Wie verwendet ihr das Metronom?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 17.Januar.2021.

  1. scenarnick

    scenarnick Admin

    So

    oder so?

    :)
     
    Mouette, quax, giuseppe und 2 anderen gefällt das.
  2. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    "Lost Back" statt Laid Back, das gefällt mir :D
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    @Brille
    Bevor ich antworte leider noch eine Frage: Was meinst du mit „in einer falschen Tonart“ hupen? (Solo oder mit Playalong, vorgegebene Melodie oder Impro)
     
  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Auch wenn das Wort "unmusikalisch" viel zu oft regelrecht missbraucht wird - es gibt sie - die hoffnungslosen Fälle. Häufig können sie auch nicht im Gleichschritt gehen - das Spiel "Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm" wird zur Zumutung für alle. Diese berühmte Frau singt nicht mit Absicht völlig daneben und merkt es auch nicht:

     
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  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Naja, wenn du z. B. G-Dur spielen solltest (notiert) und dann zuverlässig auf das fis verzichtest, ist das besonders bei langsamen Stücken irgendwann mal quälend. Zumindest für jene, die es hören.

    Und wenn jemand das beim Üben selbst nicht hört, sollte er vielleicht, naja, zumindest die Fenster schließen, wenn er schon sonst keine Empathie für die humanoide Umwelt besitzt. Aber natürlich wird es da paradox. Denn der Musikanten glaubt sich ja im perfekten Flow..... . :(
     
  6. scenarnick

    scenarnick Admin

    Es gibt einen ganz wunderbaren Film über diese Dame und ihre Selbstwahrnehmung. Besetzung Meryl Streep und Hugh Grant - lohnt sich anzuschauen :)

    Auch wenn @Brille sich an den besagten Nachbarn erinnert fühlen wird. (Ich hab auf die PLZ geschaut - wir wohnen weit genug auseinander, ich kann's nicht sein :) )
     
  7. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ah, Danke, jetzt verstehe ich es. Ich hatte nicht an einzelne falsche Töne (f statt fis) gedacht, sondern, dass jemand ein Stück (korrekt) transponiert oder dass jemand (korrekt) in G-Dur spielt, obwohl das Playalong beispielsweise in E-Dur ist.

    Ich glaube zunächst, wir haben unterschiedliche Bewertungen des Begriffs "unmusikalisch". Wenn ich mal das Beispiel von @gaga nehme: wenn ich diese Arie unauffällig intoniert als Maßstab dafür nehme, ob jemand unmusikalisch ist oder nicht, würden wohl die meisten Chorsängerinnen plötzlich als unmusikalisch abgewertet, obwohl sie ansonsten passabel im Chor mitsingen können. Ich finde, das Stück ist einfach viel zu schwer für F. Foster Jenkins und ich denke auch, dass sie merkt, dass sie daneben liegt, denn sehr oft korrigiert sie die Töne bei Wiederholungen und oft kriegt sie einfach die hohen Töne überhaupt nicht.

    Nun zu deiner bedauerlichen Nachbarschaft: ich finde das ehrlich bedauerlich, wenn dich das so stört und ich kann mir handwerklich schlecht gemachte Musik selbst auch nur leidvoll anhören.

    Wegen deiner Beurteilung Intonation bin ich verwundert. Ich hätte jetzt, wie meine Frage andeutet, ein schwierig zu intonierendes Instrument wie etwas eine Geige erwartet. Ein normal funktionierendes Alt- oder Tenor-Saxophon intoniert für mich - ich mag da wegen geringer Erfahrung falsch liegen - in gewissen Grenzen bereits von alleine nicht völlig schief, vorausgesetzt, der Ansatz für hohe Töne ist bereits genug entwickelt. Andernfalls ist der Lehrer schlecht, wenn er zu früh hohe Töne üben lässt. Ich spiele nun seit drei Jahren Saxophon und denke, selbst bei den Aufnahmen aus dem ersten Jahr würden musizierende Freunde nicht die Intonation bemängeln. Mein Lehrer sagt einerseits, dass ich ein gutes Gehör hätte, andererseits weist er mich oft genug auf Abweichungen in der Intonation hin, die mir selbst beim Spielen nicht auffallen. Erst in den letzten Monaten habe ich angefangen, die Intonation bewusst zu beeinflussen, bei anderen Instrumenten erkenne ich unsaubere Intonation auch irgendwie besser. Ich könnte mir vorstellen, dass du das auch mit einem eigenen guten Gehör eher kritisch bewertest. Andererseits bitte ich manchmal Mitmusiker, denen es selbst nicht auffällt, Gitarre oder Bass nachzustimmen und höre z.B. auf einer Aufnahmen von Gary Peacock schlecht intonierte Töne und mein ehemaliger Kontrabasslehrer meinte mal, Intonation bleibe auch dort für einen Berufsmusiker ein Leben lang ein Thema. Ich weiß nicht, ob ich von mir auf andere schließen darf, aber ich vermute mal, dass Schüler es meistens nach zwei Jahren wie im Fall deiner Nachbarschaft nicht beherrschen, die Fehler in der Intonation des Saxophons auszugleichen.

    Bei dem Verzicht auf das fis in G-Dur bin ich allerdings bei dir, dass das ein sehr grober Patzer ist. Es sei denn, er kennt das Stück vom Hören nicht und mit "f" statt "fis" hört es sich auch nicht völlig schief an. Es könnte einem Stück als kleine Septime eine bluesige Note geben. ;)

    Eine Zeitdauer von zwei Jahren finde ich gerade beim Saxophon im Hinblick auf Sound und Intonation einen zu kurzen Zeitraum, um abschließend zu beurteilen, ob jemand (komplett) unmusikalisch ist.

    Auch ein "korrektes" aber mechanisches Spiel würde ich nicht sofort mit "unmusikalischer" Musiker abstempeln, wenn er z. B. schon mal rhythmisch korrekt die richtigen Töne zum richtigen Zeitpunkt spielt und noch Anweisungen zu Dynamik nachvollziehbar umsetzt, auch wenn dann zu einem guten Vortrag noch viel fehlen mag. Da vermute ich, dass in den überwiegenden Fällen der Unterricht schlecht war. Zwischen "gut" und "unmusikalisch" liegt eine große Grauzone.

    Bei Schülervorspielen habe ich schon öfter erlebt, dass viele SchülerInnen unrhythmisch spielen, was zum einen daran liegt, dass sie für ihren Level viel zu schwierige Stücke spielen oder Stücke noch zu wenig geübt haben, und zum anderen, dass der Rhythmus im Unterricht zu sehr vernachlässigt wurde und ein guter Lehrer dies verbessern kann, wenn SchülerInnen einen gleichmäßigen Puls spüren lernen, die den Taktarten eigenen Betonungen verinnerlicht haben und die in den Stücken enthaltenen rhythmischen Muster beherrschen.

    Ich kann natürlich mit meiner These falsch liegen, dass die allermeisten Menschen nicht unmusikalisch sind und gute Lehrer, die dieselbe Meinung haben und das Spiel von SchülerInnen mit ehemals schlechtem Lehrer deutlich verbessern konnten, mögen ebenfalls falsch liegen, aber ich habe ja auch gesagt, dass es Ausnahmen gibt. Dein Nachbar ist ja erst mal nur ein Einzelfall und kann damit nicht repräsentativ sein. Vielleicht ist er (oder sie) ja eine Ausnahme.

    Während du einerseits tendenziell vielleicht viele SchülerInnen als unmusikalisch empfinden magst, empfinde ich andererseits viele Lehrer schlecht, vor allem Klavierlehrer, die vieles falsch angehen, sei es die Etablierung des Gehörs inklusive Klangvorstellung als führende Instanz und nicht das am Notenblatt klebende Auge, die Vermittlung von Rhythmus, den Einsatz des Bewegungsapparats, den musikalischen Ausdruck, die Vermittlung von effizienten Übestrategien wie möglichst Fehler zu vermeiden oder was auch immer. Da sind meine Maßstäbe sehr streng. Am Ende ist das natürlich alles relativ und man kann es schwer messen, so dass man solche Aussagen schwer belegen oder widerlegen kann.

    Ich hoffe, dein Nachbar macht rasch Fortschritte. Ernst gemeinter Vorschlag: wenn die Bewältigung der Pandemie es irgendwann wieder zulässt, dann spiele doch mal öfter zusammen mit ihm. Das wäre für das Vorankommen des Nachbarn sicher äußerst förderlich und das Leid lässt eher nach.

    LG
    aS
     
  8. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Zurück zur Ursprungsfrage "Wie verwendet Ihr das Metronom?"

