Wie harmonisieren?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 11.September.2022.

  1. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Saxoryx ,
    der 4/4 Takt sieht sehr ungewohnt aus und passt nicht zu dem Stück.
    Eine 3-er Metrik ( 3/4, oder 6/8 Takt wie auch gezeigt) passen viel besser....
     
  2. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    @kokisax
    Oder es ist eine interessante Variante..., siehe hier, Preview des ersten Stücks. Hatte @Ton Scott hier irgendwo auch schon mal vorgespielt.
     
  3. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Sebastian ,
    klar, kann schon sein, ist aber trotzdem ungewohnt...
     
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Wo siehst du einen 4/4-Takt?

    Ja, schön, @Saxoryx, genau so.

    Ein kleines Problemchen ist nun dabei aufgetaucht. Ist ja alles klingend notiert. Die Stimmen kreuzen sich, heißt, aus der Unterstimme wird plötzlich eine Oberstimme. Was tun?
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Wo siehst du einen 4/4-Takt?

    Ja, schön, @Saxoryx, genau so.

    Ein kleines Problemchen ist nun dabei aufgetaucht. Ist ja alles klingend notiert. Die Stimmen kreuzen sich, heißt, aus der Unterstimme wird plötzlich eine Oberstimme. Das wird nicht so gerne gehört. Was tun?
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Post Nr. 6.....:rolleyes:
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ha, ha, glatt übersehen.
     
  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ach ja. Daran habe ich jetzt gar nicht gedacht. Die untere Stimme nicht über die obere. Dann ist ja beides falsch. Beides muss unter dem E liegen. Was allerdings jetzt nicht viel Spielraum lässt. Die vorige Variante hat m.E. allerdings besser geklungen.

    upload_2022-9-13_15-47-23.png
     
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was vielleicht auch ginge, wäre so eine kleine Imitation, ist mir gerade eingefallen.

    upload_2022-9-13_16-2-5.png
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Deine erste Lösung funktioniert, aber ist doch stark E-lastig. Gleiche Töne in erster und zweiter Stimme lassen die Mehrstimmigkeit zusammenbrechen.
    Die zweite ist hübscher, aber weniger melodiös.

    Ich würde die erste Stimme eine Oktave nach oben beamen (beziehngsweise die Zweitstimme nach unten oktavieren).
    Das schafft Platz zwischen den Stimmen.
    Vielleicht so:
    upload_2022-9-13_19-19-51.png
     
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  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Trick 17. Klar! Das Ganze eine Oktave hoch behebt viele Probleme. Dann würde sogar meine allererste Lösung wieder passen. :) Da habe ich jetzt an diesem Stückchen viel gelernt. Warum allerdings parallele Quinten verboten sind, das leuchtet mir immer noch nicht so richtig ein. Das klingt ein bisschen dudelsackmäßig, aber ansonsten geht das doch. Gibt es da eine Erklärung, warum man die Quinten nicht nutzen sollte? Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

    upload_2022-9-14_9-42-37.png
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt keine Verbote in der Kunst. Es gibt aber Verhältnisse, die mehr oder weniger harmonisch klingen.

    Die Quinte ist für mich ein Intervall, dass gefüllt werden will, auf dass sie ein Geschlecht gekommt. Uns so klingt sie für sich alleine immer etwas hohl, wenig attraktiv. Wenn sie dann noch gehäuft auftauchen, klingt es für mich fade.

    Wenn dir deine Parallelen gefallen, dann spiele sie so. Sie passen allerdings nicht in die Harmonien, die du angegeben hast. Im elften Takt aber ginge das mit dem F sogar als Unterdomonante F-Dur durch. Manchesmal kann man Melodien eben unterschiedlich harmonisieren.

    Deine punktierte Halbe im ersten Takt muss eine halbe Note sein und alle Tönchen müssen eine Zählzeit aufrücken.

    Eine andere Sache ist die, dass zu überlegen ist, ob die eigenständige 2. Stimme nicht beim Prinzip der ersten 4 Takte bleiben sollte und die langen Noten der ersten Stimme rhythmisch untermalen sollten.
     
