Wo sind eure „Baustellen“? Was macht ihr dagegen? Mit welchem Erfolg?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 30.August.2018.

  1. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ziel der Übung ist eigentlich, die Stütze zu trainieren, nicht im Sinne von Krafttraining, sondern von Gewohnheit und Routine. Die höhere Spannung der rumpfmuskulatur ist ja nicht physiologisch normal und manche haben schwierigkeiten das mit gleichmässiger atemführung zu verbinden. Das das irgendjemandem geschadet hat, glaub ich, wenn ich es sehe.
    Als Gewicht eignet sich brehms tierleben in gebundener Ausgabe, die pattlochbibel oder Harry Potter. Einige könnten auch den sikora nehmen, dann ist er leicht...
     
    Frau Buescher gefällt das.
  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    OT
    Nur mal nebenbei. Der "Gral" der Bauchatmung soll nicht angetastet werden. Nuuuur
    ....wenn ich mal eine längere Passage und mglw auch noch jenseits von mf blasen müssen sollte, so würde die reine Zwerchfellatmung hinten und vorne nicht reichen.
    Ich muss da wirklich ordentlich Luft holen.
    LG quax
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Viel Luft zu holen widerspricht nicht der Bauchatmung. Kannst deine Lungen ganz voll machen und trotzdem mit Stütze leeren. Natürlich sollten die Schultern unten bleiben beim Einatmen.
     
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  4. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Damit trainiert man aber nicht ein kontrolliertes Ausatmen, wie es bei einem Blasinstrument nötig wäre. Die zusätzliche Gewichtskraft auf der Bauchdecke führt zu einer erschwerten Einatmung und zu einer forcierte Ausatmung, wenn ich nicht entsprechend gegenhalte Ich lerne mich dagegen zu wehren, das mir etwas die Luft rausquetscht. Nicht unbedingt die Situation beim Bläser, wie ich es empfinde.
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Nö, es geht ja auch nicht um "entweder oder", sondern um "und". Und fürs letzte Fitzelchen Luft tun es die Bauchmuskeln allein auch nicht.
    LG quax
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Luft holen ist auch so eine Sache.
    Qualität hat nichts mit Quantität zu tun - man kann sich mit viel Luft am falschen Ort das Leben viel schwerer machen als mit weniger Luft.
    In der Tat kann man gegen seine eigene Luft kämpfen. Ich bin nicht der Meinung von @ppue, dass das effiziente Luftholen, "Stützen" nicht vermittelbar ist.
    Das Scheitern liegt nur oft an elementarsten Dingen, die selten jemandem auffallen.

    Grüßle, Ton
     
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  7. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Na ja ---- es ist schon ein bewusster Eingriff ob ich auf "Strandatmung" (Bauch einziehen - Brustkorb aufblasen) oder Konzertatmung (total unsexy) schalte.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Das schrieb ich nicht.
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn du schalten kannst, kannst du beide automatisierte Atmungen abrufen und wirst keine Probleme mit der Stütze haben. Hier geht es darum, das Bauchatmen dem zu vermitteln, der das nso noch nir getan hat.

    "Strandatmung" ist schön, hehe. Ich atme allerdings auch dort in den Bauch.
     
  10. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Jetzt seids doch ned gleich so giftig!
    War bestimmt nicht bös gemeint.
     
    Paco_de_Lucia gefällt das.
  11. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Es gibt gefühlte tausend Arten, die Bauchatmung inklusive Stütze zu trainieren. Das ist auch gut so, denn jede/r hat seine eigene Art zu lernen und zu lehren.
    Meine Erfahrung als Schüler (damals) und Spieler (damals und heute) und Lehrer (heute): wenn du die richtige Methode gefunden hast und regelmäßig an deiner Atmung arbitest, bzw. übst, atmest du immer richtig. Sprich in den Bauch.

