Wie sinnvoll sind Licks beim Improvisieren?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ufosax, 25.September.2025.

  1. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    vermutlich Bebop dominant.
    Bezogen auf Dur-Skala: 1-2-3-4-4#-5-5-6-7-1 wobei 5 in C-Dur "g" wäre
     
  2. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Wer sich gar nicht mit irgendwelchen Pattern oder Licks beim Improvisieren beschäftigen will, dem empfehle ich folgendes Buch:
    Bildschirmfoto 2025-10-25 um 17.27.42.png

    Garzone selber sagte, dass er diese Idee daraus entwickelt hatte, weil Leute wie Joshua Redman zu ihm in den Unterricht kamen und er nicht das "alt gewohnte" lehren konnte.
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Aber das ist auch nur ein besonderer Algorithmus, oder?
     
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  4. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    So in etwa.
    Ich würde halt die 4# eher b5 nennen und die 5 nur einmal spielen. ;)

    Tendenziell im Bebop-Idiom auch eher abwärts und nicht nur bei der Dominante C sondern auch im Familien-Dur G, wo die flattened fifth zur flattened seventh wird und die gleiche Funktion erfüllt: Akkordtöne auf den Beat legen.
     
  5. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Zuletzt bearbeitet: 25.Oktober.2025 um 20:45 Uhr
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  6. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich bin gerade mehr verwirrt als erhellt. Ich kenne nur zwei Bebop Skales. Die Dominant mit Passing Tone zwischen 7 und 8 und die Major mit Passing Tone zwischen 5 und 6.
     
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  7. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    … naja, die dorische gibts noch, mit Durchgang 3-4
     
  8. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Schau dir mal den YT Channel „things I learned from Barry Harris“ an, den @Juju mal empfohlen hat Der ist von einem sympathischen Gitarristen, der wohl Unterricht oder Workshops bei dem Jazz-Pianisten Barry Harris besucht hat, der zeitlebens nicht müde wurde, Bebop und Postbop-Jazz ganz praktisch und wenig theoretisch zu unterrichten. In dieser Serie sind Inhalte von BH in verdaulichen Happen aufbereitet und man kann eigentlich immer was mitnehmen. Eine der ersten Folgen geht darum, wo man Halbtonschritte in Achtelketten einbauen kann, um Akkorde in den Vierteln zum klingen zu bringen. Im Prinzip überall, je nach Ziel der Linie. Niemand nannte es Bebop Scale damals, alle haben es einfach gemacht, ist so ein Fazit, ebenso wie, dass es nicht nur zwei oder drei gibt. Empfehlenswertes Abendprogramm, meines Erachtens aber Vorbildung hilfreich.
     
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  9. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Zwei Wochen Urlaub ohne Instrument und ich schreibe kompletten Stuss… :(

    Es ist selbstverständlich die Major mit der b6 und die Dominante mit der großen Sept zusätzlich.
    Asche auf mein Haupt… ab Montag wird wieder ordentlich geübt. Bebop müsste ich mal wieder… :confused:
     
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  10. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wobei das mit den eingefügten Tönen so eine Sache ist.
    Je nachdem können das durchaus ja auch andere Töne sein, kommt darauf an, wohin man will :)

    Bildschirmfoto 2025-10-26 um 13.48.10.png
     
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  11. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Haste Recht, war aber nicht das, was ich falsch gemeint habe.
     
  12. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    in seiner Einführung schreibt der Autor:

    "Playing them with random inversions and using a random chromatic
    approach, you are combining endless possibilities of not only non tonality, but,
    resolution that's found inside of a random flow in terms of what you're doing“

    Auszug aus
    Triadic Chromatic Approach
    George Garzone

    Somit soll eben kein einstudiertes Thema, kein einstudierter Lick oder Pattern zum Zug kommen, sondern die Abläufe sind zufällig.
     
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  13. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    @kindofblue : "Somit soll eben kein einstudiertes Thema, kein einstudierter Lick oder Pattern zum Zug kommen, sondern die Abläufe sind zufällig."

    .....endlich mal eine klare Ansage was man unter Improvisieren verstehen darf....trifft bes. für "freejazz"zu, aber auch für Abläufe bei vorgegebenem Thema.....
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich erkenne in der Methode keinen Sinn. Wenn der harmonische Bezug zufällig ist und auch Konsonanz und Dissonanz zufällig sind, dann höre ich zwar noch den Alghoritmus raus (so eine Art Mini-Zwölfton-Musik) sehe aber nicht, dass man hier noch mit Spannung und Entspannung arbeiten kann und das wäre für mich musikalisch nicht gewinnbringend.

    Zu meinen letzten Postings: Was ich meine, dass die Übergänge z.B. von Etüde zur Phrase, zum Pattern, zum Lick bis zur Impro fließend sind, zeigt die Dame hier sehr einfach auf:

    https://www.facebook.com/reel/1485176659440147
     
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  15. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Kann der Gewinn nicht darin liegen, dass man mit diatonischen Tönen auf bestimmten Zählzeiten landet und dass die chromatischen Töne der Bedeutung des Wortes entsprechend eine (klang-)farbliche Erweiterung bringen?
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Dann wäre es nicht zufällig. Aber vielleicht verstehe ich das auch einfach nicht.
     
  17. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Das schließe ich meinerseits auch nicht aus, dass ich die Methode nicht genau verstanden habe. :)
     
  18. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    1. Ich bin nicht mit der Garzone-Methode vertraut, aber nachdem ich mir eben auf die schnelle ein paar Notenbeispiele angeschaut habe, verstehe ich das Prinzip so: Die "normalen", erwartbaren Dreiklänge wechseln regelmäßig mit chromatisch nach oben oder unten verschobenen Dreiklängen. So entsteht ein Sound, der alle drei Töne zwischen in und out oszilliert. Das Grundprinzip ist sehr klar, nur die Details variieren (chromatisch nach oben oder nach unten gehen, Akkordumkehrungen spielen oder nicht, Linie geradeaus spielen oder abknicken). Wobei natürlich, je nachdem von welchem dritten Ton (1,3,oder 5) des ersten Dreiklangs ich auf welchen Startton (wiederum 1, 3 oder 5) des chromatisch verschobenen Dreiklangs ich rutsche, sehr viele verschiedene triadische Kombinationen möglich sind. Es geht also nicht immer nur von C auf entweder C# oder B. Bestimmt hat Garzone das im Verlauf noch um allerlei Sperenzchen erweitert, aber soweit bin ich jetzt nicht vorgedrungen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Oktober.2025 um 20:22 Uhr
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  19. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Weil mich die Methode zu interessieren beginnt, habe ich sie eben ein wenig auf der Gitarre probiert (dort sind die chromatischen Verschiebungen und Arpeggien einfacher zu spielen.) Es ist kein Pattern, sondern eine Prinzip mit klarer Grundidee, aber erheblicher Variationsbreite. Rein rechnerisch ergeben sich an jedem Übergang 18 verschiedene Möglichkeiten (3 mögliche Endstufen der ersten Triade x 3 mögliche Startstufen der folgenden Triade x 2 Möglichkeiten des chromatischen Übergangs, rauf oder runter) . Auf der Gitarre komme ich da schon rein - aber auf dem Sax, puh, da muß man echt schnell im Kopf sein. Ich werd's mal versuchen. Auf jeden Fall klingt es auf der Gitarre ganz cool, eben zu 50% out, aber dennoch nicht vollkommen sinnlos oder zufällig.
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Für mich sind licks/pattern Bausteine.
    Ich kann diese Bausteine selbst erzeugen, dann muss ich mich mit dem WIE und WARUM beschäftigen.
    Oder ich nehme fertige Bausteine, die ich ggf etwas modifiziere.
    Letzteres eher, wenn ich das WIE und WARUM noch nicht intuitiv drauf habe.
    Gerade, wenn ich nicht sicher in der Materie bin, sind fertige Bausteine eine Hilfe, bevor sonst gar nichts kommt. Mit zunehmender Routine lassen sich die fertigen Bausteine mehr und mehr durch eigene Ideen ersetzen.
     
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