Vibrato

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Leachim, 7.Juni.2021.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das verstehe ich nicht. Wenn Vibrato doch alleine aus der Kieferbewegung kommen soll, dann wäre die Funktion vom Luftstrom entkoppelt. Heisst das dann, wenn ich leise spiele, dass ich mit dem Kiefer weniger arbeiten soll, als wenn ich laut spiele?
     
  2. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Was Rousseau meint, ist dass bei lauten Passagen man ein starkes Vibrato benutzt (starke Kieferbewegung) und bei ganz leisen Passagen gar keins. Bei mittellauten Passagen dementsprechend ein mittlestarkes Vibrato. Das Vibrato ist vom Luftstrom entkoppelt in dem Sinne, dass man den Luftstrom nicht vibriert. Der Luftstrom (die Intensität desselbigen -> Dynamik) beeinflusst aber, wie stark ich den Kiefer bewegen muss.
    Das ist jedoch eine sehr pauschale Aussage, die so heutzutage nicht getätigt wird. Da noch ganz viele andere Faktoren in den Einsatz des Vibratos reinspielen (beispielsweise Stilrichtung, Tempo des Stücks, harmonische Wendungen, etc.) und auch nicht von jedem gleich ausgeführt wird (werden soll).
    Es ist aber richtig, dass bei leisen Tönen eine schwächere Kieferbewegung benötigt wird als bei lauten Tönen für das gleiche Ergebnis in der Intensität des Vibratos. Genau so wird bei hohen Tönen oder Tönen mit wenigen geschlossenen Klappen eine schwächere Bewegung benötigt als bei tiefen Tönen oder Tönen mit vielen geschlossen Klappen (bspw. d'').
     
    ppue, Otfried, Catweazle und 2 anderen gefällt das.
  3. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Stimme voll zu.
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dem stimme eher zu.
     
  5. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Das ist auch klar. Der vorigen Aussage vorigen stimmst du also nicht zu, weil du das so betonst?
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist für mich unklar beschrieben.
    Ist das Ergebnis im Klang gemeint, also wenn ich leise spiele, spiele ich auch nur ein bischen vibrato und umgekehrt, spiele ich richtig laut, dann lasse ich es richtig eiern, dann verstehe ich es nicht
    Wenn der aufwand gemeint ist, dass ich den gleichen vibratoeffekt bei leisen Tönen mit weniger Aufwand, bei lauten passagen mit mehr Aufwand bekomme, dann sehe ich das auch so.
     
  7. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Das Erste ist das, was Rousseau sagt und ich im ersten Absatz beschreibe, jedoch am Anfang des zweiten Absatzes dazuschreibe, dass das heutzutage nicht so gemacht wird. Das Zweite was du schreibst beschreibe ich im zweiten Absatz.

    Vielleicht wird es folgendermaßen klarer - ich hatte den Satz über den Luftstrom im Nachhinein hinzugefügt, wie ich jetzt sehe, an einer unpassenden Stelle. So rum ist es besser:

    "Was Rousseau meint ist, dass bei lauten Passagen man ein starkes Vibrato spielt (starke Kieferbewegung) und bei ganz leisen Passagen gar keins. Bei mittellauten Passagen dementsprechend ein mittlestarkes Vibrato.
    Das ist jedoch eine sehr pauschale Aussage, die so heutzutage nicht getätigt wird. Da noch ganz viele andere Faktoren in den Einsatz des Vibratos reinspielen (beispielsweise Stilrichtung, Tempo des Stücks, harmonische Wendungen, etc.) und auch nicht von jedem gleich ausgeführt wird (werden soll).
    Es ist aber richtig, dass bei leisen Tönen eine schwächere Kieferbewegung benötigt wird als bei lauten Tönen für das gleiche Ergebnis in der Intensität des Vibratos. Genau so wird bei hohen Tönen oder Tönen mit wenigen geschlossenen Klappen eine schwächere Bewegung benötigt als bei tiefen Tönen oder Tönen mit vielen geschlossen Klappen (bspw. d'').
    Das Vibrato ist vom Luftstrom entkoppelt in dem Sinne, dass man den Luftstrom nicht vibriert. Der Luftstrom (die Intensität desselbigen -> Dynamik) beeinflusst aber, wie stark ich den Kiefer bewegen muss."
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Juni.2021
    Rick und Gelöschte 11056 gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Luftvibrato...
    Bittesehr:



    Bin über "From the inside out" über Ed Calle (einen der wenigen, der das angeblich praktiziert) gestolpert.

