Was spielen zum Trauerfall?

Bach
"Air"

"Arioso" aus der Kantate BWV 156 "Ich steh mit einem Fuß im Grabe" (geht auch gut ohne Begleitung, mit ist natürlich noch schöner)
(kein besseres Beispiel gefunden)



Händel
"Sicilienne"



und natürlich "Largo" von Händel

 

Nearer my god to thee

 

Vielleicht auch die nächsten Angehörigen erst mal fragen, was denn die Oma denn gerne gehabt hätte..oder was im Sinne der Angehörigen am besten passen würde.

Nach eigenem Geschmack entscheiden, ist oft der falsche Weg

 

Meine Tochter hat auf dem Begräbnis meiner Mutter Amazing Grace gespielt, zugegeben auf einem Dudelsack,
ich bei meinem Vater Aud Lang Syne auf dem Alt.

Just my 2 ct.

 

Puuuuh

war mir natürlich klar, dass ich mehr oder weniger zugeschmissen werde mit Vorschlägen

Einiges finde ich sehr schön, bspw. die Pavane von @Ton Scott. Allerdings finde ich die Marsalische Interpretation richtig grottig. Hätte nicht gedacht, dass so ein so hochkarätiger Musiker mit so miserablem Ansatz spielt. Aber ok, war da wohl noch jünger. Aber bitte darüber nicht jetzt und hier diskutieren. Vielleicht mach ich mal einen speziellen Sopran Thread auf, wenn ich das hier hinter mir habe.

Natürlich ist nachzufragen, in welcher Richtung es denn sein soll, aber da war die Antwort bisher eher mager. Ich selbst kenne die Person nicht, und habe auch keinen Bezug zu ihr. Ist für einen Musikerkollegen (drummer), dessen Verwandte beigesetzt wird.

Ich muss es dann auch noch auswendig hinkriegen, das schränkt die Wahl zusätzlich ein, denn bis übermorgen bleibt mir nicht mehr all zu viel Zeit dazu, und im Auswendiglernen bin ich nicht so gut.

Jedenfalls vielen Dank für die vielen und teilweise sehr interessanten Vorschläge, die ich hoffentlich nicht all zu oft noch Gelegenheit haben werde umzusetzen. Denn ich spiele zu derartigen Anlässen äußerst ungerne und mache das nur auf entsprechendes Drängen und Bitten.

Viele Grüße,
Otfried

 

Interessant heißt...

 

Verstehe ich. Mir geht es genauso. Ich hab das beim Militär zig-Male machen müssen, und keinen Bezug zum Verstorbenen gehabt.
Das bestärkt mich in meinem Wunsch, bestenfalls einen Cage (4'33'') vom Band bei meinem Begräbnis zu kriegen.

Ich hatte am Wochenende ja unter anderem auch ein Konzert mit der Blasmusik.
Da wurden zu dem Thema interessanterweise auch zwei Stücke gespielt, die die oftmalige Skurrilität bei diesem Anlass zeigen.
Eine mit dieser Blasmusik befreundete deutsche Blasmusik hatte eine dann an Krebs verstorbene Musikerin, deren Lebensinhalt angeblich die Tuba war. Der Kapellmeister "meiner" Musik wurde nun beauftragt, eine Polka für sie zu schreiben, und irgendwie in's Trio - und jetzt kommt's "Näher mein Gott zu Dir" reinzubringen.
Ich konnte nicht umhin, trotz der traurigen Geschichte bei der Aufführung fast vom Sessel zu fallen.

Das zweite Stück - ich erwähne es jetzt auch, weil die Frage des Threaderöffners eh schon mehr oder weniger beantwortet ist - trifft das Thema schon eher, und hat mich sehr berührt, was bei Blasmusik eher selten vorkommt.
In dem Stück geht es auch um das Sterben, das Stück heißt "Rest", und ist in meinem Ohren gleichermaßen schön, traurig und hoffnungsvoll.



Liebe Grüße, Ton

 

für mich, dass es sich lohnt, sich damit weiter zu beschäftigen

 

Reiche ein nach.
Sorry

 

Da kann evtl. ein verkleinertes Notenblatt auf einer Marschgabel helfen. Das stört das Bild des "freien" Spielens nicht allzusehr und gibt Sicherheit. Habe das schon mal in einer Kirche so gemacht, es fiel kaum einem auf.

LG StefAlt

 

Wenn man einen Bezug zum Verstorbenen hat, stellt sich ein anderes Problem: zittriger Ansatz, mit den Tränen kämpfen ....

 

Mag sein.
Dass nur der Stabführer und nicht der Kapellmeister bei diesen Anlässen dabei war haben wir zum Untereinander-Tauschen der Trauermarschbücher benutzt...Also Horn spielt Klari, Tuba spielt Trompete etc.
Pietät haben wir groß geschrieben damals.

 

Das passiert mir schon an Allerheiligen, wenn wir den "Kameraden" spielen. Dabei kenne ich auf dem Friedhof weder einen Verstorbenen, noch einen Besucher und ich habe auch gar keine Beziehung zu dem Stück oder dessen Geschichte.

Es ist trotzdem einfach nur traurig.

Da sieht man mal, wie gut komponierte Musik ein emotionales Chaos anrichten kann.

 

Habe bei der Beerdigung meines Vaters gespielt und hatte all diese Probleme die Du beschreibst. Überstanden habe ich das nur deshalb, weil er sich dieses Stück gewünscht hat. Sonst hätte ich nicht gespielt!

 

Ich habe kein Problem mit dem vorhandenen oder fehlenden Bezug zu dem/der Verstorbenen.

Ich mag einfach keine traurige Musik (spielen). Schon mit Balladen habe ich gewisse Schwierigkeiten. Deren Häufung zuletzt im TOTM ging mir ziemlich gegen meine fröhliche Ader.

Dabei ist es übrigens für mich kein Widerspruch, dass ich trotzdem sage, dass ich Musik mit Tiefgang mag.

Bei der Beerdigung meiner Eltern und auch anderen mir nahe stehenden Menschen habe ich nie gespielt.

Gruß,
Otfried

 

Man könnte auch "He Looked Beyond My Faults And Saw My Needs" spielen, das ist die gleiche Melodie

 

LG

last

 

Londonderry Air
Auld Lang Syne.
Oder ganz plakativ Åses Død.

 

Das Gute dabei ist, das Ludwig Uhland (er war Abgeordneter in der Paulskirche), der Dichter, als 1848er, über jeden undemokratischen Anspruch erhaben ist.
Die Stücke Friedrich Silchers triefen im allgemeinen vor Sentimentalität...

 

....ist jetzt weder jazz noch klassik, aber als bekennender Billy Joel Fan finde ich dies sehr schön: