Wie schwierige Passagen schneller nachhaltig in die Finger bekommen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 14.Juli.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Danke für den Hinweis. Werd's reflektieren.

    Im Threadtitel steht übrigens "schneller" und nicht "schnell".

    Für mich macht das einen riesen Unterschied.

    "Schneller" meint für mich. Schneller kann sein, daß ich für eine Passage z.B. nicht mehr vier Wochen, sondern nur drei benötige.

    Wenn ich z. B. die Genauigkeit erhöhe habe ich eine komplexe Phrase schneller intus.

    CzG

    Dreas
     
  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    ;) Na dann musst Du armer solange im Nirgendwo verharren, bis jemand kommt und Dein Hirn rebootet. So wie der Prinz, der Schneewitchen wachküsst.
    Irgendwie spricht die Erfahrung gegen diese These, zumindest in dieser strikten Form. Unser Hirn ist im Allgemeinen klüger als wir glauben.
    LG quax
     
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  3. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Natürlich kommt man auch anders weiter. Aber stecken bleibt man mit der Methode nicht und es erspart einem die Frustration. Aber jeder so wie er will. Ich denke auch, dass nicht jede Methode für jeden passt, aber probieren geht über studieren!
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Musizieren ist eh eine komplexe Angelegenheit, bei der die unterschiedlichsten Hirnareale benutzt werden. Je nachdem, wie automatisiert ein Ablauf ist, sind dann bestimmte Areale mehr oder weniger beansprucht. Und je schneller eine Passage ist, desto eher müssen bestimmte Teile im Gesamtprozeß des Spielens automatisiert sein.
    Ich denke, Clownfisch meint möglicherweise das hier, vergl. S. 64-65:
    http://www.immm.hmtm-hannover.de/fi...kationen/Altenmueller_Handbuch_UEben_2005.pdf
    Also unterschiedliche sensomotorische Programme bei "langsam" und "schnell", weswegen das von langsam auf ganz schnell steigern nicht immer funktioniert. Aber da kommt es natürlich auch auf die individuellen Voraussetzungen an, auf das zu übende Material und auf das Instrument.
    Bei dem vorliegenden Beispiel von Andreas sehe ich zum Beispiel keinen Grund, warum das nicht funzen sollte, wenn man das Tempo erstmal total runterregelt und dann langsam steigert, denn das Zieltempo erfordert ja keine Geschwindigkeitshöchstleistungen.
    Ich denke, das mit den unterschiedlichen sensomotorischen Programmen bezieht sich wirklich auf Extremgeschwindigkeiten bei Profimusikern (und Reaktionszeiten, die ansonsten vielleicht noch in der Formel 1 nötig sind :D), wogegen das Problem bei Dreas zur Zeit ein Koordinationsproblem ist.

    LG Juju
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Juju

    Richtig. Ist ja nicht in einer Geschwindigkeit, die ich noch nicht beherrschen würde.

    Danke für die vielen wertvollen Tips.

    Hab's grad wieder geübt.

    Sicher ist, daß ich mit einem zu hohen Tempo angefangen habe und dann zu schnell schneller geworden bin (hab mich da verleiten lassen, weil ich das Thema ja flüssig Spiele).

    Jetzt bin ich auf 70 BPM runter und hab zum Metronom gespielt und siehe da die Phrasen kommen sauber (hab zunächst auch nur einzelne Phrasen gespielt).

    Jetzt setzen lassen, Sicherheit gewinnen und dann mal mit 75 BPM spielen.

    CzG

    Dreas
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich kann das in gewisser Weise bestätigen, was @Clownfisch sagt. Natürlich muss man eine schwierige Passage immer erst mal ganz langsam drauf kriegen, sie verstehen. Und dann wird man auch langsam schneller. Aber es gibt, bei mir jedenfalls immer einen Punkt, da macht es einen qualititativen Sprung. Langsam schneller wird dann nicht mehr besser. Ich muss dann zum Endtempo gehen, und mich da heranarbeiten, halt die zu spielenden Noten reduzieren, um es zu vereinfachen.

    Das liegt zum Einen daran, dass man eine Notefnfolge im langsamen Tempo immer anders spielt als schnell, zum Anderen wohl daran, dass irgendwelche Synapsen oder Hirn-Nerven-Muskelverbindungen bei höherem Tempo anders schalten als bei langsamem. Ich weiß es nicht, aber stelle es immer wieder fest.

    Mir wurde von Lehrern oft gesagt, ich würde zu schnell üben, ich solle es langsamer angehen lassen. Die hatten meine Probleme damit offenbar nicht, ist sicher auch individuell.

    @Dreas zu deinem Problem kann ich dir nur sagen, dass ab einem gewissen Alter das Lernen einfach schwieriger wird. Was ich vor 15 Jahren noch leicht und locker drauf gekriegt habe, dafür brauche ich heute Monate, wenn es denn überhaupt geht. Hier trifft leider der alte Spruch zu: Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmermehr. Da muss man dann einfach viel Geduldt mit sich aufbringen, auch wenn es schwer fällt.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    nach so vielen wertvollen Tipps, möchte ich noch den Hinweis auf ein Metronom geben. Ich persönlich habe auch sehr gute Erfahrungen gemacht, mit dem "sehr langsam beginnen - wiederholen - Tempo langsam steigern".
    Aber ich finde, das Üben mit Metronom wird unterschätzt. Wenn ohne Metronom geübt wird, erlebe ich es oft bei mir, aber auch bei Bekannten, dass die Stellen, die schon besser laufen, flüssiger und zügiger gespielt werden, als die "Problemstellen".

    Da ist glaube ich die Schwierigkeit verborgen, beim "langsam beginnen - schneller werden"-Prinzip. Das funktioniert nur, wenn das Tempo gleichmässig und über die ganze zu übende Stelle gesteigert wird.

    Also Metronom einsetzen! Vielleicht das Metronom auch über eine Stereoanlage laufen lassen, um es gut zu hören. Ich persönlich höre bis zu einem gewissen Tempo gerne jeden Schlag, sonst 1 und 3, wenns besser geht auch gerne nur 2 und 4.

    Wem das "normale" PIIIP des Metronoms zu langweilig erscheint, dem sei die App "Drum Beats +" für iPhone und iPad empfohlen, da können verschiedene Styles von Schlagzeug-Begleitungen im gewünschten Tempo abgespielt werden.
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Was meinen Schülern bei Problemstellen wie solchen ausgeschriebenen Verzierungen hilft, ist das Weggehen von den Noten und stattdessen Focus auf die Bewegung, die Grifffolge.
    Beim Sax ist es ja so, dass oft hoch komplexe Tonfolgen aus eigentlich banalen Bewegungen bestehen, die man sich auch separat ansehen kann, um sie zu verbessern.
    Manche haben einfach eine Verkrampfung oder eine ungünstige, schlecht angewöhnte Handhaltung, die ihnen manches erschwert.

    Und was machen die Profis?
    Ich habe in meinen Teenage-Tagen Tonleitern, Arpeggien und schwierigere Griffkombinationen einfach "gepaukt", habe mich da in einen Rausch reingeübt wie beim Sport, mit endlosen Wiederholungen.
    Und ich habe Vieles "vorgehört", hatte also eine konkrete Vorstellung im Ohr, wie das am Ende klingen soll, wie ein Zeichner oder Bildhauer, der seine Vorstellung vom Endprodukt umzusetzen versucht.
    Zuguterletzt habe ich nun mal die Geschwindigkeit gefühlt, kein Wunder bei einem Jugendlichen, da sind ja die meisten "Speed Junkies". Manche Leute fühlen einfach das hohe Tempo nicht, werden da unsicher, es macht ihnen Angst - dann wird das natürlich nichts, dann werden Stresshormone ausgeschüttet und es läuft gar nichts mehr. :-(

    Schnell zu spielen ist aber ähnlich wie mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn zu rasen, man muss innere Ruhe und Konzentration haben, darf sich nicht ablenken oder irre machen lassen.

    Deshalb gilt natürlich die Regel, wenn etwas partout nicht klappen will: Nicht erzwingen, sondern etwas anderes spielen oder vielleicht sogar mal ein paar Tage ganz aussetzen. Denn das Gehirn LERNT nicht während des Übens, sondern im Schlaf danach, da wird alles abgespeichert und vernetzt.

    Viel Erfolg!

    Rick
     
  9. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Da könnte es helfen die fragliche Passage kurz vor dem Einschlafen gedanklich oder auch mit dem Luft-Saxophon durchzugehen. Der Vorschlag stammt nicht von mir sondern von Barbara Oakley, bzw. ist aus ihrem Kurs "Learn How to Learn"
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Diese Erfahrung mache ich auch immer wieder. Stücke, die z.B. bei z.B. 100 bpm "gerade mal so" laufen, lasse ich einen oder 2 Tage liegen.
    Oft ist es am nächsten oder übernächsten Tag so, dass das gleiche Stück bei 120 bpm besser läuft als am Vortag bei langsamerer Geschwindigkeit.

    LG Bernd
     
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  11. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Spel sie mit halber Geschwindigkeit...
    Lass es liegen und probier es zwei Wochen später....
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ist der Panther denn etwa so schnell ?? o_O

    Der schleicht doch (in allen Passagen) eher gemächlich einher :)
     
  13. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    das muß heissen: ppue a ppue !:duck:
    LG Nem
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Geschwindigkeit ist eine Frage der Wahrnehmung, das solltest Du doch aus den Superman-Filmen wissen!
     
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  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sorry.....wer ist Supermann ???

    Hab' ich da etwa was verpaßt ??......Gemeinbildung ??? :(
     
  16. last

    last Guest

    Clark Kent.

    :) last
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein, ist er nicht....habe ICH auch nicht behauptet.....

    Dazu hab' ich auch was in Post #45 geschrieben....


    CzG

    Dreas
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ach daher.....:eek:...und ich dachte mit 56 geht es genauso wie mit 16....da hab' ich irgendwie die letzten 40 Jahre was nicht mitgekriegt....:D...Danke für die Aufklärung...;)

    CzG

    Dreas
     
  19. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Schnell ist relativ. :duck:
     
  20. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    hier ein Tip, wie man auch lernen kann schneller zu spielen:



    Viel Spaß beim ausprobieren.
    Der Saxbaer
     
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