Verzweifelt - tief D kommt nicht!

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Berti, 10.Mai.2006.

  1. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @rolf - yts62:

    Quellenverweis habe ich diesbezüglich nicht. Ich vertraue da auf die Aussagen von Fachkräften während unzähligen Gesprächen, u.a. auch mit Thommy Inderbinen, der selber Hörner bastelt und sich mit dieser Thematik lange auseinander setzen musste.
    Weiter beruhe ich mich auf über mein Gehör und meine Muskulatur wahrgenommenen Erfahrungen bei selbst ausprobierten Übungen, welche diese Aussagen unsterstützen. Und zuletzt bestätigt mir das Stimmgerät gehörte Nuancen.

    ...unterschreibe ich leider nicht, weil ich weiss dass es ohne Veränderung des Ansatzes geht. Und diese - auch nur nuancierten - Veränderungen die grundsätzlichen Fehler der Saxophon-Intonation (obere Oktave zu hoch, untere Oktave zu tief) nur noch mehr unterstützen.


    Die Cats benutzen diese Veränderungen nicht dazu, dass der Ton überhaupt anspricht, sondern zur klangmässigen Modifikation. Wenn du Ben Webster mit seinem Sub-Tone siehst, dann modifiziert er den Ansatz meistens in der tiefen Lage, damit er seine Phrasen mit einem "phff-hff-hff" beenden kann.

    Weiter arbeiteten die alten Cats zum Teil mit lausig intonierenden Hörnern und da war es nötig, mittels Druck diese in die korrekte Intonation zu bringen.

    Ein Kollege musste am Nachmittag eines Konzerts von Michel Brecker sein Horn reparieren, weil es irgend einen Schlag erwischt hat. Brecker wartete gleich darauf und der Reparateur hat fast den Schlag getroffen, als er den Zustand des Horns in Sachen Dichtheit prüfte. Das Ding war ziemlich leck! Als er Brecker anerbot, auch noch dies und jendes kurz zu tun, damit es besser deckt, meinte Brecker, dass er dies ja nicht tun sollte, weil er sich so sehr daran gewöhnt hat und es so gut findet.
    Wenn ich dann Brecker spielen sehe, dann modifiziert er vor allem in der tiefen Lage den Ansatz (Stellung des Unterkiefers), damit der aus seiner Kanne den Ton überhaupt rausholen kann. Aber ganz mechanisch verändert er dabei auch den Druck, damit die Intonation wieder OK ist.

    All diese Ansprech-Modifizierungen des Ansatzes sind bei dichten Hörner jedoch nicht nötig und verändern - wie bereits erwähnt - die Intonation. Modifizierungen des Ansatzes sind meines Erachtens OK, wenn sie die Klangfarbe des Sounds betreffen.
     
  2. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Prinzipiell sind Ansatzänderungen nicht nötig wenn genügend Stütze aufgebaut werden kann. Die Töne sprechen zwar z.B. oben besser an wenn mehr Lippendruck aufgebaut wird, die Intonation haut dann aber nach oben ab.
    Allerdings sind Korrekturen der Lippenspannung (zumindest bei mir) teilweise nötig um die Intonation hinzubekommen. So ist beispielsweise das D2/E2 sowohl bei meinem Alt als auch beim Tenor zu hoch und über Zungenstellung/Rachenraum nicht mehr korrigierbar, hier muss der Ansatz gelockert werden, sonst funktioniert es nicht. Anderes Beispiel ist bei meinem Tenor Tief Bb und Tief C. Hier muss das C hochgezogen werden, das Bb gelockert werden, mit ein und demselben Ansatz ist die Intonation nicht machbar. Ansprechen tun aber beide prima.

    Gruß
    Markus
     
  3. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    @Ansatzänderungen
    Schwieriges Thema, wie ich meine.

    Als ich vor längerer Zeit hörte, dass man die Mundstückübung zur Ansatzausbildung regelmäßig machen solle, hab ich das mit meinem Anfängeransatz (Druck der Unterlippe auf das Blatt) ausprobiert und kam nicht sehr weit. Nach einem Ganzton war Schluss. Wie ihr sicher wisst, soll es aber bei der MPCÜbung über eine ganze Oktave und mehr gehen. Ok, dachte ich musst einfach mehr üben.

    Parallel dazu kam ich bei meiner Blues-harb beim Bending nicht weiter. Unmöglich dachte ich, das geht nie!

    Dann besuchte ich den Workshop von Jazzulli in Ffm. Da kamen dann die passenden Erklärungen. Das Thema war eigentlich ein anderes: Vibrato. Über diesen Weg kamn wir zur Ansatzfrage...

    Und siehe da, es war so als hätte mir JazzUlli den Generalschlüssel einer ganzen Stadt gegeben. Ich konnte recht schnell auf dem MPC über eine Duodezim spielen, konnte das Vibrato und kam mit den Oberton-Übungen schneller weiter. Zu meiner Überraschung schaffte ich auch das Bending bei der Blues-Harp. ... und wie?

    Der Lippenansatz reicht für all das einfach nicht aus. Es passiert im Rachenraum! Ich kann es nicht besser erläutern, weil die Änderungen nur im Mikrobereich liegen. Manchmal denke ich, dass ich eigentlich gar nichts verändere. Nur läßt es sich hören.

    Seit dem arbeite ich mit allem, was mir die Natur gegeben hat und das bringt mich auch weiter. Leider lag die ganze Zeit meine Technik etwas brach. Macht nichts! Dafür bin ich beim Sound weitergekommen.

    [size=small]Fazit:[/size]
    Der Schlüssel für den Ansatz liegt in der Mundstück-Übung.

    Also der Versuch, auf dem Mundstück einfache Melodien, wie bspw. "Alle Meine Entchen", zu spielen, also den Tonumfang von etwa einem Ganzton auf das Intervall einer Oktave auszudehnen. (Das sollte auf jedem Mundstück möglich sein)


    Zwar klingt es auf dem mpc nur sch....., dafür hört man jeden kleinen Fehler ;-) sofort.

    Noch ein Vorteil: Die MPC Übung läßt sich sehr transportabel einsetzen, weil man kein Sax mitzunehen braucht. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man das in der U-bahn spielen will...

    Ws geht da ab? Nun, der Spieler hat nur noch sich und das MPC, keine Tricks über Klappen oder Griffe, Verstärker oder sonstige Setuphighlights, nur der Mensch und sein Sound pur.

    Es gibt nichts, das deutlicher zeigen kann, wo der Sound entsteht. Nur Lippen, Rachenraum und Kehlkopf lassen sich muskulär steuern und parametrisieren den Sound.

    Also lassen sich auch alle drei dafür benutzen. Zu sagen, nur die Lippen oder nur die Stütze oder nur der Rachenraum,... wäre genauso falsch. Was bei dem Einen mit den Lippen möglich ist, läßt sich bei dem Anderen mit der Stütze erreichen, jede Mischnung ist denkbar. Was die größte Flexibilität ermöglicht, kann jeder selbst herausfinden.
     
  4. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    @Doellcus: absolute Zustimmung meinerseits.
    Hattest Du bei der Bluesharp beim Blasbending die Probleme? Ziehbending klappt bei mir relativ gut, die Änderung der Zungestellung und des Rachenraumes bewirkt allerdings übertragen auf die Mundstückübung oder das gewöhnliche Spiel auf dem Sax so gut wie gar nichts.
    Allerdings macht mir das Blasbending ziemlich Probleme.
    Wie war das denn bei Dir? Blasbending übertragbar auf die Mundstückübung?

    Gruß
    Markus
     
  5. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Ja, bedingt, das Prinzip ist übertragbar, also mir hat das Wissen durch die Beispiele auf dem WS, dass es so irgendwie gehen muss, enorm geholfen. Daran konnte ich dann weiter *üben* (sax/blues-harp). Zumindest bei der normalen Blues-Harp gibt es noch Tonlöcher, die mir da ihre Unterstützung versagen.

    Beim Sax ist die Tonformung ähnlich und doch verschieden. Ich vergleiche das mal mit dem Laufen/Gehen. Es funktioniert gleich und macht doch einen Unterschied, ob man langsam geht oder die 100 m in 11.2 Sec (meine pers. Bestzeit vor ein *paar* Jahren) schaffen will (WR bei 9.7?)

    Bei der Blues-Harp kann ich den Ton schon vor dem Tonloch formen. Ich kann den Punkt, der den Ton formt über eine Strecke von +/- 2 cm *laufen* lassen. Beim Sax empfinde ich diese Strecke deutlich kürzer. Das ist, wie gesagt, extrem schwer verbal zu beschreiben. Und man benutze das nicht als Anleitung. Wirklich helfen kann nur das eigene Probieren auf spielerische Art, also keine Vorurteile, alles darf probiert werden, nichts ist falsch.

    Ich glaube sogar, das Anfänger oft mehr auf dem Sax können als sie zunächst glauben. Sie wissen lediglich noch nicht, welche Technik sie grade probiert hatten, als bspw. der Ton plötzlich *multiphonisch* und scheinbar *falsch* klang. Sicher ist es dann auch noch schwerer, alles zu kontrollieren.

    Ich glaube auch nicht, dass man jede Technik am Sax draufhaben muss, um gut zu sein. Ich finde sogar das Zuviel an Spezialtechniken in einem Stück schnell ziehmlich langweilig.

    Ivan Rebroff bspw. konnte/kann über ein paar Oktaven singen, Billy Holliday nur über eine. Dreimal dürft ihr raten, welche/n von beiden ich lieber höre.
     
  6. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habs mit dem MPC allein versucht, war wohl nix :-(
    Mit dem S-Bogen klingt es halbwegs nach Ton und es läßt sich durch mehr oder weniger Lippendruck auch in der Tonhöhe etwas verändern. Macht es also Sinn mit dem S-Bogen dran zu üben oder NUR mit dem MPC allein??
     
  7. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Nur mit dem MPC!

    Also keine Hand und kein S-Bogen dahinter. Erwarte nicht, etwa so auftreten zu können, es klingt nicht schön! Aber da lernst du, die Tonhöhe zu kontrollieren. Und: Leicht ist es nicht! Aber es geht ;-)
     
  8. Berti

    Berti Kann einfach nicht wegbleiben

    Lol
    problem wie weggeblasen. woran lags?

    BLATTSCHRAUBE

    Hatte die ganze zeit eine rover dark gespielt und auf zufall hab ich jetzt meine alte standard ol schraube probiert ( die ich net genommen hab weil die scheiße is. un das mundstück bisii zerkratzt hat )
    siehe da, das hats gebracht... hmm

    tschöö! :-D :-D :-D :-D :-D :-D :-D
     
  9. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    So schlecht kann die *orginale* OL-Schraube allen Unkenrufen zum Trotz gar nicht sein. (Wenn sie erst mal kaputt ist, ist es sicher etwas anderes und bis dahin ist sie ziehmlich gut!
     
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