    Bei mir:

    (1) Zum Einspielen spiele ich die ersten 10 Minuten alle Dur-Tonleitern durch, auswendig, 2 x ohne Luftholen über den ganzen Tonbereich. Und das mit Metronom, eingestellt auf 80 bpm, "1 - 1" (also keine betonten Klicks). In dem Tempo dann Sechzehntel in allen verschiedenen Artikulationen. Das finde ich sehr gut für die Fingerfertigkeit und Gleichmäßigkeit (sonst tendiert man dazu, leichte Verbindungen schneller zu spielen als schwere). Da ich das jeden Tag mache (wenn auch mit unterschiedlichen Instrumenten), brauche ich dabei nicht mehr nachzudenken und habe eine entspannende meditative Übung.

    (2) Wenn ich ein sehr schnelles Stück lernen will (z.B. die "Jazz Conception" von Snidero). Dann übe ich mit Metronom und schalte das Tempo ganz allmählich nach oben. Wenn das Ziel z.B. 108 bpm ist (für die Halbe), dann erst 80, dann 84, 88 usw. Hat bei einigen Stücken allerdings wirklich 2 Wochen gedauert ...
     
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  9. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    G-Dur mit f statt fis als Sept ist mixolydisch. Von daher ist alles richtig. Der Hörer hört „falsch“ ;)
     
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  10. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Vater, der nur Dur und nat./harm. Moll kennt, denkt, dass ich mich dauernd verspiele, wenn ich Skalen wie mixolydisch zu Jazz-Stücken übe. :lol:
    Und die alterierte Skala hört sich auch für mich selbst "falsch" an, obwohl melodisch moll, wo das quasi drin ist, für mich "passt". :-?
     
  11. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Interessant, in welche völlig pseusoverkopfte Richtung sich Freds entwickeln.....

    Mein Tipp:
    Immer mal Metronom, immer mal Tuner, und immer mal aufnehmen. In diesem Sinne

    Schön üben!
     
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  12. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Eine einfachere Antwort von mir hätte lauten können: Ausnahmen bestätigen halt die Regel. Aber über die Verbreitung von musikalischer Begabung und Unbegabung mag jeder seine eigene Meinung haben. Die persönlichen Erfahrungen sind ja auch sehr unterschiedlich.
     
  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wer mag nach solch einer freundlichen Ansage noch posten?
     
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  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ich beantworte meine Frage mal selbst. :)

    Angeregt durch @Jacqueline "Metronom Thread" hab' ich bei den letzten Übeeinheiten
    mein altes (aber schon elektrisches) Metronom laufen lassen.
    Ergebnis:
    Mit -Beat- Einstellung /2/ ..... also Zeiger pendelt 1 2 1 2 mit Klack auf 2
    macht's mir richtig Spass. Tempo wähle ich knapp über 100 bpm-

    Metronom läuft bei mir aber erst in der "zweiten Übe-Runde".
    Bekannte Stücke auswendig spielen.

    Da hilft der konstante Groove ungemein bei technisch -wackligen- Stellen.
    In der ersten Übestunde (Leitern, LT, Chords, Zirkel) kommt die Varianten
    @saxsten zum Einsatz. "Metronom schaut ganz still beim Üben zu"
    Dank an @Jacqueline für ihren "Anschubser"
    VG
     
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  15. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe gerne den Klack auf der 1 und 3 . Das hilft den 1 Ton zu betonen und damit den Akkordwechsel prägnant zu gestalten. Meistens sind ja Akkordwechsel auf der 1 im Takt eines Songs.
     
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  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Nilu
    Klack auf 2 und 4 legen ! .... das stammt noch von meinem hochverehrten Lehrer John.
    Weil die Betonung bei Jazz-Sachen meist so ist. So meine Erinnerung .
    VG
     
  17. Neuer Alto

    Neuer Alto Schaut nur mal vorbei

    o_O soviel Geduld habe ich nicht :rolleyes:
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist das Problem bei vielen Anfängern. Sax lernen hat viel mit Geduld zu tun.

    Je nach Talent dauert es halt ein bis drei Jahre bis sich ein stabiler, gut anhörbarer Sound mit akzeptabler Intonation entwickelt hat.
    (Ausnahmen bestätigen die Regel)

    CzG

    Dreas
     
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  19. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ja richtig - in jedem Fall bei den Drums so. Das HiHat und die schwere Betonung der Ride spielen auf die 2 und 4. und das Sax nagelt die Chords - hat zumindest mal B. Marsalis bei einer Masterclass gesagt.
     
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  20. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Gut, dass dir das bereits jetzt klar ist.
     
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