Zirkularatmung

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Andromedar, 26.August.2011.

  1. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Finde ich auch. Guck Dir mal die Videos von Andreas an, die Wilson verlinkt hat. Ich finde, die zwei Stücke, die er da spielt, sind eine schöne musikalische Anwendung im Gegensatz zur Zirkusnummer.
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Rick

    ab 1.10 ca.

    http://www.youtube.com/watch?v=nO8Ln1WXsWU

    hat doch was - kann ich mir auch als bläser vorstellen.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo CBP,

    so etwas klingt schon gut, aber benötigt man denn für solche Einsätze unbedingt ein Sax?

    Ich komme ja ganz ursprünglich vom Klavier und spiele bis heute auch Keyboards; so etwas würde ich jederzeit lieber mit einem Tasteninstrument umsetzen, dann kommt es in der Regel NOCH gleichmäßiger und exakter (siehe auch Nimos schönes Orgel-Beispiel). ;-)

    Beim Sax schätze ich hingegen die Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme und die besonderen Ausdrucksmöglichkeiten.
    Die Saxer, die ich bisher mit Zirkularatmung gehört habe, entfernen sich damit meiner Ansicht nach von dieser Ähnlichkeit, weil sie dazu verführt werden, "unnatürlich" lange Phrasen zu spielen, was mich gerade in der Jazzimprovisation abschreckt. :-(

    Ich finde Pausen sehr wichtig, um einem musikalischen Fluss besser folgen zu können, den Satzzeichen und Absätzen der Schrift vergleichbar.
    Count Basie und Miles Davis sagen für mich mit ihren langgedehnten Pausen teilweise mehr als jemand, der alles "zukleistert" - bloß weil er es eben kann... :roll:

    Herzlichen Glückwunsch!

    Ich sage ja auch überhaupt nichts dagegen, wenn sie jemand beherrscht und auch einsetzen will, ich möchte bloß darlegen, warum ich sie nicht als unverzichtbar ansehe und welche stilistischen Gefahren mit dem vielleicht etwas zu begeisterten Einsatz einher gehen können.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @Rick

    Nun, was NÖTIG ist, ist wohl immer eine individuelle Geschmacksfrage und daher für Diskussionen eher hinfällig.

    Aber mein persönlicher Comment wäre: JA ! manchmal kommt ein Sax eben besser.
    (Z.B. wenn man wie ich nicht so auf Tasteninstrumente abfährt ;-) )

    Was Dein Argument die "menschliche Stimme im Sax" betrifft
    > GANZ recht ! Sehe ich genauso.

    > Und genauso gibt es Gesänge, welche sich über Minuten hinziehen, weil sich mehrere Menschen im "Chor" beim Luftholen abwechseln und so ein ewig langer zusammenhängender Gesang entsteht.
    (Tibetische Mönche, Christlich-koptische Priester in Afrika,
    der Bauchgesang der Finnen im langen Winter usw usf....)

    Ich habe viel mit Brasilianischen Capoeria-Freaks zusammengespielt..... Birimbao,Percussion und Sax....da wird sowas auch öfter mal verlangt.

    Das fällt jedoch wohl alles eher unter die Rubrik ""Ethno""
    und ist daher für ""Normale Saxer" durchaus nicht so wichtig...da gebe ich Dir ja Recht.

    Ein letztes wäre jedoch noch Albert Mangelsdorf s Unterhaltung mit Walen auf seiner Posaune.... auch eine reine Spielerei...aber extrem faszinierend.

    Man MUSS es halt nicht können....aber bisweilen kommts halt gut ;-)

    Minutenlange Grüße :)

    CBP
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Raggae,

    richtig, sehr schön - aber man hätte die Stücke durchaus auch OHNE Z-Atmung interessant und kaum weniger effektvoll spielen können, möchte ich behaupten. :-D

    -------------------------------------------------------

    Hallo Nimo,

    klar, wenn es denn dann auch so laut und kraftvoll daherkommt. ;-)

    Hast Du übrigens gemerkt, wie er den Dauerton erzeugt hat?
    Die Taste mit einem Holzstück (?) festgeklemmt, ganz schön tricky. :lol:

    Erinnert mich aber daher fast mehr an Eddie Harris mit seinen Tonband-Loops aus den 60ern, was man heutzutage auch mit digitalen Loop-Zuspielungen machen kann, das klingt im Zweifelsfall immer noch sauberer.
    Nachteil: Funktioniert nicht "unplugged".
    http://www.youtube.com/watch?v=5MLxgcn4XBY
    (Man beachte besonders den massiven Effekteinsatz ab 3:23 - und das war bitteschön 1969!) :-o


    Funky greetings,
    Rick
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Doppelposting
     
  7. Gast

    Gast Guest

    noch eins

    http://www.youtube.com/watch?v=brqxEdwsTQs

    ab 2.25
     
  8. Gast

    Gast Guest

    rick, das mit dem holzkeil macht barbara dennerlein auch, scheint gängig zu sein. :lol:
     
  9. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    ups, auch doppelt ...
     
  10. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    achquarkpausenwerdenvölligüberbewertetwennmanlöcherinseinemspiellässtkommtwomöglichnochmusikdabeiheraus ;-)
     
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  11. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Wenn man diese Technik berherrschen möchte, um am Ende eines Stücks einen Ton länger aushalten zu können, kommt mir das auch wenig zu sehr nach Zirkus. Aber wenn man es, wie im Teil 3 der von mir geposteten Links, nutzt um z.B. mal musikalische Experimente zu machen wie das Mosaik aus Teil 3, finde ich, genau wie Andreas Burckhardt, dass es doch einen ziemlich hohen musikalischen Wert hat. Manchmal hab ich das Gefühl, meine Posts werden konsequent überlesen, ob das am Namen liegt?

    Viele Grüße

    Wilson
     
  12. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Ich nutze diese Atmung, wenn ich mich beispielsweise beim Atemholen verkalkuliert habe.
    Als "Sport" probiere ich dann auch mal während des Spielens überflüssige Luft durch die Nase abzugeben.
    Ich sehe das eher als eine Notlösung bei mangelnder Luft dann noch Kapazitäten zu haben. HÖREN darf man es natürlich nicht, deswegen muss ich so etwas immer mal üben.
    Meine Meinung zu diesem Thema.
     
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  13. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Wilson, Rick und Nimo

    ich freue mich immer, wenn in konträr geführten Diskussionen Musik verlinkt wird, wie ihr es tut. Es unterstreicht sehr schön die vertretene Meinung und alle (besonders ich :-D) haben etwas davon. Es ist schön, Musikstücke einmal unter einem bestimmten Gesichtspunkt anzuhören.
    Danke! Und macht weiter so.

    Gruß Cara
     
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  14. Andromedar

    Andromedar Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich will ja Z-Atmung lernen, um ausgehende Luft auszugleichen.
    Als Show-Effekt will ich es eher nicht nutzen, aber mir passiert es bei Stücken immer wieder, dass meine Luftkapazität so klein ist, dass ich genau an Schlüsselstellen, bei denen nicht geatmet werden darf, weil es sonst das Thema stört, die Luft ausgeht, und ich auch nicht später Schnaufen kann.
    Ausserdem kommen im D3 Kurs Etüden dran, wo man z.T. gar nicht vernünftig atmen kann.
    Zudem hilft es mir, da ich zz auch öfters ganz leise und alleine Begleitung spiele, ständig ohne Unterbrechung die langen Noten zu spielen.
     
  15. Andromedar

    Andromedar Nicht zu schüchtern zum Reden

    So, erste Erfolge sind in Sicht, auf meiner Klarinette konnte ich jetzt (mit deutlichem Wackeln im Ton) 4 Durchgänge (die sehr kurzlebig waren, jeweils nur etwa 1 Sekunde Lunge, 1 halbe Sekunde Mund-spiel.
    Mal sehen wies weiter geht.
    Nachtrag: Das geht ja im Prinzip leicht, jetz gehts auch am Sax, mit großem Gewackel während dem Wechsel auf und während dem Spiel auf Backenluft.
    Und Kenny G redet von 10 Jahren bis man einigermaßen wechseln kann, ich bin mir sicher dass ich keine 10 Jahre brauche bis ich einen halbwegs nahtlosen Wechsel hinbekomme :)
     
  16. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Gerade habe ich zu diesem (nie alt werdendem) Thema folgenden Beitrag mit Kenny G gefunden:
     
    Ginos und flar gefällt das.
  17. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Mich würde mal interessieren, wer hier von den ForistInnen das

    1. kann und
    2. tatsächlich beim Saxen (Live Bühne/Aufnhamen, nicht nur so zum "Spass") nutz.

    LG StefAlt

    PS: ich selbst scheide trotz immer mal wieder versuchen/üben schon bei 1. aus. Bei mir hat es irgendwie noch nicht "klick" gemacht.
     
  18. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Auch ich oute mich mal als Linearatmer, damit simmer schon zwei.
    Nach meiner völlig laienhaften Meinung müsste es immerhin einen Unterschied bzgl er Baugrößen geben. So rein luftmengen-mäßig braucht es beim Sopran schon weniger, als z.B. beim Tenor oder gar Bariton. Und schon hätte ich eine schöne Ausrede.
    LG quax

    (Hätte den gute Kenny fast nicht erkannt. Er hält sein Sopran so anders.:duck:)
     
  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Mein erstes Mal war Roland Kirk im TV vor vielen Jahren. Da spielte er Tenor. Es scheint also zu gehen - wenn die Backen das hergeben.

    Die obige Pro-Kontra-Diskussion erinnert mich an Birds Antwort auf die Interviewerfrage, warum er so schnell spiele: "Weil ich es kann" war seine Antwort.
     
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  20. euroknacker

    euroknacker Ist fast schon zuhause hier

    wenn ich mir z.B. Air von Bach ansehe, wovon wir im Musikverein die Coverversion von SWEETBOX "EVERYTHING'S GONNA BE ALRIGHT" spielen. Dann wäre ich froh bei den langen Phrasierungen in den Nebenstimmen die Za zu beherrschen, denn wir sind da nicht in der komfortablen Lage, das wir das die Stimmen dreifach oder sogar noch öfter besetzt haben.

    Gruß Jürgen
     
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