Wie lernt man am besten die Jazz Charakteristik beim spielen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxbasti, 7.Januar.2020.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Was anderes meinte ich nicht. Was hier und heute vom Publikum als Jazz Dance (die Insider sagen auch einfach "Jazz") bekannt ist, ist Synchrontanzen im Go Go-Stil - 70er Jahre halt. Die Lehrer dieser Schiene mögen von der Tradition dahinter wissen, sonst aber niemand.

    Hat sich aber vielleicht schon erledigt, denn heute heißt das Hiphop - die Musik ist etwas anders, die Figuren lässiger.
     
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  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das mag man alles bedauern, letztlich geht es beim aktuellen "Jazz Dance" auch darum, dass Leute sich zu Musik mit etwas Spaß bewegen. Das scheint zu funktionieren. Häufig finden sich dort schon mal Leute aus der Silverager Lounge, da klappt es mit dem lässigen Hip und Hop halt nicht mehr ganz so gut. Beim "Line Dance" ( beide Arten von Musik :)) stellt es sich wohl ähnlich dar. Müssen wir halt aushalten. Die singenden Saxophone haben wir auch überlebt. ;-)
    LG quax
     
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  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Noch besser finde ich "Jazz Pants".
    Aber mit denen geht Synchronhopsen wahrscheinlich noch besser.

    :D
    Mike
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @saxhornet
    Was du so sagst trifft meine Vorstellung dessen, wie es sein sollte und wie es vielleicht auch einige umsetzen.
    Was ich aber in meinem Umfeld höre, und auch wie man an einer musikschule mir das zu vermitteln, ist anders.
    Da geht / ging es eher: bestimme die Tonart, bestimme den Stil, dann ist das deine Skala und hier hast du ein paar licks. Die passt du jetzt an die Tonart an und nudelst die ab. Ziel erreicht.
    Das kannst du dir nicht anhören bzw ich habe fluchtartig die Schule verlassen. Das ist für mich weder Jazz noch eine Methode diesen zu vermitteln.
    Deshalb fand ich persönlich die Schule von o'neil, Jazzmethode, auch ganz gut, da musst du relativ früh ran mit selbermachen und zumindest für den mainstream Stil erhältst du ganz brauchbare Erklärungen zu dem wie und warum. Besser geht immer, vollständig ist das Werk auch nicht, mir fehlt die ganze Technik (wie kriegt man 50 Jahre alte Finger schnell) usw, aber als Begleiter zu einer klassischen Schule finde ich es nicht schlecht.
    Wenn ich mir eine ideale Schule schnitzen könnte, ich würde eine Art buhmke-schule mit etwas moderneren Stücken zur Vertiefung und passendes playalong auflegen, erweitert um ein bißchen jazzstyle.
     
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  5. saxbasti

    saxbasti Kann einfach nicht wegbleiben

    Aber darf man auch nicht die Autoindustrie vergessen mit ihrem Honda Jazz ;-) Warum haben die wohl das dort mit eingebaut, so besonders oder anders war das Konzept
    des Modells auch nicht.
    Man was meine Frage hier ausgelöst hat, war nicht meine Absicht aber ich muss echt ab und an schmunzeln. Top :)

