Wie wichtig sind auswendig gelernte Licks für's Improvisieren?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 20.Oktober.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    jetzt muss ich meinen Schüttelreim kundtun, wenn Ihr nicht aufhört, in diesem Thema Postings abzufeuern :):

    "Ich spiel so gerne Dixieland, da sind so viel Licks ident..."

    Reuig für OT,

    Guenne
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich schlage vor wir machen einfach Musik... :-D

     
  3. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Deinem Willen verpflichtet, kommt hier die sofortige Umsetzung!

    http://www.youtube.com/watch?v=spLqKdXp3Vo
     
  4. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Eine einzige Aneinanderreihung von licks......pfui :-o
     
  5. @win

    @win Schaut öfter mal vorbei

    und die Saxophonisten haben alle irgendwie wenig Haare....Messingallergie???
     
  6. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Lüge lol
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Grosse Lüge ! lol :-D
     
  8. Gast

    Gast Guest

    ...und wenn sie nicht ausgehen, kringeln sie sich ganz fürchterlich [img width=300]http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/s015.gif[/img]
     
  9. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    im Grunde ist dieser (wieder mal sehr interessante) thread ja etwas für Leute, die nach Möglichkeiten suchen, ihr Improvisationsvermögen zu steigern, und zu denen gehör ich auch. Nach der Beschäftigung mit den teils wirklich schönen licks von Greg Fishman (manche sagen mir aber auch rein garnix), ging es damit aber auch nicht recht weiter und ich kam dann zu folgender Überlegung:

    Sofern ich das richtig deute, leiden meine Soli im Moment zumindest darunter, dass ich häufig dieselben Intervalle und auch Tonkombinationen spiele. Dies könnte z.B. daran liegen, dass
    1. mir die rein technischen Griffe/Umgriffe dieser Intervalle vertrauter sind als andere und ich in der Stresssituation "Solo spielen" (in der man ja den Kopf voll hat mit ichweißnichtwieviel gleichzeitig ablaufenden Anforderungen) tendenziell eher vertraute/bewährte/leichte/wenig fehleranfällige Griffkombinationen spiele.
    2. Diese Intervalle mir auch gehörmäßig vertrauter sind und ich sie den changes sicherer zuordnen kann.

    Um aus diesen Intervallmustern rauszukommen bzw. deren Anzahl zu vermehren, hab ich mir vorgenommen, mich - zunächst mal für die ersten 3 #- und 3 b-Tonarten - mit den verschiedensten Skalen und Akkordzerlegungen zu beschäftigen und sie möglichst variantenreich in mein tägliches Übepensum einzubeziehen. Hierbei versuche ich, eine möglichst hohe grifftechnische Geläufigkeit auch eben mit höheren Tempi zu erreichen.

    Also, eigentlich ziemlich "olle Kamellen", die mir aber mit dem oben beschriebenen Fokus auf die Vermehrung sicher spielbarer Intervall- bzw. Griffkombinationen bis jetzt (nach ein paar Monaten) schon einige Fortschritte gebracht haben? Ich bin auf jeden Fall grifftechnisch sicherer geworden, auch z.B. was die Koordination linke/rechte Hand betrifft, auch größere Intervalle kommen nun sicherer. Ich habe auch weiterhin "Lieblingsintervalle", aber es sind tendenziell mehr geworden, und ich kann diese Intervalle harmonisch zunehmend besser zuordnen.

    Mich würde interessieren, was Ihr von diesen Überlegungen haltet.

    Grüße vom herbstlichen Neckar
    Hans
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Hans,

    unterschiedliche Intervalle, Akkord- und Skalenzerlegungen zu üben schadet nie und bringt einen technisch immer weiter, keine Frage, da würde ich auf jeden Fall dran bleiben.

    Ehrlich gesagt kann ich aber Dein Problem mit den "Lieblingsintervallen" nicht so ganz nachvollziehen.

    Diatonik findet man bei jeder Musik, Terzen sind ebenfalls sehr beliebt, mit Chromatik kann man sich etwas in Richtung Bebop begeben, Quarten und Quinten waren im modalen Jazz und besonders Fusion sehr gängig.

    Das bedeutet, dass man auch durch "typische" Intervalle eine stilistische Marke setzen kann.
    Offenbar waren den Pionieren der jeweiligen Stile also ihre "Lieblingsintervalle" keineswegs peinlich. ;-)

    Meiner Ansicht nach gibt sich aber ganz viel, was einen stört, indem man sehr viel spielt, auch mit unterschiedlichen Musikern, die einen wieder in neue Richtungen beeinflussen und inspirieren können.

    Abgesehen davon ist es (leider) völlig normal, dass man gelegentlich seine eigenen Improvisationen nicht mehr mag, dass man sie langweilig, einfallslos und rückständig findet. :roll:

    So ging und geht es mir auch häufig - weil ich nun mal direkt beteiligt bin und genau weiß, was ich anders machen wollte bzw. wie ich normalerweise klinge, also schon die nächste Wendung und Phrase im Voraus erahnen kann.

    Jeder Künstler hat schließlich irgendeine "Masche", die man nun gelungen, doof, genial oder abgedroschen finden kann, je nach Stimmung und Perspektive. :-D

    Vielleicht tröstet es Dich, dass es keinen ABSOLUTEN Maßstab für gelungene Solos gibt; selbst an den berühmtesten Solos großer Musiker kann man mit entsprechender Pingeligkeit ausreichend "Schwachstellen" finden, wenn man will! :cool:

    Letztlich entscheiden immer Du und Deine Zuhörer völlig subjektiv, ob ein Solo gut war oder nicht.
    Man kann sich da auch verrückt machen, aber was soll das bringen?

    Gelassenheit nützt mehr als Selbstzerfleischung - entspann' Dich, kritisier' nicht ständig an Dir rum, Du wirst Dich ZWANGSLÄUFIG weiter entwickeln, das muss man nicht dauernd forcieren, finde ich. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Hanssax,
    (also nicht Hans Sachs ;-)?). Ricks Aussagen kann ich nur ganz heftig zustimmen. (Manchmal sind es auch Eigenheiten des Instruments, die Soli oder Stile prägen).

    Ergänzen möchte ich noch Deinen Übeansatz bzgl. der verschiedenen Tonarten. Klingend gedacht ist das vermutlich richtig so. Falls Du Dein Sax notiert spielst hieße das jedoch für Eb-Instrumente (Alt u. Bari) 0 - 6 # Tonarten, für die Bb-Instrumente (Tenor u. Sopran) 1 b - 5 #.

    Das stimmt, wenn man davon ausgeht, das die potentiellen Mitmusiker/innen ebenfalls vorzeichenscheu sind, was häufig stimmt. Das Ganze ist aber auch stark von der Musikrichtung abhängig: Blasmusik (auch BigBandSwing) hat häufiger Bb-Tonarten. In vielen Gitarrenorientierten (Blues-)Bands gibt es nur die Tonarten E-Dur (4#) sprich 6# f. Bb-Instrumente und 7# f. Eb-Instrumente) und A-Dur (je ein # weiniger).

    Ich würde daher mein Übepensum eher von beabsichtigten Stücken bzw. deren Tonarten und den Mitmusiker/inne/n abhängig machen. Sprich: nimm die Tonarten von dem was ansteht.


    keep swingin´



    Dein Saxax
     
  12. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Moin Rick,,
    "Lieblingsintervalle" heißt da wohl eher die Intervalle, die leicht und flüssig aus den Fingern laufen. So geht es mir zumindest.
    Und die lassen sich natürlich durch licks üben, Tonleiterübungen wie HanzSax sie beschrieben hat und vieles mehr vermehren.

    CHeerio
    tmb
     
  13. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Hallo Hanssax,

    was du schreibst kommt mir sehr vertraut vor! Ich habe auch das Gefühl ich schwimme im eigenen Brei und komme nicht so recht voran. Vor 2 Jahren hätte ich nie geglaubt so zu Improvisieren wie ich es heute kann und trotzdem bin ich grad sehr unzufrieden. Es gibt halt so Grifffolgen die kommen immer wieder und mir tut das langsam schon weh, wenn ich das beim Spielen merke.
    Wenn du Tonleitern übst, empfehle ich dir den Schinken hier: Patterns For Jazz. Das ist eine sehr gute Schule um alle Grifffolgen oder Intervalle zu deinen Lieblingsintervallen zu machen. "Licks for Jazz" findest du darin keine, aber Akkordbrechungen und Tonleiterübungen/-studien bis zum abwinken. Man muss viel im Kopf transponieren und umkehren. Das strengt zwar an aber wenn man es von Anfang an richtig durchzieht und die Übungen nicht halbherzig spielt kommt man gut mit. Mir fehlt zum konsequenten Durcharbeiten leider die Disziplin. ;-)

    Dann zeig mir bitte nur eine halbe Schwachstelle an dem Adderley-Solo bei Autumn Leaves auf Something Else! ...das Ding ist vom lieben Gott eingegeben worden. :-D
     
  14. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    ich finde licks super, wenn man mal etwas neues machen will.
    man nehme nur ein lick, spiele diesen 30 mal und entwickele immer wieder selber etwas dazu. mal ohne grundton, mal mit einer zusätzlichen mollterze, mal anders rhythmisiert, mal so und so... dann plötzlich merkt man, ohhh, jetzt tönt es ja ganz anders und auch persönlich.

    kindoflick
     
  15. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @kindofblue:

    genau, in gute licks solange faule einstreuen, bis es wieder nach einem selbst klingt! :-D

    grüsse

    mixo
     
  16. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Dank Euch allen erstmal für Eure Tipps.

    Ja genau, das ist der grifftechnische Aspekt bei den "Lieblingsintervallen": z.B. der Wechsel zwischen H und Bb oder bei G#/Ab, wo man auch gern den Finger liegen lässt. "Unbeliebt" sind auch manche größere Intervalle (gern, wo die beiden Ringfinger im Spiel sind und Registerwechsel), deren 2. Ton durch unsauberes Greifen oft überschlägt.

    Der andere Aspekt hängt am "Hören": Sekunden, Terzen und Quinten sind einem halt vertrauter als Quarten und Sexten. (Nur mal nebenbei und ganz ehrlich: Ich benutze manchmal soein kleines Gehörbildungsprogramm und ich falle, obwohl ich sonst nicht soo grottenschlecht höre, immer noch beim Hörtest zwischen großer und kleiner Sexte regelmäßig durch :applaus:) Und dann ist es klar, dass man während eines Solos lieber auf die Intervalle zugreift, die man sicherer deutet und verinnerlicht hat und daher harmonisch den changes sicherer zuordnen kann.

    Tja Leute, es ist und bleibt eben eine Baustelle....

    Allen noch nen erträglichen Mittwoch

    Hans



     
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