Wie bringt Ihr Eure Übezeit im Tag (oder in der Woche) unter?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Claus, 4.Mai.2017.

  1. flar

    flar Guest

    Moin, moin ppue

    Nicht umbedingt, mir hat mal jemand gesagt bis zu 100 km Anfahrtsweg sieht die Arge als durchaus machbar an. Ob das stimmt weiß ich nicht aber ich kann mich entsinnen als das Heeresmusikkorps Gronen aufgelöst wurde sind da einige Berufssoldaten/Musiker gewesen die in Bremen oder Vegesack ein Häuschen hatten und die täglich nach Wilhelmshaven gefahren sind, das sind rund 100 Km. Ein bißchen blöder Verkehr oder ungünstige Zugverbindungen und schon sind 1 1/2 Stunden für eine Fahrt weg und zurück muß man ja auch noch kommen. Die reine Arbeitszeit ist dann doch recht normal.


    Das wird wohl jeder kennen!

    Viele Grüße Ralf
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also Du meinst, wie viele Stunden er tatsächlich übt? Nicht genug... wäre seine Antwort. Jede freie Minute, die ihm noch bleibt, wäre auch eine Antwort.
    Also das ist unmöglich zu sagen, weil es sich jeden Tag ändert und davon abhängt, was sonst so ansteht. Das Studio ist Daves Büro, und an den Tagen, an denen er zuhause ist, verbarrikadiert er sich gegen 08:00 Uhr da oben, kommt mittags für eine Stunde raus, dann muss er gegen 17 Uhr für eine Stunde den Raum für mich freimachen, dann essen wir was zu Abend, danach geht er wieder hoch und bleibt oft so bis 22 Uhr drin. Egal ob wochentags oder Wochenende. An den Tagen, wo er am College ist oder Gigs hat, ist er oben, bis er los muss. Aber der Anteil der Übezeit ist sowas von variabel, das ist nicht einfach - wahrscheinlich sowas zwischen 1-3 Stunden rein Saxophon, dann ist da einfach sehr viel Admin - Emails mit Veranstaltern und Bandkollegen, Organisation von Setlisten, Noten für die Bands, Terminabgleichen, Transport/ Hotel organisieren, Anträge für Zuschüsse etc etc. Dann noch die ganze Unigeschichte, wo Dave den kompletten Jazz Pathway leitet, das ist auch nicht zu unterschätzen. Dann noch die Studio Arbeit, also Alben von anderen Leuten mixen und mastern. Jetzt steht gerade sein eigenes neues Album an, da ist jetzt fast alles soweit, dass es in die CD Manufaktur gehen kann. Da muss dann ein neues PR Paket her. Dann aktuell ein neues Matt Bianco Album, wo Dave die meisten Stücke zusammen mit Mark Reilly geschrieben hat, da sind jetzt noch ein paar Feinheiten, dann kann es im Sommer damit losgehen... Also es ist immer sehr hektisch hier, und so unglaublich viel an Organisation und allem möglichen, da ist echte Übezeit total wertvoll für Dave, da extrem selten. Er ist aber extrem diszipliniert, von daher schafft er es meistens, sich die Zeit noch irgendwie abzuzwacken.
    LG Juju
     
    Bereckis und GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  3. Wenke

    Wenke Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man das hier so alles liest, bekommt man ja ein noch viel schlechteres Gewissen, als eh schon :eek: Ich übe privat wirklich so gut wie nie, außer vielleicht mal vor einem Auftritt kurz die eine oder andere Stelle. Sonst komme ich leider berufsbedingt gar nicht dazu und bin heil froh, dass ich Unterricht und Bandproben habe, damit ich überhaupt zum Spielen komme. Zuhause traue ich mich aber auch eher nicht zu spielen, meine Mitbewohner müssen sich irgendwelche Tonleiter etc. nicht antun müssen :D Also alle die denken, sie üben zu wenig, seht euch mich an, dann ist eure Übezeit mehr als nichts ;)
     
  4. RomBl

    RomBl Guest

    Das ist ja ein häufiges Argument.
    Ich habe auch die ersten 20 Jahre meines Berufslebens immer Volldampf gearbeitet - viele Überstunden, Wochenende, Erreichbarkeit im Urlaub, der ganze Sch... Hat mir aber Spaß gemacht damals. Hobbies: fast keine Zeit - zum Saxunterricht am Freitag um 18 Uhr war immer ein Kampf.
    Den Driss hatte ich echt satt und habe mich selbständig gemacht. Wenn man dabei nicht den Ehrgeiz hat, Millionen zu verdienen, kann seine Zeit recht gut steuern. Termine für Freitags sind z.B. wenn möglich tabu, da habe ich am frühen Nachmittag i.d.R. Saxunterricht. Da können mich alle anderen mal kreuzweise.

    Mir tut das richtig und ich hoffe, diesen Status bis ans Ende meines Berufslebens zu bewahren. Ich lasse mir meine Zeit nicht mehr von der Arbeit diktieren.
     
    Jazzica und Dreas gefällt das.
  5. Wenke

    Wenke Ist fast schon zuhause hier

    Ne also ich arbeite selten zu viel, aber die Arbeitszeiten liegen doof + Fahrweg und so. Und als Bürokauffrau arbeitet es sich selten irgendwie selbstständig :) Aber es ist ok, jeder halt das was er schafft, zum Profi schaff ich es eh nicht mehr in diesem Leben :)
     
  6. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hi juju, bitte unbedingt bescheid geben wenn es zu bestellen ist!!! danke.

    zum üben. ich (versuche) spiele jeden tag zumindest den -grundsatz- um den ansatz zu halten, 10-20min. danach, wenn nichts ansteht, lass´ich mich treiben und spiele einfach was mir in den sinn kommt. einen direkten und konsequenten übeplan habe, hatte ich nie. hat mmn immer was mit zwang zu tun. und wenn du beruftstätig bist, ist dieser zwang nicht gerade förderlich.
    jetzt, da ich zeit ohne ende habe, spielt es sich auch erheblich stressfreier und cooler. im moment huddel ich meine, in all den jahren selbst zusammengefrickelte harmonik etwas auseinander. und mit dem vor einigen wochen hier über die kleinanzeigen erworbenen yss-custom-875 macht es nochmehr spass. ein irres sopran.
     
  7. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Zeit habe ich eigentlich genug - nur wie @Juju schreibt: Man muss auch noch die Energie und Lust dazu haben. Meine Kleine stellt da gar kein Problem da - im Gegenteil, manchmal bettelt sie, dass ich noch übe wenn sie ins Bett geht. Sie schläft dann super dabei ein. Ich möchte nicht wissen wieviele hier aus Rücksicht auf die schlafenden Kleinen abends nicht üben und in Wirklichkeit wären die Kurzen dankbar dafür und überhaupt kein Problem.
    Zusammengefasst: Ich habe keine Ausrede dafür, dass ich so wenig übe, ausser mein innerer Schweinehund und Müdigkeit wenn ich von der Arbeit komme.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Mai.2017
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Bei solchen Gegebenheiten hätte/ habe ich Sax nicht angefangen. Ich habe keine Familie, aber ich hatte eine Zeit, in der ich eine gute halbe Stunde in die Arbeit und eine 20er-Überstundenpauschale hatte, da kam ich kaum vor 18:30 heim - da kam ich gar nicht auf die Idee, was neues anzufangen. Dann wechselte ich aber zu einer Firma quasi in der Nachbarschaft, ohne Pauschale, und plötzlich war ich normalerweise um spätestens 17 Uhr daheim (wenn nicht was größeres zu besorgen war), und vertrödelte die Zeit bis zum Abendessen...
    Und es ist nicht so, dass ich sonst nichts täte, normal bin ich 4mal in der Woche tanzen, und dann kommt noch dies oder jenes im christlichen Bereich dazu.
    Aber letztendlich ist es jetzt so, dass ich die Zeit zwischen Arbeit/Einkauf und Abendessen für Sax nütze, was planmäßig an einem Tag dem Tanz zum Opfer fällt. Am Samstag ist die Übezeit leichter unterzubringen, und sonntags ist Pause - da lässt sich das zwischen Sonntagsruhe und Sport nicht so gut reinzwicken. Das ist jetzt nicht genug, um nächstes Jahr im Birdland aufzutreten, aber es geht was weiter.
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich akzeptiere den Alltag. Meine wichtigste Maßnahme war die berufliche 4-Tage-Woche.