  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ja, auf jeden Fall. Das hier würde ich so nicht spielen. Das habe ich jetzt nur zur Illustration wegen der Quinten eingestellt. Da würde ich eher so etwas spielen wie das, was Du zuvor eingestellt hattest. Das klingt schon wesentlich besser. :)

    Harmonisieren und Improvisieren haben einiges gemeinsam, stelle ich gerade fest. Auch wenn es anders ist, wenn man die andere Stimme nur begleiten will und kein Solo spielen will. Aber ich habe jetzt einiges begriffen, was vorher höchstens intuitiv da war. Vielen Dank für die tolle Hilfe, die ich hier jetzt bekommen habe! :danke:
     
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  14. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Mir liegt noch ein Tipp die ganze Zeit auf der Zunge. Probier mal entgegen dem aktuellen Plan eine rein homophone 2. Stimme zu schreiben, d.h. Im exakten Rhythmus der Melodie, stets parallel oder vereinzelt in der Bewegung statisch oder gegenläufig,
    Das erzeugt ein gänzlich anderes Gefühl, nämlich das eines Satzes.
    Für den reinen Duettzweck wird das wahrscheinlich zu träge und lahm im Timing. Aber “aus einem Guss” zu spielen kann sehr schön sein. Deshalb kannst du dann die beiden Versionen vermischen, durchflechten.
     
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  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, gute Idee, @giuseppe

    Oder Begleitung mittels eines Riffs, Takt 12-14 durch die Imitation eines Walking Basses.

    upload_2022-9-15_18-39-12.png
     

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  16. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    In dem ganzen Zusammenhang hier mal eine Verflechtung zweier Melodien, eigentlich zweier Lieder: Silent night/Stille Nacht mit Night of silence. Hab ich mal in anderem Satz im Chor gesungen, also zweistimmig. Hat, finde ich, einen sehr schönen Effekt, wenn erst das unbekanntere Night of silence startet und dann als zweite Stimme Silent night einsteigt.

     
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  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist eine sehr gute Idee. Ich mag dieses "Choralhafte" auch. Wahrscheinlich habe ich zu lange im Kirchenchor gesungen und im Posaunenchor der Kirche gespielt. ;) Ursprünglich war das in gewisser Weise ja auch meine Absicht, indem ich die Tenorstimme einfach eine Terz tiefer gelegt habe als die Altstimme. Hat aber nicht so funktioniert, wie ich mir das gedacht hatte. Was ich jetzt nach den Hinweisen aus diesem Thread hier auch verstehe.

    Grundsätzlich habe ich da auch an die Art gedacht, wie Bach so etwas geschrieben hat. Das gefällt mir sehr. Nur bin ich leider nicht Bach. :( Ich beherrsche Kontrapunkt und so etwas nicht. Also kann ich das nicht machen. Aber ich würde es wirklich gern lernen.
     
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  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Sehr cool! :cool: Das könnte ich mir gut vorstellen. Nicht für das ganze Stück, sondern für einen Teil davon. Als innovativen Einwurf, sozusagen. :)
     
  19. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Gefällt mir sehr gut. Ist allerdings schon ziemlich "sophisticated" für so ein einfaches Konzert, wie wir es geplant haben. Aber eine sehr, sehr schöne Idee. Werde ich im Kopf behalten. Vielleicht können wir so etwas in der Art auch einmal machen. Mit unseren sehr beschränkten Mitteln von zwei Saxophonen, einem Bass und einer Gitarre. :)
     
  20. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Bach ist ein Meister dieser Disziplin. Also nicht nur Kontrapunkt, sondern bei einer zwei- oder dreistimmigen polyphonen Komposition scheinbar völlig autarke Einzelstimmen so zu legen, dass mehr als nur harmonische sondern tatsächlich momentan auch homophone Klangeindrücke entstehen.
    Dieses Vorbild darf man aber nicht als Maßstab nehmen. Du kannst aber zum Ausgangspunkt zurück gehen und eine zweite Stimme schreiben, die eben nicht nur Schusterterz ist sondern vor allem den hier diskutierten Regeln folgt. Und dann beginnt das fröhliche mischen.

    Bei deiner bisherigen Stimme macht die 2. Stimme die Band, Rhythmus und Harmonie. Vielleicht kannst du den Rollenwechsel reinbringen.
     
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