    P.S.: Wer's Vibrato lernen will: Mark's Buch "From the inside out" hat sehr interessante und hilfreiche Übungen drin.
    Abgesehen davon, dass man sich die Videos davon auf youtube reinziehen kann. Und da steckt mal Wissenschaft dahinter.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Juni.2021
    gefiko, kokisax, JES und 4 anderen gefällt das.
  9. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Danke für das Posting, Scott! Gefällt mir gut!

    Leachim, der den Thread eröffnete, schreibt schon seit langem nichts mehr.

    Ich frage mich gerade, ob ein/e Newbie, der/die diesen langen Thread liest, motiviert ist oder eher frustriert?
    Bringt er/sie das Saxophon zum Schrotthändler oder sehen wir ihn/sie bald im Fernsehen mit dem schnellsten Vibrato der Welt?
     
  10. GelöschtesMitglied10927

    GelöschtesMitglied10927 Guest

    Mal eine Frage an jene, die ihr Vibrato mit dem Metronom üben. Welches Tempo stellt ihr ein und wie viel Schwingungen spielt ihr pro Schlag bzw. was wäre euer Ideal?
     
  11. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Ich empfehle dir zum Lernen. Beginn mit Tempo 120 immer nur mit einer Schwingung pro Schlag. Ganz gemütlich.
    Danach steigern auf 2 Schwingungen pro Schlag.
    Mein Ideal ist 4 Schwingungen pro Schlag.
     
  12. GelöschtesMitglied10927

    GelöschtesMitglied10927 Guest

    4 Schwingungen pro Schlag bei Tempo 120?! Sportlich.
     
  13. GelöschtesMitglied10927

    GelöschtesMitglied10927 Guest

    Vielleicht mein ich mit Schwingung aber auch was anderes. Ich meinte vom Ausgangpunkt losschwingen und wieder zurück.
     
  14. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich persönlich drossel das Tempo mit meinen Schülern gewaltig. Wir starten bei etwa 70 bpm mit riesigen und lauten Schwingungen. Damit sie ein Gespür dafür bekommen (auch bezüglich Atmung), was alles geht und aus ihrer viel zu festen Ansatzstarre erwachen. Gleichzeitig machen wir Mundstückübungen. Dann irgendwann doppelt so schnell mit kleineren Schwingungen. Ich starte relativ früh damit, vielleicht nach einem 3/4 Jahr Unterricht.
     
  15. GelöschtesMitglied10927

    GelöschtesMitglied10927 Guest

    Was ist dein Ideal? Wo soll der Schüler ankommen?
     
  16. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Nirgendwo. Wir machen dann irgendwann ohne Metronom weiter. Es muss gut klingen, und das tut es am ehesten, wenn man keinen bestimmten Puls oder Rhythmus anstrebt, sondern es als natürliche Verlängerung der eigenen Stimme sieht. So fühle ich das jedenfalls und spiele es auch so.
     
    Sax a`la carte, Catweazle, JES und 2 anderen gefällt das.
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So war es sicher nicht gemeint.
    Anhaltspunkt für ein (klassisches) Vibrato ist 300 durch Tempo.
    Die langsamen Ferlings sind alle auf 72.
    Später dann wollte der Mule 76, und 4 pro Beat, da kommt es dann noch genauer auf die Formel oben hin.

    Ich würde mit
    60.....76 die Viertel mit Halben Noten dann Viertel, Achtel, Triolen, Sechzehntel, Quintolen, Sextolen üben.
    Mit einem F#2 beginnend. Immer ein paar Noten dazu, Tempo steigern.
    Das dauert seine Zeit.
    So leitet es des Mark Watkins an.

    Jazzvibrato ist anders :)
     
    JES, Rick und GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  18. GelöschtesMitglied10927

    GelöschtesMitglied10927 Guest

    Ja, in Deutschland bzw. Berlin wird das auch so unterrichtet und auch alle die ich kenne, welche von Johannes Ernst kommen, machen es so. Ich hab nur festgestellt, dass mein eigenes Vibrato mittlerweile viel schneller ist - sechs Schwingungen (ich mag die Dynamik der Triole) bei Tempo 80 - und es hat mich interessiert, wie eure Präferenzen so sind.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14.Juni.2021
    Rick gefällt das.
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Amplitude und Frequenz des Vibratos ist m. E. situationabhängig, je nach Musik, Tempo und Geschmack unterschiedlich.

    Daher kann es keinen festen Zielwert geben.

    Aber natürlich kann man sich von langsam in Richtung schneller durch gezieltes Üben hinbewegen, ggf. auch mit Metronom.

    Gruß,
    Otfried
     
    noodles, JES, saxhornet und 3 anderen gefällt das.
  20. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Das ist jetzt aber auch nicht sooo ein riesiger Unterschied... ;-)
     
    Rick gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden