Wie zähle ich 12 Takte?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von four, 13.Juni.2005.

  1. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Genau! Drei Zeilen, jeweils 4 Takte: That's it!
    Es springt einem geradezu ins Auge (Ohr).
    Wieso also sechs mal zwo?
     
  2. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    So viele Antworten...offensichtlich hat jeder mal dieses Problem gehabt.

    Also in der letzten Übungsstunde hab ich mit meiner Lehrerin abwechselnd immer 2 Takte improvisiert. Das ging eigentlich ganz gut. Dann meinte sie: "So jetzt denkst Du dir immer, das ich die ersten 2 Takte spiele, dann Du zwei, usw."

    Nur leide funktioniert das nicht so gut. 6 x 2, da werde ich ganz wurres (saarländisch für wirr) und verliere irgendwann den Faden. Für die ersten 4 Takte hab ich ein relativ gutes Gefühl. Die nächsten 4 Takte fühle ich nicht so gut und am Schluss fühle ich nicht mehr so ganz, ob ich jetzt im 11. oder 12. Takt bin. Die Band hat leider auch auf der Begleit-Cd eine kleine Tempoinstabilität, manchmal bin ich nur 1 Viertel nebendran, aber eben nebendran.

    Also 6x2 klappt net so gut, vielleicht probier ich heute mal 3x4.

    Viele Grüße,
    Andreas
     
  3. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Fällt mir ja schwer, dem um Nachhilfe verdienten pw zu widersprechen, aber beim Blues sind die 12 Takte letztlich bloß Konvention. Die Country Blues haben alle möglichen Taktsschemata - nach dem Motto: Wie lange dauert beim Blues das instrumentale Zwischenspiel - so lange, bis mir die nächste Textzeile wieder einfällt. Und im modernen Jazz wird's z.T. kräftig unregelmäßig, bei Ornette Coleman gibt's sieben- und dreizehntaktige Blues.
    Gruß
    Wolfgang
     
  4. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Kinder, Kinder, Kinder.

    Wenn schon widersprechen, dann vorher wenigstens genau lesen, sonst wirds wirr.
    Und wenn zitieren, dann die ganze melodische Phrase und nicht nur Takt 2 und 3

    :-D
     
  5. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @wolfgang:
    "3 x 4 Takte, weil das einzige, was einen Blues zum Blues macht"

    "Fällt mir ja schwer, dem um Nachhilfe verdienten pw zu widersprechen, aber beim Blues sind die 12 Takte letztlich bloß Konvention"


    Lies doch bitte meinen Satz zu Ende ;-)
     
  6. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi, will ja nicht zu sehr off topic werden, aber ich hab' schon zu Ende gelesen: für den Wechsel auf die IV gilt dasselbe wie für die Taktzahl. Nix für ungut, für die Anfrage trägt das ohnehin nichts aus
    Wolfgang
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Moin Moin.

    Was mir am Anfang geholfen hat, war erst mal ein Gefühl für einen Takt zu bekommen. Und zwar ungezählt. Das habe ich dadurch hinbekommen in dem ich einen Ton pro Takt über ein Stück gespielt habe ohne ! zu zählen.

    Dann habe ich in vierer Takten Phrasen gespielt. Immer schön im Call und Response. Zwei Takte Frage, zwei Takte Anwort. Das ganze dann mal drei genommen, voll waren die 12 Takte.

    Was auch ganz gut ist. Wenn man sich die Harmonien in BAB lädt oder eingibt und dann nur den Bass abspielt. Dann wird einem auch klar wann die Takte zu Ende sind.
    Überhaupt finde ich das auf den Bass hören zu können sehr wichitg ist beim improvisieren.

    Schöne Grüsse

    Egon
     
  8. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Wenn jemand wirklich Probleme mit dem zählen hat, dann soll der Dirigent nach Abspache 1 - 4 Takte vorher ein Zeichen geben.

    Ich finde trotzdem, dass man hören muss, wo man sich befindet. Die Akkordwechsel hören und eventuell auch ohne Noten darauf spielen. Nach dem Gehör. Ein guter Jazzspieler kann das.

    Die neue Jazzharmonierlehre ist wirklich super, um sich in dieser Weise fortzubilden.

     
  9. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ Saxer: Ich glaube wir reden hie rgerade von Musik wo es nicht üblich ist mit Diregenten zu spielen.
     
  10. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    @Stephan du Stubenspieler
    Als ich vor ettlichen Jahren zum ersten Mal in einer Big-Band gespielt habe, war es sehr hilfreich für mich als Improvisations-Anfänger als Absicherung noch den Dirigenten zu haben.
    Da gehen einfach zuviel Dinge im Kopf ab, da ist man schnell mal raus.
    Ebenso ist es doch bei einer längeren Improvistion. Da ist es schon auch mal hilfreich das ich jetzt doch im Takt 16/32 usw. befinde. Und gerade auf der Bühne kommt der Ton anderst als im Probenlokal. Da kann man manchmal den Bass nicht 100% hören. Sicherlich haben wir auch Boxen die zur Band zeigen, aber alles hört man doch nicht so.

    Und in einer Combo oder ähnlich,ist es der Bandleader, der Zeichen gibt.

    Meistens setzten noch irgendwelche Backings von den Trompeten oder Posaunen ein, wo man sich orientieren kann. Die Akkorde oder Tonart sollte man beim Improvisieren im Kopf haben. Auf die vielen Noten/Akkorde schauen kann verwirren. Es sind meistens eh Verbindungen in einer Tonart. Wichtig : und immer auf die Begleitung hören/in Kontakt mit der Band sthen und im Takt bleiben und richtig in der Art des Musikstückes (Swing, Bossa usw) die Noten anspielen. Und das Solo langsam aufbauen, falls es ein längeres ist. Schlussakkorede oder Schlussschlagfolgen des Schlagzeugers merken, falls man doch sich mal im Nebel verirrt.

    Ansonsten wie ettliche hier schon geschrieben haben. Phrasen in 2-4-8 Takten spielen.

    Wer sich ernsthaft mit der Jazzmaterie weiterbilden möchte, kommt um die neue Jazzharmonielehre von Frank Sikora nicht herum
     
  11. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Bei meinem ersten Solo BigBand-Liveauftritt habe ich nach 48 Takten schon aufghört zu spielen. Ich dachte tatsächliche (vor lauter Aufregung) die 60 Takte wären schon rum.
    Zählen alleine und Phrasen spielen bringt es nicht auf den Punkt.
     
  12. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Yeah! @Saxer: meine volle Zustimmung!
    Oder man macht was mit den Drums, denn die sind ja auf der Bühne kaum überhörbar! Also, absprechen, wann ein besonderes und erkennbares Fill vom Schlagzeug kommt, dann sollte eigentlich nichts passieren... ganz schlecht, wenn man eine/n "Schlafzeuger/in" hat, aber DAS Problem kennen wir ja :lol:
    Liebe Grüße, Jogi
     
  13. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Eine Rhythmusgruppe, die einen etwas unterstützt wenn man unsicher ist, ist sicher eine gute Sache.

    Jedoch ist die Variante mit dem Dirigenten totaler Käse. In einer Combo gibt es keinen Dirigenten und in einer Big Band hat der Leader nicht die Aufgabe für den Solisten mitzuzählen.

     
  14. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Soso, na da haben wohl unterschiedliche Menschen unterschiedliche Erfahrungen gemacht... der BWL-Prof "A" sagt was anderes zum Thema "X" als der BWL-Prof "B"...;-)... aber welcher erzählt "Käse"?
    Liebe Grüße, Jogi
     
  15. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Zu den BWL Profs: Im Grundstudium kommt sowas innerhalb einer Fakultät nicht vor, denn über die Grundlagen sind sich alle einig. Bei anderen Fakultäten würde ich erstmal schauen woher die andere Meinung kommt.

