Wozu denn den Theoriekram???....

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von 47tmb, 12.Juni.2013.

  1. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    Sag jetzt bitte keiner ein Künstler ist kein Lehrling und Geselle!
    Die Stadtpfeifer hatten früher Lehrlinge, auch Herr Bach hat als solcher begonnen. Mit zu nehmenden Können durften die dann irgendwann als Geselle ihren Meister vertreten, bis sie sich schließlich selber eine Stelle und Lehrlinge suchten. Auch das hat Bach gemacht. Gelernt wurde übrigens Musik und nicht ein spezielles Instrument, so ein Stadtpfeifer hatte einiges an Instrumenten zu besitzen, zu beherrschen und auch in Stand zuhalten. Dieser Multinstrumentalismus schloß eine spätere Spezialisierung auf ein Instrument, oder wie im falle von Bach, einer Instrumentengattung nicht aus.
    Irgend wo kommt Kunst doch von können! ;-)

    Bach legte auch sehr viel Wert auf die Vermittlung theoretischen Wissens! Deshalb auch das "wohltemperiete Klavier", hier ging es zum erstenmal durch alle zwölf Tonarten, vorher war durch die natürliche Stimmung immer eine Grenze gesetzt.

    Viele Grüße Flar
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Jepp. Ich fand immer Bachs Musik viel spanender als das berüchtigte 'Sonatinen-Album'.

    Hatte mal 'ne Einführung in das Generalbassspiel, zweimal 45' Vorlesung, zweimal 45' Einzelstunde. Gefordert war dann auch, irgendwie einen vernünftigen vierstimmigen Satz ohne Quintparalleln oder so zu spielen.
    Erkenntnis I: Theoretische Vorbildung hilft enorm!
    Erkenntnis II: Bis das aber dann soweit automatisiert hat, dass man es so schnell abspulen kann wie 'Rhythm Change in Ab' muss man es üben.

    Soweit ich weiß (bin kein Experte 'Alter Musik'), hat man vor Bachs Zeiten oft nur bezifferten Bass und Melodie gehabt, die Musiker durften dann die Begleitung erimprovisiern.

    Bach hat dann genau geschrieben, was er da haben wollte.



    Wollte noch anmerken:
    - ja ich bin ein Theoriefreak
    - aber es wichtig, wie das wirkt (was empfinde ich dabei?) und wie ich es einsetzen kann

    Theorie und Praxis gehören zusammen.
    Die Praxis sagt mir, was gut klingt, was langweilig kling, was bedrücksnd klingt, was überrschaend klingt.
    Die Theorie sagt, warum.

    Das ist natürlich eine Feedback-Schleife: Je mehr ich verstehe, desto mehr höre ich und ggf. verändert isch ja meine Hörerfahrung. Was für den einen 'wirres Gedudel' ist, hat für mich evtl. Struktur, weil ich sie kenne.

    Noch 'ne Ankedote:
    Ich habe mal einem Fast-Nicht-Musiker (hat mal 6 Monate Klavier versucht und aufgegeben) mal II-V-I 'erklärt', also vorgespielt, wie das Muster klingt, mit Beispielen aus der Praxis.

    Ein paar Tage später meint er, dass er bei Stücken, die er schon zigmal gehört hat und meinte zu kennen, jetzt überall II-V-I-Verbindungen hört, die immer schon da waren, aber er hat sie nie erkannt.

    War das Theorie oder Praxis!? :)

    Grüße
    Roland
     
  3. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier


    Zu diesem Thema ein Video

    Musik Gehirn Arte-Video

    Gruß, BluesX
     
  4. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    vielen Dank für diesen interessanten Link BluesX. :-D
     
  5. saxo-ch

    saxo-ch Ist fast schon zuhause hier

    Für den Link herzlichen Dank!

    lg
    saxo-ch
     
  6. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    @BluesX

    Herzlichen Dank für den Link. Sehr interessant.

    LG, bluefrog
     
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