    Da ich auch TaiChi und QiGong praktiziere, mache ich auch Übungen, bei denen beim Einatmen quasi dr Bauch eingezogen und beim Ausatmen "aufgebläht" wird. Also genau umgekehrt, wie bei der Bauchatmung. Als ich das anfing zu üben, hatte ich echt meine Schwierigkeiten damit, muss aber sagen, wenn man beide Atmugsvarianten beherrscht, hilft die eine der anderen.

    P.S.: man kann Coleman Hawkins für Jazz halten oder nicht...freie Entscheidung eines jeden Individuums. Wichtig ist lediglich, dass man sich Coleman Hawkins anhört und von ihm lernt! ;-)
     
  12. RomBl

    RomBl Guest

    +1
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Jede "richtige" Methode muss sich auf (anatomische) Fakten stützen können.
    Jeder Mensch fühlt anders (und das Fühlen ist oft trügerisch - in der Alexandertechnik (Faulty sensory perception), funktioniert aber im Großen und Ganzen gleich.
    Und mit den Fakten kann man sich leicht beschäftigen, Alexander und Feldenkrais hin, Tai Chi und Qui Gong her.
    Diese Techniken machen IMHO keine bessere Atmung, sie führen zu einer wirklichkeitsnaheren Empfindung des Selbst, z.B. in der AT "Kinaestethic Sense" genannt.)

    Cheers
     
  14. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Da haste recht! Ich habe für mich und meine Lehrmethode eben eine Methode gefunden, mit denen meine Schüler (und Leser meiner Bücher) etwas anfangen und umsetzen können. Du magst das Fühlen für trügerisch halten, aber wenn man sich gut fühlt, wenn sich dein Körper gut anfühlt, das Atmen und Spielen, klingt's gut. Darauf kommt es doch letztendlich an. Fakten ja, aber du musst auch wissen, wie du diese umsetzt! Für mich als Lehrer - und auch Autodidakten- sind die Fakten wichtig, ich muss sie kennen und dann Methoden finden und oder entwickeln, wie man daran arbeiten kann und wie daraus ein guter Ton wird.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich halte es nicht für trügerisch, es ist trügerisch. Das beginnt mit "was ist gerade" und endet bei der Frage "wo ist das Zwerchfell" noch lange nicht. Ich hoffe, Du hast mich nicht falsch verstanden.
    Ich stelle die Techniken nicht in Frage, ganz im Gegenteil. Allerdings bin ich mehr der Meinung, dass Du klarere Selbstkenntnis die Dinge von selbst - ohne großes weiteres Wollen - ihren positiven Lauf nehmen. Gutes Saxophon spielen ist wie so viele andere Tätigkeiten auch nicht 100 Dinge neu lernen müssen, sondern möglicherweise 100 Dinge weglassen, die das Endergebnis negativ beeinflussen.
    Ich bin mir sicher, da liegen wir eher auf einer gemeinsamen Linie der Erkenntnis :)
     
    vmaxmgn gefällt das.
  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    schnelles Umschalten bei Tensions und gebrochenen Akkorden.

    hier meine aktuelle Übung im IrealB dazu:

    https://www.irealb.com/forums/showthread.php?992-Jazz-Practice-Exercises&p=52044#post52044


    ansonsten ist das bei mir so, dass ich immer zu tun habe. Dabei habe ich den Luxus auf vielen Problemen aussuchen zu können. Da nehme ich einfach das, was mir am wenigsten Spass macht - da habe ich die besten Erfolgsaussichten auf kleien erfolgreiche Schritte und freue mich wenn es irgendwann klappt. Generell übe ich nach eine sehr strengen Plan nahezu täglich. Dazu spiele ich einfach so für mich - gedudel sozusagen. Dann noch möglichst viel jammen und die Noten für die Band immer in den Fingern behalten. Ansatz und Stütze und alles andere wie Atmung etc. habe ich noch nie mich mit befasst. Der Wechseln vom Sopran im Urlaub zum Bari zu Hause hat da eineige Übungspunkte mit in den Fokus geholt. Diese kontrolliere ich aber eh immer mit. zB ist immer ein Tuner an, auf wlechen in nicht schauen kann außer wenn ich mich hinwende. Manchmal bei Impros oder bei Etüden schau ich dann spontan drauf um den letztgespielten Ton zu kontrollieren.

    Seit ich mir meine Mundstücke selber mache habe ich mit Luft und Ansatz keine Probleme mehr und auch die Intonation ist sehr ausgewogen. Aktuell spiele ich eine 9er Öffnung (OL) mit einem Mundstück mit hohem Baffle und großer Kammer und kann damit unverstärkt auf lauten Sessions spielen und auch neben meiner schlafenden Tochter. Bzw kann sie dabei einschlafen ... gutes bzw passendes Equipment macht also doch etwas aus. Da habe ich auch viel Übung reingesteckt in die Mundstückbearbeitung.



    Ansonsten habe ich immer noch Angst mal einen Lehrer aufzusuchen ... noch mehr Baustellen könnte ich gar nciht bearbeiten. :)
     
    murofnohp gefällt das.
  17. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Mal zurück zu Baustellen:

    # 1: kann mir die verminderten Akkkorde schlecht merken, wenn ich "grad mitten drin" bin (also spielend/improvisierend)
    • Lösungsansatz: aufschreiben, anhören (Klavier, Git.), nachsingen, II:wiederholen:II
    # 2: Geläufigkeit lässt nach
    • Lösungsansatz: kurze Passagen (zB 4 Töne) von langsam nach schnell, Tonraum erweitern, Tempo erhöhen
    # 3: Ich spiele in Improvisationen oft das Gleiche/etwas Ähnliches, ohne einen wirklich eigenen Stil auszubilden (blödestes Gefühl: rumdudeln); habe auch oft den Eindruck: "das hat ja XY schon so/ähnlich gespielt"....
    • Lösungsansatz: habe mir drei Rhythmikpatterns ausgedacht, die mir als Einstieg gut gefallen (da zB in Workshops die/der vor mir Spielende gerne bis zum allerletzten Achtel spielt, warte ich mit meinem Einsatz bis T2 oder gar T3 --> Raum geben, sich Zeit nehmen), beim "Quick Change" warten ich T3 ab)
    • long tone als Einstieg
    • Quinte als Einstieg
    • synkopische + chromatische Passagen einbauen ....naja, das könnte man jetzt endlos weiterführen
    # 4: Zeit/Konzentration: Nach dem Job oft müde... nicht mehr so auf dem Damm...
    • Lösungsansatz: Gehe vorher um die 4 Ecken, versuche durchzuschnaufen

    Danke für weitere Ideen, was ihr in betreffenden Situationen macht.
    Grüße Henry
    ---------------------
     
  18. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Meine wichtigsten Baustellen seit mehr als einem Jahr:

    -Rhythmische Vielfalt statt Einfalt
    - Verbundener, flüssiger spielen, weniger Artikulation, mehr Stütze

    Ich übe viel und regelmässig, aber nicht nach einem systematischen Plan (das wird mir rasch langweilig); ich halte mich da an eine Devise aus einem Bob-Sheppard-Video: Wichtig ist nicht so sehr, was man übt, sondern wie man übt.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Hauptbaustelle auf dem Sax ist Melodiebildung.
     
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  20. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Einer meiner wichtigsten - und bislang nicht erwähnten - Baustellen ist es, genug Zeit zum Üben bzw. Spielen zu finden bzw. zu "bekommen". Als voll berufstätiger Vater von Grundschulkindern, der nicht in der Mietwohnung üben kann, ist tägliches Üben bislang eine Illusion. Zwei- bis dreimal die Woche spätabends (dann aber für 2h jeweils) kann klappen.
     
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