    Zum Mitzählen des Dirigenten:

    Wenn der Solist jemanden braucht der für ihn mitzählt, dann hört er weder die changes, noch hat das was er spielt mit den changes etwas zu tun. D.h. er spielt eh nur Schrott wenn er auf ein Zeichen vom Dirigenten angewiesen ist. (Bei Modalen Nummer ist es natürlich anders)

    Die Rhythmusgruppe kann einen Solisten aber unterstützen, indem sie ihm die Form deutlicher vorgibt und das nicht nur am Ende des Solos, sondern insgesamt. Das kann z.B. durch breaks des Schlagzeugers am Ende von jedem Chorus geschehen.
     
  16. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Am besten wir schaffen alle Dirigenten ab. @Stephan. Total Schachsinn was du da ablässt.

    Der Dirigent fügt das Orchester zusammen und spornt an. Was weiss ich ob die Trompeten richtig spielen usw. Ich muss mich um meine Sache kümmern.

    Das kann mit 3-5 Mann noch gut gehen, danach wirds immer kritischer. Danach muss ein Dirigent/Leader her.

    Sicherlich probt man ettliche Male ein Stück, bevor man Auftritt. Man weiß wie und an welchen Stellen man ein Zeichen bekommt oder durch Augenkontakt irgendwass aufnehmen muss.

    Ich habe vor kurzem die SFW3 Bigband gesehen und auch dort werde den Solisten Zeichen vom Dirigenten gegeben.
    Live habe ich Gabarek, Rollins und noch so ein Futzi aus Amerika gesehen. Und habe ettliche Jazz DVD'S. Ohne das eine oder andere Zeichen geht es halt mal nun nicht.
     
  17. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Bei diesen Zeichen geht es aber um andere Dinge.
    Und zwar werden zeichen gegeben um die Reihenfolge der Solisten und die Anzahl der Chorusse pro Solist spontan abzusprechen. Das ist ein Unterschied.
    Meinst du Sonny Rollins lässt sich zeigen wann 32 Takte vorbei sind?
     
  18. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Zeichen zur Absicherung, dass der eine oder andere nicht schläft und sich doch mal geirrt hat.
    Das ganze Orchester oder andere Musiker haben manchmal keine Lust mitzuzählen.

    Wieviel Bier es danach gibt oder um was denn? ich lach ab.

    Wer ein Solo spielt, wird doch vorher schon längst abgesprochen. Spätestens vor einem Stück aber nicht mittendrin. Alles andere ist unprofessionell und verwirrend.

    Ich habe auch DVD'S von Rollins (ist Leader) der gerne mal aus 60 Takten - spontan 120 machte, wenn er in Spiellaune war. Aber das dann auch deutlich den anderen signalisiert hat.

    Wenn ich wirklich saumäßig gut drauf bin, dann kann der Leader (in der Bigband Dirigent) schonmal das Solo verlängern. Da müssen aber alle auch immer ein Auge auf den Leader gerichtet haben.
    Ich weiss nur Coltrane und Charly Parker und ettliche andere spielten BigBand und hatten sich an Regeln zu halten, die ein Dirigent vorgab bzw. vorgibt.

    Fazit: Stephan mit den Playalongs kannst du das nicht lernen.
     
  19. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Dass Spontanität unprofessionell ist solltest du am besten keinem professionellen Jazz Musiker sagen.... Auch die Reihenfolge der Solisten wird oft erst direkt beim gig klargemacht.

    Was du gerade ansprichst ist das spontane variieren der Länge eines Solos. Genau das habe ich glaube ich im letzten Beitrag mit "Anzahl der Chorusse" angesprochen. Der Bandleader muss natürlich spontane Änderungen anzeigen und wenn er will, dass eine solist noch 1-2 chrousse mehr spielt, dann zeigt er das an.
    Es gibt auch die Möglichkeit die soli "on cue" zu spielen. Da ist von vornherein ausgemacht, dass die Backgrounds erst nach einem Zeichen des Leaders einsetzen, damit der Solist je nach Tagesform so lange spielen kann wie es der Bandleader als richtig ansieht.
    Hier geht es aber auf keinen Fall darum, dass der Bandleader oder ein Dirigent dem Solisten dabei helfen in der Form zu bleiben oder ihm zu zeigen wann sein Chorus zu Ende ist.

     
  20. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    "If you have to count, you're already lost." Thelonious Monk
     
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