    Schönen Guten Morgen :)
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hat mit Improvisation unterrichten wenig bis nichts zu tun.
    Dieses Vereinfachen kann Sinn machen, wenn die Zeit und Muße fehlt bei einem Schüler sich mit Akkordwechseln auseinanderzusetzen. Ich habe z.B. junge Schüler, die in der Schule in der Big Band spielen und dann einen Song wie Spain (Tempo 180-200) spielen müssen, da ist in der Kürze der Zeit (bis zur Aufführung) oft weder vermittelbar noch lernbar, wie man in dem Tempo jetzt dauernd die Skalen wechselt, da muss man vereinfachen, damit der Schüler eine Chance hat darüber zu spielen und ein halbwegs ordentliches Solo beim Musikabend abliefern kann. Generell ist das aber nicht der sinnvollste Weg, es ist ein Kompromiss unter Umständen bis der Schüler einen anderen Leistungslevel hat oder das Tempo eine andere Herangehensweise möglich macht. Wenn aber gar kein Zeitdruck herrscht, kann man das wunderbar didaktisch gut vermitteln, wo dann Harmonielehre, Gehörbildung und Improvisation miteinander verbunden werden.
    Leider kann auch jeder unterrichten, egal ob er dafür qualifiziert ist oder nicht. Und leider sagt es auch wenig über die Unterrichtsqualität aus, wie gut Jemand spielen kann. Ich habe einen Kollegen, der ein fantastischer Spieler ist und dem ich selber gerne zuhöre, der aber als Lehrer eine Katastrophe ist und dem die Schüler häufig weglaufen. Guter Unterricht setzt voraus, daß man unterrichten will und das Bedürfnis hat als Lehrer Zusammenhänge zu erkennen und zu begreifen und sich damit auseinanderzusetzen, wie man das so vermitteln kann, daß es dem Schüler hilft. Es tut mir leid, daß Du so schlechte Erfahrungen mit Lehrern machen musstest. Ich habe selber in meinem Leben in punkto Musik zig unfähige Lehrer gehabt aber darunter auch ein paar grossartige, die mir in einigen Dingen die Augen geöffnet haben und denen ich noch heute sehr dankbar bin. Weil deren Unterricht wirklich für mein Spiel einen Unterschied gemacht hat.
    Ich bin nicht so der O'Neil Fan. Sie ist nicht schlecht aber es fehlt einfach viel in meinen Augen, wie aber in anderen Schulen auch. Letzlich kommt man um einen Mix aus vielen verschiedenen Schulen nicht drum herum, wenn man Schulen nutzen will. Ich entwickle viele Übungen auch für meine Schüler selber. Und auch Bumcke, Klose, Londeix etc. nutze ich zusätzlich immer wieder gerne im Unterricht.
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin @JES :
    In anderen Schulen (die auch ihre Makel haben) wird wesentlich mehr in Richtung Gehörbildung gearbeitet.
    Z.B. Hören, Lesen, Spielen mit den "Echoübungen", wo Du Phrasen nachspielen sollst. Ist in jedem Kapitel (von gut 20) eine davon. Die werden natürlich schwerer.
    So viel in Richtung "Improvisation" oder "Nachspielen" finde ich in der Jazzmethode gar nicht.

    Cheers, Ton
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hallo Kollegen,
    Heute bin ich mal durch YouTube gestöbert. Angeregt durch eure Empfehlungen hier zu Dixieland. Ich habe da ein paar Stücke wiederentdeckt, die mich auf meiner Klarinette als Teenager schon gequält /begeistert haben. Die musste ich dann auch gleich auf dem Saxophon probieren. Was für ein Spaß, für mich, für meine Nachbarn vielleicht weniger. Jedenfalls, danke Jungs!!!
     
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  9. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Jazz-Charakteristik... tja... die ist wohl so vielfältig wie der Jazz selbst. Aber was insbesondere Phrasierung und Timing angeht (das klang irgendwo weiter vorne auch schon mal an): aufmerksam Frank Sinatra hören (vor allem so ab ca. Mitte der 50er). Seine Betonung, seine Artikulation, wie er manchmal einzelne Silben oder auch Pausen dehnt und zuverlässig an der entscheidenden Stelle immer wieder auf den Punkt kommt - diese lässige Eleganz (oder elegante Lässigkeit?): Das ist großes Kino, und da kann sich man was fürs Leben abgucken. Und hat immer Spaß dabei;-)

    Außerdem bist Du damit in guter Gesellschaft: "Ich hab damals viel über Phrasierung gelernt, indem ich mir Frank, Nat 'King' Cole und sogar Orson Welles genau angehört habe. Solche Leute sind einfach unschlagbar in der Art, wie sie mit der Stimme eine musikalische Linie, einen Satz oder eine Phrase formen." (Miles Davis, Autobiographie)
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2020
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  10. saxbasti

    saxbasti Kann einfach nicht wegbleiben



    Hat einer von euch die Noten dazu ich finde das ist echt schön zum lernen.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Was für eine Frechheit in Takt 13 und 14. Habe das Stück noch nie gehört.

    Versuche es doch heraus zu hören und gleich auswendig zu spielen, @saxbasti.
     
  12. saxbasti

    saxbasti Kann einfach nicht wegbleiben

    @ppue Danke für den Tipp warum bin ich nicht selber darauf gekommen.
    Das wäre eine super Übung um dieses auf einem Blatt nieder zu schreiben.
    Ich probiere das mal die Tage, heute Abend hab ich wieder üben.
    Morgen habe ich Unterricht und leider keine Orchesterprobe.
     
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