Wie "XY" spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BettyBlue, 13.September.2006.

  1. Gast

    Gast Guest

    @ Jazzquartett
    Hallo Jens!

    Da stimme ich Dir grundsätzlich zu!

    Aber: Saxophon ist eben - nicht nur (!) - ein Instrument im Bereich Jazz - ja, sogar von seinem Grundgedanken von Adolphe Sax nicht für Jazz konzipiert, sondern für den Blasmusikbereich, bzw. in charakteristischer Anlehnung an klassische Instrumente.

    Ich habe großen Respekt vor allen Saxophonisten, die in der Klassik genauso gut und vielseitig sind, wie im Nicht-Klassischen-Bereich (deshalb keinen Jazz, denn neben Klassik und Jazz gibts ja noch viel viel mehr!). Hier einige Beispiele: Branford Marsalis, John Harle.

    Schöne Töne!
     
  2. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ein Lehrer den Vorschlag macht: kopiere einen beliebigen Saxofonisten" dann tippe ich darauf, daß er sich was dabei gedacht hat, am besten sogar inividuell auf den aktuellen Stand des Schülers bezoge.
    Die Postings zeigen schon einen wichtigen Aspekt: nämlich mal genau hinzuhören: Was gefällt mir und warum, Woraus besteht der Sound, der zu mir bzw. meiner Musik passt! Das ist ein mentaler Prozess, der später viel zielgerichteteres Üben zulässt. Der "eigene" Sound entsteht meist in der Auseinandersetzung und irgendwann auch Abgrenzung zu etwas, das schon da ist.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hallo lakriz!

    Ich würde mir wünschen das jeder Lehrer sich was beim Unterrichten denken würde!

    Solange es sich um ein Experiment handelt, stimme ich der Formulierung "Kopiere einen beliebigen Saxophonisten" zu. Zur Findung des individuellen Tons würde ich mir wünschen, das die Formulierung lautet: "suche Dir Deinen `Traumsound` und versuche ihn zu imitieren.

    Schöne Töne!
     
  4. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Es ist normal dass junge Spieler versuchen einen Saxophonisten den sie mögen zu "kopieren".

    ich habe am Pariser Conservatoire von 1965 bis 1971 studiert. (Oboe und Komposition)

    Am Anfang meines Studiums haben alle Saxophon Studenten wie Marcel Mule gespielt. Am Ende alle wie Deffayet. Und die jetzige Generation spielt wie mein Freund Claude Delangle.

    Seit 1971 bin ich Solo Oboist in Orchestern. Ich kann zum Trost sagen dass ich immer noch meinen "idealen" Ton suche. Ich denke, dass man nur so weiter gehen kann. Wenn man nicht mehr sucht, ist man musikalisch tot.
     
  5. Gast

    Gast Guest

    @ AxelMario

    ich stimme Dir rundrum zu!

    Aber wenn Du sagst, Du "suchst" noch immer Deinen idealen Ton (geht mir übrigens genauso!), so redest Du von einem Ton wie ihn jemand anders spielt, oder wie Du den Ton produzierst, wie Du ihn Dir vorstellst?

    Bei mir ist es so, dass ich nach dem suche, wie ich es mir vorstelle.

    Schöne Töne!
     
  6. carlos

    carlos Ist fast schon zuhause hier

    Wie x Spielen = unbegabt
    bis
    wie y Spielen = Profi (begabt)
     
  7. Gast

    Gast Guest

    irgendwie erschließt sich mir dieser Beitrag nicht - aber vielleicht kommt ja noch ne Erklärung hinterher?!?

    schöne Töne!
     
  8. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier


    Ich meine den "perfekten" eigenen Ton! :lol:
    Wohlgemerkt für mich geht es um Oboe; was Saxophon betrifft bin ich ein Amateur, mit Leidenschaft und viele Mängel :cool:
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Ich bin selber Profi und als Saxophonist und Klarinettist in verschiedenen sinfonischen Orchestern tätig - von daher weiß ich, dass es sich bei der Oboe um ein VIEL schwierigeres Instrument handelt, als das Saxophon. Deswegen verdient ein guter Oboist - und das musst Du sein, denn sonst wärst Du schon länger nicht mehr im Geschäft (!) - meinen musikalisch höchsten Bläserrespekt!

    Schöne Töne!
     
  10. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man die Enstehungsgeschichte des »Concentus musicus« nachliest, dann war eines der großen Probleme, Profis zu finden, die bereit waren in dem Ensemble Barockoboe zu spielen. Es bedurfte großer Überredungskunst um Jürg Schaeftlein dazu zu bringen. Er hatte fast panische Angst um seinen Ansatz auf der »modernen« Oboe.
    Wenn es für einen Profi so eine große Hürde ist, von einer Oboe zu anderen zu wechseln, wie ist es dann für Dich von der Oboe zum Saxophon zu wechseln?
    Entschuldigung, etwas am Thema vorbei, aber ich bin neugierig ;-)

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  11. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    MrX schrieb
    Hmmm..., ich bin nur ein kleiner Amateur, dem aber aufgefallen ist, daß einer der besten Saxophonisten aller Zeiten seine Backen mächtig aufgeblasen hat und einen wunderschönen Ton hatte, nämlch ... Stan Getz :-D

    Ich glaub das Vereinheitlichen bringt nichts, solange die Voraussetzungen (Anatomie und Technik) und musikalischen Ideale so unterschiedlich sind. Das ist ja gerade so reizvoll am Saxophon. :)
     
  12. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Da kann ich Bloozer 100% Recht geben.

    Mit dem gleichen Beitrag von Mr.X hab ich jedoch auch, was die Aussagen über den klassischen Bereich betreffen, meine Schwierigkeiten.

    Vor Allem mit, Zitat:
    [color=0000FF]Nichtsdestotrotz gibts halt auch bei der Musik in manchen Bereichen ein FALSCH oder RICHTIG![/color]

    Wer bestimmt denn im klassischen Bereich Richtig und Falsch?
    Das sind doch meistens (wegen schon lange tot) nicht die Komponisten.

    Mal ein kleines Beispiel:
    Als Paco De Lucia das Concierto de Aranjuez gespielt hat, war am nächsten Tag von allen KlassikgitarrenExperten zu lesen:
    Alles Mist ganz fürchterlich. Falsche Technik, falscher Sound und so weiter.
    Was sie nicht wussten war, das Rodrigo diese Aufführung miterlebt hat und ein paar Tage später sagte Rodrigo, dass er noch nie eine so gelungene Interpretation seiner Komposition gehört hat, und während der des Konzerts geweint habe, weil das Conzerto für seine gestorbene Tochter geschrieben war und bislang nur Paco De Lucia es geschafft hat das zu spielen, was Rodrigo ausdrücken wollte.

    Doch die Klassikgitarristen und Oberexpertenmusikkritiker blieben allesamt bei ihrer Auffassung.
     
  13. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    das mit dem zuhören ist sicher nicht falsch .

    sich nur selber zuhören ist sicher nicht richtig .

    mal wen nachmachen , um einige vorgänge zu erkennen und zu trainieren , auch um sie dann ggf. nicht selber zu verwenden ( z.b. die angeberische und affige zirkularatmung ) ist bestimmt richtig .

    keine eigenen ideen haben ist mit sicherheit falsch .

    ach ja :und dies "klassische" jammer-vibrato sollte man mal 10 jahre verbieten , es kingt richtig falsch !

    ( bei den opernsängern heißt das gerne mal aus spott kaninchenf+++ - tremolo ...)

    :)
     
  14. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    - die zahl verkauften Cd,s
    - einkommen der musiker
     
  15. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage "richtig oder falsch" ist eigentlich nicht wirklich zu beantworten, zumindest nicht wenn ein höheres Niveau des Spielers gegeben ist.

    "richtig oder falsch" reduziert sich dann oft auf "kannst du so klingen, daß es dem Prüfer/Geldgeber richtig vorkommt".

    Und damit sind wir dann wieder beim Ausgang:

    Ich halte es schon für wichtig zu trainieren wie XYZ zu klingen, und danach vielleicht wie ABC etc.etc.

    Denn durch dieses "Spielen wie..." lernt man sehr schön, wie verschiedene Techniken miteinander kombiniert werden müssen, um eine bestimmte Klangvorstellung zu erreichen.

    Und wenn man dieses Spiel mit ein paar anerkannten "typischen" Vorbildern durch hat, kann man durch das Einbeziehen einiger "bausteine" seinen eigenen Stil wesentlich vielfältiger und bunter machen...
     
  16. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    "Wer bestimmt, was falsch und richtig ist"?
    Es gibt jedenfalls eine "akademische Kunst", das ist im Falle der "klassischen" Musik die Welt der Konservatorien und Musikhochschulen.
    Da gibt es dann mehr oder weniger sinnvolle Normen, und nach dem was ich so erfahren habe, hat man die gefälligst einfach zu übernehmen. Warum im Einzelfall auch immer.
    Die Karikatur des "Beweises durch Autorität" gibt es eben nur in der Mathematik. :)

    Das Phänomen sich verselbständiger ästhetischer Normen gibt es in der Kunstgeschichte immer wieder, sozusagen als "Schweinezyklus". Dann kommen neue Impulse und Querdenken als "außer-akademische Opposition" halt von außen, und das Spiel beginnt von Neuem.

    Also wer sagt, was richtig und falsch ist? Das Establishment sagt es dem Establishment. In der Musik wie sonstwo. Und Gegenkulturelle sagen es Gegenkulturellen.

    Und manchmal lernt man sogar voneinander. Oder wechselt gar die Seiten, um anzuschauen, wie es dort aussieht.

    Man könnte natürlich statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer. Auf jeden Fall Inklusiver, aber keineswegs weniger Herausfordernd oder gar beliebig.
     
  17. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Zitat:
    [color=0000FF]Man könnte natürlich statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer. Auf jeden Fall Inklusiver, aber keineswegs weniger Herausfordernd oder gar beliebig.[/color]

    Da hast Du zwar in jeder Hinsicht Recht, trotzdem würde ich auf diese Fragestellung lieber verzichten.
    Die Frage nach der Wahrheit ruft erfahrungsgemäß allerlei "Wächter über die Wahrheit" und "Heilverkünder" auf den Plan und dann wird es nervig. ;-)
     
  18. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    Wahrscheinlich die frage nach der wahrheit ist nicht so wichtig wie die frage nach dem "gut / schlecht ? "
    und in der kunst die frage nach dem "gut / schlecht?" ist nichts anderes als die frage nach dem "schön/unschön"
    also "positiv/negativ?".
    Und weiters : "positiv/negativ ?" ist wieder nichts anders als "richtig/unrichtig" - und statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer.
    Wahrscheinlich die frage nach der wahrheit ist nicht so wichtig wie die frage nach dem "gut / schlecht ? "
    und in der kunst die frage nach dem "gut / schlecht?" ist nichts anderes als die frage nach dem "schön/unschön"
    also "positiv/negativ?".
    Und weiters : "positiv/negativ ?" ist wieder nichts anders als "richtig/unrichtig" - und statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer.
    Wahrscheinlich die frage nach der wahrheit ist nicht so wichtig wie die frage nach dem "gut / schlecht ? "
    und in der kunst die frage nach dem "gut / schlecht?" ist nichts anderes als die frage nach dem "schön/unschön"
    also "positiv/negativ?".
    Und weiters : "positiv/negativ ?" ist wieder nichts anders als "richtig/unrichtig" - und statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer.
    Wahrscheinlich die frage nach der wahrheit ist nicht so wichtig wie die frage nach dem "gut / schlecht ? "
    und in der kunst die frage nach dem "gut / schlecht?" ist nichts anderes als die frage nach dem "schön/unschön"
    also "positiv/negativ?".
    Und weiters : "positiv/negativ ?" ist wieder nichts anders als "richtig/unrichtig" - und statt der Frage nach "Richtigkeit" die Frage nach "Wahrheit" stellen. Die ist vielleicht auch musikalischer.
    Wahrscheinlich die frage nach der wahrheit ist nicht so wichtig wie die frage ..........
     
  19. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Bloß das nicht. Aber nun steht es da. Hoffen wir das Beste :cool:
     
  20. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    YoYos Bannsprüche erweisen sich bestimmt als erfolgreich :idea: :lol: :cool: ;-)
     
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