    Nicht immer, wenn ich Zeit habe, wird geübt. Häufig bin ich hierzu einfach zu müde oder meine Konzentration ist im Büro geblieben.

    Manchmal spiele ich dann auch einfach nur. Mein Bass steht im Wohnzimmer, so dass ich ständig animiert werde.

    Hauptmotivation Bass zu üben, sind die Proben und neuerdings auch wieder der Unterricht.

    Saxofon und Klarinette übe ich inzwischen nur für Auftritte und vereinzelte Proben.
     
    deraltemann und Dreas gefällt das.
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Als ich im Angestelltenberuf noch richtig stark engagiert war, waren die Tage lang, die Dienstreisen häufig und die Kinder klein und anstrengend. Da gab es für mich leider kein Spielen und Üben. Fast 15 Jahre lang.

    Jahre später waren die Kinder größer und der Angestelltenberuf in gut geregelten Bahnen. Da habe ich wieder begonnen, mehrere Instrumente dazu gelernt und jeden Abend konsequent 75 Minuten zu Hause geübt. Von 18:30 bis 19:45. Oder es war Probe auswärts. Daran konnten sich die Familie und die Nachbarn halten.

    Seit einiger Zeit bin ich selbstständig tätig und könnte mir die Zeit völlig frei einteilen. Aus Gewohnheit bin ich aber bei dem alten Zeitfenster geblieben.

    So ein festes tägliches Zeitfenster finde ich ideal. Es ist für mich und auch für meine Umgebung ein fixes Ritual, da braucht man nicht mehr nach Zeit zu suchen und jeder weiß, was er zu erwarten hat.

    Ja, ich bin auch in der glücklichen Lage, in einem freistehenden Haus keine Rücksicht auf Nachbarn nehmen zu müssen. Trotzdem spiele ich nie nach 20:00.
     
    Saxfreundin und Jazzica gefällt das.
  11. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Wie bringt Ihr Eure Übezeit im Tag (oder in der Woche) unter?

    Das ist jeden Tag eine neue Herausforderung für mich und wird nach Dienstschluss abends zwischen Unterrichtsvorbereitungen, Korrekturen und privaten Verpflichtungen ständig mit mir neu verhandelt. Manchmal ist es frustrierend, weil so gar kein Fortschritt zu erkennen ist, weil u.a.
    - ich mich immer noch wie ein Anfänger fühle mit meinem Alto
    - meine Aufnahmen einfach nicht klingen, da ich abends keinen Nerv mehr habe mich durch die Aufnahmetechnik zu wursteln
    - manchmal nur noch apathisch vor dem Computer sitze und mich im Saxophonforum ums geliebte Saxspielen mit Euren Beiträgen bilde
    :oops:

    ... doch für das letzte Jahr bin ich schriftlich entschuldigt ;)

    DSC_0146.jpg

    Und motiviert ungemein für die Abschlussfeier 2018 kräftig zu üben ...

    :):)
     
  12. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    7 Uhr bis 18 Uhr = 11 Stunden

    11 Std Abwesenheit:
    - 1 Std Fahrt zur Arbeit
    - 1 Std Heimfahrt von der Arbeit
    - 1 Std Pause(n)
    ----------------------------------------------
    = 8 Std Arbeitszeit

    Sind 8 Std Arbeitszeit täglich "definitiv zu viel"? ... wohl eher Normalität für die arbeitende Bevölkerung.

    Dann noch die Familie mit Kindern nicht vernachlässigen, da wird es schon eng mit dem täglichen musizieren.
     
    deraltemann, last, flar und 3 anderen gefällt das.
  13. ppue

    ppue Experte

    Ja, definitiiv.
     
  14. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Puh, @ppue, da hab ich mit meinen 7 St. 48 Minuten ja nochmal Glück gehabt....
    Ist dann ja nur etwas zu viel...

    Leider Realität eines lohnabhängigen Angestellten, aber irgendwer muss ja von Euren SV- Beiträgen leben.....
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, wahrscheinlich Normalität, aber leider ziemlich ineffizient.

    Das merke ich jetzt, wo ich zum Arbeiten nicht mehr außer Haus muss. Ich arbeite gefühlt mehr und sicher viel effizienter (praktisch kein Leerlauf, weil ich nicht von anderen abhänge). Kann später aufstehen und trotzdem zur selben Zeit anfangen. Kein Stress im Stau. Kann jeden Tag zu geeigneter Zeit Sport machen und, nicht zu verachten: kann einkaufen, wenn es ruhig ist.

    Schon Teleworking bringt viel (wo machbar ...).
     
    GelöschtesMitglied7838, flar und edosaxt gefällt das.
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wo machbar!
     
    flar und sachsin gefällt das.
  17. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    ist bei mir leider nicht machbar,
    dafür mache ich nach Feierabend jetzt Telewalking!
    Echt ich kann stundenlang zu gucken. ;)

    Viele Grüße Ralf
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hatte in jungen Jahren auch das Gefühl, dass ich ständig zu wenig übe. Der Grund war, dass ich mich aufstrebenden Musikerinnen verglich, die hiervon leben wollten.

    Irgendwann hatte ich begriffen, dass ich alle Zeit der Welt habe, da ich nicht schnell gut werden musste.

    In meinem Beruf bin ich Profi und auch gut.

    In der Musik komme ich gut zurecht. Warum soll ich mich in meinem Hobby unter Druck setzen?

    Die Motivation zu Üben kommt aus Projekten, Bands und Unterricht.

    @Claus Akzeptiere den Alltag, weil du den dir so gewählt hast. Wenn du dies nicht kannst, dann verändere den Alltag. Wir haben alle die gleiche Zeit und setzen selber die Prioritäten.

    Meine persönliche Maßnahme nur noch 4 Tage zu arbeiten, führte dazu, dass ich beruflich und musikalisch deutlich motivierter bin.

    Auch gesundheitlich geht es mir deutlich besser.

    Aber jeder kann nur seinen eigenen Weg finden.

    Für die meisten Foristen/innen ist Musizieren Freizeit. Dies ist ein großes Privileg.
     
  19. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Sehr schön formuliert! :thumbsup:

    Lg
    Mike
     
    Bereckis gefällt das.
  20. OldButGold

    OldButGold Kann einfach nicht wegbleiben

    ich bin zwar auch un-selbständig tätig, und im Normalfall erst 19 Uhr zu Hause. Zum Glück kann ich die täglichen Arbeitszeiten etwas variieren, ansonsten hätte ich den Musikschulplatz zu 18 Uhr nicht annehmen können.

    Unabhängig vom Sax versuche ich, Prioritäten zu setzen und Dinge, die mich nicht voran bringen, zeitlich auszublenden oder zumindest stark einzuschränken. Dazu zähle ich für mich die Flimmerkiste, die ich inzwischen nur punktuell und gezielt anschalte, ebenso Facebook & Co.

    Nur so schaffe ich es, dass meine anderen Interessen - u.a. Bogenschießen, Tai Chi, Sport etc. - im familiären Wochenalltag ihren regelmäßigen Platz finden... Klar war das keine Umstellung von "heute auf morgen", sondern hat eine Weile gedauert. Und es kostet mich auch oft Überwindung, frühmorgens eine halbe Stunde noch früher aufzustehen, um Sport zu treiben.

    Dennoch bin ich zuversichtlich, mit diesem System die täglichen Sax-Übezeiten (30-45 Min.) relativ problemlos in den Wochenplan einbauen zu können. Soweit die "graue Theorie" - ich werde sehen, wie es sich umsetzen lässt :wink:
     
    Saxfreundin und Bereckis gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden