch nicht ausprobiert - und ich schließe mich absolut den Vorrednern an:
    Eine Sax-Pause von ein paar Wochen ist kein Weltuntergang, kann im Gegenteil sogar sehr hilfreich sein, damit Dein Gehirn endlich die Übe-Erlebnisse der Vergangenheit verarbeitet.

    Meine Klavierlehrerin (sie ruhe in Frieden...) gab mir in meiner Jugend den wertvollen Tipp, mir vor Konzerten nicht pausenlos die Finger wund zu üben, sondern eine Unterbrechung von MINDESTENS einer Woche (natürlich nach intensiver Übe-Phase!) einzulegen, damit sich das Gelernte "setzen" könne. :cool:

    Dieser Tipp war sehr hilfreich, ich gebe ihn auch gerne an meine Schüler vor Vorspielen, Aufnahmeprüfungen (sowie dem Abitur!) weiter, denn ab einem "kritischen Punkt" kann ständiges ehrgeiziges Üben (überhaupt Lernen jeglichen Bereichs) sogar kontraproduktiv sein. :-o

    Also:
    Genieß Deine 4 Wochen Urlaub vom Sax und mach Dich nicht verrückt! ;-)


    Beste Grüße,
    Rick
     
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