Wieso gerade am Alt keinen guten Ton?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von visir, 4.April.2015.

  1. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Naja, eine Link 6* ist nun alles andere als ein Mundstück, dass sich von den Parametern an einer oberen oder unteren Grenze bewegt, und deswegen wundert es mich, dass visir (nach 1 Jahr Saxophon spielen) ein gängige Kombi als unspielbar empfindet. Dass das Mundstück grundsätzlich funktioniert, da bin ich jetzt einfach von ausgegangen, dass visirs Lehrer das überprüft hat...hat mein erster Lehrer zumindest immer getan, wenn ich was Neues angeschleppt habe.
     
  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hä? Das ist jetzt für einen relativen Anfänger ziemlich viel Öffnung, vor allem bei dieser Blattstärke. Ich meine, ich bring schon Töne raus, es ist halt nur recht "stark" für mich. Wie gesagt, ein weicheres Blatt, und schon sieht die Sache anders aus...

    Ja, man muss sich auch immer auf das konkrete Instrument einstellen.
    Interessanterweise hab ich mir auch bei den untersten Tönen am Bari am leichtesten getan.
     
  3. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    du bist ja ein wahres Wunderkind - vielleicht solltest du dich dann wie ich auf die größeren Baugrößen konzentrieren. Ich quäke auch auf dem Alt
     
  4. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest


    @visir
    Das ist nun wirklich ein jammern auf hohen Niveau, nach einem Jahr Saxophonunterricht wäre es ein Wunder, die Töne perfekt zu bekommen.
    Das ist eine Zumutung für jeden vernünftigen Musiker, diese Ansprüche zu stellen! Das kann ja gar nicht sein! Diese abgehobenen Sprüche sind einfach nur peinlich und unwürdig!

    Wolle
     
  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht muss ich es ja nicht verstehen, aber warum muss es denn dann unbedingt ein Link 6 mit 2,5 Stärke sein? Wenn das Blatt zu hart ist, dann nimm doch ein leichteres. Wenn die Öffnung zu weit ist, dann nimm eine kleinere oder gleich ein anderes Mundstück. Auf meinem Tenor bin ich nach ca. 1/2 Jahr vom mitgelieferten 4c auf ein 7* umgestiegen, da hatte ich aber bereits vor dem Tenor rund 2 Jahre Klarinette gespielt. Mein Übepensum bewegt sich da bei rund 5 x 1h pro Woche soweit andere Verpflichtungen oder Urlaub das nicht verhindern. Der Anspruch nach 1 Jahr auf allen Baugrößen einen vernünftigen Klang zu haben und Öffnungen zu spielen, die manche mit mehreren Jahren Erfahrung spielen, ist schon sportlich. Wenn dich dein Altsound so quält, wäre vielleicht ein anderes Mundstück eine Überlegung wert. Ich mag zB Link nicht besonders. Nur weil das viele spielen, muss es ja nicht das Beste für mich sein. Das Brancher J27 = 105, das ich aktuell spiele, war am Anfang vor allem knackig. Mittlerweile kann ich damit auch recht fett klingen (ok, nicht jeden Tag...). Manchmal hilft auch Geduld, die auch ich zugegebnermasse nicht immer habe. Würde es mich weiterbringen, dann würde ich eine 10er Öffnung mit 5er Blättern spielen und in einem Jahr wäre ich dann so gut wie die Profis. Leider sieht die Realität anders aus.

    Grüße

    Norbert
     
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  6. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ja, und? Es muss ja nicht immer das Extrem sein, was nicht funktioniert. Wie gesagt immer wieder erlebe ich wie Schüler mit, bei anderen Musikern, "etabliertem" Material nicht zu Recht kommen. Also etabliere ich nicht sondern suche das, was zum Schüler passt. Diese Mentalität "Das muss funktionieren, bei mir oder dem und dem funktioniert es doch auch" bringt einen auf Dauer überhaupt nicht weiter und schränkt einen nur unnötig ein.
     
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  7. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    ... wobei man schon einschränkend sagen muss, dass das Thema Mundstückwahl auch bei Schülern eher viel später drankommen sollte.
    Standard, z.B. Yamaha 4C, Selmer C, Yanagisawa 5 usw. reicht normalerweise für den Anfang und für eine ganze Weile.
    Passende Blätter sind natürlich auch noch wichtig.

    Ich habe auf dem Altsaxophon über 10 Jahre ein Selmer C gespielt, ehe das Meyer M5M kam.
    Das war allerdings noch in der "Pre-Internet"-Zeit. Man wusste eben noch nicht so viel wie heute.

    Heute ist ja das Problem, dass man sich viel mehr Wissen aus dem www holen kann. Ist nicht immer nützlich.
    Darüber hinaus neigt man als Erwachsener in vielen Lebensbereichen dazu - ich fasse da an die eigene Nase - dass immer alles schneller gehen muss.

    Beim Saxophon SPIELEN lernen ist Geduld gefragt, die besonders Erwachsene nicht so ihr eigen nennen.
    Kinder freuen sich, wenn sie die ersten Töne heraus bekommen und nach einigen Wochen leidlich "Alle meine Entchen" spielen können.
    Erwachsene neigen gerne dazu - ist wohl naturgemäß so - weiter oben in der "Können-Skala" einzusteigen.
    Denn zugegeben: Wer spielt schon gerne, selbst in der Anfangszeit, "Alle meine Entchen" auf dem Saxophon?

    Lg
    Mike

    Nachtrag:
    Ich spiele übrigens auf meinem Yanagisawa Sopran noch immer das mitgelieferte Standardmundstück. Es passt mir einfach gut.
     
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  8. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    ja, ehopper, dieses Fass wollte ich jetzt nicht auch noch bedienen...
     
  9. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, gibt es.
    Ich habe eine für meinen Körperbau recht hohe Stimmlge. Und ich hab festgestellt dass mir dadurch Alt besser liegt als Tenor. Ich bilde ja im Mund/Rachenraum den Ton vor.
    Manchmal morgens oder wenn ich tief entspannt bind ist meine Stimne fast eine Oktave tiefer, und dann klappts auch mit dem Tenor. Leider hab ich das noch nicht so in Griff dass ich meine Stimmlage nach Belieben verschieben kann. Aber ich trainiere das....

    Maggie Thatcher hat ja auch in ihrer Amtszeit durch Training ihre Stimme eine Oktave runter gekriegt.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Körper kann das Spielen bestimmter Grössen begünstigen aber nicht wegen Gaumen, Mund, Rachen etc. sondern wirklich Körpergrösse, Wirbelsäulenschäden und Handgrösse.
    Der Rest ist eine Frage der Arbeit am Klang und der Klangvorstellung (bzw. auch des Equipments um dieses umzusetzen) und des persönlichen Geschmacks.

    LG Saxhornet
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Diesen Trend kann ich nicht sehen, ich kenne viele Frauen am Tenor und Bariton.
    Lg Saxhornet
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das stimmt so auch nicht, ich habe viele Kollegen, die auf sämtlichen Saxen gut klingen aber nicht alle gleich gerne spielen.
    Die sehr bekannten Spieler haben auch ihre Vorlieben, das sagt aber nichts darüber aus wie gut sie an einem anderen Instrument klingen, man ist dann oft erstaunt, wenn man dann durch Zufall sie an einem anderen Instrument erlebt und wie gut sie da klingen.
    Manche Spieler legen sich aber lieber mehr fest, das hat auch manchmal mit Marketing zu tun oder damit, daß sie sich diese Spezialisierung erlauben können. Im normalen Profibereich wird erwartet, daß Du alles spielst und ordentlich bis gut klingst, da kannst Du Dir gar nicht erlauben einen mittelmässigen Sound abzuliefern.

    LG Saxhornet
     
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  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Auch das stimmt so nicht. Manche Spieler tun sich mit dem Bariton leichter, ander haben es mit dem Sax schwerer. Andere glauben es ist leichter zu spielen und hören Ihre Probleme aber gar nicht. Je tiefer dest leichter stimmt pauschal als Aussage zumindest nicht.

    LG Saxhornet
     
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  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Bariton leichter? Nee, nee, nach 2h hängt das ganz schön am Body :) Zu beginn hatte ich diesen Eindruck auch, aber nach, einem Anfangserfolg stellte ih fest, dass ich mir das nur einbildete - die Arbeit begann dann erst recht, genau wie an den andern Saxen auch.

    antonio
     
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  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wass ist ein normaler Profi?

    Wenn du jobmäßig möglich alles bedienen willst, musst du halt auch alles spielen können.

    Ich kenne aber genügend professionelle "Spezialisten", die sich auf ein Instrument konzentrieren und so gut sind, dass sie hiermit klar kommen.

    Deine These mit dem Marketing glaube ich nicht und du müsstest mal Beispiele hierfür liefern. Es hat aus meiner Sicht eher mit der künstlerischen und individuellen Haltung des Musikers zu tun.

    Ich vermute, wenn ich damals den künstlerischen Musikerberuf statt einen "sicheren" Beruf im öffentlichen Dienst gewählt hätte, würde ich auch eher der Multiinstrumentalist (hoffentlich mit mehr musikhandwerklichen Fähigkeiten) sein, weil ich generell eher der Typ der Vielfalt bin. Im heutigen Beruf bin ich auch eher Projektler als der Hierarchiemensch.

    Gruß
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich sehe dies ebenso. Mit ein Jahr Spielpraxis ist man nicht in der Lage, die Schwierigkeit eines Saxophons einzuschätzen.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Mehrheit der Profis, Musiker, die davon leben und nicht national und international extrem bekannt geworden sind (also die Mehrheit) müssen meist alles anbieten können (sowohl für Bands als auch Unterricht). Sonst kannst Du davon gar nicht vernünftig leben.

    Klar gibt es die, sind aber in meinem Umfeld die absolute Ausnahme. Allerdings nehmen Dich viele eher mit dem Instrument war, mit dem Du am meisten unterwegs bist. Ich bin z.B. eher Altist immer gewesen, bin aber seit einiger Zeit viel mit Tenor unterwegs, da gibt es dann viele Kollegen, die gar nicht wussten, daß ich Alt spiele, weil sie mich immer nur am Tenor gesehen haben. Häufig spielst Du bei einem Projekt nicht alle Saxe, sondern grenzt es ein. Eine wirklich Spezialisierung ausschliesslich auf ein Saxophon z.B. habe ich im Profibereich noch nicht gesehen. Die Mehrheit bietet alles an, wenn auch nicht alles gleich gern von Ihnen gespielt wird.

    Es gibt Musiker, die werden halt gerne mit einem bestimmten Instrument in Verbindung gebracht und da wissen Hörer gar nicht, daß die auch die anderen Saxophone spielen können. Manche Hörer sind aber auch so festgelegt auf einen bestimmten Sound, daß die enttäuscht wären, wenn auf der nächsten Platte Ihr Held plötzlich nicht mehr Alto sondern nur noch Tenor spielt. Ich werde keine Namen nennen aber solche Überlegungen habe ich schon bei Plattenfirmen und Künstlern gehört. Sicherlich gibt es auch Künstler, die sich nicht auf jedem Sax wohl fühlen und diese für Aufnahmen dann auch meiden. Wiedererkennungswert ist aber als Marketinginstrument extrem wichtig.

    LG Saxhornet
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, bei vielen verbindet man das Sax mit dem Namen, als "Markenidentität"....

    - Stan Getz auf Alt?
    - Paul Desmond auf Tenor?
    - David Sanborn auf Bar?

    CzG

    Dreas
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Zur "Spezialisierung":
    In der Big-Band (früher mal Hauptarbeitgeber für Jazzer) muss man flexibel sein, gerade in der Swing-Ära war es absolut selbstverständlich, alle Baugrößen zu spielen und oft während eines Auftritts durchzuwechseln - der Bandleader Charlie Barnet hat das sogar demonstrativ für Show-Einlagen verwendet. :-D

    Einer meiner (zahllosen) Lieblingssaxofonisten, der langjährige Basie-Mitspieler Frank Wess, saß dort lange auf dem Alto-Platz und lieferte mit dem Instrument auch fantastische Solos ab, obwohl er sich bei Combos lieber mit dem Tenor zeigte. (Und er spielte nebenbei auch noch großartig Querflöte...) ;)

    Charlie Parker, seines Zeichens Altist, hat (weniger bekannte) Tenor-Aufnahmen gemacht (bei denen er ziemlich stark nach Dexter Gordon klang, wie ich finde).

    Und was ist mit Grover Washington, sicherlich dem einen oder anderen noch ein Begriff? Er spielte abwechselnd Alto, Tenor, Sopran, Bariton, etwa auf der legendären Platte "Winelight". Und auf jedem Instrument war er kompetent und hatte einen guten Klang.

    Der ebenfalls viel zu jung verstorbene Tom Scott war mir zuerst als Tenorist bekannt, dann erfuhr ich, dass er bei den Blues-Brothers das Bariton bedient hat (inklusive beeindruckender Solos), meines Wissens gibt es auch Aufnahmen von ihm am Alto.

    Der viel geschmähte Kenny G. ist als Soprano- wie Alto-Saxer gleichermaßen in Erscheinung getreten, und auch wenn er seine größten Erfolge mit dem Soprano feierte, wird wohl keiner behaupten, er habe Probleme mit dem Alto. :cool:

    Die Liste ließe sich mit etwas Nachdenken bestimmt noch weit verlängern, sodass ich die Behauptung wage, "Poly-Saxofonie" stellt eher die Regel als die seltene Ausnahme dar.


    Gut Sax,
    Rick
     
  20. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich kenne keinen der nicht mindestens zweimBaugrößen spielt. Selbst bei den konservativen Klassikern.
     
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